Schülermobbing gegen Lehrerin

  • Hast Du Dir schon mal jemanden mit reingenommen in den Unterricht, der Euch beide genau beobachtet? Es gibt doch bestimmt so Beobachtungslisten in denen genau Auslöser, Reaktionen auf Störaktionen etc. protokolliert werden.


    Bei uns gibt es sogenannte BE (Beratungs)- Lehrkräfte, die darauf spezialisiert sind und gute Tipps geben können.


    Mir hat das mal geholfen, dass ich Rückmeldung bekomme habe in so einer Situation von jemandem, der mit drin war. Der hat mich auf Dinge meinerseits hingewiesen, die mir selber gar nicht in dem ganzen Unterrichtsgeschehen aufgefallen waren. Anschließend habe ich versucht dies im Umgang mit den Schülern zu verändern und es hat echt geholfen.

  • "Monate lang haben wir uns Brüllorgien geliefert und ich habe sie vor die Tür gesetzt"



    "Sie hat das Gespräch genutzt, mich zu diffamieren. Ich habe es genutzt, um ihr das Lehrermobbing vorzuwerfen."




    "Ich habe es genutzt, um ihr das Lehrermobbing vorzuwerfen."




    Was hast Du bisher Konstruktives versucht zur Lösungs des Problems?


    Hast Du mal ein Einzelgespräch mit ihr geführt? Hast Du sie mal gefragt, was sie sich von Dir wünscht, damit sie wieder besser am Unterricht teilnehmen kann?


  • Oh je, jetzt muss ich mal ein paar Dinge klarstellen. Ich habe in den anderen Klassen keinerlei Probleme und bin durchaus, auch in der Oberstufe (dort ganz besonders) "Herr" im Haus. Und unprofessionell bin ich auch nicht. Die Schülerin hat ja auch bereits vor 3 Wochen mit ihrem Störverhalten aufgehört und seitdem läuft dort der Unterricht wieder normal. Mein Verhältnis zu Kollegen und Leitung ist auch gut, nur bin ich eben anders als die anderen erst seit 2 Jahren an Bord und insofern noch relativ "neu", man kennt sich noch nicht so gut. Aber Kollegen und Leitung gehen mit mir durchaus respektvoll um. Es arbeiten an meiner Schule auch recht erfahrene Menschen, durchweg recht sympathisch. Insofern ist Polen längst noch nicht verloren. Arbeiten muss ich sicherlich noch an meiner Sachlichkeit (im direkten Umgang mit Schülern kann ich das aber eigentlich schon recht gut), aber ich habe mich durch die Schülerin auch provozieren lassen, was nicht gut war (Brüllorgien). Das habe ich bereits abgestellt. Mehr Distanz muss ich auch üben, das ist sicher richtig.


    Sich ein Feed Back von Schülern zum Unterricht einzuholen, sehe ich allerdings noch nicht als Zeichen von Schwäche. Ich bin durchaus kritikfähig und wenn man so herbe angegangen wird von einer Schülerin fragt man sich schon, ob da was mit dem eigenen Unterricht nicht stimmt und ob man selbst eine falsche Wahrnehmung hat. Der Rest der Klasse hat ja auch bestätigt, dass der Unterricht völlig o.k. war, was meine eigene Einschätzung bestätigt hat. Was ist daran schlimm ?


    Ich finde übrigens durchaus, dass Schüler einen Lehrer mobben können. Und ich finde auch, dass sie dafür zur Verantwortung gezogen werden müssen. Die Entschuldigung "Das ist ein Kind und weiß nicht, was es tut" (Hallo ? Die ist 17 !) finde ich falsch. Die weiß ganz genau, was sie tut.


    Es gibt de facto Schüler mit einer ernsthaften Persönlichkeitsstörung. Bei der Schülerin, die sich seit zwei Monaten auch für übelste Prügeleien verantworten muss, ist diese meines Erachtens eklatant, weil sie vorher wirklich eine ganz andere Person war (was auch andere bestätigen). Die Unterrichtssötrungen haben seit drei Wochen aufgehört, nicht aber das Mobbing, sprich das Aufhetzen ihrer Mädchenriege gegen mich. Ich habe gegenüber einem Kollegen geäußert, wie angenehm es ist, dass besagte Schülerin nicht mehr in einem meiner Kurse ist, das muss sieirgendwie mitgekriegt haben und hat es sofort zur Leiterin getragen. So was eben. am Unterricht kann sie gar nichts aussetzen, denn der läuft völlig normal inzwischen. Da kann gerne jederzeit jemand hospitieren ...:).


