Erstes Praktikum "aus gescheiterter Kommunikation" abgebrochen

  • Tja, willkommen im Alltag. Alle Lehrer müssen dadurch: Raus aus der Welt des Elfenbeinturms der Wissenschaft und hinein in die Grabenkämpfe im Lehrerzimmer und die Vorhölle Klassenraum :uebel:

  • Ganz ehrlich? Du hörst dich nach jemand an, der tatsächlich aneckt - aber nicht, weil du aussiehst, wie du aussiehst.


    Diese Art, über andere zu urteilen ("mit zwei Damen heftig zusammengestoßen", "hormongebeutelte Teeniedamen", "Dame hat Angstzustände?" - kann es sein, dass du vorzugsweise mit Frauen Probleme hast?), diese Art, lang und breit zu lamentieren über all das Böse, das dir widerfährt, dein Verdacht, man könne dich nach dem Äußeren beurteilen, dein offenes Zugeben, dass du "natürlich" frontal Geschichten erzählst - ich stelle dich mir als jemand vor, der viel, viel zu viel redet und dabei ziemlich selbstgerecht ist. Es spielt keine Rolle, ob es "für dich" okay ist, zuviel zu reden - entscheidend ist, wie das für deine Gegenüber ist (Schüler und Betreuer). Schon allein diese Formulierung von dir ist entlarvend.


    Es mag sein, dass dieser Eindruck völlig falsch ist. Ich kenne dich ja nicht. Du wolltest ein Feedback, hier ist es.


    Und nein, ich habe derlei Erfahrungen nicht gemacht, obwohl meine Laufbahn deiner nicht unähnlich ist und ich auch schon so manche Schwierigkeiten hatte. Aber ich würde darüber niemals so schreiben wie du das tust. Deshalb vermute ich, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil deiner Schwierigkeiten "hausgemacht" ist.

  • Aller Anfang ist schwer. Nur sollten am Anfang nicht Selbstzweifel stehen. Sonst hat man in diesem Beruf keine Chance 30 und mehr Jahre zu überstehen !

  • Feedback von mir zu meinem ersten Eindruck, allein auf Grund der zwei langen Beiträge gebildet und daher natürlich nur flüchtig:


    Du redest scheinbar sehr gern und viel, in dem Fall auch etwas um den heißen Brei herum, vielleicht fühlt sich der ein oder andere Kollege und Schüler dadurch quasi an die Wand gelabbert ;) Auch fällt mir auf, dass viele Leute bei dir scheinbar einen schlechten Eindruck hinterlassen. Und du sagst in einem Satz beispielsweise aus, dass du nicht wertest oder wertend schreibst, einige Sätze weiter tauchen dann aber "seltsame Kindergartentanten auf". Wenn diese Aussage nicht negativ behaftet sein soll, weiß ich es auch nicht.


    Nichtsdestotrotz steht dir natürlich ein ehrliches Feedback zu, welches nicht erst so spät und unvorbereitet auf den Tisch kommt und dich damit quasi überfährt. Hat ME aber nichts mit der Schweiz oder gar deinem eventuell respekteinflössenden Aussehen zu tun, denn das kannst du hier in Deutschland in der Lehrerausbildung auch genau so haben, wenn du eine normalgroße und durchschnittlich aussehende Frau bist.... Ärgern, abhaken und weitermachen, würd ich sagen. Alternativ "Aufstehen, Krone richten, weitergehen..."


    Gruß Jenny

  • Ich erwarte nur einen fairen, offenen Umgang mit angehenden Lehrpersonen, ohne Ansehens von Geschlecht, Alter, Nationalität und persönlicher Grundeinstellung.


