Neben Schule ziehen?

  • chilipaprika: Naja, Spanisch ist teilweise ganz gefragt


    Würde Wohnung in der Nähe nehmen, hatte ich auch. Habe ich ja schon irgendwo anders geschrieben: Dann sehen einen die SuS beim Müllrausbringen. Ungeschminkt! In Trainingshose! Na und? Soll man sich zum Müllrausbringen ins Kostümchen zwängen?


    Bin wieder in die Nähe meiner neuen Schule gezogen: Es ist sooo entspannt, morgens nicht extra ne Stunde länger einzuplanen, damit man trotz Verkehr rechtzeitig da ist! Und zu Fuß gehen können heißt: Frischluft! Eventuell was Sonne, wenn man Glück hat. :) Und so oft trifft man die Leute ja nun auch nicht.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Nein Blickwinkel hat sich geändert. Ich bin 22 Jahre lang jeden Schultag mindestens 2 mal 36 Kilometer gefahren und war überzeugter Verfechter des "gesunden" räumlichen Abstands zwischen Wohnung und Dienstort. Jetzt bin ich seit gut 18 Monaten an einer Schule vor Ort, und gehe zu Fuß nicht mal 15 Minuten bis dorthin - und genieße es! Klar trifft man immer wieder die "Kundschaft", aber schlimm finde ich das nicht, oft ist es sogar sehr nett. Die Vorteile überwiegen. Das Auto vereinsamt etwas, aber da muss es durch.

  • Und zu Fuß gehen können heißt: Frischluft! Eventuell was Sonne, wenn man Glück hat.


    Ich gehe auch zu Fuss: 10 min vom Bahnhof zur Schule ... und scheuche auf dem Weg dahin ich weiss nicht wie viele SuS von McDonalds wieder zurück zur Arbeit :D Mein Arbeitstag am Gymnasium beginnt eben 1 Stunde früher bei Kaffee und Laugenbretzel mit Käse vom Bretzelkönig auf einem weich gepolsterten Sitzplatz der SBB. Den Anfahrtsweg zur Berufsschule empfinde ich dagegen als durchaus lästig. Der Zug ist grundsätzlich rappelvoll und 35 min reichen einfach nicht um irgendwas Sinnvolles zu tun.

  • Zitat

    Und was in aller Welt macht man privat so, dass es im Prinzip jeder sehen kann, dass man es aber durch 12 km Entfernung von der Schule verbergen kann?


    Z.B. im Schwimmbad oder Fitnessstudio nackt unter der Dusche stehen. Oder morgens mal nackt auf den Balkon gehen. Oder sich Samstag abends nach 8 Bierchen nach Hause schleppen lassen.



    Zitat

    Und trotzdem, so spannend sind Lehrer auch nicht. Ich glaube, Schüler haben das auch gut raus, Begegnungen zu vermeiden. Die haben nämlich noch viel weniger Lust, in ihrer Freizeit beobachtet zu werden.




    Sicher? Wenn ich da so an meine Schulzeit denke, was wir da so als Schüler gemacht haben, wenn wir wussten, wo ein Lehrer wohnt... Da haben wir manchmal eine ganze Stunde hinter der Hecke gesessen, gespannert und Fotos gemacht. Beliebt war zu Silvester auch, Böller mit Tennisschlägern auf die Balkone zu schiessen oder Hundekacke sammeln und direkt vor die Haustür legen. Oder mal Múll in den Auspuff stopfen, in der Hoffnung, dass der Lehrer am nächsten morgen das Auto nicht in Gang bekommt. Das Witzigste war aber ein Lehrer mit Briefschlitz in der Haustür. Da haben wir dann mal eine Vogelspinne ausgesetzt.


    Und ja den Müll der Lehrer haben wir teilweise auch kontrolliert.

  • Naja, solche Attacken kommen aber auch nicht aus dem Nichts und Du kannst sie nicht verhindern, indem Du 100 km weit weg von der Schule wohnst. Eine Kollegin von mir hat Drohbriefe von einem Schüler bekommen, weil er nur eine 2.5 (schweizer Notensystem) in Chemie im Maturzeugnis hatte. Da musste dann leider die Polizei ran.

  • Im Ref habe ich auch ca.300m neben der Schule gewohnt. Das war aus den o.g. genannten Gründen eine gute Sache und ich habe es nicht bereut - habe allerdings auch keinen Hund.
    Mittlerweile wohne ich gut 20km von meiner jetzigen Schule weg, das hat Vor- und Nachteile, aber auch das habe ich bisher nie bereut.