    Ich muss mich da für gar nichts rechtfertigen. Aber genau das regt mich auf: wieso muss ich mich eigentlich dauernd rechtfertigen ? Müssen sich Lehrer alles bieten lassen ??? Selbstverständlich ist eine 17 Jährige für ihr Verhalten zur Verantwortung zu ziehen. Der Mythos, per se sei immer nur der Lehrer schuld, ist ein Unding in meinen Augen.

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

  • du musst dir nichts bieten lassen, sondern solltest distanziert und sachlich und angemessen mit den schulüblichen sanktionen reagieren. und vor allem solltest du das nicht persönlich nehmen. das kind reagiert vermutlich nur auf deine rolle, nicht auf dich als person. falls es doch um dich als person geht (und nur dann wäre es eventuell "mobbing"), dann müsste ein machtungleichgewicht zwischen euch herrschen, bei dem die schülerin alle anderen zumindest so weit bringt, dass sie nichts mehr gegen das mobben unternehmen/still halten - "alle anderen" meint schulleitung, kollegen, eltern, mitschüler - während sie dich weiter gezielt und "fies" fertig macht (so ist "mobbing" nun mal definiert). das kann sie nur, wenn du dir das gefallen lässt, weil du in einer sowohl institutionell (du bist ihre lehrerin!!), als auch menschlich (du bist erwachsen, sie ist gerade mal 17!) überlegenen position bist. diese verlässt du nur, wenn du das zulässt. das ist kein vorwurf an dich, sondern mehr ein appell, dir deiner (macht-!)position mehr bewusst zu werden und diese überlegt und gezielt und angemessen (nicht aus rache oder aus persönlichen motiven oder wie auch immer) im rahmen deiner beruflichen aufgaben einzusetzen. sanktionier das kind, wenn es stress macht, ansonsten behandeln wie alle anderen auch, und fertig. was das kind über dich herumerzählt oder so ist doch völlig egal. und die schulleitung wird hoffentlich nicht ständig zeit haben, mit einem empörten kind zu sprechen, das zweimal die woche angerannt kommt, weil "frau c.b. hat schon wieder einen fehler gemacht!". lass sie doch hinrennen. stress dich nicht so wegen einer schülerin. es ist wirklich nur eine schülerin, und wenn sie sich völlig daneben verhält, hast du alle möglichen mittel, das zu dokumentieren und vor allem zu sanktionieren. was genau macht sie denn? was erzählt sie der schulleitung? inwiefern deckt dich die schulleitung oder andere gruppenmitglieder im mobbing-gefüge (eltern, kollegen, mitschüler des mädchens) dich nicht? nur so kann die jugendliche ja überhaupt ein macht-ungleichgewicht dir gegenüber aufbauen.


  • Selbstverständlich habe ich Sie sofort nach den ersten provokativen Störaktionen zu einem Einzelgespräch aufgefordert. Sie ist mit "ich habe einen wichtigen Termin und kann nicht" an mir vorbeigelaufen. Das hat sich ein weiteres Mal wiederholt, bis ich sie endlich zu einem Einzelgespräch kriegte. Dort war sie in keinster Weise zugänglich, beleidigte aufs neue mich und meinen Unterricht und sagte auf meine Äußerung, dass auch ihre Leistungen erheblich nachlassen, dass ihr alles egal sei, auch ihre Zukunft. Die Eiseskälte dieses Mädchens hat mich wirklich erschreckt. Durch ein normales Gespräch ist die längst nicht mehr erreichbar. Ich tippe auf dissoziale Persönlichkeitsstörung, jedenfalls ist ein absoluter Mangel an Empathie auffällig. dazu kommt extrem manipulatives Verhalten, Lügen, Gewalttaten, die sich häufen (vor allem gegen jüngere Kinder !), sie muss sich dafür bereits vor gericht verantworten --- diese veränderungen tauchten vor 2 Monaten ganz plötzlich auf ! Vorher war das eine lebendige, fröhliche und blitzgescheite Schülerin !

