Freie Unterrichtsgestaltung?

  • Guten Abend zusammen,


    Ich bin angehender Student für das Lehramt an Gymnasien und hätte eine Frage zum Ablauf der Praktika während des Studiums und zum Referendariat. Mich würde interessieren, ob man dort in der Unterrichtsgestaltung und der Wahl der Methodik frei ist, oder ob einem mehr oder weniger strenge Vorgaben gesetzt werden. Aus meiner eigenen Schulzeit kann ich mich an viele Referendare erinnern, die frisch von der Universität an unsere Schule kamen und alle einen sehr ähnlichen Unterricht gemacht haben. Ich habe mich immer gefragt, ob die Referendare ihre Unterrichtsgestaltung frei gewählt haben, oder ob diese Unterrichtsfom von ihnen verlangt wurde. Als Schüler haben mir diese Unterrichtsmethoden nie so recht zugesagt und von gutem Unterricht hätte ich auch in der Funktion als Lehrer eine andere Vorstellung.


    Hat man da in den Praktika und im Referendariat auch Freiheiten seinen Unterricht zu gestalten oder ist das arg begrenzt?


    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Der Wandersmann

  • Ich denke, das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Es hängt anfangs v.a. davon ab, was du dir selbst zutraust und was dir von den Mentoren/Betreuern zugetraut wird. Generell ist es ein geradezu geflügeltes Wort im Vorbereitungsdienst, dass man sich und viele Methoden ausprobieren solle. Ich z.B. lese mich seit heute früh in diverse Methodenpublikationen ein und versuche herauszufinden, welche Methoden es gibt und wann sie einzusetzen sind. In den Besuchen und Bewertungen aus dem Hauptseminar bzw. den Fachseminaren wird da auch schon Wert auf ein ordentliches Methodenspektrum gelegt, wie ich mitbekommen habe. Frontalunterricht ist bei uns ziemlich verpönt; es gilt, die Schüler kompetenzorientiert und kooperativ lernen zu lassen. Und dazu sind Methodenspielereien natürlich schon gut geeignet. Das heißt nicht, dass man jetzt jede Stunde ein wahres Feuerwerk abfackeln muss, getreu dem Motto: 45 Minuten volle Aktion! Es muss in sich stimmig sein.


    Ich weiß von Bekannten, die im Praktikum viel ausprobieren konnten. Andere wiederum waren froh, wenn sie mal phasenweise vorne stehen durften.


    Generell gilt aber, dass du (als Referendar) zunehmend eigenständig unterrichten sollst. Das bedeutet, du stimmst dich nur noch ab mit deinem Betreuer. Du legst ihm deine Planung vor, erklärst ihm, was du wie machen willst und begründest ggf. Dein Betreuer hat dann nur noch beratende Funktion.

  • Zitat

    Frontalunterricht ist bei uns ziemlich verpönt;


    Schade.



    Ansonsten, lieber Wandersmann, entnehme ich deinen Ausführungen, dass du selbstständig denken und handeln möchtest. Behalte dir dies unbedingt bei.


    Zitat

    die frisch von der Universität an unsere Schule kamen und alle einen sehr ähnlichen Unterricht gemacht haben.



    Bewahre, pflege und entwickle deine eigene Persönlichkeit mit allen Ecken und Kanten!!!

  • Nun, gegen guten Frontalunterricht wird keiner was sagen. Und schlechten Methodeneinsatz wird wohl kaum jemand loben. Aber aus eigener Erfahrung wird wohl jeder von uns bestätigen können (erinnert euch allein schon ans Studium oder langweilige Fortbildungen), dass man nach einer gewissen Zeit einfach abschaltet, wenn man nur berieselt wird. Wenn es sich anbietet - Methoden einbauen. Wenn es sich nicht anbietet - sein lassen!


    Für die Unterrichtsbesuche: so planen, dass es sich anbietet.

    Einmal editiert, zuletzt von immergut () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler korrigiert

  • Guten Abend und vielen Dank für die Antworten. :)


    Ich muß ehrlich sagen, daß es vorallem ältere Lehrer waren, die mich als Schüler am meisten geprägt haben. Diese Lehrer haben auch maßgeblichen Anteil an der Bildung meines Berufswunsches gehabt, sind sozusagen in Sachen Lehrerberuf meine Vorbilder. Die haben aber nicht diesen "modernen" Unterricht gemacht, wie die Referendare, die frisch von der Universität an unsere Schule kamen.


