Diktat 1. Klasse

  • Moin!


    Ich bitte um Eure Einschätzung:


    Mein Sohn (1. Klasse) schreibt jede Woche ein ca. 34 Wörter Diktat. Dafür hat er dann ja (rechne...rechne) 4 Tage Zeit zu lernen. In dem Diktat sind auch nicht lautgetreue Wörter, wie z. B. sehen, kann... Die schriftlichen Hausaufgaben bestehen dann natürlich nur aus gefühlten 1000-mal Diktat abschreiben (gähn) Der Inhalt ist auch völlig frei erfunden und hat nix mit ihrem Lehrwerk "Fara und Fu" zu tun! Hat die Lehrerin einen Knall :autsch: , oder bin ich einfach zu empfindlich und man sollte die Kleinen schon so rannehmen. Außerdem streicht sie natürlich die Fehler fett, rot an und rügt die Kinder mit 4 oder mehr Fehlern. Mein Sohn weint jeden zweiten Tag bei den Hausaufgaben und ist völlig demotiviert. Ich hatte noch nie ne 1. Klasse...und bitte Euch mal über Eure Erfahrungen zu berichten.


    Im ersten Schuljahr soll der Schwerpunkt der Leistungsbewertung doch auf der unmittelbaren Schülerbeobachtung liegen...


    Beste Grüße

  • Also prinzipiell wurde ja das Thema Diktat schon ausführlich diskutiert:


    Diktat 1. Klasse?



    Mein Kind geht auch in die erste Klasse und hat noch nie geweint. Im Gegenteil! Erst wollte er nicht so richtig in die Schule und nun kommt er jeden Tag begeistert nach Hause, weil er wieder etwas gelernt hat.


    Wenn er jeden zweiten Tag weinen würde , wäre ich schon längst mal bei der Klassenlehrerin gewesen.


    Warum hast du noch nicht mit ihr gesprochen??? Ob die Lehrerin oder sonst wer einen Knall hat, ist unerheblich und kann so aus der Ferne nicht beurteilt werden. Wenn er schon ca. 680 Wörter gelernt hat zu schreiben, wäre das ja gar nicht mal so schlecht.


    Also:


    Mach Montag eine Termin bei ihr.

  • Aber sehen ist doch lautgetreu, oder? ;)


    Ich würde die Lehrerin mal fragen, nach welchem Konzept sie arbeitet. Vielleicht hat das ja einen Grund.


    Wie genau funktioniert das? Er bekommt das Dikat, dort sind 34 neue Wörte mit drin? Oder nur ein paar neue? Und dann üben sie die ganze Woche?

  • Die Meinungen gehen hier sehr auseinander, wie du vielleicht in dem anderen Thread mit gleichem Titel gelesen hast.


    Rechtschreibung ist nur einer von 4 Bereichen, die den Inhalt des Deutschunterrichts bilden (neben Lesen, kreativem Schreiben und Grammatik). Von daher ... wenn du demnächst einen Termin bei der Lehrerin hast... frag doch bei der Gelegenheit mal, ob sie in jedem der 4 Grundschulschuljahre nur einen BEreich abprüfen will.
    Von alternativen Prüfmöglichkeiten mal ganz abgesehen.


    Und außerdem, aber das hast du sicher anderenorts schon gelesen, gibt es viele Grundschullehrerinnen (wie ich auch) die in Kl. 1 noch gar keine Diktate schrieben und dennoch wissen, wie sicher die Kinder lautgetreue Wörter schreiben können und welche Kinder sogar schon Wörter richtig schreiben können, die nicht lautgetreu sind.
    In HEssen sind zur Überprüfung (im Sinne von Bewertung mit Rotstift und so...) in Klasse ZWEI 4 Deutscharbeiten vorgesehen... davon bei uns höchstens 2 Diktate, weil ja auch Lesen und Grammatik überprüft werden sollen.
    In Klasse 1 wissen wir an meiner Schule den Lernstand der Kinder alle so zu ermitteln, ohne Rotstifte, Druck und Rügen zu benutzen - dafür mit großer Lernfreude und erhalten bleibender Motivation bei den Kindern.
    Du meine Güte, wenn in der 1. Klasse das Lernen schon keinen Spaß mehr macht, dann möchte ich aber nicht die Lehrerin sein, die da dran Schuld ist.
    Und jaaaa, zerreißt mich nur.... ich unterrichte viel zu gerne Kinder, die mit Freude kommen, lernen und strahlend wieder heimgehen!
    Und diese Freude habe auch ich viiiiiel mehr in den Wochen, in denen ich keine Diktate schreiben muss, sondern in anderen Unterrichtssequenzen merke, was die Kinder verstehen und was sie noch üben müssen.
    Und selbst den Eltern macht - bis auf eine Mutter - es Freude, ihr motiviertes Kind morgens loszuschicken und ich höre nicht, wann denn endlich mal ein Diktat geschrieben wird. Okay, Ausnahmen gibt es immer... 1 Mutter in meiner Klasse und wohl auch eine Lehrerin an der Schule deines Kindes.... oder "ticken" die da alle so.


    Ach, an unserer Schule wachsen die Diktatlängen übrigens so von Schuljahresanfang bis -ende an:
    2. Klasse von 20 auf 40 Wörter
    3. Klasse von 40 auf 80 Wörter
    4. Klasse von 80 auf 120.


    Mit 34 Wörtern könnte dein Sohn also bei uns schon Mitte der 2. Klasse mithalten!


    Toitoitoi, dass sich etwas ändert und dein Sohn mit Freude in die Schule geht

  • Mein Sohn weint jeden zweiten Tag bei den Hausaufgaben und ist völlig demotiviert.


    Abgesehen davon, dass ich ein 34-Wörter-Diktat für völlig überdimensioniert halte in der 1. Klasse, Dein obiger Satz lässt bei mir alle Alarmglocken aufleuchten. Das allerschönste an der 1. Klasse ist doch, dass die Kinder so begeisterungsfähig und offen und motiviert sind. Da läuft doch etwas gehörig schief in der Klasse Deines Sohnes.


    Ich würde das Gespräch mit der Lehrerin suchen und von den Tränen berichten. Ich würde sie um Rat fragen und darum bitten, dass sie ihr Konzept erklärt.


    Soweit ganz kurz.


    Viel Erfolg und für Deinen Sohn alles Gute!

    Beste Grüße
    von und aus dem Kiefernwald

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