Nicht bestandene zu dokumentierende UE - Was nun?

  • Hallo!
    Ich bin verzweifelt. Vergangenen Freitag (Ferienbeginn!) habe ich einen Brief vom Prüfungsamt bekommen mit dem Inhalt, dass ich das 2. Staatsexamen nicht bestanden habe, da ich in meiner zu dokumentierenden UE nicht die Note "ausreichend" erreicht habe.
    Nun stellen sich mir 1000 Fragen. Laut Brief stehen mir 3 Optionen zur Verfügung: sofortige Neuerstellung einer DUE, oder Verlängerung des Refs um 6 Monate, oder Widerspruch einlegen.
    Dieser Brief kommt nun pünktlich nach meinen bestandenen (!) LP und kurz vor den mdl. Prüfungen.
    Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Die Prüfungen kann ich ja nun nicht mehr antreten.
    Die DUE nochmals zu schreiben scheint mir fast unmöglich.


    Hat schon mal jemand von euch Widerspruch eingelegt - in so einem Fall? Bisher habe ich nur von Widersprüchen bei LP gehört, aber nie bei einer DUE.


    Ich würde mich sehr über Antworten freuen. Ich weiß nicht mehr weiter ...


    Verzweifelte Grüße

  • Ohne jetzt eine große Hilfe zu sein,


    weil ich nicht weiß wie der genau Ablauf im neuen Modulsystem oder überhaupt in BWB ist: Wir durften im Schulamt Einsicht in die genauen schriftlichen Bewertungen der einzelnen Prüfer zur schriftlichen Ausarbeitung (Examensarbeit zu einer UE) nehmen und genau dies würde ich als allererstes einfordern, damit du weißt warum genau du nicht bestanden hast.


    Gruß Jenny

  • Danke für deine Anwtort Jenny!
    Ich bin mittlerweile echt verzweifelt. Ich habe schon mit dem Prüfungsamt gesprochen und kann wohl nächste Woche Einsicht nehmen.
    Aber in mir setzt sich auch immer mehr der Gedanke fest, dass ich jetzt einen Schlussstrich ziehen sollte und das Ref aufgeben sollte.
    Das Problem ist, dass ich regelrecht Angst davor habe weiter zu machen und die Strapazen auf mich zu nehmen und dann wieder durchzufallen und ich glaube, das würde ich nicht verkraften.
    Meine Prüfer sind nämlich nicht ohne und ich hab einfach Angst.


    Verzweifelte Grüße

  • Aber in mir setzt sich auch immer mehr der Gedanke fest, dass ich jetzt einen Schlussstrich ziehen sollte und das Ref aufgeben sollte.


    kampflos aufgeben? das wär ja so gar nicht meins.
    angst.. ja kann ich verstehen, aber was machst du mit alle den jahren studium, referendariat.. schmeißt du einfach alles weg.. aus einem gefühl heraus.
    wenn du eh aufgeben willst was hast du dann zu verlieren außer evtl weiteren 6 monaten.
    ich würd sagen kopf hoch, zähne zusammenbeißen und noch mal gas geben.. ich würd mir meine zukunft nicht so einfach nehmen lassen.


    ohne das verbrieft zu wissen, aber meistens nutzen widersprüche nicht so viel.. sie kommen halt zu den akten, aber schreiben sollte man sie allemal.

  • Ein Widerspruch richtet sich gegen formale Mängel im Prüfungsablauf - eine schlechte Bewertung ist per se kein Anlass für einen Widerspruch. Einen Widerspruch sollte man also auch nur dann einlegen, wenn man begründete Mängel aufzeigen will (z.B. ein Prüfer war in der mündlichen Prüfung betrunken oder die in der Ausbildungsordnung vorgeschriebenen Zeitvorgaben wurden nicht eingehalten oder der Gutachter hat die Arbeit nachweislich nicht gelesen...)



    Nele

  • Kopf hoch - wegen einer Teilprüfung willst du Jahre und zig Prüfungen, die du bestanden hast, in die Tonne treten?


    Sieh' das positiv. Wenn du 6 Monate in die Verlängerung gehst, hast du bezahlte Sommerferien Im Spätherbst beginnt dann die Grippewelle - damit hast du gute Chancen, als Krankheitsstellvertretung den Fuß in die Türe zu bekommen.


    Lass dir erklären, was in deiner Arbeit falsch war, damit du nicht denselben Fehler nochmals begehst. Und dann - vorwärts!
    Viel Glück!

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Das Problem ist, dass ich regelrecht Angst davor habe weiter zu machen und die Strapazen auf mich zu nehmen und dann wieder durchzufallen und ich glaube, das würde ich nicht verkraften.

    Kneif die Arschbacken zusammen: Aufstehen, Krone richten, weitergehen...


