Schülermobbing gegen Lehrerin

  • Liebe Foristen,


    ich arbeite an einer stinknormalen Gesamtschule mit hardcore Brennpunkt, also die absoluten hardcore Kids ausm Ruhrpott. Meinen Seiteneistieg habe ich erfolgreich absolviert, die Kollegen sind allesamt sehr nett (kein Mobbing), auch die Schulleitung scheint mir o.k. zu sein.
    Mit den meisten Schülern komme ich gut klar, allerdings habe ich nun ein wirklich stressendes Problem mit einer einzigen Schülerin aus meiner eigenen 9.Klasse, die mich seit drei Monaten (!) nach allen Regeln der Kunst mobbt und ca. 4 weitere hardcore Schnepfen ihrer Mädchenriege erfolgreich gegen mich aufgehetzt hat. Die Schülerin mochte ich bis vor drei Monaten sogar sehr gern, sie stand bei mir "eins" und "zwei" (ich unterrichtete sie in zwei Fächern), es gibt aus meiner Sicht absolut keinen Grund oder Anlass für das Mobbing. zwei Monate lang haben wir uns Brüllorgien geliefert und ich habe sie vor die Tür gesetzt. :explodier: :qualm: :neenee: Zuletzt gab es ein Gespräch mit der Jahrgangsleiterin, der Schülerin, ihren Erziehungsberechtigten (sie wohnt in einer Wohngruppe) , mir und meinem Co-klassenlehrer (mit dem ich mich gut verstehe und der vom Wesen her herzensgut ist, auch wenn er die Drastik der Lage meines Erachtens noch unterschätzt). Dabei wurde eine zweite Ordnungsmaßnahme vorbereitet, da sich die Schülerin nun auch für Prügeleien, die vor Gericht gelandet sind, verantworten muss. Sie hat das Gespräch genutzt, mich zu diffamieren. Ich habe es genutzt, um ihr das Lehrermobbing vorzuwerfen.


    Dieses Mädchen, was ich einst von Herzen mochte, hat sich - erschreckend - :schreck: um 180 gewandelt von der Persönlichkeit her: früher heiter und fröhlich, nun eine wahre Hülle aus Härte und bewusster, eiskalter Bösartigkeit. Ich habe es immerhin erreicht, dass sie einen meiner Kurse verlassen muss und in eine Parallelgruppe versetzt wird (was in einem meiner Fächer möglich war). Im zweiten Fach ist das leider nicht möglich, da es da keinen Parallelkurs gibt. Sie macht dort - zwar etwas dezenter -, aber immer noch mit ihrem bösartigen Mobbing weiter, boykottiert meinen Unterricht, wo sie kann, freut sich lautstark lachend über jeden meiner kleinen Fehler, hetzt weiterhin die Mädchen gegen mich und meinen Unterricht auf, ich kann die Gemeinheiten gar nicht alle aufzählen, aber ich empfinde diese Schülerin mittlerweile wirklich als Giftspritze, die mir meinen Unterricht kaputt macht. In dem ersten Kurs, den sie verlassen musste, ist nach ihrem Weggang wieder ein gutes Arbeitsklima eingekehrt und ich konnte erstmas wiederl aufatmen, da ich die anderen Nasen dort (auch nicht unproblematisch) gut im Griff habe.


    Im zweiten Kurs, in dem sie verbleiben muss, sieht es so aus, dass ca. 3/4 der Schüler absolut respektvoll mir gegenüber sind (mit ihnen habe ich keinerlei Probleme, zum Teil sehr nette Schüler), aber die vier mobbenden, keifenden Weiber mit Pistolenschnauze um diese Schülerin herum machen mir wirklich das Leben schwer. :qualm: Kann schon an nichts anderes mehr denken. :angst: Hier meine Fragen:


