Neulich habe ich meiner Klasse auf die Nachfrage, wie man einen bestimmten Aufsatztyp schreibe, gesagt, dass wir das ja schon im letzten Jahr gemacht haben und dass sie da ja eine Anleitung bekommen hätten. Tja, ist halt blöd, wenn man seine Hefte am Ende des Schuljahres (oder früher einige wahrscheinlich sogar früher 8_o_)) entsorgt.
Einerseits kommt einem gleich der Gedanke: Waaaas? Meine kostbaren, sorgfältig erstellten Merkblätter, Anleitungen und diktierten Weisheiten?
Aber andererseits: Wer kann es ihnen verdenken? Im Deutschheft macht man vor allem drei Dinge: Üben, üben und üben. Und wieso sollte man Einleitungen zu einer dialektischen Erörterung, Basissätze zu Gedichten und gefundene Stilmittel aus einer Wilhelm-Tell-Szene aufbewahren?
Jetzt kam mir der Gedanke, (zumindest in den höheren Klassen) zwei Hefte anschaffen zu lassen: ein Schmierheft zum Üben, in das kontextbezogenes Zeug reinkommt und ein Heft für Allgemeingültiges - Stilmitteldefinitionen, Metrum, Merksätze, Epochenmerkmale usw -, das wirklich aufhebenswert ist, weil man auch später noch was mit anfangen kann.
Klingt das sinnvoll oder habe ich das nicht zu Ende gedacht? (Ich muss z.B. dann bei jedem Satz überlegen, in welches Heft er besser soll, die Schüler müssen ständig zwei Hefte dabei haben statt nur eins...wobei, statt des Schmierheftes könnte man auch einfach Blockblätter nehmen)