Kurz vor Vorbereitungsdienst, Fragen ueber Fragen, Bremen, Niedersachsen etc.?

  • Hallo an alle zuerst einmal,


    leider findet man im Internet nicht immer das, wonach man sucht, so dass ich mich an Euch wende und hoffe, dass mir jemand helfen kann.


    Zuerst einmal: bin gerade dabei meine Masterarbeit zu schreiben (Primar-Sekundarstufe) und wollte mich dann fuer den Vorbereitungsdienst bewerben . Macht es einen Unterschied in welchem Bundesland man sich bewirbt? Bei mir wuerde Bremen und Niedersachsen oben auf der Liste stehen (spez.Gruende). Da Bremen (PISA etc) aber wirklch keinen guten Ruf hat, wuerde es mich interessieren, ob das auch fuer das Referendariat zutrifft. Hat es Auswirkungen, wenn man spaeter dann in einem anderen Bundesland verbeamtet werden moechte? Werden Bremer nicht gerne in Hessen zB genommen? Wie ist es grundsaetzlich mit dem Wechseln in ein anderes Bundesland, wenn man das Referendariat gemacht hat? Vor ein paar Jahren durfte man ja nicht das Bundesland wechseln.


    Macht es vom Verdienst etwas aus, wo man Referendar ist oder bekommt man ueberall 800 Euro netto?


    Wie lange wuerde eine Weiterbildung dauern, wenn man in einer Fremdsprache auch gerne in der Sekundarstufe II unterrichten moechte (Muttersprachler)? Da ich noch an der Uni bin, wuerde es vielleicht sogar noch da gehen?


    Wie sieht das momentan mit der Verbeamtung aus? Gibt es Bundeslaender, die schneller verbeamten als andere? Worauf kommt es an, ob man verbeamtet wird? Ist dies ueberhaupt erstrebenswert?



    Ueber Antworten wuerde ich mich sehr freuen...vielen Dank und VG


    Sabbel

  • Hallo an alle zuerst einmal,


    leider findet man im Internet nicht immer das, wonach man sucht, so dass ich mich an Euch wende und hoffe, dass mir jemand helfen kann.

    Hallo, ich versuche mal zu antworten.

    Zuerst einmal: bin gerade dabei meine Masterarbeit zu schreiben (Primar-Sekundarstufe) und wollte mich dann fuer den Vorbereitungsdienst bewerben . Macht es einen Unterschied in welchem Bundesland man sich bewirbt? Bei mir wuerde Bremen und Niedersachsen oben auf der Liste stehen (spez.Gruende). Da Bremen (PISA etc) aber wirklch keinen guten Ruf hat, wuerde es mich interessieren, ob das auch fuer das Referendariat zutrifft. Hat es Auswirkungen, wenn man spaeter dann in einem anderen Bundesland verbeamtet werden moechte? Werden Bremer nicht gerne in Hessen zB genommen? Wie ist es grundsaetzlich mit dem Wechseln in ein anderes Bundesland, wenn man das Referendariat gemacht hat? Vor ein paar Jahren durfte man ja nicht das Bundesland wechseln.

    Grundsätzlich gilt (m.W.): Referendariat ist Referendariat, egal wo. Anerkannt wird es i.d.R. überall. Nicht alle Bundesländer verbeamten Lehrer noch, Bremen u. Berlin z.B. nicht mehr. Grundsätzlich kommt es sehr auf die Fächer an, ob man nach dem Vorbereitungsdienst gute Chancen hat, da ist es erst einmal egal, wo man das Ref durchlaufen hat. Ich würde auch während des Refs auf keinen Fall laut sagen, dass du das Bundesland wechseln möchtest. Das Land investiert während der Zeit auch finanziell in deine Ausbildung, da kommt das schlecht an. Nach dem Examen ist das m.E. aber wurscht, da dann eh die Karten "neu gemischt" werden.


    Macht es vom Verdienst etwas aus, wo man Referendar ist oder bekommt man ueberall 800 Euro netto?

    Da gibt es sicher Unterschiede, ebenso wie nach dem Examen. Du kannst wahrscheinlich auch hier vom Nord-Süd-Gefälle ausgehen (im Norden weniger Gehalt, im Süden mehr). Die Seiten der Lehrergewerkschaften (GEW, VLBS etc.), aber auch die Ministerien bieten dafür oft Gehalts- bzw. Besoldungstabellen an.


