Konzentration in Doppelstunden erhalten

  • Hallo,



    bei uns findet der Unterricht nur in 90-Minuten Blöcken statt. Das führt v.a. in den jüngeren Klassen (= 11. Klasse) zu gewissen Konzentrationsproblemen am späteren Tag. Hat jemand vielleicht Erfahrung wie man (außer mit Top-motivierendem Unterricht) die Schüler hier bei der Stange halten kann? Ein Kollege z.B. meditiert zwischendurch kurz mit der Klasse, was mir persönlich aber zu esoterisch ist. Ich bin bislang ein Anhänger der "Fenster-auf-und-5-Minuten-Pause"-Advokaten, was aber Wetterbedingt nicht immer möglich ist. Gibt es noch andere Methoden?

    • Offizieller Beitrag

    ich bin eigentlich ein Fan von diesen Blöcken,
    denn ich kann die 5-MInuten-Pause selbst festlegen. Die brauchts aber auch ;)
    Ansonsten habe ich gute Erfahrungen gemacht mit häufigem Methodenwechsel.
    Und gegen Ende der Doppelstunde noch mal 10 Minuten einplanen für etwas weniger Anspruchsvolles wie (in meinen Fächern) Vokabelspiele, Kreativaufgaben erstellen oder erstellen lassen, (Sch. erstellen einen Test für die Klasse o.Ä.), Sachwissen lesen, Tafelanschriebe abschreiben (rein mechanisch, ohne großes Nachdenken :D )


    Was dann gar nicht geht: pure Wiederholungen, Vertiefungen, Neues anfangen (tut man ja aber eh nicht 10 Minuten vor Stundenende ;) )


    In Kunst gehen die letzten 10 Minuten ganz profan fürs Aufräumen und Saubermachen drauf, aber das fällt ja woanders flach :D

  • Ich finde das gerade lustig. Im Informatikunterricht ist mir der 90-Minuten-Block immer zu kurz. Im letzten Schuljahr hatte ich eine Klasse in einem 2 x 90 - Minutenblock und das war genau richtig. Wir konnten erst über das geplante Projekt sprechen. Dann war genügend Zeit für alle, sich damit zu beschäftigen. Und am Schluss genug Zeit, die beste Lösung vorzustellen und alles einmal auszudrucken.


    Am Ende eines einfachen 90-Minuten-Blocks gerate ich oft in Stress, um alles noch abzuschließen.


    Will sagen: Wenn man sich wirklich in eine Aufgabe vertieft, dann braucht man dafür eine Weile. Das ist ja wohl auch der Sinn der 90-Minuten-Blöcke. Mach die Aufgaben genügend umfangreich, so dass die Bearbeitung wirklich 45 Minuten dauert. Dann kommt das mit den 90 Minuten auch hin. Während der Arbeitsphase dürfen die Schüler ja auch miteinander reden (sollen sie sogar), und du musst hier und da helfen, und man kann auch mal für einen Moment Löcher in die Luft starren.


    Eine kurze Pause mache in hin und wieder, wenn ich etwas ganz Neues anfange oder wenn ich merke, dass die Luft wirklich raus ist. Dann aber jage ich die Schüler raus. Sie sollen einmal die Treppe runter und über den Schulhof und zum anderen Eingang wieder reinkommen.


    Das mit dem Meditieren finde ich eigentlich nicht schlecht, aber es ist trotzdem nicht so meins, das mit einer Klasse zu machen. Wenn dann wohl eher vor einer Klassenarbeit.

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben ausschließlich Doppelstunden, und nur die 7. ist mal einzeln - und die hass ich, in 45 Minuten kriegt man auf Oberstufenniveau irgendwie keine halbwegs dicken Bretter gebohrt.


    Bei mir sind einfach die Phasen so lang, dass das kein Problem ist - und es muss sich halt abwechseln. Längere Text lesen/Videos gucken, dann längere (i.e. komplexere) Aufgaben reingeben, in verschiedenen Sozialformen: gern können die auch mal 20 oder gar 30 Minuten an was arbeiten: etwas gemeinsam durchanalysieren, in Gruppen diskutieren und als Statement schriftlich festhalten, etwas schreiben, dann vortragen, usw. Man muss selber gut präsent sein.


    Es darf halt nicht 90 Minuten im Lehrerschülerpinpong hin und her gehen, das hält keiner aus, auch und vor allem nicht der Lehrer. Wichtig ist, die Schüler aktiv eizubinden: die müssen auch mal vom Platz und selber was an die Tafel schreiben oder auf die Lernplattform eintippen, mal die Gruppe oder den Gesprächspartner wechseln, im Dialog mit jemand anders etwas zu verstehen versuchen.


    Beim Meditieren würd ich erstmal selbst einpennen.
    Ist nicht meins.


    Ich mach aber immer 5 Minuten Pause - nicht unbedingt, wenn 45 Minuten rum sind, sondern wenn ein Gedanke/Arbeitsschritt fertig ist. Fenster auf, alle man ein bisschen rumlaufen. Gut ist.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

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