Angst vor schlechten Noten...

  • Zitat Sofie :

    Zitat

    Ehrlich gesagt geht mir dieses Schüler werden immer dümmer, Noten immer besser, Studenten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren etc. etc. etwas auf den Keks.

    Mir nicht ! Frag doch mal die Lehrherren und Uniprofessoren ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Und was spricht überhaupt dagegen, mit der Vergaben von Fünfen und Sechsen behutsam umzugehen? Welche Funktion haben Noten überhaupt? Eine rein diagnostische? Eine selektierende Funktion? Und welche Funktion erfüllt das Sitzenbleiben? Sind gezielte Förderpläne nicht vlt. wirklich sinnvoller als eine einfache Fünf auf dem Zeugnis?
    Ich bin nicht dafür, Noten abzuschaffen (das Sitzenbleiben in der Sek I hingegen schon), aber die Funktion und Rolle von Noten einmal kritisch zu beleuchten, finde ich nicht verkehrt.


    Ich gehöre bei Schülern auch nicht für ein sinnloses Anziehen der Noten. Da verstehe man mich nicht miss. Ich halte unser ganzes System für völlig grotesk. Ich bin für unabhängige, externe Prüfungen nach dem Vorbild des Europäischen Referenzrahmen für Fremdsprachen und den dazu gehörigen Prüfungsformen, wie Cambridge. Ob das Gejammer über "dümmere" Schüler dann stimmt oder nicht (was ich vermute), wird man dann ja sehen, wenn man nicht mehr selber dran rumschrauben kann.


    Dann ist auch der Notendiskussionsdruck für Lehrer raus. Und das Gemauschel. Und diese völlige Nichtvergleichbarkeit. Bundeslandübergreifend, staatenübergrifend usw.


    Und dass Englischlehrer wieder Englisch können MÜSSEN und nicht können/vielleicht sollten, da wär ich doch SEHR dafür.

  • Der Unterschied zwischen den Parteifarben ist eher das Geröhre im Wahlkampf - die tatsächliche Bildungspolitik in der Regierung ist dann überall gleich: Kostensparen bis zum geht nicht mehr und kurz vor irgendwelchen Wahlen, die Wähler mittels kurzsichtiger, übers Knie gebrochener Ad-Hoc-Maßnahmen populistisch milde stimmen.


    Eine nachhaltige Reformpolitik findet nirgendwo statt. Unter keiner Regierung.

    Nichtmal in Bayern gibt es noch die einst so klare Kante, seit der Herr Drehhofer reflexartig jede Meinung übernimmt, die auch nur von Ferne den Eindruck vermittelt, in Kürze mehrheitsfähig zu sein. Aktuell ist er dabei, das G9 wieder einzuführen, von dem ich behaupte, es wird noch vor 2015 (wenn es in Niedersachsen wieder eingeführt wird) kommen. Und Seehofer wird sich hinstellen und sagen, dass er schon immer ein Verfechter des G9 war und dass nur die Sozis Bayern zur Einführung des G8 gezwungen haben. Und wieder werden es die Leute glauben...



    Viele Grüße
    Fossi

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich bin für unabhängige, externe Prüfungen nach dem Vorbild des Europäischen Referenzrahmen für Fremdsprachen und den dazu gehörigen Prüfungsformen, wie Cambridge. Ob das Gejammer über "dümmere" Schüler dann stimmt oder nicht (was ich vermute), wird man dann ja sehen, wenn man nicht mehr selber dran rumschrauben kann.


    Dann ist auch der Notendiskussionsdruck für Lehrer raus. Und das Gemauschel. Und diese völlige Nichtvergleichbarkeit. Bundeslandübergreifend, staatenübergrifend usw.


    Ich sehe die von Dir angesprochene Vereinheitlichung problematisch: Wie willst Du das umlegen auf die klassischen Sprachen, die Geisteswissenschaften oder Philosophie? Wir sind jetzt gerade dabei, die Zentralmatura einzuführen, und ich muß sagen, daß ich da fast ausnahmslos eine Nivellierung nach unten feststellen kann - man orientiert sich eben am unteren Durchschnitt, da ja auch schlechte Schüler von schlechten Schulen die Matura bestehen sollen. Außerdem weiß ich, wie "gut" Südkoreaner (bei PISA immerhin weit vorne!) Englisch können: Perfekt im "Kreuzerltest", Kommunikationsfähigkeit (Aussprache, Wortschatz, Allgemeinwissen) null. Also externe Prüfungen sind also auch nicht das "Gelbe vom Ei". (Vergleichbare Englischkenntnisse finden sich übrigens auch in skandinavischen Ländern....