    Hat jemand von euch konkrete Tipps, wie man mit solchen Mobbern im Unterricht umgehen sollte ?
    Gibt es eine Möglichkeit, die Schülerin aus dem Unterricht zu verweisen, obwohl es keinen Parallelkurs gibt ? (Ich könnte sie höchstens bei einem Kollegen parken, aber das istja keine Dauerlösung).
    Ich merke immer mehr, dass es mit dieser Schülerin keine konstruktive Lösung geben wird, ich will sie nur noch loswerden oder meine Gesundheit geht baden. :skeptisch: :flieh: :flieh: :flieh:


    Würde mich freuen über Erfahrungen eurerseits zum Thema Schülermobbing und was ihr dagegen getan habt. ich vermute, dass Schüler das besonders gern bei Referendaren oder Berufsneulingen machen, wie ich einer bin (zwar mit 30 jähriger Berufserfahrung, aber in etwas anderem Bereich). Ach ja: ich halte mich für eine ziemlich gute Lehrerin (wurde mir bislang auch oft bestätigt). Nur hier beiße ich mir die Zähne aus. :muede: :angst: :muede: :neenee: :neenee: :neenee:


    Viele Grüße von der Gemobbten, die die Schnauze so was von voll hat :schreck: :hammer: :schreck:

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

  • Leicht gesagt, aber...


    versuch, möglichst sachlich damit umzugehen, also keine Brüllorgien. Die Schülerin und ihr Gefolge legen es ja nur darauf an, dass du die Beherrschung verlierst und sie sich hinterher darüber lustig machen können. Ich glaube schon, dass man die 5 vor die Tür setzen kann. Der Unterrichtsausschluss dienst ja u.a. dazu, Personen zu schützen und das Unterrichtsklima zu erhalten. Die Sache mit der Aufsichtspflicht musst du natürlich klären.


    Wenn der Rest des Kurses in Ordnung ist, könntest du die Sache ja evtl. auch mal offen ansprechen. Ist heikel, weiß ich. Ob das sinnvoll ist, musst du entscheiden, aber die normalen Schüler haben sicher auch keine Lust auf die Show.


    Davon abgesehen: Vermutlich hat das Mädchen ziemliche Problem, was ihr aber nciht das Recht gibt, sich wie die Axt im Walde zu benehmen. Ordnungsmaßnahmen sollte also ggf. folgen und ihre Erzieher müssen mit ins Boot.

  • so hart das klingt - du bist die erwachsene, sie ist ein kind. du musst sie erziehen. dazu musst du professionelle distanz halten. wenn das gar nicht mehr geht - du klingst sehr emotional involviert. habt ihr supervision? oder ist euer schulpsychologe auch für kollegenberatung zu haben? das hilft oft enorm, wenn man erstmal die eigene haltung zur sache etwas entwirren möchte/muss.

  • Habt ihr ein Konzept zum Umgang mit schwierigen Schülern? Bei uns gibt es einen Ruheraum. Wenn Kids sich daneben benehmen, bekommen sie von uns noch einmal die Chance ihr Benehmen zu verbessern, wir müssen dann einen kurzen Fragenkatalog runter rattern: Was hast du gerade getan? Bekommst du dein Verhalten in den Griff? Möchtest du direkt in den Ruheraum?
    Bei zweiter Störung müssen die Kids in den Ruheraum. Dort wird ein Protokoll ausgefüllt und sie dürfen an der aktuellen Stunde nicht teilnehmen. Sie dürfen erst an dem Unterricht des betroffenen Lehrers teilnehmen, wenn sie ein Protokoll abgeliefert haben und der Lehrer zustimmt. Eine Kopie des Protokolls kommt in die Akte.
    Wenn die Kids häufiger als 3x im Schuljahr im Ruheraum landen, müssen die Eltern innerhalb von einer Woche einen Gesprächstermin mit dem Lehrer vereinbaren und wahrnehmen. Findet das nicht statt, kann der Schüler bis auf weiteres vom Unterricht ausgeschlossen werden.
    Wenn der Schüler weiterhin stört und somit den Ruheraum aufsuchen muss, folgen Anhörung, Teilkonferenz...


