(Gibt es eigentlich keinen k..zenden Smiley?)
Petition gegen Bildungsplan BaWü zur sexuellen Vielfalt als Unterrichtsthema
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Homosexualität ist eine äußerst seltene sexuelle Neigung. Ich verstehe nicht, warum die explizite Kenntnis dieser äußerst seltenen sexuellen Vorliebe für Grundschüler irgendwie von Belang sein sollte.
Werter Wandersmann, Homosexualität ist weder eine Neigung, noch eine Vorliebe, im Sinne eines änderbaren Verhaltens. Es ist Teil der persönlichen Identität.
Alleine in diesen Formulierungen drücken Sie ihre Verachtung gegenüber homosexuellen Menschen aus, indem Sie deren Identität nicht anerkennen, sondern implizieren sie könnten heute so und morgen so geneigt sein.
Desweiteren ist Homosexualität nicht so selten wie von Ihnen behauptet. Nach entsprechenden Statistiken kann man davon ausgehen, dass in jeder Klasse eine/r sitzt....im Gegensatz zu präpubertären Grundschülern, denen man solche Dinge einfach vorsetzt, damit sie es verinnerlichen.
Sprechen sie von Ihren menschenverachtenden Ansichten?Grüße
Steffen -
Ach Elternschreck, neuerdings so sensibel?
ZitatIch sehe das Problem in unserer Gesellschaft eher andersherum als die meisten Foristen in dieser Diskussion. Mittlerweile empfinde ich es eher so, dass Menschen, die sich bewusst für die bewährte und konservative Familienstruktur, einschließlich klassischer Rollenaufteilung, entscheiden, von pseudointellektuellen Dummschwätzern in die Defensive hineingequatscht und diskreditiert werden, nach dem Motto, alles, außer das klassische Familienmodell, sei toll und erstrebenswert.
Es zeugt schon von einem unbeschwerten Leben, wenn DAS zum Aufschrei führt: Menschen, die ihr Leben auch leben wollen, werden als Bedrohung, als Eindringlinge in die eigene Komfortzone wahrgenommen. Das, was man selber für "normal" hielt, gerät ins Rutschen, und schon fühlt man sich in seinen ureigensten Existenzrechten, wenn nicht Menschenrechten angegriffen...Das ist ja in gewisser Weise schön, immerhin zeugt es davon, wie privilegiert man gelebt hat. Das wäre doch vielleicht ein Grund, sich ein wenig flexibel zu zeigen - oder großzügig. Ist aber schwer, geb ich (ohne jede Ironie) zu.
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Oh, mittlerweile geht es hier ja hoch her. Die Begriffe Homo-Ehe und Prostitution einfach so aneinander zu reihen macht wenig Sinn, das finde ich auch.
Aber die Bezeichnung "niederträchtiges Gedankengut" ist ja nun auch schon starker Tobak, immer gut.Noch gibt es keinen Bildungsplan, mal sehen wie der dann tatsächlich aussieht. Bisher diskutieren wir vielleicht alle zu sehr ins Blaue hinein.
Allerdings finde ich es eher gut , wenn es unterschiedlich Meinungen gibt. Das ist doch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Ich fände es bedenklicher, wenn alle hier einer Meinung wären!Und stellt euch vor, ich bin kein U-Boot der Bildungsplangegner...... :grins:
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Liebe Moderatorin immergut,
Ich bin gerade etwas schockiert über Ihre ungeheuerlichen Vorwürfe. Ich habe mich nicht in diesem Forum angemeldet, um über dieses Thema zu diskutieren. Bei der Anmeldung wußte ich nicht einmal, daß hier bereits über diesen Bildungsplan diskutiert wird. Auch komme ich weder aus Baden-Württemberg, noch habe ich irgendetwas mit den Initiatoren der Petition gegen den Bildungsplan am Hut.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was an meinem Standpunkt menschenverachtend sein soll. Ich habe mehrfach geschrieben, daß homosexuelle Menschen dieselbe Würde und dieselben Grundrechte haben wie alle anderen Menschen auch. Homosexuelle haben die Freiheit und das Recht ihre Persönlichkeit frei zu entfalten. Und das ist auch gut so. Ich habe mehrfach geschrieben, daß in den Schulen gegen Mobbing, Ausgrenzung und Gewalt etwas getan werden muß. Ich habe keinen Menschen abgewertet und bekenne mich zu 100% zum Grundgesetz.