  • Was hier gerade diskutiert wird müsst ihr mehr auf die systemische Ebene verlagern. Dabei gibt es nun einmal eine Starke wert-/ideologiegetriebene Komponente. Das meine ich ganz neutral.



    Auf der einen Seite gibt es jene Politik, welche die Hochschulzugangsquote eines Altersjahrgangs deutlich anheben möchte respektive dies auch bereits getan hat. Hier wird gerne mit Fachkräftemangel argumentiert - sei einmal dahingestellt, ob dieser angesichts nicht gerade überdurchschnittlich steigender Reallöhne für Ingenieure existiert. Auf der anderen Seite die Verfechter eines gegliederten vermeintlich leistungsorientierten Schulsystems. Die Debatte darüber, welches System nun zu bevorzugen ist wurde nie formal entschieden - in keinem Parlamentsbeschluß, keiner Volksabstimmung. Statt dessen versuchen die Apologeten der jeweiligen Denkrichtung bei Machtübernahme ihre Vorstellung festigen. Am extremsten sind hier die Unterschiede zwischen NRW und Bayern - das spiegelt nicht zuletzt auch die politischen Mehrheiten.



    Man muss sich vor Augen führen, dass heute ca. 50% eines Jahrgangs die (Fach-)Hochschulreife erhalten. Sicherlich ist vor 20 Jahren mit einer halb so großen Quote ein Teil der abiturfähigen Arbeiterkinder durch Vorurteile von Seiten der Schulen und Eltern nicht auf dem Gymnasium gelandet. Ein Verdopplung der Quote ist ohne zusätzliche Mittelausstattung aber nun einmal nicht ohne eine deutliche Absenkung des Leistungsniveaus zu erreichen. Das müssen auch die Anhänger eines "Abitur für alle" anerkennen; auch wenn es politisches Gift ist, so etwas offen zuzugeben - das läuft dann eher verdeckt im Hintergrund durch Verordnungen oder persönlichen Druck der Schulaufsicht auf die Leitungen.



    Das bedeutet nicht ein gesamtgesellschaftlich schlechteres Ergebnis. Die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit wurde schon immer von einer eher kleinen Elite an Forschern und Ingenieuren getragen (die aus heutiger Sicht extremen realen Wachstumsraten bis Anfang der 80er Jahre ergaben sich mit einer Arbeitnehmerschaft mit sehr geringem Akademikeranteil). Es schadet uns in Zeiten automatisierten Fabriken also nicht. Dafür ist davon auszugehen, dass sich zumindest der Horizont von einem Großteil der Schülerschaft erweitert, auch falls das Niveau sinkt. Die Genies von früher wird es trotzdem genauso geben.



    Ich stimme aber zu, dass es aus Gründen der Fairnis eine Vergleichbarkeit von Noten geben muss. Durch die Massen an Abiturienten gibt es fast in jedem Fach einen NC. Da ist es kritisch, falls auf magische Art das Schulsystem eines Bundeslandes eine doppelt so hohe 1er-Abi-Quote an einem Geburtsjahrgang produziert wie ein anderes Land. Auf Medizin etc. bewirbt man sich eben in ganz Deutschland. Daher ist es schade, dass NRW und andere Länder die Einführung eines bundeseinheitlichen Zentralabiturs ablehnen. Zumindest im MINT-Bereich sollte ein Durchführung auch ohne großen Interpretationsspielraum seitens der Korrekturlehrer und damit eine Vergleichbarkeit möglich sein.




    In den USA ist man da konsequent: jeder soll angestrebt seinen High-School-Abschluß bekommen (absoluter Bildungskommunismus). Dann kommt der SAT und da die Unis ebenfalls unterschiedliche Ansprüche stellen der GRE für das post-Bachelor-Studium.

    • Offizieller Beitrag


    Ich sehe die von Dir angesprochene Vereinheitlichung problematisch: Wie willst Du das umlegen auf die klassischen Sprachen, die Geisteswissenschaften oder Philosophie? Wir sind jetzt gerade dabei, die Zentralmatura einzuführen, und ich muß sagen, daß ich da fast ausnahmslos eine Nivellierung nach unten feststellen kann - man orientiert sich eben am unteren Durchschnitt, da ja auch schlechte Schüler von schlechten Schulen die Matura bestehen sollen. Außerdem weiß ich, wie "gut" Südkoreaner (bei PISA immerhin weit vorne!) Englisch können: Perfekt im "Kreuzerltest", Kommunikationsfähigkeit (Aussprache, Wortschatz, Allgemeinwissen) null. Also externe Prüfungen sind also auch nicht das "Gelbe vom Ei". (Vergleichbare Englischkenntnisse finden sich übrigens auch in skandinavischen Ländern....


