Ältere Lehrer an der Schule

  • Hallo- wenn ich an die älteren Kollegen denke, dann wird mir ganz übel. Zwei mal Herzinfarkt, zwei Ausfälle wegen psychischer Erkrankung, einer arbeitet trotz Burnout noch, einmal schwere Zuckerkrankheit mit Bluthochdruck, drei Kollegen gingen in Frühpension.Ich selbst bin auch schwer erkrankt....Inzwischen sind wohl 8 Aushilfslehrer im Einsatz.Die Anzahl der Konferenzen hat sich in drei Jahren ca. verzehnfacht. Wie steht es bei Ihnen?

  • Wichtig dabei ist sein eigenes Handeln immer zu überdenken. Habe genügend Ausgleich in der Freizeit? Arbeite ich ökonomisch? Gehe ich Probleme rechtzeitig an und warte nicht aus Bequemlichkeit erst ab bis sie ganz schlimm sind etc. Dann sollte man es hoffentlich bis ins Rentenalter schaffen (unvorgesehene Probleme, familiäre Tiefschläge etc. mal ausgenommen).

  • Der Lehrerberuf hat sich sehr gewandelt in den letzten 20-30 Jahren. Stellt man sich darauf ein, sollte es eigentlich gehen. Erwartet man, weiterhin so zu arbeiten wie in den 80ern, kriegt man sicherlich Probleme.


    Ja, es gibt mehr Besprechungen als früher.
    Ja, es muss mehr kooperiert werden mit anderen Lehrern.
    Ja, kaum ein Lehrer geht mehr jeden Tag um 13 Uhr nach Hause.
    Ja, die Kinder sind anders als früher.

  • Zitat madonna :

    Zitat

    Die Anzahl der Konferenzen hat sich in drei Jahren ca. verzehnfacht.

    Die auch kräftig mit zu den o.g. Krankheitsfällen beigetragen haben. Ich denke, wir sind alle bald so weit, dass niemand mehr das Pensionsalter erreichen wird, wenn die Arbeitsbelastung weiterhin steigen wird. Man muss sehen, dass man vorher die Biege kriegt.8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Hallo- wenn ich an die älteren Kollegen denke, dann wird mir ganz übel. Zwei mal Herzinfarkt, zwei Ausfälle wegen psychischer Erkrankung, einer arbeitet trotz Burnout noch, einmal schwere Zuckerkrankheit mit Bluthochdruck, drei Kollegen gingen in Frühpension.Ich selbst bin auch schwer erkrankt....Inzwischen sind wohl 8 Aushilfslehrer im Einsatz.Die Anzahl der Konferenzen hat sich in drei Jahren ca. verzehnfacht. Wie steht es bei Ihnen?

    Ich muss da mal eine Lanze für die älteren Kollegen brechen. Bei uns ist es so, dass gerade diese Kollegen eher wenig fehlen.

  • Der Lehrerberuf hat sich sehr gewandelt in den letzten 20-30 Jahren. Stellt man sich darauf ein, sollte es eigentlich gehen. Erwartet man, weiterhin so zu arbeiten wie in den 80ern, kriegt man sicherlich Probleme.


    Ja, es gibt mehr Besprechungen als früher.
    Ja, es muss mehr kooperiert werden mit anderen Lehrern.
    Ja, kaum ein Lehrer geht mehr jeden Tag um 13 Uhr nach Hause.
    Ja, die Kinder sind anders als früher.

    Mich würde dein Rezept interessieren, wie man sich darauf einstellt.

  • Zitat rina68 :

    Zitat

    Mich würde dein Rezept interessieren, wie man sich darauf einstellt.

    Ganz einfach : Durch erhebliche Mehrarbeit oder Halbierung der Stelle ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Nein, Elternschreck, durch mehr Kooperation mit den Kollegen/Kolleginnen.
    Gemeinsame Erstellung von Unterrichtsmaterial, Klassenarbeiten etc. In Parallelklassen kann man auch parallel fahren. usw.
    Bei uns an der Berufsschule gibt es geschätzte 40 Unterrichtsentwürfe zum Thema Kaufvertrag.