    Wie lange wuerde eine Weiterbildung dauern, wenn man in einer Fremdsprache auch gerne in der Sekundarstufe II unterrichten moechte (Muttersprachler)? Da ich noch an der Uni bin, wuerde es vielleicht sogar noch da gehen?

    Wahrscheinlich nur an der Uni. Das System ist da relativ undurchlässig; einmal Examen für Sek I ist der Zug für Sek II oft abgefahren. Für den Arbeitgeber ist da eine Einstellung eines Sek II-Kollegen oft günstiger, als jemanden auf lange Fortbildungen abzuordnen.


    Wie sieht das momentan mit der Verbeamtung aus? Gibt es Bundeslaender, die schneller verbeamten als andere? Worauf kommt es an, ob man verbeamtet wird? Ist dies ueberhaupt erstrebenswert?

    Wie gesagt, nicht alle Länder verbeamten noch (s.o.). Wie schnell auf Lebenszeit verbeamtet wird, ist unterschiedlich. Früher ging es nach der Abschlussnote des Examens im Vorbereitungsdienst, aber das ist längst nicht mehr überall so. Langfristig wird die Verbeamtung im Lehramt wahrscheinlich abgeschafft. Man kann auch gut Lehrer sein ohne Verbeamtung, bei manchen Arbeitgebern (z.B. kirchliche Schulen) hat das sogar Vorteile (Weihnachtsgeld).


    Ueber Antworten wuerde ich mich sehr freuen...vielen Dank und VG

    Ich hoffe ich konnte helfen. Falls weitere Fragen auftauchen, einfach schreiben.


    Viele Grüße


    ORomaYeti

    Sabbel

  • Vielen Dank fuer Deine Antworten...


    Dh Du wuerdest sagen, dass es in der Ausbildung also keine grossen Unterschiede gaebe. Wenn ich mich also mit dem 2.Staatsexamen aus Bremen in Hessen bewerbe und mein Konkurrent sein Examen mit der gleichen Note+Qualifikation in Bayern gemacht hat, wuerde der Schulleiter nach Sympathie oder was auch immer gehen?


    Ja, diese Besoldungstabellen sind sehr schwierig herauszufinden. Habe schon in Hamburg anegerufen und gefragt und selbst die Mitarbeiterin fuer den Vorbereitungsdiesnt wusste nicht mal, wieviel man verdient und konnte es auch nicht herausfinden. Geschweige denn in Bremen und NDS.


    Irgendwo habe ich hier im Forum gelesen, dass es wohl die Moeglichkeit gaebe "upzugraden", kommt wohl aber auf das BL an... wuesstest Du, wie lange das an der Uni ginge? (Von Sek I auf Sek II "aufstocken")


    Schoenes WE und danke nochmal...


    PS: Und dann wuerde mich noch interessieren, ob es sinnvoller ist, sich als Auslaender (nicht EU) zu bewerben oder ob man sich Einbuergern sollte (in diesem Fall geht es). Habe gelesen, dass in machen BL Menschen mit Migrationshintergrund bevorzugt werden bzw es ein best. Kontigent gibt fuer Auslaender. Fuer eine Beamtung muss man natuerlich Deutscher sein. In NS ist man ja als Ref. verbeamtet auf Zeit...hat es Vorteile, wenn man diesen Status hat bei einer spaeteren Verbeamtung? Oder sollte man also Auslaender das Ref machen und dann deutscher werden, um dann danach verbeamtet zu werden?

  • Vielen Dank fuer Deine Antworten...


    Dh Du wuerdest sagen, dass es in der Ausbildung also keine grossen Unterschiede gaebe. Wenn ich mich also mit dem 2.Staatsexamen aus Bremen in Hessen bewerbe und mein Konkurrent sein Examen mit der gleichen Note+Qualifikation in Bayern gemacht hat, wuerde der Schulleiter nach Sympathie oder was auch immer gehen?

    Zuerst kommt die Fächerkombination, ist die gewünscht bzw. gefragt, geht's oft eher nach Sympathie als nach Notenabschlüssen - die dienen dann lediglich der Rechtfertigung der Entscheidung. Dabei halte ich es für unerheblich, woher ein Kandidat bzw. die Kandidatin kommt, was mich zum nächsten Punkt führt. In bestimmten Schulformen o. Schularten gibt es nämlich eine gewisse "Überrepräsentanz" an Kolleginnen, d.h. ein Schulleiter oder Schulleiterin wird dann - inoffiziell - auch nach dem Geschlecht gehen. Zudem kann er oder sie das letztendlich gar nicht allein entscheiden, da spielen Personalrat und Leitungsteam auch eine gewichtige Rolle. Also: Viele Kolleginnen an der Schule und Leitung bzw. Personalrat möchten das ausgleichen, dein Mitbewerber hat schlechtere Noten, ist aber ein Mann und ist Leitung u. Personalrat sympathischer, dann hast du schlechtere Chancen. Mag ungerecht sein, ist aber oft so. Dann kommen noch andere Faktoren dazu: Welche Alleinstellungsmerkmale hast du, also welche zusätzlichen Qualifikationen neben der Lehramtsausbildung? Wo hast du dich engagiert? Nicht zuletzt: Hast du Familie zu versorgen (als Pluspunkt! Nicht wie in der freien Wirtschaft, die kennt keine soziale Verantwortung) etc.