    Wir haben auch ziemliche Härtefälle an unserer Schule und dieses Konzept war unsere Konsequenz. Ich lese bei dir eine gewisse Hilflosigkeit heraus und das ist selbstverständlich, wenn man nicht genau weiß, woran man ist, bzw. hinter welchen Ordnungsmaßnahmen der Klassenlehrer und Direktor steht etc.

  • Ich möchte Dich gern beruhigen. Ich finde, Du solltest insofern zufrieden sein, als die anderen Schüler sich "normal" verhalten. Ich hatte auch mal sowas Ähnliches -wenn auch nicht so extrem-, und irgendwann ist mir aufgefallen, dass es immer nur eine einzige Schülerin war, die anderen waren nicht auf diesen Zug aufgesprungen. Gemeinhin denkt "man" ja immer, dass die anderen Schüler auch anfangen, frech zu werden und sich daneben zu benehmen, wenn sie sehen, dass man als Lehrer Schwierigkeiten mit einer Schülerin hat, dass man "das mit sich machen lässt".


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du davon ausgehen kannst, dass von Deiner Seite aus alles korrekt läuft.


    Nun versuch, ruhig zu bleiben und mit der Schülerin eher Mitleid zu haben - ich vermute -wie schon einer meiner Vorredner-, dass das Mädchen andere, möglicherweise ziemlich traurige Baustellen hat.


    Hamilkar

  • Herzlichen Dank für eure Antworten ! Es stimmt alles, was ihr geschrieben habt.


    Ich versuche mal, allen in einem Posting zu antworten: Wir haben an unserer Schule auch einen Trainingsraum, der jedoch leider nicht immer besetzt ist, oft nicht in den späten Stunden, in denen ich die Schülerin unterrichte. Es stimmt auch, dass ich zu emotional bin und sicher noch mehr Distanz brauche, an meiner Sachlichkeit arbeite ich noch. Aber ich glaube, das mit dem emotionalen Zugang ist auch ein gewisser Vorteil, denn zu den meisten Schülern habe ich eine gute Beziehung und weiß schnell, was los ist, da sie sich mir gerne anvertrauen. Dass die Brüllorgien nicht gut sind, hab ich selbst schon gemerkt, aber ich glaube, ich hätte Magenkrebs bekommen, hätte ich in manchen Situationen nicht gebrüllt. Bemühe mich aber im Moment und in Zukunft, ruhig zu bleiben, da Brüllen nix bringt und die ganze Klasse wuschig macht.


    Mit dem Rest der Klasse habe ich übrigens schon gesprochen, als besagte Schülerin mal nicht da war. ich habe gesagt, dass mich die Mobberei stark belastet hat und ich habe sie auch um ein Feed Back zu meinem Unterricht gebeten, weil ich wissen wollte, ob meine eigene Einschätzung total verkehrt war (ich fand meinen Unterricht eigentlich ganz o.k und die Beteiligung war auch nicht gerade übel). Die Klasse meinte, sie hätten den Unterricht ganz gut gefunden, würden aber gern öfter mal was Praktisches machen, sprich: ich solll sie im Unterricht mehr schreiben und werkeln lassen, was ich im Moment auch tue, was sehr gut ankommt. Das Gespräch mit der Klasse ohne die mobbende Schülerin war ganz ruhig und respektvoll und angenehm.


    Die Schülerin hat ganz gewiss große Probleme und andre Baustellen. Ich wäre die Letzte, die ihr nicht helfen wollte, wenn sie sich denn helfen ließe. Aber diese Schülerin ist - ich kann es nicht anders ausdrücken - bösartig und manipulativ, sie hat 4 Mädchen unter ihrer Kontrolle.
    heute gab es die nächste Überraschung. ich wurde zu einer konferenz gerufen, wo besagte Schülerin und eine weitere Schülerin aus unserer Klasse (die zwar wild, aber absolut gutherzig ist) angeklagt wurden, einen Schüler aus der 5.Klasse geprügelt zu haben. Die mobbende Schülerin hatte sich bereits vor kurzem fürPrügeleien vor Gericht zu verantworten. Eine ihrer "Untertanen" aus der Mädchenriege hat einen Brief aufgesetzt, in dem sie die andere angeklagte Schülerin bezichtigt, sie wäre die Haupttreibende bei der Gewaltaktion gewesen. Angeblich hätte ihr die Schülerin erzählt, dass sie das Kind aus der 5. Klasse getreten hat. Bei dem Gespräch wusch sich die mobbende Schülerin rein und die andere leugnete, dass sie das mit dem Treten war.