    Viele Grüße
    Super-Lion

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Nein, Elternschreck, durch mehr Kooperation mit den Kollegen/Kolleginnen.
    Gemeinsame Erstellung von Unterrichtsmaterial, Klassenarbeiten etc. In Parallelklassen kann man auch parallel fahren. usw.


    Absolut richtig. Meine eine Fachschaft hat durch Beendigung dieses unguten Einzelkämpfertums die Gesamtarbeitsbelastung um mindestens 30% (oder mehr) reduziert:


    - (fast) jeder gibt das Material, das gut lief, in den lonet pool - grundsätzlich wird an dem Material nicht rumgemault - entweder es gefällt, dann nimmt man's, oder nicht, dann lässt man's. Die Junglehrer bekommen eine Vostellung wie gearbeitet wird und können aus unendlich vielen Angeboten schöpfen. Man selbst kann mal auf's Vorbereiten verzichten, wenn im Leben andere Sachen anstehen.
    - Klausuren werden koordiniert geschrieben, jeder muss nur höchstens einmal im Jahr eine Klausur oder einen key erstellen. Das läuft via email-Konferenz und ist konfliktfrei.
    - am Anfang des Jahres stellen wir einen reader mit Grundlagentexten zusammen, auf denen basiert die Klausur, ansonsten kann jeder machen, was er will
    - wir sitzen an einem Tisch, der mit Material (und Keksen/Knabberzeug :) ) überhäuft ist und die Atmosphäre ist so, dass es keine blöden Fragen gibt: wer mit irgendwas nicht klarkommt, fragt - und bekommt Ideen, wie die anderen das machen. Es wird über Bewertung und Inhalte, über Grenzen des Tuns und Möglichkeiten geredet, so dass es eigentlich keine völlig abweichenden Vorstellung davon gibt: die Schüler schätzen die Vergleichbarkeit sehr! Klar schleppen wir auch 2-3 Faulsäcke mit, die nur nehmen und nichts geben - aber die machen uns den Sinn der Koordination nicht im geringsten kaputt. :handschlag:


    In meiner anderen Fachschaft arbeitet nur eine kleine Gruppe so.
    Der Rest sitzt auf seinen Materialien als wäre es Smaugs Goldschatz, wenn ein Grundlagenreader zusammengestellt wird, wird gemault und jeder hätte es besser gekonnt (macht es aber nicht). Jeder schreibt seine eigenen Klausuren, jeder hat irgendwie einen anderen Anspruch (die Schüler hassen das).
    Man misstraut sich, alle Koordinationsversuche scheitern am inflationären Ego einiger/vieler, die das als Gängelung empfinden weil sie ja nunmal die EINZIGEN sind, die richtig guten Unterricht und richtig gutes Material erstellen, so dass sie den Mist der anderen Kollegen einfach nicht nehmen könnten - und alle jammern und jammern, dass sie sich halb tot arbeiten. :gruebel:
    Die kleine koordinierte Gruppe wird als Angriff auf die Heiligkeit der pädagogischen Freiheit und des individuellen pädagogischen Märtyrertodes gesehen.
    Die Gruppenmitglieder hingegen lächeln still in sich hinein, koordinieren weiter und sind unfassbar ungestresst (was die Gruppe der Individualisten noch weiter erbost. Denn: Das LEIDEN gehört zum Deutschlehrersein, wie der Floh zum Hund.... ).


    Ich versteh die Panik vieler Lehrer vor der Zusammenarbeit einfach nicht. Woher kommt dieser Irrsinn?

  • Zitat Super-Lion :

    Zitat

    Nein, Elternschreck, durch mehr Kooperation mit den Kollegen/Kolleginnen.

    Sicher, dass das immer Zeit spart ? Ich meine nur, wegen zusätzlicher Besprechungen, Ausarbeitungen, die letztendlich dann doch keine Zeitersparnis auf der Unterrichtsseite bringen etc.