    • Offizieller Beitrag

    Sicher? Wenn ich da so an meine Schulzeit denke, was wir da so als Schüler gemacht haben, wenn wir wussten, wo ein Lehrer wohnt... Da haben wir manchmal eine ganze Stunde hinter der Hecke gesessen, gespannert und Fotos gemacht. Beliebt war zu Silvester auch, Böller mit Tennisschlägern auf die Balkone zu schiessen oder Hundekacke sammeln und direkt vor die Haustür legen. Oder mal Múll in den Auspuff stopfen, in der Hoffnung, dass der Lehrer am nächsten morgen das Auto nicht in Gang bekommt. Das Witzigste war aber ein Lehrer mit Briefschlitz in der Haustür. Da haben wir dann mal eine Vogelspinne ausgesetzt.


    natürlich glaube ich dir das, aber ich denke auch, dass das Auswüchse waren, die auf irgendetwas fußten. In meinen Augen extreme Verhaltensweisen.


    Cirok, bist du bei facebook?

  • Z.B. im Schwimmbad oder Fitnessstudio nackt unter der Dusche stehen. Oder morgens mal nackt auf den Balkon gehen. Oder sich Samstag abends nach 8 Bierchen nach Hause schleppen lassen.


    Wenn du mit sowas Probleme hast, dann solltest du tatsächlich weiter weg ziehen.

  • Je nach Schulleitung gibt es manchmal ein anderes Problem, wenn man so nah an der Schule wohnt. Für manche Schulleitungen ist man dann nämlich besonders gut greifbar für kurzfristige Vertretungen usw. Wir hatten z.B. an meiner alten Schule einen Kollegen, der auch nur 300m von der Schule entfernt gewohnt hat, der wurde dann sehr oft samstagmorgens angerufen, ob er nicht mal schnell für einen erkrankten Kollegen ...

    Wobei es bislang natürlich keinerlei Verpflichtung gibt, ans Telefon zu gehen oder ein solches auch nur zu besitzen. Gehört natürlich eine gewisse Chuzpe dazu ("Ach ja, ich habe es dann mittags gesehen, dass Sie angerufen hatten, aber wissen Sie, ... alte Eltern...großer Garten...wahnsinnig viel zu tun...fast jeden Samstag vormittag dort...").



    Viele Grüße
    Fossi

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

    • Offizieller Beitrag

    Wobei es bislang natürlich keinerlei Verpflichtung gibt, ans Telefon zu gehen oder ein solches auch nur zu besitzen. Gehört natürlich eine gewisse Chuzpe dazu ("Ach ja, ich habe es dann mittags gesehen, dass Sie angerufen hatten, aber wissen Sie, ... alte Eltern...großer Garten...wahnsinnig viel zu tun...fast jeden Samstag vormittag dort...").


    Der hätte auch so nicht unbedingt so kruzfristig kommen müssen, aber er war eben eine treue Seele (a.k.a. leicht auszunutzen) und sehr mit der Schulform am Samstag verwachsen

  • Wollsocken:


    Also wir haben zu Schulzeiten nur Lehrer vor Ort geärgert. Da hätten wir uns nicht die Mühe gemacht 5km weit zu fahren um jemandem einen Streich zu spielen.



    Friesin:


    Nein ich bin nicht bei Facebook. Ist mir zu kompliziert.

  • Ich habe derzeit eine Vertretungsstelle bis mein Ref anfängt und ich bin froh, dass die Schule 15 km weg ist von meinem zu hause. Gerade wegen Einspringen für kranke Kollegen (gibt es bei uns sehr viel!) und weil die Rektorin samstags arbeitet, würde ich mich unwohl fühlen, wenn ich ihr dann begegnen würde. Gerade wenn mal man krank wäre und es "wagen" würde draußen spazieren zu gehen, dann würde sie aber die Krankheit anzweifeln. Außerdem will ich zu hause abschalten können. Das ginge nicht, wenn ich SuS um mich herum hätte.


    Es ist aber letztlich eine persönliche Entscheidung. Entweder du fühlst dich wohl damit, oder eben nicht.