    Ich vermute, die mobbende Schülerin hat eine ihrer Untertaninnen angestiftet, eine Falschaussage zu machen, die sie entlastet (und dafür die andere Schülerin, die kurz vor dem Verweis von der Schule steht, aber aus Gründen der Unaufmerksamkeit im Unterricht, nicht aufgrund von Gewaltdelikten über die Klinge springen zu lassen). ich folge im Moment meinem Gefühl und gehe der Sache auf den Grund, werde ein Gespräch mit der geprügelten Schülerin aus der 5.Klasse veranlassen, die ja wohl sagen kann, wer sie geprügelt und getreten hat.


    Ich sag euch: das Leben an der GS ist echt spannend !!!


    Danke, Hamikar für deine wirklich beruhigende, nette Antwort !

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

  • Habt ihr ein Konzept zum Umgang mit schwierigen Schülern? Bei uns gibt es einen Ruheraum. Wenn Kids sich daneben benehmen, bekommen sie von uns noch einmal die Chance ihr Benehmen zu verbessern, wir müssen dann einen kurzen Fragenkatalog runter rattern: Was hast du gerade getan? Bekommst du dein Verhalten in den Griff? Möchtest du direkt in den Ruheraum?

    Wie steht es dabei mit der Aufsicht im Ruheraum?

  • Ich habe mich im ganzen Threadverlauf gefragt, ob der Begriff Mobbing, so wie die Schülerin Dir gegenübertritt, hier richtig gewählt ist. So wie Du das hier beschreibst, geehrte C.B., handelt es sich um eine Schülerin, die sich in Deinem Unterricht Dir gegenüber rotzfrech und respektlos benimmt sowie den Unterricht massiv stört. Echtes Mobbing Dir gegenüber würde noch über den Unterricht hinausgehen.


    Wie dem auch sei, Disziplin und Benehmen sind nicht verhandel- und interpretierbar ! Die Schülerin muss in dem Moment aus dem Unterricht entfernt werden, so bald sie das Lernklima negativ beeinflusst.


    Hinsichtlich der Ordnungsmaßnahmen kann mich etlichen Punkten den Vorschreibern anschließen.


    Ich denke, die Hauptursache für das unmögliche Verhalten der Schülerin liegt in ihrer psychischen Indisponiertheit. Und in Deinen Stunden spult sie halt Projektionen ab.


    Zitat C.B.

    Zitat

    Die Schülerin mochte ich bis vor drei Monaten sogar sehr gern

    Da schrillen bei mir irgendwo die Alarmglocken ! Kann es sein, dass Deine professionelle Distanz zu dieser Schülerin zu wenig ausgeprägt war und Du Dich im Unterricht zu sehr von persönlichen Gefühlen hast leiten lassen ? Kann es sein, dass Deine Enttäuschung über diese Schülerin deswegen besonders groß war, weil sie nicht mehr Deinem (gefühlsorientierten) Bild entsprach ? Lassen sich so die gegenseitigen Brüllorgien erklären ?


    Versuch im Unterricht den Schülern gegenüber generell eine größere professionelle Distanz herzustellen und von der persönlichen Betroffenheitsschiene herunterzukommen. Deine Aufgabe ist es, den Schülern in höflicher und korrekter Weise Deine Fächer zu vermitteln, nicht mehr, nicht weniger und bei Beeinträchtigungen des Unterrichts mit kühler Besonnenheit und akkurater buchhalterischer Präzision Ordnungsmaßnahmen durchzusetzen.-Du musst als erwachsener (!) Profi stets besonnen bleiben. In dem Moment, wo Du Schüler anbrüllst, gibst Du ihnen eine Trumpfkarte in die Hand, die sie bei der Schulleitung und Eltern gut gegen Dich verwenden können. Bleib gegenüber der o.g. Schülerin ab jetzt besonders höflich und korrekt. Dann kann sie bei der Schulleitung auch nicht zum Gegenangriff ausholen.