    Ich habe im Studium ein ganzes Jahr verloren, die ersten Prüfungen erfolgreich abgelegt, im Prüfungszeitraum krank geworden und einige verpasst, am ersten Tag nach der Krankschreibung durch eine Prüfung gerasselt... Die ausgefallenen durfte ich im nächsten Prüfungszeitraum nachholen, die durchgefallene erst ein ganzes Jahr (!!!) später (Was meinst du was sich bis dahin für eine Panik angesammelt hatte, ich bestand sie jedoch mit einer glatten 1, weil ich mich reingekniet hatte statt hinzuwerfen. Ich wollte es dem Prüfer beweisen und mir auch). Und dieser Leerlauf wurde mir im Gegensatz zu deiner Verlängerung nicht bezahlt, ich hab in einem Kaffee gekellnert solange, es gibt schlimmeres als deine Situation, glaub mir. Das was du erlebst ist auch schlimm, aber wenn du wirklich Lehrerin werden willst, dann wirst du doch jetzt nicht das Handtuch werfen???


    Angst hatte ich auch, dank der Erlebnisse im Studium, bei jeder Prüfung bricht mir Tage vorher der kalte Schweiß aus, ich kann nichts essen, kann nicht schlafen, bekomme Herzrasen...


    Und hier stehe ich, hab mein 2. Examen und eine Stelle in der Tasche, gerade die Verbeamtungslehrpobe hinter mir und mich freiwillig in Reli weiterqualifiziert (schriftliche und mündliche Prüfung nach zwei Jahren Weiterbildung). Jedes Mal bin ich vor Prüfungsangst fast gestorben, aber sag dir immer: Es geht vorbei! Und dann geht es aufwärts. Versprochen, nichts ist so schlimm wie das Ref und die zugehörigen Prüfungen, ich habe es so gehasst, ich habe meine Prüfer auch einfach nicht verstanden und ich bin nur froh, dass es geschafft ist, du schaffst es auch. Und danach siehst du diese Leute nie wieder, kannst sie hinter dir lassen...


    Lass dich nicht unterbuttern, schau was falsch gelaufen ist und mach es nächstes Mal besser :top: Beweis den Prüfern, dass sie Unrecht haben, dass du es kannst---


    Lieben Gruß Jenny

  • Wenn's eine Lehrprobe wäre, bei der dir attestiert wird, dass du nicht unterrichten könntest - dann könntest du über aufgeben nachdenken.
    Aber bei der DUE - das hat doch von den Durchfallmöglichkeiten mit dem Lehrerberuf noch am wenigsten zu tun.


    Daher: Fehler rausfinden, Fehler merken, besser machen. Kopf hoch und auf ein Neues!

  • Ich lese alle eure Antworten leider erst jetzt. Freue mich aber sehr, dass sich so viele gemeldet haben.
    Ich erlebe gerade jeden Tag eine andere Gefühlslage, manchmal sage ich "die kriegen mich nicht klein" und dann sitze ich wieder hier und kann nur weinen.
    Mein großes Problem ist, dass ich seit 2012 in diesem Ref stecke, immer und immer wieder ist etwas schief gelaufen, ich habe das Gefühl, dass man mich nicht weitermachen lassen möchte. Es wurde mir ständig nur Steine in den Weg gelegt. Auch die Lehrproben waren alles andere als fair und jetzt bin ich an einem Punkt an dem ich sage "ich kann nicht mehr".
    In den letzten Wochen habe ich eigentlich nur noch auf diesen einen Tag hingearbeitet, an dem endlich alles vorbei ist.
    Ich wusste auch oftmals gar nicht mehr, ob ich wirklich noch Lehrerin werden wollte.
    Ich weiß, dass klingt alles nicht wirklich selbstbewusst und normalerweise bin ich auch nicht der Typ, der aufgibt. Sonst hätte ich auch seit 2012 nicht immer wieder weitergemacht, entgegen allem blödem was passiert ist.


    Momentan kann ich mich überhaupt nicht mehr konzentrieren und ich habe keine Ahnung wie es weitergehen soll. Irgendwie gibt es ja auch keine Stelle, an die man sich wirklich wenden könnte.

  • Das mag sich vielleicht seltsam anhören - aber an diese Möglichkeit denkt kaum jemand.


    Den Schulämtern (nicht am Oberschulamt) angegliedert (nicht unterstellt) sind die Schulpsychologischen Beratungsstellen. Hier kann man sich kostenlos, vertraulich und neutral beraten lassen. Diese beratungsstellen sind zwar in erster Linie für Eltern und Schüler vorgesehen, sie bieten jedoch auch Angebote zu Stressmanagement und Moderation.


    Schau mal unter
    http://www.schulaemter-bw.de
    und klick dich zu deinem zuständigen Schulamt durch. Im Menue solltest du die Ansprechpartner und Adressen finden.
    Damit du mich nicht falsch verstehst, du sollst dich dort nicht zu einem Seelenklempner begeben - aber die Psychologen haben gelernt, wie man zuhört. Und der große Vorteil von DIESEN Psychologen ist, dass sie den Schulbetrieb und die dort vorkommenden Problemlagen kennen.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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