Meine kritische Haltung zum Bildungsplan in Baden-Württemberg bzw. meinen Standpunkt, daß "sexuelle Vielfalt" in den Schulen, insbesondere in Grundschulen nichts verloren hat, wird man doch wohl kaum als "menschenverachtend" brandmarken können. Ich finde das ziemlich diffamierend und unfair.
Wenn ich einen Standpunkt "Pro Bildungsplan" vertreten würde, hätten Sie mich vermutlich auch nicht darauf hingewiesen, daß ich hier eigentlich keine Schreibrechte hätte. Aber ich habe Ihren Wink mit dem Zaunpfahl schon verstanden. Sie möchten eine Contra-Argumentation zum Bildungsplan in Baden-Württemberg hier nicht lesen. Ich finde es zwar sehr schade, wenn Sie andere Meinungen nicht tolerieren können, aber als Moderatorin haben Sie hier Hausrecht. Insofern akzeptiere ich es, daß meine Meinung zu diesem Thema von Ihnen nicht erwünscht ist und werde in diesem Thema auch nichts mehr schreiben.
Ehrlich gesagt habe ich auch keine Lust mich hier zu streiten. Ich habe mich hier angemeldet, weil ich mich mit anderen Lehramtsanwärtern und Lehrern auf eine freundliche Weise austauschen möchte und mir davon einige Erkenntnisgewinne zum Thema Lehrerausbildung und Lehrerberuf erhoffe. An persönlichen Auseinandersetzungen und Streitigkeiten habe ich kein Interesse.
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Dafür, dass du dich nur freundlich austauschen willst, bist du in den beiden threads, in denen du bisher aktiv bist, ganz schön angeeckt.
Vielleicht Zeit, den eigenen Auftritt zu überdenken?
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Zitat immergut :
ZitatWandersmann, du hast deine verabscheuungswerte Meinung jetzt unzählige Male zum besten gegeben.
Kantige und streitbare Meinungen, die Du als freier Mensch ja nicht teilen musst, geehrte immergut ! Aber unseren geehrten Wandersmann als derart böse abzustempeln und zu diskreditieren halte ich nicht für einen Akt liberaler Gesinnung. Und sowieso bin ich der Meinung, dass in diesem Thread diese Diskussion (gewollt?) völlig unausgewogen verläuft.
ZitatIch habe die Nase jetzt wirklich gestrichen voll.
Ich auch, und zwar weil es mir hier wie ein Christen- und Kirchen-Bashing vorkommt (besonders liberale und aufgeschlossene Christen müssen darüber betroffen sein), der sich nach meinem Empfinden wie ein roter Faden durch diesen Thread zu ziehen scheint. Meine (!) Wahrnehmung jedenfalls. Gedenkst Du jetzt auch dagegen zu protestieren, geehrte immergut ?
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Gedenkst Du jetzt auch dagegen zu protestieren, geehrte immergut ?
Kommt drauf an. Hast du auch vor, Homosexualität mit Pädophilie und Zoophilie gleichzustellen?
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http://www.zeit.de/2014/06/hom…erricht-sexuelle-vielfalt
ZitatZEIT: In den vergangenen Wochen wurde heftig darüber diskutiert, ob und wie sexuelle Vielfalt im Unterricht eine Rolle spielen sollte. Auslöser war ein Entwurf für einen neuen Bildungsplan in Baden-Württemberg. Warum reagieren so viele Menschen ablehnend auf das Thema?
Klocke: Dahinter steckt vor allem die Angst, dass Jugendliche in ihrer sexuellen Orientierung beeinflusst werden könnten, indem man positiv über Homosexualität spricht. Die Forschung zeigt jedoch, dass man zu seiner sexuellen Orientierung nicht verführt wird. Viele Menschen verkennen außerdem die Realität an den Schulen. Bisher spielt Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit da fast überhaupt keine Rolle – wenn, dann vielleicht im Biologieunterricht, wenn es um HIV-Prävention geht. Nur weil das Thema nun auch mal im Kontext Partnerschaft oder Familie vorkommen soll, kehren sich nicht die Verhältnisse um. Die Befürchtung, dass die Schule dadurch zu einer Art Indoktrinierungsanstalt unter dem Regenbogen wird, ist völlig absurd.
