Lernen die denn nichts in der Grundschule?

  • Zitat Maylin85 :

    Zitat

    Würde es "schlechte Noten hageln", hätte man aber zumindest mal ein realistisches Bild des Leistungsstandes der Kinder eines Jahrgangs.

    Das realistische Bild wird jetzt mehr als überfällig, wenn unsere Gesellschaft bildungsmäßig nicht noch weiter in den Abgrund stürzen soll !


    Dadurch, dass in puncto Bildung/Schule in unserer Gesellschaft immer mehr Traumtänzerei und Realitätsverdrängung angesagt ist, befinden sich zu viele Schüler auf Schulen, auf die sie von der Intelligenzausstattung her überhaupt nicht hingehören.


    Es wird wirklich Zeit, dass es ab jetzt in den Grundschulen endlich Fünfen und Sechsen hagelt (Siebener wären auch nicht schlecht !), damit etlichen Eltern ihre Erziehungsversäumnisse und fröhlich gelebten Bildungsaversionen realistisch gespiegelt werden, und sie sich verdammt noch mal ins Zeug zu setzen haben, um ihre Schätzchen
    schulfähig zu sozialisieren !


    Und sowieso bin ich der Meinung, dass man sich möglichst bald bildungspolitischerseits wirkungsvolle Instrumente überlegen sollte, um Eltern viel stärker in Haftung für schulbildungsverhindernde Erziehungsversäumnisse zu nehmen, anstatt die Erziehungsarbeit und Verantwortlichkeit für den Schulerfolg immer weiter den Lehrern zuzuschieben.


    Die Gegenargumente mit z.B. bildungsfernen Elternhäusern, Migranten etc. sind mir da einfach zu wenig. Die mittellosen Witwen in der Nachkriegszeit, wie z.B. meine Oma, haben es unter weit schwierigeren Bedingungen doch auch meistens geschafft, ihre Kinder adäquat schulfähig zu erziehen.


    Es wird Zeit, dass der Schwarze Peter und die Verantwortung endlich in die Hand der erziehungsversagenden Individuen (Eltern) gelegt wird, anstatt allein den Lehrern die Rolle des Gesellschafts- und Weltretters zuzuschieben.


    Kurzum : Den Eltern muss richtig Dampf gemacht werden ! Am besten übers Geld ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • hanuta
    das gym der nachbarstadt (zu dem auch vereinzelt unsere schüler gehen) hat im januar zu einem offenen austausch mit den grundschullehrerinnen eingeladen. ich konnte leider nicht, aber zwei kolleginnen und die SL waren da. und da kam man tatsächlich ins gespräch über lehrpläne, den iststand der kinder, aber auch methoden. wir "klippern" z.b. und mit welchen schwerpunkten und welchem system wir das tun, konnte dort kommuniziert werden.


    mit den kindergärten läuft der austausch und der übergang hier in der stadt viel besser als der von klasse 4 auf 5. da gibt es arbeitskreise, die sich treffen, einen austausch über die zukünftigen lernanfänger und auch nach einschulung noch einmal einen austausch über die kinder. aber da sind die zahlen natürlich auch andere. ein kindergarten "beliefert" maximal 2 grundschulen (von einzelfällen mal abgesehen). bzw. eine grundschule wird von maximal 3 kindergärten "beliefert". eine weiterführende schule erhält schüler aus 9 grundschulen, da ist das in dem umfang nicht leistbar.

    • Offizieller Beitrag

    Härtere Noten, Abschaffung der Noten, Noten nach dem oder jenem Raster - ändert absolut nichts am Tatbestand, dass bei ressoucensparender Bildungspolitik auch weiter mehr Kinder weniger können.


    Das reicht mir nicht.

  • Ich werde ja sicher nicht die einzige mit diesem Problem sein.


    Wie gehen andere damit um?