    Ja, diese Besoldungstabellen sind sehr schwierig herauszufinden. Habe schon in Hamburg anegerufen und gefragt und selbst die Mitarbeiterin fuer den Vorbereitungsdiesnt wusste nicht mal, wieviel man verdient und konnte es auch nicht herausfinden. Geschweige denn in Bremen und NDS.

    Ehrlich gesagt würde ich die Entscheidung, wo ich den Vorbereitungsdienst absolviere oder später arbeite, nicht vom Referendarsgehalt oder dem späteren Gehalt abhängig machen. Das könnte u.U. auch ein schlechtes Licht auf dich werfen. Wenn du reich werden willst, empfehle ich dir sowieso, besser einen anderen Beruf zu wählen. Man verdient als Lehrer sicher gut, ja, aber auch nicht übermäßig. Wie hoch deine Besoldung bzw. dein Verdienst dann letztendlich ist, hängt sowieso von so vielen Faktoren ab, da überrascht mich die Auskunft nicht: verheiratet ja/nein, Kinder ja/nein, dann die unterschiedlichen Ortszuschläge etc., da kann man beim besten Willen nicht genau sagen, wieviel das sein wird. Etwas Orientierung findest du sicher auf den Seiten der GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft). Ich persönlich würde bei der Auswahl nach der Arbeitsstelle selbst gehen, da würde mich Bundesland oder Höhe der Bezahlung erst an zweiter Stelle interessieren: Gibt es an der Schule ein nettes Kollegium, ist der Schulleiter oder die Schulleiterin ein ehrlicher und verlässlicher Mensch, sind die SuS in Ordnung etc. Wenn es aber wirklich mehr Geld sein sollte, ist der Norden garantiert die falsche Himmelsrichtung, zumindest in Deutschland.


    Irgendwo habe ich hier im Forum gelesen, dass es wohl die Moeglichkeit gaebe "upzugraden", kommt wohl aber auf das BL an... wuesstest Du, wie lange das an der Uni ginge? (Von Sek I auf Sek II "aufstocken")

    Nein. Aber dem Link nach zu urteilen, ist das wahrscheinlich schwierig. Ich habe keine Erfahrung bez. der Uni damit, weil ich von vorneherein auf Sek II studiert habe.


    Schoenes WE und danke nochmal...

    Kein Problem und ebenfalls, VG ORomaYeti

  • PS: Und dann wuerde mich noch interessieren, ob es sinnvoller ist, sich als Auslaender (nicht EU) zu bewerben oder ob man sich Einbuergern sollte (in diesem Fall geht es). Habe gelesen, dass in machen BL Menschen mit Migrationshintergrund bevorzugt werden bzw es ein best. Kontigent gibt fuer Auslaender. Fuer eine Beamtung muss man natuerlich Deutscher sein. In NS ist man ja als Ref. verbeamtet auf Zeit...hat es Vorteile, wenn man diesen Status hat bei einer spaeteren Verbeamtung? Oder sollte man also Auslaender das Ref machen und dann deutscher werden, um dann danach verbeamtet zu werden?

    Diesen Abschnitt hatte ich übersehen. Ja, unbedingt einbürgern lassen, falls nicht EU-Land Ursprung ist. Ich würde die Einbürgerung bei deinem Berufswunsch (Lehrerin) so bald wie nur irgend möglich vornehmen lassen, egal, ob man später verbeamtet oder angestellt wird.


    LG ORomaYeti

  • Das is tja echt nett ovn Dir, dass Du Dir soviel Zeit nimmst, meine Fragen zu beantworten.


    Nein, natuerlich geht es nicht um 100 Euro mehr oder weniger, sondern um viel mehr Faktoren, die Du schon genannst hast. Aber im Moment sind halt beide Optionen moeglich Bremen oder NDS. Es geht vor allem darum, wo ich die anerkanntere Ausbildung bekomme...


