Lehramt Studium (Fragen über Fragen)

  • Hallo liebe Lehrer ;)
    Ich bin mit Abi und meiner Ausbildung als Laborant fertig und habe vor Lehramt zu studieren und zwar hier kommt die erste Problematik:
    -Die Fächer die ich später unterrichten will und die ich auch in Nachhilfe teils unterrichte sind Informatik & Chemie und nur wenige Unis bieten das an und zwar auch unabgestimmt, würde ich damit Chancen haben Sek II oder in einer Berufsschule zu landen oder ist das so "krass" das man abgelehnt wird?
    -Ich kann mich nicht entscheiden ob Berufsschule oder Gym., kann man "auf Gym" studieren und dann noch zur Berufsschule wechseln nach dem Studium?
    -Ich habe vor ein Leben mit meiner Verlobten aufzubauen und da der NC in HH zu hoch ist, wollte ich fragen ob es denn in möglichen ist z.B. in Berlin / Brandenburg oder Hessen zu studieren und dann zurück zu wechseln für das Ref. und etc ?
    Das wars eigentlich ;)
    Nur vielleicht 1 Frage da ich nich so im Klaren bin, als Lehramtstudent, muss ich da "erziehungswissenschaften" mit studieren? ich habe das mal von jemanden gehört.


    Mit freundlichen Grüßen ;)

  • Ob man eine Stelle mit seiner Fächerkombination erhält, hängt in erster Linie davon ab, welche Bedarf an den jeweiligen Fächern herrscht. Das kann generell schwanken, z.b. bei einer "Deutschlehrerschwemme" oder einem "Mathelehrermangel". An einzelnen Schulen kann das aber ganz anders aussehen, weil die jeweilige Personalsituation verlangt, dass Lücken ausgefüllt werden müssen. Prinzipiell aufgrund einer Fächerkombination wird niemand rausgekegelt.


    Nele

  • Prinzipiell sollte man sich überlegen, ob man lieber für das Gymnasium oder die Berufsschule studiert von der Frage abhängig machen, ob man gern in den kleinen Klassen unterrichtet (Klasse 5-7). Wenn man schon prinzipiell lieber Große bzw. Teenager unterrichtet, dann sollte man sich lieber für die Berufsschule entscheiden.
    Selbst wenn man sagt, dass man mit Chemie und Informatik ja sowieso erst ab Klasse 7 unterrichtet, sollte man nicht vergessen, dass man eben auch für Klasse 5-6 auch fachfremd oder vertretungsweise eingesetzt werden kann, wenn man erst mal an einem Gymnasium ist. (Sorry, schlechter Sprachstil: 5x "man" in einem Satz).
    Prinzipiell kann man sich in jedem Bundesland für das Referendariat bewerben, egal, wo man vorher studiert hat. Und nach dem Referendariat kann man sich dann auch in allen Bundesländern bewerben, egal, wo man studiert oder das Referendariat gemacht hat. Nur muss eben die Fächerkombination passen. Einige Kombinationen sind nur in einigen Bundesländern möglich und in anderen noch nicht mal vorstellbar.
    Und wenn man später mal im Schuldienst ist, dann kann es schon passieren, dass man als Gymnasiallehrer an die Berufsschule abgeordnet wird, oder als Berufsschullehrer an das Gymnasium, die Sekundarschule oder die Hauptschule. Das kann man vorher nie planen oder wissen.
    Wenn du dich für die Berufsschule interessierst, dann denk daran, dass unter dem Berufsschullehramt heute nicht mehr die klassische duale Berufsschule gemeint ist. Heute sind mit Berufsschulen eine Vielzahl von verschiedenen Schulen gemeint, die unter einem Dach sind: Berufsvorbereitungsjahr (machen erst noch den Hauptschulabschluss), Berufsfachschulen, Fachoberschulen, klassische Berufsschule des dualen Systems und das Berufsgymnasium oder das Fachgymnasium, dass auf die allgemeine Hochschulreife vorbereitet und ganz normale Abiturprüfungen schreibt. Als Berufsschullehrer musst du später in der Lage sind, in all diesen verschiedenen Schulformen zu unterrichten. Dies ist neben der hohen pädagogischen Herausforderung natürlich auch eine hohe fachliche Herausforderung.

  • ok? fachlich ja das ist schön auch weil ich ne gewisse berufserfahrung mitbringe aber wenn ich gym. sage meinte ich eher Sek II ^^...
    oder kann man sowas nicht aussuchen?
    Ehm wo sieht man bei welchen bundesländern welche fächerkombos nicht gehen?

  • Da musst du wohl die jeweiligen Bundesländer selbst im Internet durchforsten oder zur Studienberatung der jeweiligen Uni gehen. Sek II ist die Oberstufe des Gymnasiums oder eben die Berufsschule. Nur für Sek II des Gymnasiums kann man nicht studieren.

  • Nur für Sek II des Gymnasiums kann man nicht studieren.

    Zumindest nicht in Deutschland ;)


    Abgesehen davon ... wieso denkst Du denn, dass Dir Sek I nicht so passt? Beruht das auf irgendwelchen Erfahrungswerten? Wenn Du in Deutschland am Gymnasium unterrichten willst, musst Du das natürlich mitnehmen. Ich kann Dir sagen ... selbst wenn Chemie erst in der 7. oder 8. Klasse beginnt, die wirklich komplexen Themen kannst Du da noch nicht behandeln. Es beschränkt sich bei den "Kleinen" sehr auf KAWUMM, möglichst viel anfassen und selber machen. Kann auch lustig sein und wenn Du es gut machst, finden die Kids es sogar noch spannend. Die Stimmung kippt dann irgendwann mit 15/16, da kannst Du zwar prinzipiell schon über den Welle-Teilchen-Dualismus und die Orbitaltheorie erzählen nur hören Dir etwa 80 % überhaupt nicht mehr zu, weil sie es uncool finden (überspitzt ausgedrückt). Schau Dir das doch am bestem mal an indem Du bei einem Dir bekannten Chemielehrer hospitierst.


    Wenn Du die Kleinen dann tatsächlich doof findest, wäre Berufsschule sicher die bessere Wahl. Vor allem da Du ja selbst gelernter Laborant bist. An der Berufsschule kannst Du wirklich gut von Deiner praktischen Ausbildung provitieren. Du weisst selber, was für Deinen Beruf wichtig ist und entsprechend die Themen fokussieren. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass die Chemieberufe ja schon so ein bisschen zur "geistigen Elite" im dualen Berufssystem gehören. Viele denken immer Berufsschule sei als Lehrer echt hartes Brot, aber wenn man Chemikanten und Laboranten unterrichtet ist der Unterschied zum Gymnasium eigentlich nicht so gross.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken ()

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