    1. Nicht persönlich nehmen aber persönlich werden! Sprich sie emotional an, um ihnen wieder Lust auf Mathematik zu machen. Kennst du den Zahlenteufel?
    2. Realistische Noten geben, diese aber niemals unkommentiert lassen. Woran lag es, was wäre ein realistisches Ziel.....
    3. Lehrplan ist wichtig, aber auch mutig sein, Schwerpunkte zu setzen. Du hast ja den Überblick, was im nächsten oder übernächsten Schuljahr dann noch einmal dran ist. Dich auch dafür einsetzen, dass du eine Klasse über einige Jahre behältst.


    Die Welt, also die Bildungswelt werden du und ich erst einmal nicht ändern. Das gibt es so viele Macken inzwischen, so dass es sich nicht lohnt, sich ständig aufzuregen. Die Fehler schaffen immerhin neue Arbeitsplätze. *Ironieoff*

  • Klar kenne ich den Zahlenteufel. Und? Das Problem ist nicht "Lust auf Mathematik". Sondern fehlende Fähigkeiten im Rechnen, Lesen und Schreiben. Und das wirkt sich auf alle Fächer aus.


    Und Zahlenspielereien finden einige Kinder toll - die schon Interesse mitbringen. Die "schweren Fälle" bekomme ich damit nicht.


    Ich hab nun mal in KC der GS geschaut. Anscheinend wird fachlich etwas abgespeckt, dafür mehr prozessbezogene Kompetenzen. Das können sie aber ja auch nicht.
    Mathematisch argumentieren, Zusammenhänge erkennen...haha...


    Ok, damit muss ich nun halt leben.
    bin aber gerade geneigt, dem Elternschreck da recht zu geben: Eltern in die Pflicht nehmen.
    Die Eltern sehen aber ja auch keinen Handlungsbedarf, solange das Kind keine zu schlechten Noten bekommt.

  • Das Problem ist nicht "Lust auf Mathematik". Sondern fehlende Fähigkeiten im Rechnen, Lesen und Schreiben.


    Mangelnde Fähigkeiten hängen aber in nicht wenigen Fällen mit fehlender Motivation zusammen, weil die Kinder nicht sehen, wofür sie diese Fähigkeiten im Alltag brauchen und welchen Mehrwert sie davon haben. Und dann führt das ganze natürlich in einen Kreislauf, weil sie dadurch, dass sie dann wenig lernen, schlechte Noten, negative Rückmeldungen etc. bekommen, erst recht das Zutrauen und die Motivation verlieren.
    Entsprechend muss man hier ansetzen, auch in der Sekundarstufe.

  • Klar kenne ich den Zahlenteufel. Und? Das Problem ist nicht "Lust auf Mathematik". Sondern fehlende Fähigkeiten im Rechnen, Lesen und Schreiben. Und das wirkt sich auf alle Fächer aus.


    Ich möchte auf gar keinen Fall zu viel in deinen Beitrag interpretieren. Aber schon dieses kleine Wörtchen "und"...Wenn du grad frustriert bist, kannst du folgendes machen:


    - kündigen
    - dich in die Behörde versetzen lassen und bewirken, dass sich der Lehrplan ändert
    - deine Einstellung zu Schülern ändern
    - die nächste Grundschule aufsuchen und mit den dortigen Lehrern diskutieren, was sie alles anders machen sollen
    - ein Sabbatjahr einlegen...


    Ich finde es auch entsetzlich, mit welchem Nichtwissen Schüler in der fünften Klasse ankommen. Doch, wenn man sich die Mühe macht, mal den Schülern zuzuhören, woran das liegt...wird man "erstaunt" feststellen, dass es an den Erwachsenen liegt. Die schwerpunktmäßige Methoden- und Kompetenzunterrichterei beginnt ja leider auch schon dort (an der GS). Es soll wohl zukünftig weniger um Wissen gehen. :(


    Und wenn SuS die Lust auf neues Wissen ausgetrieben wurde, muss du sie wieder dazu bringen. Punkt. Und dann solltest du realistisch einschätzen, dass keine Gymnasiasten vor dir sitzen. Denn alle, die bis drei zählen können , dürfen nach der vierten Klasse aufs Gymnasium. Es fehlen einfach die Leistungsträger in den fünften Klassen.