    Zitat

    Gemeinsame Erstellung von Unterrichtsmaterial, Klassenarbeiten etc.

    Wir haben schon immer (brauchbare) Materialien ausgetauscht. Klassenarbeiten kann man oft nicht normieren !

    Zitat

    In Parallelklassen kann man auch parallel fahren. usw.

    Manchmal auch nicht. Schüler lassen sich nicht normieren und gleichschalten !

    Zitat

    Bei uns an der Berufsschule gibt es geschätzte 40 Unterrichtsentwürfe zum Thema Kaufvertrag.

    Na und ? Wir haben auch fertige Unterrichtsentwürfe, die man aber nicht immer 1:1 einsetzen kann, weil Schüler Individuen sind und Unterrichtsmaterialien/Unterrichtsschritte nicht normieren kann.-Wäre ja sonst schön !


    Ich bleibe dabei : Die Belastung ist enorm gestiegen. Man kriegt sie auch nicht durch bessere Organisation und o.g. Kooperation wesentlich heruntergefahren. Und vergesst nicht die o.g. Zunahme an Konferenzen !


    Die Denke von Super-Lion und Meike spielt nur den verantwortlichen Bildungspolitikern Trumpf-Ass-Karten hinsichtlich finanzieller Einsparungen in die Hand.


    Etliche KollegInnen haben bei uns ihre Wochenstundenzahl reduziert, um ihren Job noch einigermaßen gesundheitsadäquat ausführen zu können.-Noch Fragen ? 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Wir arbeiten auch absolut kooperativ. Wir sind sechszügig und zwei Kollegen bereiten immer das nächste Thema vor. Das heißt ich bekomme eine Reihenübersicht, Materialien und die Klassenarbeit mit Bewertungsraster komplett gestellt. Ich muss quasi nur noch gucken, ob meine Kids noch eine andere Differenzierung benötigen etc.
    Kann ich nur empfehlen!!!
    (Mich nerven jedoch diese ganzen Konferenzen ungemein. Ich weiß gar nicht, wann das letzte Mal ein Konferenztag von uns frei war... irgendwann Anfang Dezember oder Ende November.)


  • Ich bleibe dabei : Die Belastung ist enorm gestiegen. Man kriegt sie auch nicht durch bessere Organisation und o.g. Kooperation wesentlich heruntergefahren. Und vergesst nicht die o.g. Zunahme an Konferenzen !

    Ich möchte dir nur zustimmen: Die zusätzliche Belastung ensteht ja nicht nur aufgrund des Unterrichts, sondern durch die Zusatzaufgaben neben dem Unterricht:
    - Konferenzen
    - Elterngespräche, die v.a. anstehen, wenn das liebe Kindchen auf dem Halbjahreszeugnis eine 5 hat (inwiefern diese Elterngespräche was fruchten, wennn das Kindchen nur faul ist und auf Ansprachen im laufenden Halbjahr nicht reagiert hat.
    - Das Schreiben von Lern- und Förderempfehlungen / Förderplänen, die wie die Elterngespräche bei faulen Schülern nix fruchten
    - die nachmittäglichen Elternsprechtage (Früher zu meiner Schulzeit fanden diese noch ganztägig statt)


    Wir versuchen in einzelnen Fachschaften auch parallel zu arbeiten, aber wir haben auch unterschiedlich leistungstarke Klassen, in denen die SuS entweder mit dem Material vom Kollegen unter- oder auch überfordert sind. Wenn - gerade im 2. Halbjahr - der eine Kurs ungünstig im Stundenplan liegt (oft vom Unterrichtsaufall betroffen), während im anderen Kurs seltener Unterricht ausfällt, gerät das parallel Arbeiten in Schieflage ... Obgleich paralleles Arbeiten Vorteile und Arbeitserleichterung bringen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Die Denke von Super-Lion und Meike spielt nur den verantwortlichen Bildungspolitikern Trumpf-Ass-Karten hinsichtlich finanzieller Einsparungen in die Hand.