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    • Offizieller Beitrag

    Natürlich muss man sich als Lehrer nicht immer den Schuh anziehen, für jedes Verhalten verantwortlich zu sein - so ist das (so hatte ich es zumindest) nicht gemeint. Und selbststverständlich gibt es auch Schüler mit einer psychischen Disposition, die sich über unterrichtliches und pädagogisches Verhalten nicht steuern lässt.


    Mein Tipp ging auch eher in die Richtung, DICH nicht provozieren zu lassen, damit DU gesund aus dem Konflikt (der nicht der letzte sein wird im Lehrerleben) herausgehst. Wenn man eine Schülerin - ob psychisch erkrankt oder irgendwie anders gestört - so unter die Haut lässt, nimmt einen das selber viel zu sehr mit, als es der Beruf auf Dauer zulässt. Wie Ärzte und Psychologen, die auch einigem an Frust/Aggression/etc begenen, kann man - entgegen dem Lehrermythos - die Schüler nicht weiter an sich ran lassen als mit der professionellen Empathie und dem Respekt, der ihnen aus dem Verhältnis, das die Institution vorgibt, zusteht. Liebe ist nicht drin. Hass und Wut auch nicht - das zehrt, verzerrt, macht objektive Entscheidungen unmöglich und reibt einen auf Dauer auf.


    Klar muss die Schülerin durch die Schule gemaßregelt werden, auch verstanden und gefördert. Und du solltest dich da als Profí verstehen - nicht als irgendein persönliches Gegenüber. Ihre Aggressionen sind mit Sicherheit auch eine Projektion und haben herzlich wenig mit dir zu tun - vielleicht erinnerst du sie an irgendjemanden, vielleicht bist du so, wie sie einen Elternteil gerne gehabt hätt, vielleicht bist du NICHT so, wie sie ... was weiß denn ich. Es macht keinen Sinn, sich da als ganzer Mensch hineinziehen zu lassen. Du bist nicht ihre Mama/Schwester/...
    Du solltest sie also folglich nicht "mit nach Hause nehmen" und - wenn du deinen Teil für den Tag getan hast - solltest du sie "in der Schule lassen". Ist nicht immer einfach, ist aber der einzige Weg, in dem Job nicht völlig plemplem zu werden. Und den Schülern gerecht zu werden.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • du musst dir nichts bieten lassen, sondern solltest distanziert und sachlich und angemessen mit den schulüblichen sanktionen reagieren. und vor allem solltest du das nicht persönlich nehmen. das kind reagiert vermutlich nur auf deine rolle, nicht auf dich als person. falls es doch um dich als person geht (und nur dann wäre es eventuell "mobbing"), dann müsste ein machtungleichgewicht zwischen euch herrschen, bei dem die schülerin alle anderen zumindest so weit bringt, dass sie nichts mehr gegen das mobben unternehmen/still halten - "alle anderen" meint schulleitung, kollegen, eltern, mitschüler - während sie dich weiter gezielt und "fies" fertig macht (so ist "mobbing" nun mal definiert). das kann sie nur, wenn du dir das gefallen lässt, weil du in einer sowohl institutionell (du bist ihre lehrerin!!), als auch menschlich (du bist erwachsen, sie ist gerade mal 17!) überlegenen position bist. diese verlässt du nur, wenn du das zulässt. das ist kein vorwurf an dich, sondern mehr ein appell, dir deiner (macht-!)position mehr bewusst zu werden und diese überlegt und gezielt und angemessen (nicht aus rache oder aus persönlichen motiven oder wie auch immer) im rahmen deiner beruflichen aufgaben einzusetzen. sanktionier das kind, wenn es stress macht, ansonsten behandeln wie alle anderen auch, und fertig. was das kind über dich herumerzählt oder so ist doch völlig egal. und die schulleitung wird hoffentlich nicht ständig zeit haben, mit einem empörten kind zu sprechen, das zweimal die woche angerannt kommt, weil "frau c.b. hat schon wieder einen fehler gemacht!". lass sie doch hinrennen. stress dich nicht so wegen einer schülerin. es ist wirklich nur eine schülerin, und wenn sie sich völlig daneben verhält, hast du alle möglichen mittel, das zu dokumentieren und vor allem zu sanktionieren. was genau macht sie denn? was erzählt sie der schulleitung? inwiefern deckt dich die schulleitung oder andere gruppenmitglieder im mobbing-gefüge (eltern, kollegen, mitschüler des mädchens) dich nicht? nur so kann die jugendliche ja überhaupt ein macht-ungleichgewicht dir gegenüber aufbauen.


