Eigene Kinder an der eigenen Schule einschulen?

  • Naja, wenn du so willst, dann bleiben kaum noch Argumente übrig, sein Kind in die eigene Schule einzuschulen.


    Ich denke, dass es oftmals Einzelfälle sind, wo gar nichts mehr für die eigene Schule spricht - also Schulen, in denen es nicht so recht rund läuft... weder mit den Kollegen, noch mit der Elternschaft.


    Die denkbar günstigste Konstellation hat Pausenbrot beschrieben:


    Unauffälliges Kind, kann ausschneiden, malen, ist ruhig und friedlich... (ist Mädchen! ;) ) Dazu eine recht gute Konstellation an Erstklasslehrerinnen, wo eine Wahlmöglichkeit besteht...
    Wenn die Schule darüber hinaus nicht soweit weg liegt, als dass sich keine nachmittaglichen Kontakte ergeben können, dann klingt es wirklich so, als könne man sein Kind mit halbwegs gutem Gefühl dort einschulen.
    "Halbwegs gut" = rein subjektives Gefühl von meiner Seite - selbstredend.

  • Hallo!
    Ich hatte jetzt 4 Jahre meinen Sohn an der eigenen Grundschule. Das war nie ein Problem. Allerdings gab es für mich ganz klare Regeln: Meine Kollegen wussten, dass ich, sobald ich in der Schule bin, nicht die "Mama von…" bin. Ich bin dort Kollegin. Ich habe NIE meine Kollegin im Lehrerzimmer irgendetwas bezüglich meines Sohnes gefragt. Selbst Entschuldigungen habe ich schriftlich meinem Sohn mit gegeben für die entsprechende Lehrkraft. Ich habe ALLES strikt getrennt. Mein Mann war für Elternabende und Unterschriften unter die Klassenarbeiten zuständig.
    Wenn mein Sohn mittags heim kommt frage ich ihn ganz normal am Esstisch, wie sein Tag so war. Manchmal habe ich natürlich auch was "mitbekommen" - oder die ein oder andere Anekdote erzählt bekommen ;) (Im Schwimmunterricht fand er es z.b. mal lustig, ohne Badehose vom Dreier zu springen…… was natürlich zu ner Stunde Schwimmverbot geführt hat. Insgeheim haben wir uns im Lehrerzimmer darüber kaputt gelacht…. davon weiß er natürlich nichts ;) )
    Das habe ich dann schön für mich behalten und ihn erzählen lassen…. oder eben nicht.
    Er hat auch die ein oder andere Strafarbeit schon nach hause gebracht. Ich habe denke ich, wie jede andere Mutter darauf reagiert. Darüber reden, was passiert war. Ihm den ein oder anderen Rat gegeben. Die Arbeit hat er trotzdem immer machen müssen….. dazu bin ich dann doch zu "Lehrer-solidarisch" - und auch selbst so erzogen worden :)


    Alles in allem war es eine gute Entscheidung. Ich wusste, dass er bei uns gut aufgehoben ist. Und bis auf insgesamt 3 Vertretungsstunden in den vier Jahren hat er mich nie im Klassenzimmer gesehen.


    Mein zweiter Sohn wird in zwei Jahren bei uns eingeschult. Und sollte ich bei ihm ebenfalls das Gefühl haben, er geht damit so locker um wie der Große (sind ja nicht alle gleich), dann kommt er auch zu uns.
    Alternativ wäre noch die Schule am Nachbarort. Das entscheide ich dann, wenn es soweit ist :)


    NACHTEIL: Ich werde im Herbst das erleben, was andere Eltern bei der Einschulung erleben: Den Ablöseprozess. Er geht dann aufs Gymnasium. Und es schleichen sich jetzt so Gedanken ein wie: "Geht es ihm dort gut….?" "Kümmern sich die Lehrer……?"
    Naja. Bei mir kommt das jetzt halt mit Verspätung - ich werd´s überleben *lach*

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Also wenn es für das Kind eine deutlich höhere Strapaze bedeuten würde, an eine andere Schule zu gehen, würde ich es an der eigenen Schule einschulen und sonst das beachten, was Panama rät. Wichtig ist meiner Meinung nach v.a. auch, wie man sich als Mutter gegenüber den Kollegen verhält. Ich habe mit Kollegenkindern sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht - von völlig problemlos bis hin zu massiven Einmischungsversuchen einer Kollegin, deren Kind ich unterrichtete, und die Sonderbehandlungen wollte oder jede 2. Pause zu mir kam, um nachzufragen oder Kritik zu üben oder Probleme ihres Kindes mit anderen Schülern oder mit Kollegen bei mir abzuladen. Ich finde es wichtig, die Rollen Kollegin und Schülermutter klar zu trennen.

  • Das war Eugenia berichtet ist genau das, was ich auch sehr wichtig finde….. man überlege sich doch bitte mal: ICH würde eine Einmischung jeglicher Art ebenso nicht wollen. Also kann ich das doch meiner Kollegin, die Lehrerin meines Kindes ist, ebenso nicht zumuten! Und so, wie ich von den Eltern ein gewisses Vertrauen mir wünsche, muss auch ICH Vertrauen in die Kompetenz meiner Kollegen haben.
    Was ich bin denn sonst für ein Vorbild??
    Und das, was ich den Eltern meiner Schüler immer vorpredige: "Ihr Kind sollte möglichst viel Selbständigkeit in den vier Jahren lernen. Eigenverantwortung für schulische Angelegenheiten ist wichtig!" Das muss doch erst recht für MEIN Kind gelten!


    Mein Kind war weiß Gott nicht sonderlich einfach. Besonders im ersten Schuljahr, weil er sozial-emotional noch reifen musste. Frustrationstoleranz etc…..
    Und besonders dann fand ich es wichtig, meinen Job vom Muttersein zu trennen. Besser für mich UND für mein Kind ;)

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Ich habe ein Schulkind, die anderen beiden kommen erst noch in die Schule. Ich wollte NIE an der Schule unterrichten an der meine Kinder sind.

  • ich war an derselben dorfgrundschule, an der meine mutter unterrichtete. meine schwester ebenso, alle anderen lehrerkinder im dorf auch. es war nie ein problem oder ein thema. selbst am gymnasium war der oberstufenkoordinator der beste freund meines vaters (auf dem land kennt man sich eben). das hatte vorteile, das hatte nachteile für meine geschwister und mich, aber im großen und ganzen war auch das sehr entspannt und unaufgeregt. man kann sich auch unnötig stressen. rollen trennen, das ist doch nicht so schwer?!

  • Zur Threadausgangsfrage : Nein !


    PS : Zu kecks Beitrag Nr. 26 habe ich versehentlich den Gefällt-mir-Button gedrückt ! Nur damit das klar ist und keine Irritationen aufkommen ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Ich persönlich hätte auch eher gesagt: Nein!
    Allerdings sind jetzt bereits zahlreiche Kinder von Kollegen bei uns an der Schule und das läuft wunderbar und sehr entspannt ab. Es gibt ganz selten Konfliktpotential, meistens sind die Kolleginnen mit ihren Kindern eher strenger. Allerdings muss man auch bedenken, dass sich das am Gymnasium wohl eher "verläuft" als an einer Grundschule.

    "Ein Mann, der noch keinen Fehler begangen hat, hat noch nie etwas getan."
    Sir Robert Baden-Powell, Earl of Gilwell

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