Hi ihr,
ich hätte da mal eine Frage zur Teilabordnung bei einer Planstelle.
Ich bin dieses Schuljahr, wie auch schon das letzte, sage und schreibe 23 Stunden abgeordnet als mobile DaZ-Kraft. Ich will nun nicht auf die genauen Details zu sehr eingehen, da man mich daran sofort erkennen kann, akzeptiert daher einfach die Info, dass dies nicht wie üblich nach zwei Jahren enden wird (sondern als Dauereinrichtung gedacht ist).
In diesen Abordnungsstunden fahre ich momentan um die 10 Schulen an, um dort mit Kindern zu arbeiten. Mein Tag sieht also so aus: Ich starte an Schule 1 für 1-2 Stunden, fahre dann an Schule 2 für 1-2 Stunden und fahre dann an Schule 3 mit 1-2 Stunden.
So habe ich in einem Jahr ungefähr 20 000 Kilometer an Fahrtweg nur für die Schulfahrten, der Fahrtkostenzuschlag wiegt den Verscheiß am Auto und die höhrere Versicherung bei weitem nicht auf.
Davon abgsehen geht es langsam an die Substanz, vielleicht könnt ihr euch in mich hineinversetzen? Ich bin immer in Zeitdruck unterwegs, keine festen Pausenzeiten für Essen oder Toilettengänge, Stress bei An- und Abfahrt (komme ich rechtzeitig, wartende Kinder...), Gespräche zwischen Tür und Angel, besetzte Förderräume, Kopieren zwischen Tür und Angel, Beratung der betreuten Schulen und Kollegen per EMail auch am Nachmittag und Wochenende, die viele verbalen Berichte über die Fortschritte der Kids, Hetze, Hetze, Hetze...
Ich merke wie ausgelaugt ich derzeit schon bin, gestern habe ich 12 (!!!) Stunden wie ein Stein durchgeschlafen. Samstags bin ich eigentlich immer so platt, dass ich kaum aus dem Bett komme...
Meine Fragen wären: Habe ich ein Recht auf feste Pausenzeiten? Eigentlich schon, ich weiß das, aber dann passt es vorne und hinten nicht mehr mit den Besuchen... Die Schulen haben teils auch verschiedene Zeiten, was den Druck noch erhöht pünktlich sein zu wollen/sein zu müssen. Inwiefern ist so etwas überhaupt zumutbar auf längere Sicht, kann ich mich da irgendwie langfristig wieder rausbugsieren ohne die Schule zu verlassen? Die Planstelle war an diese Aufgabe gebunden, natürlich habe ich nach jahrelanger Warterei auf eine Stelle sofort zugeschlagen, hauptsache eine Stelle! Außerdem fühle ich mich an meiner Stammschule sehr sehr wohl, obwohl es eine Brennpunktschule ist. Aber inzwischen werden die Belastungen immer mehr, ich habe mit den gleichen Stunden immer mehr Kinder (oft mit schwierigem Hintergrund) und Schulen zu betreuen und es ist absehbar, dass es nur noch schlimmer wird. Mir macht die Aufgabe zwar Spaß, aber nicht so und in diesem Umfang, denn das halte ich nicht jahrelang durch. Außerdem hätte ich irgendwann gerne eine Klassenführung, ich bin GS und keine Förderschulkraft, war also nie davon ausgegangen, so eine Aufgabe zu übernehmen. Ich vermisse mein zweites und drittes Fach, immer nur Deutschförderung ist mir auf Dauer zu wenig
Gruß Jenny