    Ich finde, das wäre einen Versuch wert. Die TOEFL und Cambrige-Prüfungen sind bei weitem keine Kreuzerltests (geniales Wort :D !!) - sie prüfen weltweit anerkannt auf diversen levelns bis zur nahezu-Mutterspachlichkeit alle sprachlichen skills ab: Lesen und Verstehen, Sprechen/Kommunikationsfähigkeit, Schreiben/Kommunikationsfähigkeit/Adressatengerechtigkeit, Hörverstehen und Vokabular/Register/Korrektheit. Und zwar zuverlässig. Ich kenne nicht besseres, derzeit.
    Und das funktioniert bei den C1 und C2 Tests auf einem derart hohen level und derart genau und komplex, dass da (im Gegensatz zum wohlwollend korrigierten Abitur ...?) nix nach oben gezogen wird.
    Bei Cambridge sind die Tests auch weltweit gleich - und festgelegt, da kannst du nichts nach unten nivellieren. Das Gute ist - und auch das System finde ich hervorragend: Wenn du zB die angestrebte Stufe C1 (das machen bei uns die guten LK Schüler) nicht schaffst, bekommst du ds Level B2 attestiert. Schaffst du die Prüfung besser - C2. Das heißt, es gibt keinen Druck, irgendein Niveau anzupassen, damit jemand eine "Hürde" überspringt, sondern es wird ein Level attestiert. Warum nicht auch in Schulen die Menschen mit Abschlüssen ienes bestimmten Levels entlassen? Dann ginge zumindest keiner mehr kompett ohne Abschluss, was ich für sinnlos halte. Sondern jeder mit irgendeinem. Am vorhandenen level im berufs/studienrelevanten Fach/Fächern könnten sich die Betriebe und Unis dann überlegen, ob sie den Kandidaten nehmen. Dann kriegt auch keiner ein Mathematikstudium verweigert, weil er in Deutsch keine Analyse aufs Blatt kriegt. So what?


    Ob und wie das in anderen Fächern umzusetzen wäre, müsste man halt mal überlegen. Gehen tut vieles, was man sich vorher nicht vorstellen konnte. Und alles, was eingeführt wird, ist heftig umkämpft und umstritten, das gehört dazu. Besser als das derzeitite "jeder mauschelt vor sich hin so gut/schlecht er kann und schon zwischen zwei Schulen sind weder Noten noch Ansprüche vergleichbar" plus die Tatsache, dass es nur wenige Abschlussarten und somit einen unglaublichen Druck auf Schüler (das leisten zu können) und Lehrer (die Schüler über die Hürde zu kriegen, egal wie) und Eltern (die Kinder über die wenigen vorhandenen Hürden pushen, egal ob's passt) gibt, wird es mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit.


    Natürlich ist das eher mein persönlicher Traum und ein Jahrzehnteprojekt und wird vermutlich niemals statfinden, weil im Bildungsbereich zwar unglaublicher Aktionismus stattfindet, aber nie einer der wirlich was verändert oder bewegt. Denn es hat jeder Mist seine Fangemeinde und seine Lobby. Egal obs schon seit Jahrzehnten nicht funktioniert ...


    In Englisch ist es übrigens tatsächlich so, dass aus genau dem Grund weder den Universitäten anderer Länder noch vielen (den meisten? allen?) Betrieben die Englischnote auf dem Zeugnis reicht. Die wollen Zertifikate der oben genannten Prüfungen, zusätzlich. Die die Schulen nicht ausstellen dürfen! Aus verflucht gutem Grund!! :D Wenn das nicht aussagt darüber, wie ernst unser Notensystem zu nehmen ist... :weissnicht:

  • Zitat Meike :

    Zitat

    Dafür hat schwarzgelb in NRW 2009 den Fehlerindex abgeschafft. Und alle möglichen sinnlosen Zusatzarbeiten und Vergleichskrempel eingeführt und Mehrarbeit generiert.