    Das ist eine Behauptung. Eines Menschen, der selbst nicht koordiniert. Die Erfahrungen gut kooperierender Kollegen (hier im Forum und anderswo) sprechen dagegen. Sorry, das kann ich nicht ernst nehmen. Einfach nur ein Spruch.


    Was an meiner Beschreibung funktioniert deiner Meinung ach nicht? Wir haben keine zusätzlichen Treffen. Wir haben einen guten pool, gute Absprachen und eine gut funktionierende Kommunikation. Und wenig solche Kollegen wie dich... ;) Und weniger Arbeit.

  • Ich versteh die Panik vieler Lehrer vor der Zusammenarbeit einfach nicht. Woher kommt dieser Irrsinn?



    Ich gebe und nehme auch gerne Material an. Leider haben wir in der Englisch-Fachschaft wahre Monster, wenn es um Planung geht. Die schreiben Drehbuchartige Skripte (s. eines meiner älteren Posts "Lehrer kündigt Pause an" und bekommen glücklich glühende Augen, wenn es um Methodenfirlefanz des Methodenfirlefanz wegens geht. Hier kooperiere ich nur ungern weil: a) ich immer latent das Gefühl habe, ich müsse das zwangsweise auch so machen und b) ich mich ungut fühle, wenn ich Entwürfe ohne "Lernspirale", Methodentralala und Zeitvorgaben im "3,25 Minuten"-Takt reingebe. OK, ich kann machen was ich will, aber ein gewisser Druck zur Konformität ist dieser Fachschaft nicht abzusprechen.


    Seltsamerweise funktioniert der produktive Austausch mit den älteren Kollegen (50+) hier deutlich besser. Material rausgeben oder reinbekommen, kurze Hinweise geben und gut ist.


    Mit anderen Worten: die jüngeren, überengagierten, austauschwilligen und aufstrebenden Kolleginnen bei uns glauben mir zu sehr an den heiligen Gral der Kompetenzen und Methoden, als dass ich hier gerne kooperieren möchte. Mit stresst deren Verständnis von Unterricht mehr als es mich die eigene Materialsuche und Vorbereitung im Verhältnis dazu tut.

    • Offizieller Beitrag

    Um diese Art der Kooperation ging es mir aber nicht. Ich zitier mich nochmal selber:

    Zitat

    (fast) jeder gibt das Material, das gut lief, in den lonet pool - grundsätzlich wird an dem Material nicht rumgemault - entweder es gefällt, dann nimmt man's, oder nicht, dann lässt man's. Die Junglehrer bekommen eine Vostellung wie gearbeitet wird und können aus unendlich vielen Angeboten schöpfen. Man selbst kann mal auf's Vorbereiten verzichten, wenn im Leben andere Sachen anstehen.
    - Klausuren werden koordiniert geschrieben, jeder muss nur höchstens einmal im Jahr eine Klausur oder einen key erstellen. Das läuft via email-Konferenz und ist konfliktfrei.
    - am Anfang des Jahres stellen wir einen reader mit Grundlagentexten zusammen, auf denen basiert die Klausur, ansonsten kann jeder machen, was er will
    - wir sitzen an einem Tisch, der mit Material (und Keksen/Knabberzeug :) ) überhäuft ist und die Atmosphäre ist so, dass es keine blöden Fragen gibt: wer mit irgendwas nicht klarkommt, fragt - und bekommt Ideen, wie die anderen das machen. Es wird über Bewertung und Inhalte, über Grenzen des Tuns und Möglichkeiten geredet, so dass es eigentlich keine völlig abweichenden Vorstellung davon gibt: die Schüler schätzen die Vergleichbarkeit sehr!