    Bleib in Deiner Sache am Ball bei dem Klassenlehrer und Schulleitung, aber argumentiere nicht mit Deiner persönlichen Befindlichkeit, sondern in die Richtung, dass die Mitschüler durch die o.g. Schülerin am Lernfortschritt massiv gehindert werden, also dass Du im Sinne der Schüler die Ordnungsmaßnahmen durchsetzen möchtest. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    Einmal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

    • Offizieller Beitrag

    Versuch im Unterricht den Schülern gegenüber generell eine größere professionelle Distanz herzustellen und von der persönlichen Betroffenheitsschiene herunterzukommen. Deine Aufgabe ist es, den Schülern in höflicher und korrekter Weise Deine Fächer zu vermitteln, nicht mehr, nicht weniger und bei Beeinträchtigungen des Unterrichts mit kühler Besonnenheit und akkurater buchhalterischer Präzision Ordnungsmaßnahmen durchzusetzen.-Du musst als erwachsener (!) Profi stets besonnen bleiben. In dem Moment, wo Du Schüler anbrüllst, gibst Du ihnen eine Trumpfkarte in die Hand, die sie bei der Schulleitung und Eltern gut gegen Dich verwenden können. Bleib gegenüber der o.g. Schülerin ab jetzt besonders höflich und korrekt. Dann kann sie bei der Schulleitung auch nicht zum Gegenangriff ausholen.


    Elternschreck und ich argumentieren ja nun seltenst synchron, aber in diesem Fall muss/will/kann ich ihm recht geben. Minus des Begriffs "akkurat buchhalterisch" - das ist in pädagogischen Berufen eher nicht der Punkt.


    Sehr richtig hingegen ist, dass man sich nie auf das Aggressionsniveau aggressiver Schüler oder Eltern herunterlassen darf. Nicht nur, dass nichts dabei herauskommt, außer, dass man in der Tat die Karten aus der Hand gegeben hat. Es ist auch so, dass so eine Situation erst dann wirklich an einem selber zehrt, wenn man sich zusätzlich zur Belastung der Situation an sich auch noch selber Unprofessionalität vorwerfen muss ("Brüllorgien") und somit "unter Punkteverlust aus dem Ring steigt", was weder der Situation noch der Selbstwahrnehmung guttut.


    Es ist ein guter Tipp den Elterschreck da gibt: je rüpelhafter und aggressiver der Ton meines Gegenübers, desto höflicher und sachlicher der meine.
    Gilt eigentlich IMMER im Leben, in der Schule - aber auch im Streitfalle mit allen anderen Menschen - vom Telekommitarbeiter zum Sachbearbeiter bei der Krankenkasse oder Nachbarn ;) . Besonders aber mit Jugendlichen und Kindern. Die dürfen mich einfach nicht zum Schäumen und Toben bringen. Innerlich möglichst nicht - äußerlich schon gar nicht.


    Und es ist auch ein guter Tipp, diese Distanz jetzt zu üben, indem man sich der Sch+lerin gegenüber besonders korrekt verhält. Kein Gebrülle, keine Nasennoten, keine fachliche Sonderbehandlung der negativen Art. Dafür klare Ansage und sofortige Umsetzung der Konsequenzen. Am allerbesten mit Backup seitens Kollegen/Schulleitung.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Zitat

    Wie steht es dabei mit der Aufsicht im Ruheraum?

    In diesem Raum befinden sichimmer ein Kollegen. So weit ich weiß, wird die Zeit dort allerdings nur als halbe Stunde abgerechnet.