    Wie kommst du auf die Erwartungshaltung? Du wirst doch nicht etwa einfordern wollen, was in jeder x-beliebigen Mentorenbroschüre vorne im Vorwort steht? Selbst hier im Forum kannst du fündig werden, wenn du nach "fairem, offenen Umgang mit angehenden Lehrpersonen" die Suche betätigst. Willkommen im Intrigantenstadl Lehrer(innen)zimmer. Als Mann, Quereinsteiger und altersmäßig damit vermutlich jenseits der üblichen Ref-Generation gleich dreimal "Willkommen!". Viel Spaß im Verkehr. :D

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

    • Offizieller Beitrag

    Natürlicherweise habe ich einen eher respektlosen und fast unverschämten Ton im Privatbereich, der vor keiner Gruppe oder Minderheit haltmacht


    Ich erwarte nur einen fairen, offenen Umgang mit angehenden Lehrpersonen, ohne Ansehens von Geschlecht, Alter, Nationalität und persönlicher Grundeinstellung.


    Naja. Erwarten kann man viel, wenn der tag lang ist. Wenn man selbst einen respektlosen Ton an den Tag legt, wartet man halt umsonst. Ich kenne genug Kollegen, die auch glauben, sie könnten ihren respektlosen Ton des Privatlebens in der Schule knopfdruckartig abstellen, tatsächlich können sie es kein bisschen und wundern sich andauernd warum die Kollegen und Schüler allergisch auf sie reagieren.


    Du wolltest ein Feedback? Für mich klingst du nach dem Typ "inflationäres Ego".


    Du schriebst, dass du im Alltag keine Probleme hast (allerdings schreibst du einen Beitrag später " Da ich oft anecke" ...? :gruebel: ) - wie auch immer: im Alltag können sich Leute, denen du auf den Zeiger gehst, ja auch zurückziehen und sind nicht notenmäßig von dir abhängig und zwangsweise mit dir in einen Raum gepfercht. Das geht aber den Schülern leider so.


    Zitat

    Oder muss man wirklich einen BUA in Gedankenlesen dazu machen?
    Einfach als Erfahrung verbuchen oder scheine ich bereits äußerlich anzuecken?


    Vielleicht mal ernst nehmen und überlegen, durch was genau du dauernd aneckst und wie du es abstellen kannst, bevor du in die Schule gehst und dich über Jahrzehnte Menschen zumutest, die dir nicht entfliehen können?

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Natürlicherweise habe ich einen eher respektlosen und fast unverschämten Ton im Privatbereich, der vor keiner Gruppe oder Minderheit haltmacht - zumal im WWW ohne konkrete Namen mit VPNs, Torbrowser und Wegwerfemailadressen. Aber ich trolle auch nicht


    Das bestätigt meinen ersten Eindruck von mir.


    Leute, die sich hinter Wegwerfadressen verstecken, um Unverschämtheiten loszuwerden, sind ja wohl Trolle.


    Für die ist mir meine Zeit zu schade.


    Wenn es dir so schwerfällt, freundlich oder auch nur diplomatisch zu sein - dann bitte bitte bleib der Schule fern.

    • Offizieller Beitrag

    - Vieles hat mit Glauben und nichts mit Wissen zu tun, und welche didaktische Sau mal wieder durchs Dorf getrieben wird. Manche Konzepte wirken total realitätsfremd, andere sind so allgemein gehalten, dass die wahrscheinlich schon die Frühmenschen intuitiv so draufhatten. Ist natürlich nicht bei allem so, aber bei enigen Dozenten schon vieles. Und natürlich läst sich das Wachstum von Bakterienstämmen einfacher messen als der Lernerfolg von Schülern, völlig klar.
    - Einige Studentenkollegen sind die letzten freikirchlichen Spinner und Kreationisten, was wollen die denn bitteschön als Lehrer in naturwissenschaftlichen Fächern? Da kann ja Udo Pastörs Integrationsbeauftragter werden oder ein Edathy Sport- und Vertrauenslehrer. Religiöse Spinner und andere Extremisten (Islamisten, Neonazis, Scientologen) haben meines Erachtens nichts an öffentlichen Schulen verloren!
    - Das dauernde Gejammere und Fast-Burnouts oder private Probleme vor den Studenten breittreten. Muss man alle Freunde verloren, medikamentensüchtig, 1,7x geschieden und 2,3x in der Psychiatrie gewesen sein, um als Lehrer oder Dozent etwas zu gelten? Ein Kumpel von mir ist Söldner bzw. Mietsicherheitsexperte, ein anderer BePo, die sind das blühende Leben und nach aussen sportbegeisterte Normalos mit Frau und Kind. Die kenne ich sehr gut, aber die jammern mir nie die Ohren voll, was das denn für eine Belastung wäre mit ihrem Beruf.
    - Das dauernde "Probleme-sehen", wo evtl. keine sind. Die Tendenz auch positive Erlebnisse im Endeffekt totzulabern.
    - Oberflächlichkeit allerorten, aber immer so tun, als wäre man an jedem interessiert und würde ihn als Gesamtperson wahrnehmen und schätzen.


