Hallo zusammen,
ich bräuchte einen Rat. Meine Situation ist folgende:
Ich bin neuerdings Klassenlehrerin einer zweiten Klasse (meine erste eigene Klasse) und habe ein Kind, das den gesamten Unterricht sprengt. Mittlerweile verzweifle ich an diesem Jungen. Er kommt immer erst zur dritten Stunde, da bei ihm eine Kurzbeschulung verordnet ist. In den ersten beiden Stunden ist also Unterricht möglich, danach kommt es zum Beispiel zu folgendem Verhalten:
Er beschimpft Lehrer, verprügelt Kinder in der Pause, verweigert KOMPLETT die Arbeit, hat auch schon einmal ein Kind mit einem Messer bedroht, schwänzt die Schule, haut mitten im Unterricht ab, knallt Türen und lässt sich von mir rein gar nichts sagen.
Der Förderbedarf ESE ist bei ihm seit Tagen bestätigt.
Meine Fragen:
- Was sind meine Aufgaben, wenn er einfach den Unterricht verlässt? Ich habe es bisher so gemacht: Als erstes suche ich ihn kurz (dabei sind aber dann 23 Kinder unbeaufsichtigt), wenn ich ihn nicht finde, rufe ich die Eltern an (die gehen nicht ans Telefon, wenn sie die Nummer der Schule sehen), …was mache ich dann, so dass ich meine Aufsichtspflicht diesem Kind gegenüber nicht verletze? Gibt es dazu irgendwelche gesetzlichen Regelungen?
- Wie geht ihr mit solchen Kindern um, die euch beschimpfen? Mit ihm reden kann man absolut nicht. Da beschimpft er einen nur noch mehr
- An der Schule heißt es, dass es durch die Gesetze der Inklusion nicht möglich ist, den Jungen ohne die Erlaubnis der Eltern auf die Förderschule zu schicken. Meiner Meinung nach, ist der junge an der „ganz normalen“ Grundschule aber nicht beschulbar.
- Wann bekommt man denn einen I-Helfer? Das sei angeblich bei ihm auch nicht möglich, da müssten die Eltern erst zustimmen?! Ich kann mir das allerdings nicht vorstellen. Es kann doch nicht möglich sein, dass der Junge machen kann was er will?
Über ein paar Ratschläge wäre ich sehr dankbar!