    Ich kann nicht erkennen, was das mit Methodenwahn oder Überregulierung etc zu tun hat. Es ist einfach eine extrem effiziente Arbeitsweise, die den Kollegen genug Raum gibt um sich wie auch immer selbst zu entfalten. Oder es zu lassen. Jeder profitiert. Jeder kann mit den Angeboten machen, was er/sie will.


    Und ich verstehe nicht, warum das unmöglich sein soll. Klar kommt das nicht von heut auf morgen, es hat auch bei uns - vor 12 Jahren waren wir eine extrem unkooperative, teils zerstrittene Fachschaft - mit einer kleinen Gruppe angefangen, die das einfach getan hat. Ohne es zu predigen. Dann wollte noch jemand mitmachen. Dann erkannte der erste Kritiker, dass das gut ist. Dann noch jemand. Und noch jemand. Es hat 5 Jahre gedauert, aber jetzt ist es common sense. Gezwungen wird niemand. Alle tun es, weil sie den Sinn und die Arbeitsentlastung darin erkennen.


    Jeder kann so eine Gruppe anfangen. Erst mit einem Kollegen, dann mit noch einem... usw.


    Und nochmal: inwieweit so etwas

    Zitat

    Die Denke von Super-Lion und Meike spielt nur den verantwortlichen Bildungspolitikern Trumpf-Ass-Karten hinsichtlich finanzieller Einsparungen in die Hand.

    solch eine Interpretation rechtfertigt, ist mir unklar!! Vielleicht kann mir das nochmal jemand erklären?


    Was mir jedenfalls auf den Zeiger geht, ist wenn Menschen andauernd jammern, die Belastung wäre so hoch, aber nichts und auch gar nichts tun um das zu ändern, damit es besser wird. Nicht in eine Gewerkschaft gehen und sich reinhängen, dort auf die Politik einzuwirken. Dafür aber mit unglaublich hohem Energieaufwand andaurnd rumjaulen und "Was machen die Geweeerkschaften??!" brüllen.
    Nicht koordinieren oder kooperieren, dann aber rumstöhnen, dass man sich so allein gelassen und überlastet fühlt. Am besten noch die Kooperation anderer böswillig als "den großen bösen Mächten in die Hand spielen" denunzieren. :hammer:
    Nein, warten auf die Hand Gottes hilft nichts. Selber machen hilft. Das ist einfach so. Und bockig auf die Selbermacher schimpfen, weil die die Hand Gottes vorwegzunehmen wagen (!) ... das ist mir persönlich fremd. Und ehrlich gesagt, ich empfinde das als etwas kindlich. "Mach, dass das besser wiiird! Mach, das das weggeeeht! (aka "In deutschen Schulstuben muss alles besser werden!") Wie? Keine Ahnung. Aber es soll besser werden. Was trage ich selbst dazu bei? NICHTS . Aber es muss besser werden!)


    Mann! Da geht mir der Hut hoch. :schimpf:

  • Zitat von »Meike.«


    Ich versteh die Panik vieler Lehrer vor der Zusammenarbeit einfach nicht. Woher kommt dieser Irrsinn?

    Von den schlechten Erfahrungen. Vom Zerreden - oft ellenlang - von Problemen. Aber Panik würde ich es nicht nennen. Eine gute Zusammenarbeit bringt natürlich schon Vorteile und macht mir persönlich auch Spaß. Ist aber eher selten so einfach möglich wie oben genannt.

    Zitat

    Seltsamerweise funktioniert der produktive Austausch mit den älteren Kollegen (50+) hier deutlich besser. Material rausgeben oder reinbekommen, kurze Hinweise geben und gut ist.

    So kenne ich es auch.

    Mit anderen Worten: die jüngeren, überengagierten, austauschwilligen und aufstrebenden Kolleginnen bei uns glauben mir zu sehr an den heiligen Gral der Kompetenzen und Methoden, als dass ich hier gerne kooperieren möchte. Mit stresst deren Verständnis von Unterricht mehr als es mich die eigene Materialsuche und Vorbereitung im Verhältnis dazu tut.