    Natürlich ist das so deutlich überspitzt dargestellt, aber was gemeint ist, sollte jedem klar sein.


    Nee, mir ist überhaupt nicht klar, was gemeint ist. Ich arbeite an einer Schule mit 130 Kollegen, von denen die allermeisten irgendwo zwischen mittelvernünftig und Topmitarbeiter sind. Ein paar fachlich extrem kompetente Doktoren, viele ebenso fachlich Begeisterte ohne Doktor, ein paar klasse Künstler, ein paar Computerwizards, ein paar großartige andere Talente drunter. Wr haben etwa 10 zertifizierte Vollpfosten und das war's.
    An den vielen Schulen, die ich personalrätlich betreue, ist das ähnlich. Und in jedem Betrieb der Größe auch.


    Das Bild, das du zeichnest, ist eigentlich nur das eines Menschen mit inflationärem Ego, der alle außer sich selbst total scheiße findet.


    Es könnte gut sein, dass du bei uns an der Schule zu den besagten 10 gehören würdest... ;)

    • Offizieller Beitrag

    Um ehrlich zu sein habe ich das Gefühl, dass wir christian35 letzte oder vorletzte Woche unter anderem Namen schon mal hier hatten, und irgendwie erinnert es mich auch verdächtig an Silicium ... also Fakeverdacht?

  • Ich[...] behelligen.

    Ich schwanke gerade zwischen "WTF" und "wow"... tendiere aber ganz eindeutig zu ersterem.



    Konspirative Grüße
    Fossi

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich verstehe diesen Thread leider nicht.


    Gibt es hier (noch) irgendeine fachliche Frage zu klären oder geht es hier nur noch um Anekdoten und Erlebnisse eines Einzelnen?


    Das einzige was mich interessieren würde: Hast du deine Betreuerin nach der spontanen, vernichtenden Kritik mal zur Rede gestellt und gefragt, wieso nicht bereits vorher Tipps für deine Arbeit gegeben wurden?

    • Offizieller Beitrag

    Gibt es hier (noch) irgendeine fachliche Frage zu klären oder geht es hier nur noch um Anekdoten und Erlebnisse eines Einzelnen?

    Genau. Christian geht es um Christian. Er redet unheimlich gern über sich selbst und wie er sich sieht.


    Das schätzen Schüler und Kollegen ja ganz besonders an Kollegen... ;)


    Vielleicht sollte man einfach den thread-Titel umbenennen. In "ICH" ... dann passt's wieder.

  • Ich hatte nach dem Durchlesen des Eingangsthreads kurz die Idee, ich könnte eventuell einen konstruktiven Beitrag zu dieser Diskussion leisten, da ich ja auch meine Lehrerausbildung als Deutsche in der Schweiz gemacht habe. Nachdem ich dann doch erst mal weiter gelesen habe, kann ich mich eigentlich nur noch Meike anschliessen:

    Genau. Christian geht es um Christian. Er redet unheimlich gern über sich selbst und wie er sich sieht.

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