  • Zitat MarlenH :

    Zitat

    Die schwerpunktmäßige Methoden- und Kompetenzunterrichterei beginnt ja leider auch schon dort (an der GS).

    Jaja, und das ist genau das Verkehrte, was die Schüler brauchen ! Aber Hauptsache, dass man alles mit neunmalklugen pseudopädagogischen Begriffen etikettiert und legitimiert, auf Kosten des Niveaus und der Bildung.


    Ich fürchte, in der nächsten Generation wird es kaum noch Menschen mit geistigem Tiefgang geben, aber dafür sind die alle (!) schön "kompetent". 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !


  • Ich fürchte, in der nächsten Generation wird es kaum noch Menschen mit geistigem Tiefgang geben, aber dafür sind die alle (!) schön "kompetent". 8_o_)



    Das befürchte ich leider auch.

  • Mathematisch argumentieren, Zusammenhänge erkennen...haha...


    Woher eigentlich diese Überzeugung, dass das in der heutigen Erwachsenenwelt anders sei? Mit der Unfähigkeit statistische oder stochastische Zusammenhänge zu erkennen wird man doch einem großen Teil der Bevölkerung jeden Tag konfrontiert. Werbung und Politik bauen systematisch in ihren Strategien auf diesen Fehlleistungen auf. Aber das beträfe dann doch Fehlleistungen der Schule schon von vor Jahrzehnten.


    Irgendwie scheint diese "früher war alles besser"-Vorstellung sehr weit verbreitet unter uns Lehrern zu sein, in allen Fächern.


    Und was den geistigen Tiefgang angeht, habe ich auch in diesem Lehrerforum hier geistige Lapsus gesehen, die ich mir besser als Gruselgeschichte für schaurige Halloween-Abende aufsparen möchte... :/ Ein Hort der geistig-abstrakten Höhenflüge und des unstillbaren Bildungshungers waren Schulen und ihr Personal noch nie, wenn ich mir mal die Nestbeschmutzerei erlauben darf. Das ist auch nicht unsere Aufgabe, also sollten wir uns bitte auch nicht so aufspielen.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Ich möchte auf gar keinen Fall zu viel in deinen Beitrag interpretieren.

    Warum tust du es dann?

    Plattenspieler, du bist ja ein ganz Schlauer.
    Aber danke, jetzt weiß ich endlich, was das Problem ist. Der Mehrwehrt fehlt!
    Bisher sah mein Unterricht so aus: Buch auf, Aufgabe 3-12, los jetzt. Erklären tu ich nix, ist ja alles Wiederholung aus der GS. Dann sammle ich die Arbeitsergebnisse ein und schreibe Noten drauf. Der Elternschreck hätte seine helle Freude an meinem Unterricht.


    Ähm... kompetent sind sie ja auch nicht.


    Nele. Ich halte auch nichts von "früher war alles besser". Ich glaube auch nicht, dass das so ist. Ich bin sogar sicher, dass die Schüler zum Beispiel in Englisch viel mehr können, als wir früher.
    Früher wurde einfach mehr aussortiert. ICH finde das gerade nicht besser. Ich weiß nur im Moment nicht, wie ich mit den riesigen Lücken umgehen soll.


    Ach ja, Freude am Lernen: Die Schüler hatten gerade "Raum und Form." Sie haben mit großer Freude Körper in der Umwelt gesucht, Netze erstellt und Körper gebaut... (Eigentlich auch alles aus der GS bekannt.) Übrigens stellte sich da mir die Frage, wozu das wichtig ist, ein Prisma von einem Zylinder zu unterscheiden. Aber die Kinder hatten Spaß daran, wollten freiwillig Mathe machen!
    Nur wussten viele Kinder in der Klassenarbeit dann trotzdem nicht, was das Netz eines Würfels ist.