    Deswegen bewegt mich nun etwas die Frage, ob ich in meiner Ausbildung sozusagen "gezwungen" bin meinen Unterricht nach diesem modernen "Schema F" auszurichten, oder ob ich mehr oder weniger frei in meiner Unterrichtsgestaltung bin.


    Gibt es denn in der Lehrerausbildung generelle pädagogische Freiheit? Es gibt doch z.B. sehr unterschiedliche Meinungen, was die Rolle des Lehrers im Unterricht angeht. Viele Referendare interpretiere ihre Rolle als Lehrer eher moderierend und verlangen von den Schülern, den Stoff selbst zu erschließen und erarbeiten. Andere Lehrer sehe sich dagegen eher als aktive Wissensvermittler und Dozent im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens.


    Gibt es da ein "richtig" und "falsch"? Oder ist das eben Ansichtssache und der individuellen Gestaltungsfreiheit des Lehrers überlassen?

  • Deine Haupt- und Fachseminarleiter werden dir zu verstehen geben, worauf sie Wert legen und was sie sehen wollen. bzw. werden sie dir sagen, was sie NICHT stehen wollen. Wenn du dich nicht daran orientierst, musst du mit den Konsequenzen (=Beurteilungen = Noten) leben.


    Das alles wirst du aber auch schon früher lernen - in der Uni. Ich gebe zu, mein Lieblingslehrer hat auch keine Methodenfeuerwerke gezündet. Und den Unterricht des Lehrers, der uns laufend in die Gruppenarbeit geschickt hat und alles mögliche mit uns ausprobiert hat - den mochte ich damals nicht. Im Studium tat mir das nach und nach immer mehr leid - denn jetzt verstand ich den Sinn dahinter. Allerdings wurde mir durch die eingehende Beschäftigung auch bewusst, welche Fehler er bei der Unterrichtsgestaltung gemacht hat. Aber so ist das nun einmal - man muss es erst einmal ausprobieren, um zu sehen, was funktioniert und was nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Immergut hat Recht. Eine gute Methode ist die, die funktioniert. Und das ist nicht bei jedem Kurs oder Klasse dieselbe. Um es herausfinden zu können, muss man sie ausprobieen. Dazu muss man sie erstmal drauf haben.


    Von vorneherein das Handwerkszeug nicht lernen zu wollen, das man als Profi zumindest anwenden können muss, halte ich für einen maximal bekloppten Ansatz. Ehrlich gesagt.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Es ging mir nicht darum Handwerkszeug des Lehrerberufes nicht erlernen zu wollen, sondern um die Frage, ob man in der Gestaltung seines Unterrichts letztlich frei ist.


    Ehrlich gesagt habe ich das noch nie erlebt, daß ein Lehrer seine Unterrichtsmethodik variiert oder verändert hätte. Mein Lieblingslehrer stand immer vorne an der Tafel, hat sehr gute Vorträge gehalten und die Tafel vollgeschrieben. Ich kam mit diesem Unterricht sehr gut zurecht, habe viel gelernt und mich für den Stoff interessiert. Dann kam ein Referendar in unseren Kurs und hat den Unterricht übernommen. Der fing dann an mit Gruppenpuzzle, Rollenspielen und bunten Pinnwandmoderation. Diese Art Unterricht hat mir dann die Freude an diesem Fach verdorben. Die Meinungen in unserem Kurs waren geteilt, manche mochten eher dies und manche eher anderes. Ein Lehrer kann es natürlich auch nicht jedem einzelnen Schüler im Kurs recht machen. Daher habe ich auch noch nie erlebt, daß Lehrer ihre Unterrichtsgestaltung innerhalb eines Kurses modifizieren.

  • Zitat

    ob man in der Gestaltung seines Unterrichts letztlich frei ist.


    Wenn du dann Lehrer bist , auf alle Fälle.

  • Zitat immergut :

    Zitat

    Frontalunterricht ist bei uns ziemlich verpönt; es gilt, die Schüler kompetenzorientiert und kooperativ lernen zu lassen.