    Mental gesehen fällt es mir prinzipiell immer sehr schwer, Dir Recht zu geben, geehrte Meike, aber hier hast Du (leider) Recht !


    Andererseits hätte Rot-Grün die Mehrbelastung ja abschaffen können. Ich meine, die tun ja immer so als wenn sie im Gegensatz zu Schwarz-Gelb besonders moralisch und menschlich handeln würden.


    Zitat Sofie :

    Zitat

    Sind gezielte Förderpläne nicht vlt. wirklich sinnvoller als eine einfache Fünf auf dem Zeugnis?

    Und die Umsetzung mit welchen zusätzlichen zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen ? Oder möchtest Du freiwillig Mehrarbeit leisten ?


    Abgesehen davon helfen bei manchen Schülern die besten Förderpläne nichts, schon deswegen, weil sehr vieleSchüler Schularten besuchen, für die sie intellektuell einfach nicht ausgestattet sind. Die Menschen sind nicht gleich intelligent !


    Und sowieso bin ich der Meinung, dass die Inflation an Förderangeboten eher die Selbstinitiative, Selbstdisziplin und Ehrgeiz des Einzelnen behindert, so nach dem Motto "Der Förderunterricht wirds schon richten !" (Schule als Dienstleistungsbetrieb für vollautomatische gute Noten !).8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Vergleichbare Englischkenntnisse finden sich übrigens auch in skandinavischen Ländern....

    Du meinst damit aber nicht diejenigen skandinavischen Länder, in denen Du jede Kellnerin und jeden Busfahrer auf Englisch ansprechen kannst und mit ziemlicher Sicherheit nicht nur verstanden wirst, sondern auch sinnvolle Antworten bekommst, oder? In Dänemark, Schweden und Norwegen ist das nämlich so. In Finnland und den Niederlanden übrigens auch, aber das sind ja keine skandinavischen Länder.



    Viele Grüße
    Fossi

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich selber kann das zwar nicht nachempfinden, kann mir aber gut vorstellen wie das ist.
    Natürlich fällt es auf, wenn die eigene Klasse total schlechte Noten hat, man schließt daraus, dass die Schüler dies nicht verstanden haben und man es schlecht erklährt hat. An meiner Schule guckt der Direcktor immer 3 Klassenarbeiten der Klasse durch. Eine gute, eine normale, eine schlechte.


    Viele Grüße

  • Interessante Argumentation:
    "Die Wissenschaftler bemängeln vor allem, dass die Mathe-Aufgaben
    zunehmend mit langen und erläuternden Texten eingeleitet werden.
    Dahinter versteckten sich zumeist gängige mathematische Operationen. Und
    weil der Rechenweg relativ simpel ist, seien diese Aufgaben für die
    Schüler leicht einzuüben. Deswegen würden gute Ergebnisse bei diesen
    Klausuren auch nicht viel über das tatsächliche mathematische
    Verständnis der Abiturienten aussagen, lautet das Fazit der Autoren."


    Ich schätze das ganz anders ein: Sowohl meine Grundschüler als auch die Studierenden in den Mathematikübungen haben nach meinen Erfahrungen kaum Schwierigkeiten, mathematische Operationen durchzuführen, wenn sie sie, in Abhängigkeit von ihrer Auffassungsgabe, oft genug geübt haben. Interessant wird es aber immer dann, wenn Operationen nicht nackt und isoliert daher kommen, sondern wenn ein Problem zu lösen ist und hierfür die passenden mathematischen Werkzeuge im individuellen Handwerkskoffer ausgewählt werden müssen. Ich weiß nachweislich, dass alle Handwerkszeuge bei jedem drin sind! Nützt aber nix, wenn man den Text nicht versteht, oder das darin beschriebene Problem als solches überhaupt nicht in die eigene Erfahrungswelt einordnen kann, in Schockstarre verfällt, wenn der Lehrer keines der eingeübten Signalwörter für die Operation eingebaut hat, die Zahlen womöglich fieserweise in einer völlig unpassenden Operation ein schönes glattes Ergebnis bringen etcpp.


    Meiner Meinung nach sind Abiturienten besser gebildet, wenn sie die wirklich relevanten mathematischen Operationen so beherrschen, dass sie damit Probleme, die ihnen tatsächlich im Leben und in den ersten Wochen des Grundstudiums begegnen werden, mit ihrer Hilfe lösen können, und auch WISSEN, dass sie das Handwerkszeug besitzen und nutzen können. Besser als Abiturienten, die eine weitere Aufgabe in der vorgegebenen Zeit lösen können, die von ihnen meinetwegen kompliziertere Operationen erfordert, aber die sie nur innerhalb der Mathematik lösen müssen.