    Der Methodenwechsel als Allheilmittel. :autsch:
    Sicher muss man sich den Gegebenheiten der heutigen Schule stellen und auch methodisch über den Tellerrand schauen. Aber erstmal sollten die Grundwerte in einer Klasse stimmen.
    Und um bei Thema zu bleiben: Gerade diesbezüglich kann ich in meinem Fall von älteren Kollegen noch etwas lernen.

  • Ich kann nicht erkennen, was das mit Methodenwahn oder Überregulierung etc zu tun hat. Es ist einfach eine extrem effiziente Arbeitsweise, die den Kollegen genug Raum gibt um sich wie auch immer selbst zu entfalten. Oder es zu lassen.


    Das, was du über eure Fachschaft schreibst, finde ich auch für unsere als erstrebenswert. Keine Frage! Bei uns werden Referendare und neue Kollegen allerdings von den o.g. Kolleginnen vereinahmt und deren methodisch überfrachtete Ideen als Standard implementiert, um mal ein Unwort aus deren Wortschatz zu verwenden.


    Wenn eine Besprechung über Material (!) gleich dahin gleitet, dass sie sofort die zu verwendenden Methoden ansprechen, ist mir das zu wider. Bespiel: "Ich habe da diesen Text. Der passt inhaltlich gut. Den können wir erst als think-pair-share und dann mit Placemat-acitivity bearbeiten lassen. Am Ende machen die Schüler einen Gallary-Walk." Mir liegt mehr: "Ich habe hier diesen Text. Der passt inhaltich gut."


    Der Unterschied zwischen meinen Kollegen und deinen scheint zu sein, dass sie nicht einfach Material austauschen können, sondern allen gleich die heilsbringenden Methoden bitte schön mitliefern. Ich koperiere dann lieber mit dem anderen Teil der Fachschaft, weil dies entspannter ist und mich wirklich entlastet.

    • Offizieller Beitrag

    In dem Fall empfiehlt sich ein elektronischer Pool, wo das Material einfach liegt. Da sammelt es sich an und wird immer mehr - und es wird nicht diskutiert und kleinschrittig durchgeackert - sondern ist einfach da, wenn man's braucht. Wer will, kann methodische Hinweise hinterlassen.


    Weiterer Vorteil: die Sammlung wächst. Irgendwann ist für jeden zu jedem Thema was dabei.


    Sowas kann man einfach mal anfangen. Und dann anbieten. Wer nein sagt, sagt nein, und wer ja sagt, sagt ja. Wie gesagt: es dauert seine Zeit. Aber es geht.


    Zitat

    Der Unterschied zwischen meinen Kollegen und deinen scheint zu sein, dass sie nicht einfach Material austauschen können, sondern allen gleich die heilsbringenden Methoden bitte schön mitliefern. Ich koperiere dann lieber mit dem anderen Teil der Fachschaft, weil dies entspannter ist und mich wirklich entlastet.

    Na dann habt ihr doch schon angefangen. Vielleicht kann man das etwas systematisieren und vereinfachen, so dass es auch für kommende Generationen/Jahrgänge zur Verfügung steht.


    Und von dort aus wachsen dann andere Vereinfachungs/Kooperationsstrategien. Und vielleicht kann man dann auch die Kultur verändern. Indem man zB Material anbietet und das Material der anderen mit den Worten "Danke für den tollen Text, die Methode lege ich individuell auf meinen Kurs fest!" annimmt?


    Zum Ausgangsthema: die Koordnination ist bei uns auch völlig altersunabhängig. Angefangen wurde sie von uns jüngeren, technikaffinen Kollegen (jetzt bin ich gar nicht mehr so jung ;) ). Dann wurden interessierte ältere Kollegen in die wirklich sehr machbare Technik von Dateien herunter/hochladen von lonet eingeführt (dauert etwa eine halbe Stunde). Die freuten sich kaputt. Sie laden mehr runter als hoch, weil sie viele ihrer Materialien nicht digital haben - aber so what: you're welcome.

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