ZEIT: Der Begriff "sexuelle Vielfalt" weckt offenbar unerwünschte Assoziationen.
Klocke: Es ist schwierig, einen schönen Überbegriff für das Thema zu finden. In der Szene selbst wird häufig "LSBTI" verwendet – für lesbische, schwule, bisexuelle, Transgender- und intersexuelle Lebensformen. Das ist natürlich ein Abkürzungsungetüm. Bei "sexuelle Vielfalt" denken viele sofort an Sexualpraktiken, um die es aber überhaupt nicht geht. Es geht darum, dass Schülerinnen und Schüler lernen, mit Anderssein umzugehen, und Vielfalt als etwas Bereicherndes begreifen. Das hat nichts damit zu tun, was jemand im Bett macht.
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Ich möchte noch freundlich darum bitten, mir nicht bösartige Dinge zu unterstellen, die ich nie geschrieben habe. Ich habe niemals Homosexualität mit Pädophile oder Zoophilie gleichgesetzt. Ich habe im Übrigen auch mit keinem Wort meine persönliche Meinung zur Homosexualität erwähnt. Das ist hier auch nicht das Thema. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß Homosexualität in unserer Gesellschaft ein kontrovers diskutiertes Thema ist, zu dem es viele verschiedene Meinungen gibt. Das ist in einer freiheitlichen und pluralistischen Gesellschaft absolut normal und auch wünschenswert. Und deshalb wollte ich zur Güte den Vorschlag machen, dieses Thema doch als gesellschaftlich kontroverses Thema mit geistig und sexuell gereiften Schülern fortgeschrittenen Alters zu erörtern.
Eine Sache noch: Ich vermute mal, daß der neue Bildungsplan in Baden-Württemberg auch Thema in den Schulen selbst ist. Alleine schon aufgrund des großes Medienechos wird doch sicherlich auch in den Schulklassen und in der Schülerschaft darüber diskutiert. Es würde mich interessieren, welches Diskussionsklima da so herrscht. In einer Klasse mit ca. 25 Schülern werden vermutlich nicht alle genau dieselbe Meinung haben. Wie geht ihr damit um bzw. wie würdet ihr damit umgehen, wenn nun der eine oder andere Schüler es wagt einen kritischen Standpunkt zu diesem Bildungsplan zu vertreten? Ist es möglich diesen Standpunkt angstfrei und ohne Androhung von Sanktionen oder Diffamierungen in der Schulklasse zu vertreten? Würdet ihr diesen Standpunkt in eurer Klasse respektieren?
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Ich verstehe nicht, warum die explizite Kenntnis dieser äußerst seltenen sexuellen Vorliebe für Grundschüler irgendwie von Belang sein sollte. Davon mal abgesehen halte ich solche Themen generell für nicht altersgerecht.
Ich hab's ja ganz vorne schon geschrieben, wiederhol's aber nochmal, weil ich einfach sehe, dass hier viel zu viele Blinde von der Farbe schreiben:
Der Taufpate meiner Tochter ist schwul. Die Kinder sind jetzt im Grundschul- und Kindergartenalter. Der Pate, seit vielen Jahren mit einem sehr lieben Mann verheiratet, verbringt gemeinsam mit seinem Mann selbstverständlich viel Zeit mit uns und den Kindern. Die Tatsache, dass ein Mann einen anderen Mann lieben kann und mit ihm zusammenlebt, hat es ganz selbstverständlich in das Weltbild unserer Kinder geschafft.
Kinder haben keine Vorurteile, die übernehmen sie aus ihrem Umfeld und ich wüsste nun wirklich nicht, was genau am Liebesverhalten dieser beiden Männer, die mit uns und den Kindern so eng verbunden sind, nicht kindgerecht sein sollte.
Was für Ängste habt ihr denn? Es geht doch nicht drum, den Kindern im Grundschulalter beizubringen, welche Gleitcreme man für bestimmte Sexualpraktiken am besten anwendet?! Ist es denn wirklich so entsetzlich, dass Kinder erfahren dürfen, dass es Männer gibt, die Männer lieben und Frauen gibt, die Frauen lieben?
