Meinungen zu verkürzter Schulzeit

  • Nein, nicht MEHR Jungen, auch nicht so wenige wie bisher... leider zu befürchten: NOCH VIEL WENIGER Jungen!!!!


    Gestern meinen Sohn vom Ki-Geburtstag abgeholt - es waren alle (10) Jungen der Klasse eingeladen... Gespräche beim Abholen mit den anderen Jungs-Eltern. DIE haben die gleichen Befürchtungen... Sehen die Unterschiede zwischen den Jungen und den Mädchen in diesem Alter...
    Sehen die nur noch 8 Schuljahre am Gym. bei gleicher Stoffmenge bzw. gewachsener Stoffmenge, denn die Niedersachsen sollen ja 3 Fremdsprachen beginnend in der Unterstufe lernen (5/6/7).


    Wir alle hoffen... auf Rücknahme..., denn so wie etwas beschlossen ist, muss es auch rückgängig gemacht werden können, wenn man feststellt, dass es Blödsinn ist.


    Cecilia

  • Tut mir leid, aber das mit den drei Fremdsprachen ist so nicht richtig. Das könnte nur im Rahmen einer Profilschule oder Profilklasse der Fall sein. Sonst sind es nur zwei Fremdsprachen!

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

    Einmal editiert, zuletzt von Remus Lupin ()

  • Ich wollte, du hättest Recht... Aber das ist die Info an uns Eltern (habe mich da gestern auch noch mal mit den Geburtstags-Eltern ausgetauscht - sie haben es auch so verstanden, bzw. auf den Info-Elternabenden erklärt bekommen.)
    Falls du gegenteilige Infos hast, darfst du aber gerne hier die Quelle posten.


    LG Cecilia

  • Zitat

    Für Niedersachsen heißt dies außerdem: ab Klasse 5: 1.Fremdsprache, Klasse 6: 2.Fremdsprache , ab Klasse 7: 3.Fremdsprache....


    Ich wohne auch in Niedersachsen und ich habe mitbekommen, dass ab dem Schuljahr 2004/2005 das Erlernen der 2. Fremdsprache teilweise vorgezogen ist auf Klasse 6. Komischerweise hat ein Gymnasium vor Ort es aber so geregelt, dass 1. Fremsprache ab 5, 2. ab 7 erfolgt, so wie immer... vielleicht wechselt das noch.
    So viel ich weiß ist die dritte Fremsprache zu verschiedenen Zeitpunkten möglich (z.B. ab 7/9/11) und freiwillig, nach wie vor. Außer eben in einem Fremdsprachenzweig eines Gymnasiums, z.B. einer "bil" (bilingual) Klasse....also nur bei Profilklassen, das kann man aber sicher abklären, z.B. über einen Lehrer des Gyms oder den niedersächsischen Bildungsserver: Kontakt


    Niedersächsischer Bildungsserver (NiBiS)



    Kontaktadresse:
    Medien- und Computer-Centrum des NiLS
    Richthofenstraße 29
    31137 Hildesheim
    Telefon/Telefax:
    05121 708-340
    05121 708-349
    E- Mail: service@nils.nibis.de

    Theoretisch kann man auch vier Fremdsprachen wählen, aber ab der 3. ist es Wahlsprache, also nicht Pflicht...Das ist mein Stand der Dinge und genauso hab ich es auf der aktuellen Homepage meines ehemaligen Gymnasiums in Niedersachsen gefunden. Wenn man allerdings eine der beiden Fremdsprachen im Kurssystem abwählt, dann muss man eine dritte bis Ende der Schule durchziehen. Das ist aber ein Spezialfall und erst in der Oberstufe relevant. Man möge mich berichtigen, wenn jemand was anderes rausfindet...
    Hier noch ein Zitat vom Bildungsserver:


    Das Gymnasium hat durch die Einführung des Abiturs nach 12 Schuljahren eine neue Stundentafel entsprechend den Vorgaben der Kultusministerkonferenz mit mindestens 265 Jahreswochenstunden. Das Gymnasium erhält dazu alle inhaltlichen Freiheiten im Hinblick auf eigene Schwerpunktsetzungen etwa im Bereich von Fremdsprachen, Musik, Sport, Informatik oder Technik. Die zweite Fremdsprache wird, wie in der Realschule, ab dem 6. Schuljahrgang angeboten, die dritte Fremdsprache bereits ab dem 7. Schuljahrgang.


