ÖPNV-Streik

    • Offizieller Beitrag

    Da ja morgen vermutlich hier in Frankfurt die Busse und Bahnen bestreikt werden, wollte ich mal fragen, wie Ihr an euren Schulen da verfahrt, wenn Schüler an diesen Tagen nicht zum Unterricht erscheinen. Auf der einen Seite habe ich ja Verständnis für Schüler, die es wirklich nicht schaffen, andererseits nervt mich, wenn gestern schon in den Klassen herum ging, morgen wäre "schulfrei". Ich persönlich bin ja der Meinung, dass bis zu 5 km auch mal gelaufen werden können.

  • Bei uns an der Schule (Berufskolleg, also Sek II) gibts keine Ausrede. Nun, wir liegen zumindest durch die Lage im Ruhrgebiet verkehrsgünstig, da die Bahn ja nicht streikt. Da der Streik angekündigt war, müssen die älteren Schüler halt laufen oder sich andere Wege überlegen, zur Schule zu kommen. Arbeitgeber interessiert das im Regelfall auch herzlich wenig, wenn Streik ist oder der Winter eingebrochen ist. Wurde gestern bereits so von der Schulleitung kommuniziert, damit heute keine Unklarheiten entstehen.


    Bei jüngeren Schülern sehe ich die Eltern durchaus in der Pflicht. Fahrgemeinschaften von Eltern organisieren z.B.

  • Bei uns gilt es auch nicht als entschuldigt, auch wenn ich mitbekommen habe, dass es für einzelne SuS wirklich schwierig wird.


    Zum Glück kriegen meine 12er das wohl hin (<-Klausur zur 1.)

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

    • Offizieller Beitrag

    du hast ältere Schüler, oder?


    5 km finde ich schon heftig zum Gehen. Würde ich auch nicht machen.
    Aber sehr viele Jugendliche werden alle naselang von ihren Eltern von A nach B über C kutschiert, dann muss das doch zu Schulbeginn auch mal gehen. 5 km Fußweg halte ich persönlich nicht für zumutbar, aber eine halbe Stunde oder länger Warten durchaus, falls man sich nicht anders absprechen kann.

  • Es ist doch klar, dass die Schule nicht einfach dichtmachen kann, weil die Busse nicht fahren.


    Aber man kann auch nicht selbstverständlich voraussetzen, dass jeder eine Alternative hat. Berufstätige Eltern brauchen ihr Auto ja vielleicht selbst und haben Termine oder sind auf Geschäftsreise oder krank. Manchmal streikt sogar ein Auto! Eine Vierzehnjährige kann, wenn sie keine schwere Tasche dabei hat, sicher auch mal 6 km laufen, bei einem Fünftklässler, der den Weg nicht kennt, ist das schon was anderes.


    Bei uns war es heute wirklich schwierig, manchmal kommt alles zusammen.


    Das ist im Prinzip kein Unterschied zum Kranksein. Manche Leute kommen noch mit dem Kopf unterm Arm, andere legt ein Schnupfen lahm. Wir können doch eh nur nach Augenmaß entscheiden, welche Entschuldigung nun "gilt" und welche nicht. Letztlich müssen Schüler/Eltern selbst entscheiden, wie sie das regeln. Es lohnt sich nicht, ein Drama draus zu machen, wenn jemand gefehlt hat. Das kann nur dazu führen, dass Entschuldigungen erfunden werden.

  • Es hat aber ja wirklich nicht jeder ein Fahrrad. Ich selbst z.B. habe kein Fahrrad und kein Auto, nutze für alle längeren Wege Busse und Bahnen (und dass die Züge fahren, nützt mir herzlich wenig, da ich zum Hauptbahnhof bzw. anderen Bahnhöfen in der "Nähe" zirka 25-30 Minuten mit der Straßenbahn brauche, da fällt laufen flach. Nun sind Universitäten durchschnittlich auch bestimmt weiter vom Wohnort der Studierenden entfernt als die Schulen von den Wohnorten der Schüler/innen. Trotzdem glaube ich nicht, dass jede/r Schüler/in den Weg einfach mal laufen kann.
    Und zwischen Arbeitgebern und einer Schule besteht m.M.n. durchaus ja noch ein Unterschied - und dass Arbeitgeber irgendwas so und so handhaben, bedeutet ja auch noch nicht, dass das der genau richtige Weg ist.
    Am sinnvollsten finde ich, wenn der Unterricht dann ganz einfach nach Plan stattfindet, der/die Lehrer/in jedoch im Hinterkopf behält, dass einige nicht aus eigener Schuld nicht zur Schule kommen können. Das heißt für mich ganz einfach, dass die Materialien in der Folgestunde wieder mitgebracht werden (wenn also Zettel ausgeteilt werden, bringt die der Lehrer in der Stunde danach wieder mit) und in der Folgestunde vielleicht etwas genauer als sonst wiederholt wird, was in der letzten Stunde besprochen wurde. In der Stunde am Streiktag würde ich zudem darauf achten, dass es sich eher um eine Wiederholungs-/Übungsstunde handelt und nichts bis wenig Neues besprochen wird (oder das dann eben in der Wdh. in der Folgestunde genügend Zeit bekommt).
    Ich denke einfach nicht, dass man immer voraussetzen kann, dass es alle irgendwie zur Schule schaffen müssen, und auch, dass es für den Lehrer am Ende mehr Aufwand ist, bei jedem einzelnen Schüler nachzuvollziehen, ob er es nicht doch hätte irgendwie schaffen können, als da einfach etwas kulanter als vorgeschrieben zu sein.

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