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Zitat jotto-mit-schaf :
ZitatHast du auch vor, Homosexualität mit Pädophilie und Zoophilie gleichzustellen?
Was ist denn das schon wieder für eine absurde Frage ?
Zitat Wandersmann :
ZitatIch habe niemals Homosexualität mit Pädophile oder Zoophilie gleichgesetzt.
Auch ich habe Deine Beiträge nicht so aufgefasst. Ich jedenfalls distanziere mich von der o.g. Gleichsetzungsunterstellung.
Zitat Plattenspieler :
ZitatAber das kann eben nicht durch eine frühkindliche Indoktrination erfolgen, dass sämtliche Sexualitäten etwas ganz Tolles seien und die Jungen sich doch einmal überlegen sollen, ob sie nicht lieber Mädchen sein wollen. Denn nichts anderes ist der Kern der Gender-Ideologie.
Sehe ich auch so ! Und zur Gender-Ideologie sage ich erstmal lieber nichts, außer dass ich da immer einen hochroten Kopf bekomme.
Zitat Scooby :
ZitatDer Taufpate meiner Tochter ist schwul. Die Kinder sind jetzt im Grundschul- und Kindergartenalter. Der Pate, seit vielen Jahren mit einem sehr lieben Mann verheiratet, verbringt gemeinsam mit seinem Mann selbstverständlich viel Zeit mit uns und den Kindern. Die Tatsache, dass ein Mann einen anderen Mann lieben kann und mit ihm zusammenlebt, hat es ganz selbstverständlich in das Weltbild unserer Kinder geschafft.
Auf diese Weise das Weltbild der Kinder zu prägen finde ich gut ! Weil es hier an dieser Stelle einen realen Lebensbezug hat und nicht schulisch aufgesetzt ist.
Und sowieso bin ich der Meinung, dass wir in der Schule kaum Werte vermitteln können, die sowieso nicht in der Geselschaft schon vorhanden sind und gelebt werden. Die Medien haben da einen weit größeren und massiveren Einfluss.
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Und sowieso bin ich der Meinung, dass wir in der Schule kaum Werte vermitteln können, die sowieso nicht in der Geselschaft schon vorhanden sind und gelebt werden. Die Medien haben da einen weit größeren und massiveren Einfluss.
Ja, da hast du vermutlich zu einem großen Teil recht. Wenn man den Gedanken weiterdenkt, kommt man zur Hypothese, dass Lehrkräfte viel eher Werte dadurch vermitteln, wie sie schulisch handeln und nur nachrangig dadurch, welche Inhalte zur Sprache kommen... -
Vorab: Ich habe kein Problem damit, wenn jemand alternative Lebensweisen (in diesem Fall LSBTTIQ) nicht als normal, in Ordnung oder gut empfindet. Schließlich gibt es in anderen Bereichen unserer Gesellschaft Dinge, die ich ebenfalls als nicht gut empfinde, obwohl ein gesellschaftlicher Konsens oder eine gesetzliche Grundlage dafür existiert. So sind nun mal die Meinungen verschieden. Was ich aber erwarte ist ein respektvoller Umgang mit mir als Mensch – und das ist das Ziel des Bildungsplans.
Dieser respektvolle Umgang ist, auch wenn bereits in weiten Teilen vorhanden, immer noch nicht immer gegeben. Sei es Schläge angedroht oder sogar wirklich zu bekommen, angespuckt zu werden oder/und privat sowie beruflich benachteiligt zu werden. Das ist heute noch Realität. Und das nur, weil jemand weiß, dass ich schwul bin oder mich z.B. mit meinem Mann händchenhaltend spazieren gehen sieht. Ich rede nicht davon, dass wir uns gegenseitig in aller Öffentlichkeit anspringen und unsere Lust befriedigen. Ich rede tatsächlich nur davon, dass man die Hand des Partners hält. Dies nicht, weil man sich der Öffentlichkeit kundtun will, sondern weil es – wie bei heterosexuellen Paaren auch - ein Zeichen der Zuneigung ist und ein schönes Gefühl, die Hand eines geliebten Menschen zu halten. Die Diskriminierung ist also real und vorhanden. Sowohl in der Schule als auch im weiteren Leben. Da die Schule auf das weitere Leben vorbereitet, sollte dies dort bereits Thema sein.
