Hallo,
irgendwie bin ich genervt - eine meiner Schülerinnen lebt im Heim - und hat einen Arzttermin nach dem anderen während der Schulzeit oder an Praktikumstagen. Ich zähle inzwischen 14 Fehlzeiten (ganze oder halbe Tage) aufgrund "unaufschiebbarer Arzttermine".
Neben verpasstem Unterrichtsstoff hat das nun zur Konsequenz, dass der Praktikumsbetrieb mir sowohl ein Abschlussgespräch verweigert, da die Schülerin kaum anwesend war (eine volle Woche + 10-mal einmal wöchentlich = 7 Arzttermine + zweimal krank), ebenso eine Abschlussbeurteilung und dazu angekündigt hat, keine weiteren Praktikanten unserer Schule zu nehmen.
Die Schulleitung macht auf gut Wetter mit der Einrichtung, bzw. hat auch schon einmal schriftlich darum gebeten, Termine außerhalb der Schulzeit zu legen. Die jeweiligen Erzieher führen immer an, Termine seien just nur am Praktikumstag oder während des Nachmittagsunterrichts zu haben. Die Schülerin ist keinesfalls akut erkrankt sondern erfreut sich bester Gesundheit - es handele sich um vorgeschriebene Vorsorgetermine des Jugendamts.
Der Schülerin selber ist das Ganze auch nicht recht - sie meinte gestern auch, das Praktikum sei wohl nun umsonst gewesen - na ja, teilweise stimmt das sicher. Eigentlich ist das Ziel ja, eine gute Beurteilung für die Bewerbungsmappe zu erhalten.
Eine andere Schülerin, die inzwischen allerdings weg ist, verlor aus dem gleichen Grund ihren Praktikumsplatz, während der Praktikumswoche waren trotz bester Gesundheit zwei Termine lebensnotwendig.
Ich überlege nun, das ganze noch einmal schriftlich an die Heimleitung zu schicken und vorzuschlagen, Praktika in der eigenen Einrichtung beim Hausmeister absolvieren zu lassen, da wir so ja nur eine Negativwerbung erzielen. Oder - alternativ - einfach aufzugeben, da man langsam den Eindruck bekommt, dass unbewältigte Schultraumata auf dem Rücken der Schüler ausgetragen werden und das ein seltsames Machtspielchen zu sein scheint, auf das ich wenig Lust habe.
Oder sieht jemand noch andere Möglichkeiten?
LG