  • Ich denke, die Hauptursache für das unmögliche Verhalten der Schülerin liegt in ihrer psychischen Indisponiertheit. Und in Deinen Stunden spult sie halt Projektionen ab.

    Projektionen kann man auch als Lehrer abspulen. Hab ja gerade ein ähnliches Problem und finde die "bürokratische Akkuratesse" hervorragend, um in Konflikten selbst ruhig zu bleiben. Trainiere fleißig. Einfühlsamkeit oder ähnliche komplizierte Emotionen erst wieder, wenn das Kind dazu in der Lage ist, damit umzugehen.

  • Hallo Elternschreck, Meike und Pausenbrot ! Ihr habt alle drei Recht, ich denke, dass ich die Schülerin zuerst "gemocht" habe, war das Problem. Und das mit der bürokratischen Sachlichkeit ist völlig richtig , das muss ich als Anfänger noch lernen, was aber schwerfällt angesichts der eklatanten bösartigen manipulativen Aktionen besagter Schülerin. Diese scheint mir wirklich eine ernsthafte Persönlichkeitsstörung aufzuweisen. ich habe übrigens herausgefunden, dass sie - entgegen ihrer Lügen - durchaus an der Prügelei der 5. Klässler in erheblicher Weise beteiligt war. Nur glaubt man mir, als gemobbter Lehrerin, nicht, da ich als befangen gelte. Habe die Opfer mit der Leiterin zusammengebracht, aber mir wurde bereits negativ ausgelegt, dass ich die opfer selbst befragt habe, was mir als Manipulation ausgelegt wurde. was aber nicht stimmt, da ich selbst die Wahrheit herausfinden wollte.


    Das Mädchen ist in meinem Augen wirklich gefährlich, höchst manipulativ und eine ausgezeichnete Lügnerin. Ich kann nicht mit ansehen, dass eine andere Schülerin ihretwegen möglicherweise von der Schule verwiesen werden soll, da mache ich dann schon den Mund auf, auch wenn es mir selbst zum Nachteil gereicht bei Leitung und Kollegen (der immer noch nichts rafft).
    Aber was den Umgang mit der Schülerin selbst angeht, achte ich auf Sachlichkeit und korrektes Verhalten. Dieses Biest rennt auch mit jedem kleinen Lehrerfehler zur Leitung und beschwert sich, es macht richtig Spaß, diesen Giftzahn zu unterrichten, das könnt ihr mir glauben, die Stasi sitzt sozusagen im Klassenraum.


    Ich muss heute ein Protokoll über das Lehrermobbing schreiben, allein das versaut mir schon den ganzen Tag. Viele Grüße und Danke !


    P.S.: Ich weiß nicht, ob Ruheraum und Trainingsraum dasselbe sind, bei uns gibt es einen Trainingsraum, dessen Besetzung aber im Moment nicht immer gewährleistet ist. Dort schreiben die Schüler auch im Beisein einer neutralen Aufsicht auf, was gewesen ist, aber der Trainingsraum bewirkt letztlich leider auch keine Einsicht oder Verhaltensänderung, da die Schüler längst wissen, was man da von ihnen lesen will. Schülern mit ernsthaften Persönlichkeitsstörungen kann man mit dem Trainingsraum leider auch nicht ernsthaft beikommen. Die lachen sich einen Ast darüber und schreiben einfach, was sie schreiben sollen.

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

    • Offizieller Beitrag

    Dieses Biest rennt auch mit jedem kleinen Lehrerfehler zur Leitung und beschwert sich, es macht richtig Spaß, diesen Giftzahn zu unterrichten, das könnt ihr mir glauben, die Stasi sitzt sozusagen im Klassenraum.



    wirklich ein beeindruckendes Beispiel von Sachlichkeit :pfeif:

  • Ach so, in einem Punkt, Elternschreck, muss ich dir widersprechen: es handelt sich wirklich um Lehrermobbing, nicht um das übliche, pubertäre Störverhalten, mit dem ich durchaus umgehen kann. Auch gingen die Mobbing-Aktionen fast zwei Monate, seit Mitte Januar hat die Schülerin damit aufgehört und ist folglich auch nicht mehr von mir aus dem Unterricht verwiesen worden. Sie will sich ihre Note nicht versauen. Allerdings betreibt sie versteckt ihr Mobbing gegen mich weiter, indem sie mich bei der Leitung diskreditiert, ihre Mädchenriege gegen mich aufhetzt, so dass diese sich mir gegenüber absolut respektlos und unverschämt verhalten usw. DAS ist Mobbing, glaub mir !