    Ja, weil es gilt, die Bildungskatastrophe nach besten Kräften zu verstärken ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Es ging mir nicht darum Handwerkszeug des Lehrerberufes nicht erlernen zu wollen,


    Ich bin hin und her gerissen.
    Handwerkszeug?
    Was das nun genau ist, da gehen die Meinung (wie dir schon aufgefallen ist) weit auseinander. Es ist auch ein weites Feld!


    Ich meine, dass man von der Persönlichkeit schon viel mitbringen sollte. Zu viel auch nicht. Denn dann stößt du leider an Grenzen/Mauern. Ob du das aushältst oder daran zerbrichst, kann dir niemand vorher sagen.
    Für das Bildungswesen wäre es schön, wenn nicht nur "IchFindeNeueMethodenSoSchönUndMacheAbwechslungsreichenSchülerzentriertenUnterricht - Lehrer" existieren. Doch, ob es für dich als Mensch so erfüllend ist, steht in den Sternen.


    Probiere es einfach aus. Bleibe streitbar! Denke mit!


  • Für das Bildungswesen wäre es schön, wenn nicht nur "IchFindeNeueMethodenSoSchönUndMacheAbwechslungsreichenSchülerzentriertenUnterricht - Lehrer" existieren.


    Nee, hast recht. Besser, der Lehrer zieht sein Ding durch und führt Selbstgespräche. :autsch:
    Dir ist aber schon klar, dass wir den Schulstoff schon kennen und das Ganze nicht für uns selbst machen, oder? Ich frag nur zur Sicherheit. Könnte ja sein, dass du kurzzeitig das Zielpublikum und die Aufgaben der Schule vergessen hast. Betriebsblindheit und so.



    :tot:
    Manche Leute lassen hier Sachen vom Stapel...da schämt man sich schon fast.

  • Nee, hast recht. Besser, der Lehrer zieht sein Ding durch und führt Selbstgespräche. :autsch:
    Dir ist aber schon klar, dass wir den Schulstoff schon kennen und das Ganze nicht für uns selbst machen, oder? Ich frag nur zur Sicherheit. Könnte ja sein, dass du kurzzeitig das Zielpublikum und die Aufgaben der Schule vergessen hast. Betriebsblindheit und so.



    :tot:


    Da kann ich dich beruhigen. Das Ziel, Kinder/Jugendliche auf das Leben vorzubereiten, habe ich immer im Blick.

  • Ich muß ehrlich sagen, daß es vorallem ältere Lehrer waren, die mich als Schüler am meisten geprägt haben. Diese Lehrer haben auch maßgeblichen Anteil an der Bildung meines Berufswunsches gehabt, sind sozusagen in Sachen Lehrerberuf meine Vorbilder. Die haben aber nicht diesen "modernen" Unterricht gemacht, wie die Referendare, die frisch von der Universität an unsere Schule kamen.


    Die empirische Bildungsforschung geht mittlerweile wieder davon aus, dass ein vom Lehrer aktiv gesteuerter Unterricht effektiver ist, als Formen, die die Schüler komplett sich selbst überlassen. Damit ist aber NICHT zwingend der klassische Frontalunterricht gemeint.


    Eines solltest du dir noch überlegen: Wenn du schreibst, dass diese "älteren Lehrer" dich am meisten geprägt haben, dann ist das sehr erfreulich. Die Wahl deiner Fächer und dein Berufswunsch Lehrer deuten darauf hin, dass du aber auch ein eigenes Interesse an diesen Inhalten hattest. Jetzt wird es aber deine Aufgabe als Lehrer sein, nicht nur die ohnehin schon interessierten Schüler zu erreichen, sondern aus dieser extrem inhomogenen Gruppe möglichst viele zu erreichen. Und das geht eben nur mit einem didaktisch-methodischen Mix aus verschiedenen Elementen, die möglichst viele verschiedenen Persönlichkeiten und Lerntypen erreichen. Du hast ja selbst geschrieben, dass die Meinungen in eurem Kurs über die Methoden des Referendars geteilt waren - insofern hat beides seine Berechtigung, oder?