    [Zitat repariert, Nele]

  • Vielleicht nutzt du einfach eine meiner fünf vorgeschlagenen Ideen.


    Zitat

    Buch auf, Aufgabe 3-12, los jetzt.



    Echt in diesem Ton?

  • Zitat

    Ich finde es auch entsetzlich, mit welchem Nichtwissen Schüler in der fünften Klasse ankommen. Doch, wenn man sich die Mühe macht, mal den Schülern zuzuhören, woran das liegt...wird man "erstaunt" feststellen, dass es an den Erwachsenen liegt. Die schwerpunktmäßige Methoden- und Kompetenzunterrichterei beginnt ja leider auch schon dort (an der GS). Es soll wohl zukünftig weniger um Wissen gehen. :(


    .



    Naja ... man hat ja manchmal den Fall, dass man Schüler in der Oberstufe wiederbekommt, die man zuvor schon mal jahrelang unterrichtet hat ... oder aber sogar in den 2 Jahren zuvor .... und dennoch sitzen sie öfters da und "wissen es nicht" - wo ich mir dann denke: "Das haben wir doch lang und breit besprochen" oder selbst in Klassenarbeiten ist es so .... Man kann nicht pauschal sagen: "Was lernen die denn da in der Grundschule??" .... Es bleibt halt manchmal nicht so viel hängen oder man selber hat auch nicht bei jedem den erhofften, gewünschten Erfolg erzielt...

  • Naja ... man hat ja manchmal den Fall, dass man Schüler in der Oberstufe wiederbekommt, die man zuvor schon mal jahrelang unterrichtet hat ... oder aber sogar in den 2 Jahren zuvor .... und dennoch sitzen sie öfters da und "wissen es nicht" - wo ich mir dann denke: "Das haben wir doch lang und breit besprochen" oder selbst in Klassenarbeiten ist es so .... Man kann nicht pauschal sagen: "Was lernen die denn da in der Grundschule??" .... Es bleibt halt manchmal nicht so viel hängen oder man selber hat auch nicht bei jedem den erhofften, gewünschten Erfolg erzielt...


    Jup, stimmt. Ich sehe zudem auch nicht, dass das mit der ganzen Kompetenz-Hudelei irgendwie besser geworden ist. Stattdessen Zentralabi-Aufgaben, die man den Kollegen vor noch nicht allzu langer Zeit um die Ohren gehauen hätte....

  • Ich finde es auch entsetzlich, mit welchem Nichtwissen Schüler in der fünften Klasse ankommen. Doch, wenn man sich die Mühe macht, mal den Schülern zuzuhören, woran das liegt...wird man "erstaunt" feststellen, dass es an den Erwachsenen liegt. Die schwerpunktmäßige Methoden- und Kompetenzunterrichterei beginnt ja leider auch schon dort (an der GS). Es soll wohl zukünftig weniger um Wissen gehen. :(


    Genau da liegt nämlich der Hase begraben, die Aufgabe der GS ist es in der Regel nicht mehr bestimmte INhalte zu erarbeiten, sondern bestimmten Kompetenzen zu entwickeln und dies kann an den möglichen Inhalten gemacht werden:


    Ich zitiere einfach mal denRahmenlehrplan Mathematik Grundschule von Berlin, Brandenburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern:


    Zitat

    Die Aufgabe der Grundschule ist es, Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung ihrer individuellen Persönlichkeit zu unterstützen und ihnen eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. In der Grundschule lernen sie, durch aktives Mitwirken demokratisches Handeln, das heißt im Unterricht und im Schulleben mitzugestalten,
    mitzubestimmen und Mitverantwortung zu übernehmen. Zu den Aufgaben der Grundschule gehört es, systematisches Lernen und den Erwerb grundlegender Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu ermöglichen, die in den Schulen des Sekundarbereichs weiterentwickelt werden.