  • Also ich denke, dass du das echt für dich entscheiden musst. So, wie du klingst, hast du dich ja eigentlich auch schon entschieden, oder?
    So wie vieles, ist auch das Einstellungssache…. ich wohne im gleichen Ort, Luftlinie 500 m von der Schule entfernt. Ich kann mich recht gut abgrenzen und nehme eigentlich nur die Vorteile der Nähe für mich "mit". Alles andere blende ich aus. Aber das ist eben nicht jedermanns Sache.
    Mir ist es halt egal, was die Leute über mich reden, denken….. ob sie meinen Müll kontrollieren oder mich mit nem Glas Sekt auf ner Faschingsfeier sehen. Ich habe zwei Kinder, die hier ihr Leben haben. Und auch bei mir vermischt sich so manches. Aber wenn es um den Job geht bin ich (denke ich) professionell. Und ansonsten: ich bin auch "nur" ein Mensch! Und ich laufe in meinem Garten im Sommer mit Bikini rum. Und an den Baggersee gehe ich auch. Ist mir völlig egal.
    Ich habe mir am Anfang gesagt: Wenn es nicht funktioniert, lasse ich mich versetzen. Denn ich wollte und will nicht auf die Wohnqualität verzichten. Das war so mein Credo.


    Du musst entscheiden, was dir wichtiger ist.


    Panama

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Ich wohne 5 Minuten von der Schule entfernt, aber (da trotzdem anderes Bundesland) nicht im Einzugsgebiet der Schule. Und trotzdem ich liebe meinen kurzen Arbeitsweg, ich liebe es mal kurz was kopieren zu können. Vorm Elternabend fahre ich natürlich erstmal nach Hause. Wenn ich Schüler und Eltern treffe, dann grüße ich freundlich, muss doch aber nicht jedesmal plauschen. Und es ist ja auch nur fürs Ref. Wenn du dann merkst, dass das nichts für dich ist, änderst du es halt bei der festen Stelle.


    LG Anja

  • Wo ist denn bei 15km das Problem wegen Einspringen? Da fährt man doch auch nur 15min mit dem Auto. Man könnte also ebenso gut einspringen.


    Also ich habe mich nun so gut wie sicher für die weiter entfernte Wohnung entschieden. Aber hauptsächlich deshalb, weil mir der Mietvertrag dort besser gefällt.

  • Sicher? Wenn ich da so an meine Schulzeit denke, was wir da so als Schüler gemacht haben, wenn wir wussten, wo ein Lehrer wohnt... Da haben wir manchmal eine ganze Stunde hinter der Hecke gesessen, gespannert und Fotos gemacht. Beliebt war zu Silvester auch, Böller mit Tennisschlägern auf die Balkone zu schiessen oder Hundekacke sammeln und direkt vor die Haustür legen. Oder mal Múll in den Auspuff stopfen, in der Hoffnung, dass der Lehrer am nächsten morgen das Auto nicht in Gang bekommt. Das Witzigste war aber ein Lehrer mit Briefschlitz in der Haustür. Da haben wir dann mal eine Vogelspinne ausgesetzt.


    Und ja den Müll der Lehrer haben wir teilweise auch kontrolliert.

    So viel zum Thema unbegründete Paranoia, das find ich schon arg und alles auch absolut nicht "witzig" sondern höchst assozial. In der Nähe solcher Schüler möchte man tatsächlich nicht wohnen, geschweige denn sie unterrichten müssen :daumenrunter:


    So arg war es bei mir nicht, in der Grundschule halten sich solche Streiche noch in Grenzen, allerdings Klingelstreiche hatte ich auch (super bei zwei Hunden die anschlagen). Ich habe mein Ref in meinem Wohnort gemacht, die Schule lageinmal die Hauptstrasse runter und ich bin heute froh, dass ich NICHt mehr dort unterrichte.


    Vorteile: Hohe Flexibilität was organisatorische Dinge wie Elterngespräche, Unterrichtsvorbereitungen usw. angeht.


    Nachteile: Alles was nachmittags oder am WE die Anwesenheit eines Lehrers erfordert, wird einem von der SL gerne aufgedrückt, man wohnt schließlich quasi schon da und die armen armen Kollegen müssten extra anreisen. Außerdem Eltern die einen in ALLEN Lebenslagen auf ihre Kinder hin anquatschen. Nichts gegen ein kurzes Hallo im Supermarkt, aber wenn man beim Bäcker, im Supermarkt, bei der Bank oder Post angesprochen wird und sich die private Lebensgeschichte anhören muss oder erläutern soll wie sich die Leistungen entwickeln, weil man sich dann einen extra Gesprächstermin spart, hört der Spaß auf.