Womit ich allerdings ein Problem habe sind folgende Punkte, die ich hier aufgreife mit der Bitte an die die Gegner des Bildungsplans, diese erstmals oder nochmals zu reflektieren!
Die immer wiederkehrende Aussage, dass dieses Thema nur extrem wenige Menschen direkt tangiert:
Ich wiederhole mich hier: Statistisch kann man davon ausgehen, dass mindestens eine Person pro Klasse direkt zur LSBTTIQ-Gruppe gehört! Damit ist auch klar, dass bei der Thematik mindestens ein Schüler/Schülerin einen konkreten Lebensbezug dazu herstellen kann – und sei es erst etwas später. Wobei man sich dessen in der Regel bereits während des Grundschulalters bewusst wird. Man kann es noch nicht direkt benennen, merkt aber dass man nicht „der Norm“ entspricht!Die Sexualisierung des Themas:
Berichtigt mich bitte falls ich hier falsch liege. Sexualkunde in der Primarstufe hat bezüglich körperlicher Sexualität die Geschlechtsorgane und die Zeugung an sich zum Inhalt. Weitere Sexualpraktiken und Fetische werden nicht besprochen. Da Menschen mit LSBTTIQ-Lebensweise keinerlei Sexualpraktiken haben, die nicht auch bei heterosexuelle Menschen vorhanden sind, ist es deshalb doch nur logisch diese hier ebenfalls nicht zu besprechen (weshalb sollte man auch?).In welcher Altersstufe und in welcher Form:
Weshalb sollte man, um einen ungezwungenen und respektvollen Umgang zu erreichen, dieses Thema nach hinten verzögern und einen „extra Rahmen“ schaffen. Dadurch wird doch eine „Außergewöhnlichkeit“ zementiert. Weshalb sollte es Kinder verwirren zu hören, dass Liebe zwischen zwei Menschen mehr sein kann als Liebe zwischen Mann und Frau. Überspitzt gesagt würde es bedeuten, dass ich mich immer und überall so verhalten muss als wäre ich heterosexuell. Damit ich ja keine Kinder verwirre oder verstöre, die mich eventuell sehen könnten. Dann kann man aber nicht einmal mehr von Toleranz sprechen. Geschweige denn von einem normalen Umgang mit der Thematik.Das bedeutet zumindest für mich, dass es am wenigsten verwirrend und außergewöhnlich ist, wenn eben hier und da in Aufgaben, Büchern oder anderen Lehr-Lernmaterialien entsprechende Lebensweisen vorkommen ohne dem einen extra Raum schaffen zu müssen. Idealerweise auch ohne dies dann jedes Mal speziell zu thematisieren. Kommen Fragen dazu auf, kann man diese eben dahingehend beantworten, dass Beziehung und Liebe zwischen zwei Menschen vorhanden sein kann, egal welchem Geschlecht sie angehören oder sich zugehörig fühlen. Körperliche Sexualität ist und darf nicht das Thema sein. Deshalb auch bereits in der Grundschule und bevor sich Kinder mit der körperlichen Sexualität auseinandersetzen.
Und ich finde schon, dass die Schule hier einen Auftrag hat und eine Perspektive darlegen muss, die eventuell im Elternhaus nicht vorhanden ist: Diese Menschen sind genau die gleichen, haben die gleichen Bedürfnisse nach Zuneigung und Respekt, die gleichen Rechte, müssen sich nicht verstecken und dürfen nicht diskriminiert werden. Ebenfalls, dass es einen natürlichen Anteil dieser Ausprägungen in der gesamten Fauna gibt. Schließlich zeigt die Schule auch in allen anderen Bereichen die Perspektive auf, welche gesetzlich oder als gesellschaftlicher Konsens gegeben ist.