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

  • wirklich ein beeindruckendes Beispiel von Sachlichkeit :pfeif:


    Ja Hergott, kann man nicht mal hier die Wahrheit sagen ???? Selbstverständlich könnte ich diese Schülerin mittlerweile vierteilen. Im Untericht behandle ich sie wie alle anderen auch, so viel "Professionalität" kriege ich schon hin, bin ja nicht völlig gaga.

    Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen. (Heraklit)

    • Offizieller Beitrag

    ehrlich gesagt, käme ich im Leben nicht auf die Idee, über jemanden als "Biest" oder "Giftzahn" zu sprechen.
    und schon gar nicht in einem öffentlichen Forum.


    Bei allem Verständnis für deine Situation, die sicherlich nicht einfach ist.


    Aber vielleicht bin ich ja auch zu distanziert?

  • Also hier vermischen sich einge Sachen.


    Die Schülerin mobbt dich, sagst du.
    Mobbing erkennt man an drei Dingen:


    1. das Kräfteverhältnis liegt auf Seiten des Mobbers/der Mobber
    2. die Aktionen sind relativ geplant
    3. die Aktionen gehen über mehrere Monate/über einen längeren Zeitraum.


    So. Und besonders der Punkt 1 gibt mir zu denken. Du sagst , sie hat die Schulleitung hinter sich. Wenn dem so ist, dann liegt die Sache ja ganz woanders, finde ich.


    Zitat

    Nur glaubt man mir, als gemobbter Lehrerin, nicht, da ich als befangen gelte. Habe die Opfer mit der Leiterin zusammengebracht, aber mir wurde bereits negativ ausgelegt, dass ich die opfer selbst befragt habe, was mir als Manipulation ausgelegt wurde.


    Da musst du ja ganz anders darüber nachdenken. Zusätzlich.


    Zitat

    ich habe gesagt, dass mich die Mobberei stark belastet hat und ich habe sie auch um ein Feed Back zu meinem Unterricht gebeten, weil ich wissen wollte, ob meine eigene Einschätzung total verkehrt war


    Das hätte ich so niemals gemacht. Damit hast du deine Position zusäztlich geschwächt.


    Ich weiß gar nicht, was ich dir als erstes empfehlen soll.


    Du musst auf alle Fälle wieder(?) der Chef im Ring werden. Dafür kenne ich dich aber zu schlecht, um zu sagen, wie tief das Problem sitzt und wo man da anfangen soll.


    Ich will dich nicht entmutigen. Die ganze Geschichte erinnert mich an eine Kollegin. Viele wollten ihr helfen (PR und andere Kollegen ). Viele sicher auch nicht, weil sie froh waren, dass das ganze von ihren eigenen Problemen ablenkt. Keiner Klasse wurde sie Herr. Die Ursachen hat sie immer im Außen und bei anderen vermutet. So löst man selten Probleme!


    Sie ist an eine andere Schule gewechselt. Ob es dort besser geht, weiß ich nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von MarlenH ()

  • Mir ist nicht klar, was das mit Mobbing zu tun hat.


    Auf die Idee, jemanden als "Biest" zu bezeichnen, käme ich schon. ich hab auch Biester in der Klasse. Aber ich käme eben nicht auf die Idee, die permanenten unterrichtsstörungen als Mobbing zu bezeichnen.

  • Natürlich muss es Konsequenzen geben! Wenn das Kind 3x in den Trainingsraum musste, müssen z.B. die Eltern antanzen. Wenn sie es nicht machen, kann der Schüler suspendiert werden etc. Falls das Kind weiter stört, folgt eine Teilkonferenz uws... Ansonsten ist das Programm eine Lachnummer.