    hallo Kecks, alles, was du geschrieben hast, mach ich ja schon längst. Außerdem sind wir inzwischen erst bei der Stufenleitung angekommen, aber noch nicht bei der Schulleitung. Die kriegt den Fall erst noch auf den Tisch. Doch, es geht schon gegen mich als Person, aber es hätte im Grunde jeder sein können. ich vermute, ich war es, weil ich relativ neu bin und dieses ganze Procedere mit den Ordnungsmaßnahmen noch nicht so verinnerlicht habe wie die älteren Kollegen, was weiß ich, vermutlich nur, weil sie sich irgendwo für anderen Frust abreagieren wollte. Es ist nicht immer Feuer, wo Rauch ist. dennoch versaut sie das Klima in der Klasse, denn die 4 Schnepfen, die sie unter ihrer Fuchtel hat, sind Mädchen in der Klasse, in der ich auch Klassenlehrerin bin. Beschwert hat sie sich darüber, dass ich gegenüber einem Kollegen gesagt habe, dass ich froh bin, dass sie aus einem meiner Kurse raus ist (ich habe darauf bestanden, sie in eine Parallelklasse wechseln zu lassen), das hat sie anscheinend mitgekriegt, so dass mir prompt ein Gegenmobbing vorgeworfen wird.


    Ich habe dafür gesorgt, dass die Sache mit der prügelei von Schülern aus der 5.Klasse nochmal untersucht wird. Um ein Haar wäre eine Schülerin dafür allein bestraft worden, die nicht die ganze Tat verantwortet. Besagte mich mobbende Schülerin war daran mit anderen ebenso beteiligt, was sie aber leugnet. Da ich inzwischen durch die Mobberei weiß, wie die drauf ist, konnte ich nicht glauben, dass sie damit nichts zu tun hat wie sie behauptet hat. Die Stufenleitung fand aber nicht gut, dass ich mich da eingemischt habe (durch Befragen der Opfer).
    in Zukunft halte ich mich da raus, mir war es nur wichtig, dass die Stufenleiterin mit den Opfern spricht und ich habe beide Parteien zusammen geführt. Vorher hätte man sich allein auf ein Protokoll verlassen, das die Opfer geschrieben haben und das nur eine einzige schülerin für die tat verantwortlich macht (es stellte sich heraus, dass die Opfer aus der 5.Klasse nur den Namen dieser einen Schülerin kannten, die anderen aber nicht). Wie es aussieht, waren mehrere an der Prügelei der 5.Klässler beteiligt, unter anderem eben diese mobbende Schülerin. Hätte ich nicht interveniert, wäre vermutlich eine schülerin, die kurz vor dem Schulverweis steht, über die Klinge gesprungen. So was lasse ich nicht zu. Selbst wenn ich unbequem werde.

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

  • zu einem streit gehören immer zwei. das klingt alles nach "hesadshesaidhesaid"... wie auch immer, esklingt kindisch. zieh dich raus, hör auf mit einem kind zu streiten. ich persönlich würde nicht von meinen schülerinnen, auch von den wirklich schwierigen, als "schnepfen" oder "biestern" reden - auch wenn wirklich manche schwer zu mögen sind. wohlwollende grundhaltung erleichtert das geschäft einfach enorm, und das fällt leichter, wenn du mehr distanz hast. bleib professionell, lass die schule in der schule, such emotionalen abstand. wie gesagt, supervision kann extrem hilfreich sein, denn das ist alles nicht so leicht, wie es sich schreibt.

  • Das hat sich ein weiteres Mal wiederholt, bis ich sie endlich zu einem Einzelgespräch kriegte.