    Ums nochmal klar zu sagen: Es ist ein großer Fehler, den Unterricht, den man selbst als gut empfunden hat, kopieren zu wollen, weil das ja "guter Unterricht" war. Es war guter Unterricht für einen selbst, nicht zwingend auch für den Rest der Klasse. Das ist aus der eigenen Sicht auch gar nicht so leicht zu beurteilen, weil in stark lehrerzentrierten Stunden desinteressierte Schüler einfach abtauchen und nicht weiter auffallen, so lange 6-8 Interessierte das Frage-Antwort-Spielchen mitspielen und der Rest nicht durch Disziplinlosigkeit auffällt. Da können am Ende drei Viertel der Schüler nichts gelernt haben und der Kollege ist davon überzeugt, eine tolle Stunde mit reger Beteiligung gehalten zu haben - alles schon erlebt...


    Meike hat schon recht: Als Handwerkszeug viele verschiedene Methoden drauf zu haben und effektiv einsetzen zu können, ist unabdingbar; nur so kannst du a) variieren und b) für unterschiedliche Lerngruppen die passenden Methoden auswählen.


    Ach, und um deine Frage noch konkret zu beantworten: Im Referendariat bist du, zumindest in denjenigen Stunden, in denen du Besuch hast (das sind je nach Schulart und Bundesland sehr unterschiedlich viele), überhaupt nicht frei in der Wahl deiner Unterrichtsgestaltung. Jeder mit einem Funken Verstand wird versuchen, in diesen Stunden das zu zeigen, von denen er weiß, dass die Seminarlehrer das sehen möchten. Und du tust auch gut darin, diese Dinge auch während der anderen Stunden zu üben, sodass du sie dann in den Prüfungssituationen beherrschst.


    "Frei" bist du dann nach der Ausbildung. Wobei ich es persönlich sehr schade finde, wie viele KollegInnen dieses "frei" im Sinne einer Abschottung interpretieren; das Klassenzimmer als "Black-Box", wo nur ja keiner hineinschauen darf. Dadurch wird Unterricht auch nicht zwingend besser...

  • Manche Leute lassen hier Sachen vom Stapel...da schämt man sich schon fast.


    Die Gefühle, die ich beim Lesen hier mitunter entwickle, sind auch recht mannigfaltig.


    Vielleicht koche ich für uns alle einen Tee.

    Einmal editiert, zuletzt von MarlenH ()

    • Offizieller Beitrag

    Ehrlich gesagt habe ich das noch nie erlebt, daß ein Lehrer seine Unterrichtsmethodik variiert oder verändert hätte. Mein Lieblingslehrer stand immer vorne an der Tafel, hat sehr gute Vorträge gehalten und die Tafel vollgeschrieben. Ich kam mit diesem Unterricht sehr gut zurecht, habe viel gelernt und mich für den Stoff interessiert


    Und was du gut fandest, muss gut für alle sein! Weswegen du vorhast, es stringent durchzuziehen.


    Mal über Berufsalternativen nachgedacht?


    Zitat

    "Frei" bist du dann nach der Ausbildung. Wobei ich es persönlich sehr schade finde, wie viele KollegInnen dieses "frei" im Sinne einer Abschottung interpretieren; das Klassenzimmer als "Black-Box", wo nur ja keiner hineinschauen darf. Dadurch wird Unterricht auch nicht zwingend besser...

    In der Tat.

  • Die Wahl der Methode hängt vor allem auch von der Lerngruppe ab. Was bei der einen zum Erfolg führt, kann bei der nächsten völlig floppen.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    • Offizieller Beitrag

    Enn ich die Posts vom Wandermann lese, bin ich doch leicht schockiert darüber, dass jemand, der gerade erst mit dem Beruf anfängt, schon so konkrete "ich- will- dies- oder-das-auf-gar-keinen- Fall"- Vorstellungen hat.
    Ich vermisse da das Interesse an dem Beruf selbst, die Neugier auf das, was man in der Ausbildung lernen wird, die Bereitschaft, sich selbst mit den steigenden Anforderungen weiterzuentwickeln.
    Statt dessen lese ich hier von jemandem, der aus seinen wenigen persönlichen Erfahrungen sehr festgelegte Vorstellungen hat und zudem jegliche Bereitschaft des Dazulernens schon im Vorfeld kategorisch ablehnt.