    Quelle: http://www.mk.niedersachsen.de…2_N12132_L20_D0_I579.html


    Das bedeutet aber nicht, dass die 3. Fremdsprache Pflicht ist....Das war sicher ein Mißverständnis

  • Just my two cents:


    Die Einführung von G8 hat nichts, aber gar nichts mit pädagogischen Überlegungen zu tun, sie wird nur damit verkauft.


    Hintergrund sind die Staatsfinanzen und die Renten.
    G8 heißt:
    * Ein Jahrgang weniger am Gym = entsprechend weniger LehrerPlanstellen = entsprechend weniger Ausgaben für Gehälter
    * Entsprechend weniger Raumbedarf und Folgekosten
    * Die Beitragszahler beginnen ein Jahr früher, in die Rentenkasse einzuzahlen und ein Jahr früher Steuern zu zahlen. Das rechnet sich.



    Was außerdem noch nicht zu Ende gedacht ist:
    In Ba-Wü wird ab dem Schuljahr 2004/05 generell G8 eingeführt. In genau 8 Jahren werden dann landesweit ZWEI Abiturientenjahrgänge gleichzeitig auf den Arbeits- und Studienmarkt drängen.
    Das wird nicht spaßig.


    Bin ich froh, dass meine Kinder älter sind und das nicht mehr mitmachen müssen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Zitat

    Falls du gegenteilige Infos hast, darfst du aber gerne hier die Quelle posten.


    Eigentlich liegt es ja an dir, eine Quelle für deine, der Realität widersprechenden Vorhersagen zu posten. Was solls...


    Hier steht alles:
    http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C2980938_L20.pdf


    Demnach ist dein Kind an einem alt- oder neusprachlichen Gymnasium? Oder an einer Schule, die nichts anderes machen kann?


    Werf doch mal einen Blick auf die Stundentafel! Da sind keine Stunden direkt für die 3. Fremdsprache vorgesehen.



    Zitat

    Die Beitragszahler beginnen ein Jahr früher, in die Rentenkasse einzuzahlen und ein Jahr früher Steuern zu zahlen. Das rechnet sich


    Ich bin mir nicht sicher, Alias, ob dieser Plan aufgeht. Es werden gleichzeitig zwei Jahrgänge auf den Arbeitsmarkt drängen. Ob das gleich zu mehr Beiträgen führt...

    Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel sängen - HEnRy vAn dyKe

    Einmal editiert, zuletzt von Remus Lupin ()

  • Das mit der dritten Fremdsprache hat mir noch keine Ruhe gelassen, hab noch mal auf der Seite "Schule und Recht in Niedersachsen" (www.schure.de) nachgeschaut: Dort steht:


    3.3.2 Am Gymnasium mit besonderem neusprachlichen Schwerpunkt wird eine an der Schule genehmigte Fremdsprache als dritte Pflichtfremdsprache in den Schuljahrgängen 7 bis 9 erteilt, die nicht erste oder zweite Pflichtfremdsprache für die jeweilige Schülerin oder den jeweiligen Schüler ist; im Schuljahrgang 10 kann die dritte Pflichtfremdsprache an Stelle der ersten oder zweiten Pflichtfremdsprache oder als Wahlfremdsprache fortgeführt werden.


    Quelle:
    http://www.mk.niedersachsen.de…2_N12132_L20_D0_I579.html


    Handelt es sich vielleicht um ein solches Gym mit neusprachlichem Schwerpunkt?


    Edit: Als ich das schrieb hab ich den vorhergehenden Beitrag von remus lupin noch nicht gelesen.

  • Eine Frage beschäftigt mich immer noch. Wenn man mal das neue Selektieren nach der 4 wegnimmt. Wieso sind dann NOCH VIEL WENIGER Jungs am Gym, nur weil es dann G8 ist. Ich sag es nochmal: Es fehlt nur das 13. Schuljahr.


    Liebe Grüße Anja.

  • Weil, bedingt durch G8, jetzt länger gymnasialer Unterricht erteilt wird, nämlich schon ab Klasse 5 und nicht erst ab Klasse 7. Das ist weiter oben auch schon mehrfach erläutert worden. Es war hier nie G9 sondern bislang G7!


    Cecilia befürchtet, das die Auswahl in 4 für Jungen schlechter ausfällt als eine Auswahl in 6.

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    Einmal editiert, zuletzt von Remus Lupin ()

  • Aha, also das was in vielen Bundesländern schon immer so war. Bei mir ( OS ans Gym angegliedert, Abi mit 12 Jahren) waren die Jungs jedenfalls nicht benachteiligt. ?(


    Trotzdem wäre GS bis 8 meiner Meinung nach natürlich am besten.