    Nur als Anmerkung: Ich würde mit dieser Schülerin keine Einzelgespräche führen. Wenn, dann nur im Beisein einer anderen Lehrkraft oder des Schulleiters. Du machst dich angreifbar, wenn du im Extremfall keine Zeugen vorweisen kannst, sollte sie dir "etwas anhängen wollen".
    Zudem kann ein unabhängiger Mediator mitunter sinnvoll sein.
    Imho sollten hier alle Beteiligten offiziell an einen Tisch: Du, der Schulleiter, andere Kollegen, die in der Klasse unterrichten und die Schülerin. U.U. auch ihre Eltern. Ganz offiziell mit Einladung und Protokoll.

  • Zitat

    Dabei wurde eine zweite Ordnungsmaßnahme vorbereitet, da sich die Schülerin nun auch für Prügeleien, die vor Gericht gelandet sind, verantworten muss. Sie hat das Gespräch genutzt, mich zu diffamieren. Ich habe es genutzt, um ihr das Lehrermobbing vorzuwerfen.


    Du suchst ja nach einem Anfang.....



    Generell finde ich deine Wortwahl bedenkenswert. Da möchte ich mich kecks anschließen.


    Zitat

    stinknormalen Gesamtschule mit hardcore Brennpunkt, also die absoluten hardcore Kids ausm Ruhrpott.


    und dann


    Zitat

    Berufsneulingen machen, wie ich einer bin (zwar mit 30 jähriger Berufserfahrung, aber in etwas anderem Bereich). Ach ja: ich halte mich für eine ziemlich gute Lehrerin (wurde mir bislang auch oft bestätigt).



    Also. Ich lese und lese deine Beiträge immer und immer wieder. Doch irgendwie ...Ich weiß nicht.
    Selbtreflexion und Selbstkritik kann nie so ganz schaden. Das wäre ein Anfang.

  • du musst dir nichts bieten lassen, sondern solltest distanziert und sachlich und angemessen mit den schulüblichen sanktionen reagieren. und vor allem solltest du das nicht persönlich nehmen. das kind reagiert vermutlich nur auf deine rolle, nicht auf dich als person. falls es doch um dich als person geht (und nur dann wäre es eventuell "mobbing"), dann müsste ein machtungleichgewicht zwischen euch herrschen, bei dem die schülerin alle anderen zumindest so weit bringt, dass sie nichts mehr gegen das mobben unternehmen/still halten - "alle anderen" meint schulleitung, kollegen, eltern, mitschüler - während sie dich weiter gezielt und "fies" fertig macht (so ist "mobbing" nun mal definiert). das kann sie nur, wenn du dir das gefallen lässt, weil du in einer sowohl institutionell (du bist ihre lehrerin!!), als auch menschlich (du bist erwachsen, sie ist gerade mal 17!) überlegenen position bist. diese verlässt du nur, wenn du das zulässt. das ist kein vorwurf an dich, sondern mehr ein appell, dir deiner (macht-!)position mehr bewusst zu werden und diese überlegt und gezielt und angemessen (nicht aus rache oder aus persönlichen motiven oder wie auch immer) im rahmen deiner beruflichen aufgaben einzusetzen. sanktionier das kind, wenn es stress macht, ansonsten behandeln wie alle anderen auch, und fertig. was das kind über dich herumerzählt oder so ist doch völlig egal. und die schulleitung wird hoffentlich nicht ständig zeit haben, mit einem empörten kind zu sprechen, das zweimal die woche angerannt kommt, weil "frau c.b. hat schon wieder einen fehler gemacht!". lass sie doch hinrennen. stress dich nicht so wegen einer schülerin. es ist wirklich nur eine schülerin, und wenn sie sich völlig daneben verhält, hast du alle möglichen mittel, das zu dokumentieren und vor allem zu sanktionieren. was genau macht sie denn? was erzählt sie der schulleitung? inwiefern deckt dich die schulleitung oder andere gruppenmitglieder im mobbing-gefüge (eltern, kollegen, mitschüler des mädchens) dich nicht? nur so kann die jugendliche ja überhaupt ein macht-ungleichgewicht dir gegenüber aufbauen.


    Natürlich muss man sich als Lehrer nicht immer den Schuh anziehen, für jedes Verhalten verantwortlich zu sein - so ist das (so hatte ich es zumindest) nicht gemeint. Und selbststverständlich gibt es auch Schüler mit einer psychischen Disposition, die sich über unterrichtliches und pädagogisches Verhalten nicht steuern lässt.