    Ich hatte nie ein Problem mit winkenden grüßenden Schülern, aber die Eltern haben mich tierisch genervt und ich hatte wirklich oft blöde Situationen, wie einmal als die Mama mir im Supermarkt erklärte, dass der Vater säuft und sie am besten doch keine Kinder hätte bekommen sollen (Tochter steht daneben) und der dazu gehörende Vater mir dann einige Tage später in der Bank erklärt hat, dass ihn die Frau rausgeworfen hat und er arbeitslos geworden ist, weil er es im Rücken hat und bla bla bla, da half in beiden Fällen auch kein höffliches "Entschuldigung, ich bin etwas in Eile." Die Mutter hat mich doch tatsächlich durch den ganzen Supermarkt verfolgt während ich den Wagen unter anderem Mit Klopapier und Binden belud, wirklich furchtbar hoch zehn!!! Das war alles wirklich belastend für mich, damals war es für mich normal, aber jetzt wo ich es anders kenne, würde ich es nie nie nie mehr wollen...


    Und die Krankheitssituation mit Hund gab es bei mir dann tatsächlich auch, ich wurde eines Tages von der SL angesprochen warum ich mit den Hunden raus bin, wenn ich doch sooooo krank war, die Kinder hätten mich gesehen. Tja, den Hunden ist es Wurst wenn Fraule krank ist, dann geht man eben nur 10 Minuten statt einer Stunde... aber ich habe mich sehr beobachtet und gemobbt gefühlt, ich hatte dann wirklich Paranoia am Ende und meine Mum hat meine Hunde immer mitgenommen wenn ich krank war. Man DARF zwar gehen, auch wenn man krank ist, doch führt das zu Lästereien und pickierten Kollegen im schlimmsten Fall. Das muss ich mir nicht geben. Auch ans Kiosk ein Brötchen holen hab ich mich kaum getraut, man könnte ja gesehen werden, es war einfach nur doof.


    Gruß Jenny

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Außerdem Eltern die einen in ALLEN Lebenslagen auf ihre Kinder hin anquatschen. Nichts gegen ein kurzes Hallo im Supermarkt, aber wenn man beim Bäcker, im Supermarkt, bei der Bank oder Post angesprochen wird und sich die private Lebensgeschichte anhören muss oder erläutern soll wie sich die Leistungen entwickeln, weil man sich dann einen extra Gesprächstermin spart, hört der Spaß auf.


    Vielleicht ist das eher im Grundschulbereich so ausgeprägt?


    Wir haben früher auch um die Ecke des Gymnasiums gelebt, 21 Jahre lang war mein mann dort lehrer, und nie, aber auch nie agb es Elterngespräche beim Bäcker.
    Wohl aber eine Grundschullehrerin, die mich als Mutter auf dem Weg zum Kindergarten wegen des letzten Elternabends in ein ewig langes und unsachliches Gespräch verwickelte :autsch:


    mein Fazit: "die" Entscheidung gibt es in der Frage nicht. Wie so oft ;)


  • "die" Entscheidung gibt es in der Frage nicht. Wie so oft ;)

    Das stimmt, was den einen tierisch nervt muss den anderen nicht stören. Aber es wurde ja explizit nach Pro und Contra gefragt und daraus kann sich der Threadstarter dann sein eigenes Fazit ziehen.


    Das ich als GL den Eltern nachrenne, um sie in ein Gespräch zu verwickeln.... also das gäbe es bei mir sicher niemals :P Es gibt aber auch nette Begegnungen, wobei mir das auch schon fast peinlich war. Bei meiner jetzigen Schule ist ein MC gegenüber und ich sitze dort immer vor Konferenzen (nur halbe Stunde Pause) im Kaffeebereich mit einem Getränk und Buch, einfach um kurz zu relaxen. Eines Tages kam eine Mutti mit Cappuccino und Erdbeerkuchen und hat ihn bei mir abgeladen, ich dachte erst die setzt sich nun dazu und hab innerlich schon aufgestöhnt, aber nein, das war für mich und sie ist sofort wieder abgezogen. Da war ich dann doch etwas gerührt,denn auch wenn das fast grenzwertig ist in Richtung Bestechung, so habe ich es doch einfach als liebe Geste eingeordnet, die Tochter stand dahinter und wollte ihrer L. was Gutes tun hat Mutti gesagt, so süß :liebe: Gibt es also auch, die netten Begegnungen.


    Gruß Jenny

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