    Liebe Grüße Anja.

  • Es sind einige Untersuchungen veröffentlicht worden, die feststellen, dass die geschlechtsspezifische Bildungslandschaft sich umgedreht hat. Früher waren hauptsächlich Jungs die Abiturienten, heute vorwiegend Frauen.
    Gründe werden hier diskutiert:
    [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,311812,00.html]http://www.spiegel.de/unispieg…bar/0,1518,311812,00.html[/URL]
    http://www.familienhandbuch.de…iehungsfragen/s_1072.html
    http://www.urbia.de/topics/article/?id=9081&o=
    http://www.schulen-ans-netz.de…gelartikel/index.php?id=1

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Wir haben 4 Gymnasien in erreichbarer Bus-Nähe, wobei nur eines vom örtlichen Bus DIREKT angefahren wird (die anderen 3 bedeuteten wenigstens 1x umsteigen).
    Es ist auch einerlei, weil es offenbar (lt. Infoveranstaltungen ) an allen 4 Gymnasien bei uns so gehandhabt wird. 1.Fremdsprache in 5, 2. in 6, 3. in 7 - da unterscheiden die Schulen nur nach den Sprachen, da es an zwei Schwerpunktgyms. möglich ist Latein in 5 zu wählen, bzw. Franz. in 5 an der anderen Schule.
    Da ich bei meinem 5.Klässler in den nächsten Tagen Elternabend habe, werde ich da gerne noch mal nachbohren und dann hier berichten. Die anderen Eltern sind aber mit mir einer Ansicht, dann kann ich wohl nicht so blöd sein.
    Und was an einer Schule in z.B. Hannover schwerpunktmäßig möglich ist, ist irrelevant, weil nicht erreichbar.


    LG Cecilia

  • Um die ganze Tragweite eines verkürzten Gymnasialbesuches in bezug auf Jungs verstehen zu können, kann man sicherlich erst mal bei den von alias gesetzten links anfangen. Darüber hinaus stehen noch weitaus mehr zur Verfügung, von der Fachliteratur mal ganz abgesehen.


    Es geht doch nicht um die Frage ob es geschlechterspezifische Unterschiede gibt, sondern wie damit im Schulalltag umgegangen wird. Ich schließe mich da cecilias Befürchtungen an und halte eine Empfehlung nach dem 4. Schuljahr sowie eine längere Unterrichtszeit besonders für Jungs abträglich. Die längeren Unterrichtszeiten und die Hausaufgabenbewältigung können für einen unbedingt notwendigen körperlichen Ausgleich schon hinderlich sein. Das Testosteron bringt ein (früher sicherlich gebrauchtes) Aggressionsverhalten mit sich, dass mit sozialer Verträglichkeit harmonieren soll. Da sind die Mädchen, welche öfter im sprachlichen Bereich, in der Team-und Kommunikationsfähigkeit und schließlich auch in der Konfliktbewältigung (verbal und emotional) gesellschaftlich (auch schulisch!) deutlich im Vorteil: weil gesellschaftlich ( auch schulisch!) gewünscht.


    Dass die Jungs in ihrer Entwicklung den Mädchen oftmals ein paar Jahre hinterherhinken, trägt nicht gerade zu ihrem Selbstbewustsein bei. Mit Intelligenz hat das wohl wenig zu tun-eher mit Anpassung.

  • Hm,
    auch mir ist der Aspekt bekannt, dass zunehmend mehr Mädels die höheren Schulen besuchen und dazu auch die besseren Leistungen bringen.
    Eure Verknüpfung mit der Selektion sehe ich zwar momentan für die gerade Betroffenen. Es werden aber Grundsatzentscheidungen getroffen. Und da muss ich doch anmerken:
    Die Trendwende, dass mehr Mädchen als Jungs die höheren Schulen besuchen erfolgte meines Wissens in den 90-iger Jahren. Zu meiner Zeit (Abijahrgänge Anfang der 90iger) waren die Jungs noch leicht in der Mehrheit. Wir hatten aber in B-W immer nach der 4. Klasse die Selektion. Das heißt ja deutlich, dass das System an sich nicht negativ für die Jungs sein kann. Das scheinen viel mehr externe Faktoren zu sein, denen man in Gesellschaft und Unterricht aktiv begegnen sollte, anstatt einfach eine (plötzliche) Rückständigkeit der Jungs hinzunehmen.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

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