    Mein Tipp ging auch eher in die Richtung, DICH nicht provozieren zu lassen, damit DU gesund aus dem Konflikt (der nicht der letzte sein wird im Lehrerleben) herausgehst. Wenn man eine Schülerin - ob psychisch erkrankt oder irgendwie anders gestört - so unter die Haut lässt, nimmt einen das selber viel zu sehr mit, als es der Beruf auf Dauer zulässt. Wie Ärzte und Psychologen, die auch einigem an Frust/Aggression/etc begenen, kann man - entgegen dem Lehrermythos - die Schüler nicht weiter an sich ran lassen als mit der professionellen Empathie und dem Respekt, der ihnen aus dem Verhältnis, das die Institution vorgibt, zusteht. Liebe ist nicht drin. Hass und Wut auch nicht - das zehrt, verzerrt, macht objektive Entscheidungen unmöglich und reibt einen auf Dauer auf.


    Klar muss die Schülerin durch die Schule gemaßregelt werden, auch verstanden und gefördert. Und du solltest dich da als Profí verstehen - nicht als irgendein persönliches Gegenüber. Ihre Aggressionen sind mit Sicherheit auch eine Projektion und haben herzlich wenig mit dir zu tun - vielleicht erinnerst du sie an irgendjemanden, vielleicht bist du so, wie sie einen Elternteil gerne gehabt hätt, vielleicht bist du NICHT so, wie sie ... was weiß denn ich. Es macht keinen Sinn, sich da als ganzer Mensch hineinziehen zu lassen. Du bist nicht ihre Mama/Schwester/...
    Du solltest sie also folglich nicht "mit nach Hause nehmen" und - wenn du deinen Teil für den Tag getan hast - solltest du sie "in der Schule lassen". Ist nicht immer einfach, ist aber der einzige Weg, in dem Job nicht völlig plemplem zu werden. Und den Schülern gerecht zu werden.


    Natürlich muss man sich als Lehrer nicht immer den Schuh anziehen, für jedes Verhalten verantwortlich zu sein - so ist das (so hatte ich es zumindest) nicht gemeint. Und selbststverständlich gibt es auch Schüler mit einer psychischen Disposition, die sich über unterrichtliches und pädagogisches Verhalten nicht steuern lässt.Mein Tipp ging auch eher in die Richtung, DICH nicht provozieren zu lassen, damit DU gesund aus dem Konflikt (der nicht der letzte sein wird im Lehrerleben) herausgehst. Wenn man eine Schülerin - ob psychisch erkrankt oder irgendwie anders gestört - so unter die Haut lässt, nimmt einen das selber viel zu sehr mit, als es der Beruf auf Dauer zulässt. Wie Ärzte und Psychologen, die auch einigem an Frust/Aggression/etc begenen, kann man - entgegen dem Lehrermythos - die Schüler nicht weiter an sich ran lassen als mit der professionellen Empathie und dem Respekt, der ihnen aus dem Verhältnis, das die Institution vorgibt, zusteht. Liebe ist nicht drin. Hass und Wut auch nicht - das zehrt, verzerrt, macht objektive Entscheidungen unmöglich und reibt einen auf Dauer auf.Klar muss die Schülerin durch die Schule gemaßregelt werden, auch verstanden und gefördert. Und du solltest dich da als Profí verstehen - nicht als irgendein persönliches Gegenüber. Ihre Aggressionen sind mit Sicherheit auch eine Projektion und haben herzlich wenig mit dir zu tun - vielleicht erinnerst du sie an irgendjemanden, vielleicht bist du so, wie sie einen Elternteil gerne gehabt hätt, vielleicht bist du NICHT so, wie sie ... was weiß denn ich. Es macht keinen Sinn, sich da als ganzer Mensch hineinziehen zu lassen. Du bist nicht ihre Mama/Schwester/...Du solltest sie also folglich nicht "mit nach Hause nehmen" und - wenn du deinen Teil für den Tag getan hast - solltest du sie "in der Schule lassen". Ist nicht immer einfach, ist aber der einzige Weg, in dem Job nicht völlig plemplem zu werden. Und den Schülern gerecht zu werden.