    Ich wüsste jetzt keinen Beruf, in dem eine solche Haltung von Vorteil wäre, aber der Lehrerberuf ist es ganz sicher nicht :schreck:

  • Nee, hast recht. Besser, der Lehrer zieht sein Ding durch und führt Selbstgespräche. :autsch:


    Das ist ein Strohmann-Argument, ziemlich schwach, hier werden nur Scheinalternativen formuliert. Nebenbei bemerkt, in diesem Beitrag scheint die gleiche Arroganz durch, die hier Wandersmann unterstellt wird (nämlich einen Teil des handwerklichen Repertoires um seiner selbst willen abzulehnen). Nur dass diese Arroganz laminiert und bunt daherkommt statt mit Tafel und Kreide. Ansonsten schließe ich mich – wie nicht selten – den Ausführungen von unteruns an.


    Zitat

    :tot:
    Manche Leute lassen hier Sachen vom Stapel...da schämt man sich schon fast.


    Nicht nur fast, sondern sehr. Gerade nach diesem Beitrag einer Moderatorin. Wieviele Jahre Berufserfahrung hast Du gleich noch, die Dich (scheinbar) legitimieren, hier über andere den Stab zu brechen?

  • Es ist immer wieder erstaunlich wie unsachlich manche Threads nach einer Zeit werden, aber darüber möchte ich gar nicht schreiben.



    Lieber Wandersmann,


    warum möchtest du denn überhaupt Lehrer werden? Geht es dir allein um die Wissensvermittlung? Dann wäre eine universitäre Karriere doch eine echte Alternative für dich!
    Oder möchtest du die Schülerinnen und Schüler tatsächlich in einem Lebensabschnitt begleiten, ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen, neben dem Wissen auch Kompetenzen vermitteln, die deine Schülerinnen und Schüler im Leben voran bringen?
    Dafür müsstest du dich selbst ihnen gegenüber öffnen, bereit für Probleme sein und an der Lösung von Lernproblemen aktiv mitwirken. Da kann es schonmal passieren, dass du eine Klasse hast, die auf bestimmte Methoden -bspw. den integrierten Frontalunterricht- einfach nicht anspringt und wo es sich lohnt auch mal was anderes auszuprobieren.
    Ich persönlich lege mich da in keinster Weise fest, bevor mein Referendariat noch nicht mal begonnen hat. Ich finde es wichtig viele Möglichkeiten nutzen zu können und je nachdem wie meine Lerngruppe zusammengesetzt ist, die beste Variante zu finden. Es war daher im Studium unheimlich nützlich und schön so viele verschiedene Methoden kennenzulernen. Im Referendariat werde ich davon natürlich einige ausprobieren, einfach weil das Referendariat eine Zeit des Lernens ist - also lerne ich verschiedene Methoden anzuwenden.


    Ich mag Frontalunterricht, ich bin sogar der Meinung, dass es Themen gibt bei denen man gar nicht anders kann als frontal zu unterrichten. Und Frontalunterricht heißt ja nicht gleich schlecht, wie du selbst schon treffend formuliert hast. Dennoch ist mir nicht klar, was dich veranlasst zu glauben, dass dies die einzig wahre Unterrichtsform ist.
    Ich fände es schön, wenn du nochmals eingehend über deine Motivation bezüglich des Lehrerberufs nachdenkst und ob du wirklich alle Attribute eines "guten Lehrers" mitbringst (wobei es DEN guten Lehrer ja eh nicht gibt, aber einige Eigenschaften sind doch relativ markant).


    Nun zu deiner ursprünglichen Frage:


    Im Referendariat bist du was die Methodenwahl angeht definitv eingeschränkter als als fertiger Lehrer, weil du einfach das machen musst, was deine Seminarleiter sehen wollen. Machst du es nicht, werden deine Noten eben dementsprechend und eine Planstelle - oder mit deiner Kombination wahrscheinlich sogar jede Stelle- rückt in weite Ferne.
    In den Praktika während des Studiums sieht das schon wieder anders aus. Da sind die Mentoren meist froh, wenn man eine halbwegs strukturierte Stunde umsetzen kann. Was da allerdings das A und O ist, ist die Kritikfähigkeit. Ich weiß nicht wie weit die deinige ausgeprägt ist, aber man muss doch ganz schön einstecken und an sich arbeiten. Aber dafür ist die Ausbildung ja schließlich auch da.



    So, ich hoffe, dass mein Text so sachlich rüber kommt, wie er eigentlich geplant war.


    Liebe Grüße


    Lilith


    PS: Offtopic: Ist Deutsch/Geschichte dein voller Ernst???

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