    Dabei ist dann später die Aufgabe grundlegender Bildung noch genauer definiert:

    Zitat

    Grundlegende Bildung verbindet drei Aufgaben:
    • Stärkung der Persönlichkeit,
    • Anschlussfähigkeit und lebenslanges Lernen,
    • Mitbestimmungs- und Teilhabefähigkeit.



    Und Ziel des Lernens in der Grundschule ist die Handlungskompetenz, die sich zusammensetzt aus Sach-, Personale-, Methoden- und Soziale Kompetenz.


    Man sieht das Problem, mit denen von euch bemängelten fehlenden Inhalten auch an folgendem Punkt im Rahmenlehrplan:

    Zitat

    Der Kompetenzansatz bedingt für die Bildungs- und Erziehungsarbeit in der Grundschule eine besondere Lehr- und Lernkultur. Die Auswahl, Gewichtung und Strukturierung der Inhalte und vor allem das konkrete Unterrichtshandeln erfolgen unter dem Aspekt ihres Beitrages zur Kompetenzentwicklung.


    Sprich es stehen die Kompetenzen im Vordergrund und die Inhalte werden danach ausgesucht, wie die Grundschüler die Kompetenzen erreichen, nicht die Inhalte sind die wichtigsten Punkte im Unterricht ;)


    Verbindlich sind die Standards, dass die erreicht werden sollten, aber auch das klappt nicht immer. Nicht die Inhalte sind in den Mittelpunkt gerückt.

  • Zitat Susannea :

    Zitat

    Und Ziel des Lernens in der Grundschule ist die Handlungskompetenz, die sich zusammensetzt aus Sach-, Personale-, Methoden- und Soziale Kompetenz.

    Du versteckst Dich hinter den pseudopädagogisch deklarierten Kompetenzen, geehrte Susannea ! Aber Dir ist doch klar, dass die allermeisten Grundschüler am Ende der Kl. 4 Deine o.g. Kompetenzen nicht mal im Ansatz beherrschen, bzw. umsetzen können ? Dass das Lernen, sich nicht nur auf das Pauken von Inhalten beschränken sollte, denke ich, ist hier jedem klar, egal ob konservativ oder pseudomodern eingestellt. Aber Eure gebetsmühlenartig beschworenen Kompetenzen funzen überhaupt nicht in der Realität !


    Und sowieso bin ich der Meinung, je mehr sich dieses merkwürdige Kompetenzgekrampfe in den Schulen ausbreitet, desto mehr Inkompetenzen begegnen einem seitens der Schüler.


    Die neuen Fünftklässler beherrschen weder die elementarsten Kulturtechniken, noch sind sie in der Lage sich über einen angemessenen Zeitraum zu konzentrieren. Von der Ineffizienz des selbständigen Erarbeitens mit dem ganzen kooperativen Unterrichtsgedöns mal ganz absehen (Darum geht es Euch GS-Lehrerinnen der jungen Generation doch immer !).


    Ich bekomme von Jahr zu Jahr immer mehr den Eindruck, dass in den 4 Grundschuljahren immer mehr pseudopädagogisch verbrämte Rabatz- und Hampelaktionismen stattfinden, die einer Kultur der Ruhe, Konzentration und des aufmerksamen Zuhörens massiv entgegenstehen, wenn man vom Unterricht der älteren und konservativen Grundschullehrerinnen, von denen es leider nur noch einige wenige gibt, absieht.


    Kurzum : Die Grundschulen sollten sich wieder auf eine Kultur des Zuhörens und der Ruhe besinnen ! Im Unterricht muss es (immer) leise sein, damit die Schüler sich konzentrieren können ! Und Ihr müsst bei den Eltern richtig auf den Tisch hauen, damit sie Ihre Kinder endlich zur Schulfähigkeit erziehen !


    Zitat hanuta :

    Zitat

    Ich weiß nur im Moment nicht, wie ich mit den riesigen Lücken umgehen soll.

    Die Lösung hast Du selbst benannt !

    Zitat

    Früher wurde einfach mehr aussortiert.

    Zitat

    ICH finde das gerade nicht besser.