    EDIT: Ergänzung: Leichter einzuüben, weil die Operationen darin simpel sind?? Von wegen. Die Leute haben noch mit Schülern welchen Alters auch immer Sachaufgaben bearbeitet...

  • letztlich zählt was raus kommt - und hier braucht man ein bundeseinheitliches Zentralabitur, das entsprechend gestaltet ist (mit Wahlaufgaben etc.)


  • Ich habe das nicht so verstanden, dass dabei um Anwendungsaufgaben geht - vielmehr, dass so viel erläutert und erklärt wird, dass man nicht mehr viel tun muss - und die Mathematik dahinter eher elementar ist.


    Einen Leistungskurs in Mathematik bewältigt man nicht, indem man nur Operatoren anwendet. Da ist auch ohne Anwendungsproblematik einiges aufzubringen. Und da bemängeln die Mathematiker das fallende Niveau. Nicht recht nachvollziehen kann ich, was sie gegen den Einsatz von Taschenrechnern haben. Für meine Begriffe verstellt es durchaus nicht den Blick auf das Wesentliche, wenn man ein Gleichungssystem mal eben dem Taschenrechner übergibt oder eine Funktion plottet, im Gegenteil.


    Ich würde zentrale Abschlussprüfungen auch für andere Bildungsgänge befürworten, mich nerven Diskussionen über das, was wir von Schülern im Abschlussjahr erwarten dürfen, ganz furchtbar. "Das brauchen die nicht" - das ist immer so der Beginn eines Runterschraubens von Ansprüchen. Das im Zusammenwirken der Folgen des demographischen Wandels - Schüler werden weniger - kann ja nur zu Qualitätsverlusten führen.

  • Natürlich fällt es auf, wenn die eigene Klasse total schlechte Noten hat, man schließt daraus, dass die Schüler dies nicht verstanden haben und man es schlecht erklährt hat.


    Auf den Gedanken, dass schlechte Noten nicht zwingend nur auf ein individuelles Versagen von Schülern zurückzuführen sind, sondern ebenso auf einen ineffizienten Unterricht des Lehrers, kommen viele Kollegen aber scheinbar nicht. Ich habe einige Kollegen, die regelmässig ihre Klassen zusammenstauchen, weil sie mal wieder eine Klassenarbeit wegen der vielen schlechten Noten beim Direktor genehmigen lassen mussten. Manche Kollegen konzipieren ihre Klassenarbeiten inzwischen auch absichtlich so leicht, dass nur ein ordentlicher Notenspiegel dabei herausspringen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich fällt es auf, wenn die eigene Klasse total schlechte Noten hat, man schließt daraus, dass die Schüler dies nicht verstanden haben und man es schlecht erklährt hat. An meiner Schule guckt der Direcktor immer 3 Klassenarbeiten der Klasse durch. Eine gute, eine normale, eine schlechte.


    "Man" schließt das daraus? Als einzige Erklährungsmöglichkeit?


    Und der Direcktor (!) guckt eine gute, "normale" und schlechte Arbeit durch... ?


    Hm, ich mach schon mal die Schreibtischschublade auf, um zu gucken, ob da irgendwo mein Spray ist... falls sich mein Verdacht bestätigt ... ah, da ist es ja:
    [Blockierte Grafik: http://fstatic1.mtb-news.de/img/photos/7/6/5/0/6/_/medium/258Troll_spray.jpg]

  • in bayern am gymnasium ja, da schaut die schulleitung sowas durchaus mal durch (stichprobenartig) und die fachleitung schaut alles nochmal durch (außer exen - unangekündigter kurztest - in schulaufgabenfächern - schulaufgabe ist ein angekündigter längerer und mehr zählender test), nicht nur stichprobenartig, und der ministerialbeauftragte tut dies für mehrere schulen nochmals, wiederum stichprobenartig. und wenn die schnitte nicht passen (zu gut, zu schlecht, je nach schulleitung) kann es durchaus sein, dass man sich da rechtfertigen muss.

  • oh und offenbar wird dabei wenig wert auf strucktur gelegt wenn der direcktor alles durchsiet und prüft ob seine lehrer auch alles gut erklährt haben für die exen und so nicht dass sie abfallen gegen so dumme bundesländer wie nrw ironie off

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