    Natürlich muss man sich als Lehrer nicht immer den Schuh anziehen, für jedes Verhalten verantwortlich zu sein - so ist das (so hatte ich es zumindest) nicht gemeint. Und selbststverständlich gibt es auch Schüler mit einer psychischen Disposition, die sich über unterrichtliches und pädagogisches Verhalten nicht steuern lässt.Mein Tipp ging auch eher in die Richtung, DICH nicht provozieren zu lassen, damit DU gesund aus dem Konflikt (der nicht der letzte sein wird im Lehrerleben) herausgehst. Wenn man eine Schülerin - ob psychisch erkrankt oder irgendwie anders gestört - so unter die Haut lässt, nimmt einen das selber viel zu sehr mit, als es der Beruf auf Dauer zulässt. Wie Ärzte und Psychologen, die auch einigem an Frust/Aggression/etc begenen, kann man - entgegen dem Lehrermythos - die Schüler nicht weiter an sich ran lassen als mit der professionellen Empathie und dem Respekt, der ihnen aus dem Verhältnis, das die Institution vorgibt, zusteht. Liebe ist nicht drin. Hass und Wut auch nicht - das zehrt, verzerrt, macht objektive Entscheidungen unmöglich und reibt einen auf Dauer auf.Klar muss die Schülerin durch die Schule gemaßregelt werden, auch verstanden und gefördert. Und du solltest dich da als Profí verstehen - nicht als irgendein persönliches Gegenüber. Ihre Aggressionen sind mit Sicherheit auch eine Projektion und haben herzlich wenig mit dir zu tun - vielleicht erinnerst du sie an irgendjemanden, vielleicht bist du so, wie sie einen Elternteil gerne gehabt hätt, vielleicht bist du NICHT so, wie sie ... was weiß denn ich. Es macht keinen Sinn, sich da als ganzer Mensch hineinziehen zu lassen. Du bist nicht ihre Mama/Schwester/...Du solltest sie also folglich nicht "mit nach Hause nehmen" und - wenn du deinen Teil für den Tag getan hast - solltest du sie "in der Schule lassen". Ist nicht immer einfach, ist aber der einzige Weg, in dem Job nicht völlig plemplem zu werden. Und den Schülern gerecht zu werden.


    Lie be Meike, danke, damit hast du natürlich völlig recht. Aber ich konnte in diesem speziellen Fall meinen Schock nicht so gut wegpacken, dass ein Mädchen, die vorher ganz anders war, sich plötzlich so eiskalt und krank verhält. Es gibt unter der Professionalität, die die Lehrerrolle ist und regelt (und die natürlich im Vordergrund stehen sollte), doch immer auch eine rein menschliche Beziehung oder nicht ? Mein Erschrecken, was plötzlich mit dieser Schülerin los ist, ist echt. Aber du hast recht, man geht am Stock, wenn man das alles so nah an sich ranlässt. Diese ganze sache hat mich enorm viel Kraft gekostet, zu viel Kraft. Ich lasse jetzt auch los. Danke !

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  • Zitat

    Ich lasse jetzt auch los.


    Das kann man leider nicht beschließen. Das kommt erst dann, wenn du durch das eigentliche Thema durch bist.

  • Klar muss die Schülerin durch die Schule gemaßregelt werden, auch verstanden und gefördert. Und du solltest dich da als Profí verstehen - nicht als irgendein persönliches Gegenüber. Ihre Aggressionen sind mit Sicherheit auch eine Projektion und haben herzlich wenig mit dir zu
    Nur als Anmerkung: Ich würde mit dieser Schülerin keine Einzelgespräche führen. Wenn, dann nur im Beisein einer anderen Lehrkraft oder des Schulleiters. Du machst dich angreifbar, wenn du im Extremfall keine Zeugen vorweisen kannst, sollte sie dir "etwas anhängen wollen".
    Zudem kann ein unabhängiger Mediator mitunter sinnvoll sein.
    Imho sollten hier alle Beteiligten offiziell an einen Tisch: Du, der Schulleiter, andere Kollegen, die in der Klasse unterrichten und die Schülerin. U.U. auch ihre Eltern. Ganz offiziell mit Einladung und Protokoll.[/quote]