    Was für eine ernsthafte Persönlichkeitsstörung hat das Mädchen denn? (Hat sie einen diagnostizierten Förderbedarf?)


    Wenn ich das nun richtig verstanden habe, gibt es eine Schülerin, die ihre Clique dazu animiert hat, deinen Unterricht zu stören. Richtig? Was tun diese Mädchen denn genau? Welche Maßnahmen hast du bereits ergriffen?


    Die Schülerin rennt nun regelmäßig zur Schulleitung, um sich über dich zu beschweren (du nennst es "Stasi"). Nun frage ich mich wirklich, was es denn Interessantes in deinem Unterricht gibt? Ich wüsste gar nicht, was meine Schüler dem Direktor erzählen sollten.. (Frau XY war heute 1 Minute zu spät im Unterricht?)


    Was mir auffällt, dass dir anscheinend die Kollegen und der Direktor wenig Glauben schenken:

    Zitat

    Nur glaubt man mir, als gemobbter Lehrerin, nicht, da ich als befangen
    gelte. Habe die Opfer mit der Leiterin zusammengebracht, aber mir wurde
    bereits negativ ausgelegt, dass ich die opfer selbst befragt habe, was
    mir als Manipulation ausgelegt wurde. was aber nicht stimmt, da ich
    selbst die Wahrheit herausfinden wollte.

    Hast du eine Ahnung, woran das liegt? Ich habe auch derzeit ein sehr schwieriges Kind (ES) in der Klasse. Die Medikamente sind seit einigen Wochen abgesetzt und es dreht ziemlich durch. Das Kind wirft mir vor, ich würde es mobben und lauter Lügen verbreiten (ich schreibe für die Therapeutin einen wöchentlichen Bericht und telefoniere mit ihr). Trotzdem glauben alle Kollegen, die Therapeutin und auch die Mutter meinen Aussagen. Was läuft da bei euch schief? Dir wird ja ganz deutlich Unprofessionalität vorgeworfen.

  • es ist ein kind. du bist erwachsen und teil deines jobs ist es, dieses kind zu erziehen. tut mir leid, aber du klingst immer noch viel zu involviert und unsachlich und persönlich beleidigt. das ist ein kind. dich kann doch nicht wirklich eine 14-jährige (oder lass sie 16 sein) derart beleidigen? red mit deinem schulpsychologen, besorg dir supervision, was auch immer, aber versuch unbedingt, abstand zu bekommen. ein kind kann dich nicht mobben, wenn du es nicht lässt, so hart das klingt. kollegen können dich mobben, dein chef kann das, "freunde" können das, aber doch keine schüler. du sitzt so und so am längeren hebel.


    (so einen fall hatte ich auch mal - das kind meldete seiner mutter, der schulleitung und allen erreichbaren anderen schülern und kollegen ständig, ich würde "sie mobben"und versuchte einen riesigen aufstand zu bauen. ich war mir keiner schuld bewusst, von deutlichen und klaren - und vorher mit der klasse abgesprochenen - maßnahmen gegen die üblichen störungen in der mittelstufe mal abgesehen. ich hab' dann auf initiative der frau mama des kindes ein gespräch mit der mutter geführt, ohne das kind (das sie dabei haben wollte), zu dem ich nach wenigen minuten die schulleitung hinzu holen musste, da die dame sehr unsachlich wurde. die schulleitung hat das dann elegant und sehr deutlich aus der welt geschafft ("wenn sie derart unzufrieden sind, dann würde ich an ihrer stelle über eine andere schule für ihre tochter nachdenken. unsere lehrkräfte leisten hier gute arbeit. wir erwarten von den eltern unserer schüler, dass sie unsere schule in ihrem erziehungsauftrag unterstützen.") ende geschichte, nie wieder ernsthafte probleme mit dem mädchen gehabt.)

    2 Mal editiert, zuletzt von kecks ()

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