    Was meinst Du mit zusaeztlichem Engagement? Also Auslaender war es schon schwierig genug das Studium zu schaffen, so dass ich keine weiteren Zusatzqualifikationen habe. Koennte ich da noch was machen, um interessanter zu werden?


    Also in Hamburg ist es so, dass ein Kommilitone (nicht EU Buerger) sofort einen Refplatz bekommen hat, trotz "schlechter" Note (2,3) weil er eben einen Migrationshintergrund hat. Deswegen dachte ich, dass es vielleicht besser ist, genau das gleich zu machen und dann erst wenn man den Refplatz hat, um eine Einbuergerung kuemmern. Was ist der Vorteil, wenn man, wie Du sagst, so schnell wie moeglich eine EInbuergerung beantragt.


    Gruesse

  • Ich kann keine Aussagen zum Vergleich der verschiedenen Ländern machen, dir aber versichern, dass in Bremen verbeamtet wird.



    ninale

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Ich kann keine Aussagen zum Vergleich der verschiedenen Ländern machen, dir aber versichern, dass in Bremen verbeamtet wird.



    ninale

    Richtig , das war wohl eine Fehlinformation.

  • Das is tja echt nett ovn Dir, dass Du Dir soviel Zeit nimmst, meine Fragen zu beantworten.

    Gerne. Man hat die Zeit, wenn man sich um eine Stelle bewirbt. :)


    Nein, natuerlich geht es nicht um 100 Euro mehr oder weniger, sondern um viel mehr Faktoren, die Du schon genannst hast. Aber im Moment sind halt beide Optionen moeglich Bremen oder NDS. Es geht vor allem darum, wo ich die anerkanntere Ausbildung bekomme...

    Da würde ich mich wirklich an die Schulämter bzw. die Landesprüfungsämter wenden.


    Was meinst Du mit zusaeztlichem Engagement? Also Auslaender war es schon schwierig genug das Studium zu schaffen, so dass ich keine weiteren Zusatzqualifikationen habe. Koennte ich da noch was machen, um interessanter zu werden?

    Mitgliedschaft in Vereinen, Engagement in Gemeinden (z.B. Pfarrgemeinde, hab ja keine Ahnung, ob u. welcher "Firma" du angehörst), familiäre Einbindung, sonstiges soziales Engagement, auch in Parteinen etc.


    Also in Hamburg ist es so, dass ein Kommilitone (nicht EU Buerger) sofort einen Refplatz bekommen hat, trotz "schlechter" Note (2,3) weil er eben einen Migrationshintergrund hat. Deswegen dachte ich, dass es vielleicht besser ist, genau das gleich zu machen und dann erst wenn man den Refplatz hat, um eine Einbuergerung kuemmern. Was ist der Vorteil, wenn man, wie Du sagst, so schnell wie moeglich eine EInbuergerung beantragt.

    Also m.W. ist das erstmal fürs Ref nicht so wichtig, statt Beamter auf Zeit ist man dann eben LAAiB (Lehramtsanwärter im Beschäftigungsverhältnis), aber für die Zeit danach ist's sicher sinnvoll, schon um die Wahl zu haben.


    Gruesse

    LG ORomaYeti

  • In Hamburg wird auch verbeamtet.
    Nur mal kurz zu mir: Studium (1. Examen) in Thüringen), Ref in SH und habe sofort danach mit 100% und Verbeamtung in Hamburg angefangen. Lediglich für den Vorbereitungsdienst musste ich in einem Fach mehr Stunden haben, als Thüringen damals vorsah. Da mir das aber bekannt war, habe ich die Studienleistung (Mehrleistung) erbracht, um keine Nachteile zu haben.
    Der Übergang danach nach Hamburg lief problemlos.

  • Habe schon in Hamburg anegerufen und gefragt und selbst die Mitarbeiterin fuer den Vorbereitungsdiesnt wusste nicht mal, wieviel man verdient und konnte es auch nicht herausfinden.


    Das kann ich mir wirklich kaum vorstellen, vielleicht war das eine Praktikantin...
    Eine Suche nach "Besolung Vorbereitungsdienst Hamburg" liefert direkt diesen Treffer hier: http://li.hamburg.de/contentbl…innen-und-referendare.pdf
    Da steht auf S.34 alles, was du über das Bruttogehalt wissen musst. Besonders hoch dürften die Steuern nicht sein, aber dafür gibt es ja entsprechende Rechner im Netz.

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