    Wir leben nicht in Phantasien ! Wichtig ist allein der Gesichtspunkt, was für das Funktionieren einer Gesellschaft zielführend ist. In der Berufswelt wird eh (stark) selektiert.
    8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    2 Mal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • Das ist Quatsch. Die Aussortierung erfolgte ja eh noch nie nach Intelligenz. Wenn einer was nicht konnte (und das auch bemerkt wurde!) wurde eben abgeschult.
    Ich bin Lehrerin an einer Oberschule. Ich kann und will niemanden abschulen. Außerdem wäre mir meine Klasse dann doch zu klein.


    Und wenn du schon mit der Arbeitswelt argumentierst (wie gut kennst du die denn?) : Da muss man durchaus selbstständig und kooperativ arbeiten. Ich halte das nicht für "Gedöns" sondern für wichtig.
    Kämen viele Kinder aus der GS tatsächlich mit diesen Kompetenzen, wäre es mir wurscht, ob sie lesen, schreiben, oder rechnen können.

  • Zitat hanuta :

    Zitat

    Die Aussortierung erfolgte ja eh noch nie nach Intelligenz.

    Würde ich nicht unbedingt gänzlich zustimmen wollen ! Die Aussortierung ließ früher natürlich auch Rückschlüsse darüber zu, inwieweit Arbeitsdisziplin, Fleiß und Strebsamkeit bei den Schülern vorhanden war. Die Selektierung nach Intelligenz konnte sich dadurch natürlich ein wenig relativieren. Ein "nur" mittelmäßig intelligenter Schüler konnte auch damals erfolgreich das Gymnasium besuchen. Er musste dann halt nur mehr knechten.

    Zitat

    Wenn einer
    was nicht konnte (und das auch bemerkt wurde!) wurde eben abgeschult.

    Oder eben halt nicht leistungsorientiert genug war und zu wenig gepaukt hat.

    Zitat

    Ich bin Lehrerin an einer Oberschule.

    Wieso hat man den Begriff Oberschule für eine Schulform eingeführt, die im traditionellen Sinn nichts mit der eigentlichen Oberschule zu tun hat ? Soll hier das Volk verwirrt werden ?

    Zitat

    Und wenn du schon mit der Arbeitswelt argumentierst (wie gut kennst du die denn?) : Da muss man durchaus selbstständig und kooperativ arbeiten. Ich halte das nicht für "Gedöns" sondern für wichtig.

    Ich betreue seit Jahrzehnten Neuntklässler in den Berufspraktikas. Die Personalchefs sehen die ganze fatale Entwicklung kommender Schülergenerationen so wie ich sie sehe.

    Zitat

    Kämen viele Kinder aus der GS tatsächlich mit diesen Kompetenzen, wäre es mir wurscht, ob sie lesen, schreiben, oder rechnen können.

    Wäre ja schön, wenn sie die Kompetenzen schon im Ansatz erreichen würden. Ist aber in der Relität nicht so ! Aber auf Fertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen würde ich trotzdem nicht verzichten wollen, falls es wider Erwarten mit den Kompetenzen doch noch irgendwie hinhauen würde. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Ich merke sehr deutlich, dass sich einige hier noch keine Kompetenzen in Sachen Kompetenzorientierung und Kompetenzrastern erworben haben, wie sie in Ba-Wü nun für die Gemeinschaftsschulen eingeführt werden. :aufgepasst:


    Hier geht es um sehr ausdifferenzierte, fachliche Ziele (Kompetenzen), die auf verschiedenen Niveaus bearbeitet und erworben werden.
    Für alle, die ihre Lesekompetenz etwas "ausruhen" wollen, gibt's einen Schimmer davon per Film:
    http://www.youtube.com/watch?v=a7XvFA5Ev4o


    Wie eine Kompetenzorientierung in Mathematik aussehen kann, ist hier ab Seite 51 nachzulesen:
    http://www.ls-bw.de/Handreichu…aster1/Dateien/NL21V2.pdf

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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