    Danke für den Tipp, den ich längst beherzige. Nach dem ersten Einzelgespräch habe ich sofort verstanden, dass das völlig sinnlos ist. Es hat inzwischen ein weiteres Gespräch mit besagter Schülerin, der Stufenleitung, dem Co-Klassenlehrer und mir stattgefunden.
    selb stverstänldich in Zukunft nur mit Zeugen. Das sollte man auch bei diversen Elterngesprächen so handhaben. Mit Eltern habe ich allerdings komischerweise nie Probleme :)

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  • Zitat C.B. :

    Zitat

    es macht richtig Spaß, diesen Giftzahn zu unterrichten, das könnt ihr mir glauben, die Stasi sitzt sozusagen im Klassenraum.

    Apropos Stasi : Es muss uns allen hier klar sein, dass wir, dank moderner Technik, von den Schülern im Unterricht oft gefilmt werden. Meistens merken wir das gar nicht. So richtig wird man das auch nie in den Griff bekommen. Dazu ist unsere Gesellschaft viel zu verloddert und RTLisiert (RTL2).


    Ach ja, natürlich gibt es Kollegen, die behaupten, immer (!) alles im Griff zu haben, dass die Schüler erst gar nicht in ihren Unterrichten filmen können. Die haben aber nicht schlecht gestaunt, als ich ihnen im Internet Filmsequenzen ihres Unterrichts gezeigt habe.-Ich hatte da im Internet noch vieles mehr entdeckt !


    Heutzutage gehe ich nicht mehr auf Fahndung im Internet. Man kommt quantitativ gar nicht mehr dagegen an, was Schüler alles so Verbotenes filmen.-Und da tun sich Abgründe auf !


    Vielmehr gehe ich heute in jeder Unterrichtsstunde mit dem Bewusstsein, dass ich gefilmt werden könnte und verhalte mich bewusst kontrolliert und stets korrekt wie ein Buchhalter (Sollten wir ja sowieso immer tun!), besonders dann, wenn ich eigentlich in Brast bin. Dann sage ich mir "Stopp, Du wirst jetzt gefilmt, verhalte Dich jetzt, gerade wenn Du wütend bist, besonders korrekt. Man wird Dich heute Nachmittag im Internet sehen."-Eine gute mentale Schulung !


    Geehrte C.B ! Du hast geschrieben, dass die meisten Schüler durchaus umgänglich und leistungsbereit sind. Versuche doch durch besondere Motivation gerade diese Schüler zu Deinen Verbündeten zu machen ! Lobe sie oft, verstärke ihr postives Tun und isoliere gleichzeitig damit die Problemschülerin ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Nur als Anmerkung: Ich würde mit dieser Schülerin keine Einzelgespräche führen. Wenn, dann nur im Beisein einer anderen Lehrkraft oder des Schulleiters. Du machst dich angreifbar, wenn du im Extremfall keine Zeugen vorweisen kannst, sollte sie dir "etwas anhängen wollen".
    Zudem kann ein unabhängiger Mediator mitunter sinnvoll sein.
    Imho sollten hier alle Beteiligten offiziell an einen Tisch: Du, der Schulleiter, andere Kollegen, die in der Klasse unterrichten und die Schülerin. U.U. auch ihre Eltern. Ganz offiziell mit Einladung und Protokoll.



    Hi hi, lieber Elternschreck, bin ganz deiner Meinung. Tja, eine harte Schule. Werde mir immer schön vorstellen, gefilmt zu werden, tut mir bestimmt ganz gut, um meine Emotionen im Zaum zu halten (bin nun mal ein leidenschaftlicher Typ). Und deinen letzten Tipp, die anderen Schüler besonders zu loben und die Problemschülerinnen zu isolieren, habe ich auch schon ausprobiert - mit vollem Erfolg ! Die 4 bösen Schnepfen (außer der Mobberin natürlich, die aber immerhin im Unterricht normal mitmachte) guckten ganz kariert und zeigten mir brav ihre Hefte vor, lechzend nach der Anerkennung der Lehrerin. DAS hat wirklich funktioniert ! Du scheinst Erfahrung zu haben ... 8) :wink_1:

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

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