Auf die Medien und die Gesellschaft insgesamt zu verweisen halte ich für einen eher kontraproduktiven bis sogar gefährlichen Weg. Ich werde dies am Beispiel von Schwulen versuchen zu erläutern. Es kann doch keiner ernsthaft annehmen, dass die Medien oder die Gesellschaft als Ganzes ein reelles Bild von schwulen Menschen nachzeichnen. Entspricht denn die Wahrnehmung des Lehrer/innenberufs in der Gesellschaft und in den Medien der Realität (Stichwort: Nachmittags nichts zu tun, andauernd Ferien, gerade mal eine 25-30 Stundenwoche)? Der Großteil der Schwulen rennt eben nicht mit gebrochenen Handgelenken im Paillettenkleid und mit Megafon durch die Gegend, um die eigene Ausrichtung kund zu tun. Die meisten erkennt man noch nicht einmal, da sie genau so im Verhalten sind, wie alle anderen auch (vielleicht auch deshalb die Wahrnehmung, es seihen doch nur so extrem wenige).
Ich bin immer offen für Gegenargumente und an einer Diskussion interessiert, die gegenteilige Meinungen zulässt und hoffe, dass man dies auch an meinen Äußerungen erkennt. Schließlich bin ich zum einen emotional eingebunden und habe ein Eigeninteresse am Bildungsplan und zum anderen kann ich – wie jeder andere auch – nicht für mich beanspruchen alle Argumente und
Perspektiven in meine Überlegungen einbezogen zu haben. -
Ich danke der CDU Baden-Württemberg von Herzen für den Lachanfall, den sie mir heute früh bei der Lektüre der Tageszeitung beschert hat:
http://www.swp.de/ulm/nachrich…asnetzeit;art4319,2480963
Wenn einem die Argumente ausgehen, legt man Klage wegen missbräuchlicher Verwendung des Landeswappens einEinen sehr klugen Vorschlag, der sicher die eigentliche Intention der Idee der "Sexuellen Vielfalt" im Lehrplan trifft, macht C.Spannagel:
http://cspannagel.wordpress.co…4/regenbogen-schulbucher/ -
Danke an sascha77 für die beiden wirklich guten, gelassenen Beiträge zum Thema! Ich hab zwar schon den gefällt-mir button gedrückt, würde es aber gerne zehnmal tun! Was halt nicht geht.
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@ Wandersmann
Du hattest allgemein eine Frage gestellt, die ich gerne beantworten würde und dir eine Frage stellen.
Deine Frage:
Eine Sache noch: Ich vermute mal, daß der neue Bildungsplan in Baden-Württemberg auch Thema in den Schulen selbst ist. Alleine schon aufgrund des großes Medienechos wird doch sicherlich auch in den Schulklassen und in der Schülerschaft darüber diskutiert. Es würde mich interessieren, welches Diskussionsklima da so herrscht. In einer Klasse mit ca. 25 Schülern werden vermutlich nicht alle genau dieselbe Meinung haben. Wie geht ihr damit um bzw. wie würdet ihr damit umgehen, wenn nun der eine oder andere Schüler es wagt einen kritischen Standpunkt zu diesem Bildungsplan zu vertreten? Ist es möglich diesen Standpunkt angstfrei und ohne Androhung von Sanktionen oder Diffamierungen in der Schulklasse zu vertreten? Würdet ihr diesen Standpunkt in eurer Klasse respektieren?
Klar respektiere ich andere Standpunkte als meinen oder staatliche in einer Klasse. So auch zu diesem Thema. Das ist auch nicht theoretisch, sondern ist schon öfter so gewesen. Bleibt ja auch nicht aus bei einem schwulen Lehrer, der zwar nicht in die Klasse rennt und dies erzählt, aber wenn ich z.B. gefragt werde ob ich verheiratet bin, dann erzähle ich wie es ist. Wenn SchülerInnen dann äußern, sie finden Homosexualität komisch, würden die Menschen nicht verstehen oder können dies aus moralischer Überzeugung nicht gut heissen und es würden Mann und Frau zusammengehören, dann werte ich diese Meinung sicherlich nicht ab, verbieten sie oder spreche irgendwelche Sanktionen aus. Im Gegenteil: Ich greife bei verbalen Angriffen von anderen SchülerInnen ein und verweise darauf, dass diese Meinungen ebenfalls zulässig sind und in einem freiheitlichen und demokratischen Staat zum Glück vorkommen dürfen. Hier lasse ich jede Meinung zu, die nicht gegen Toleranz und Respekt vor Menschen verstösst oder in irgendeiner Form diskriminierend ist.
Ich würde allerdings natürlich dann eingreifen, wenn Menschen das Recht auf Gleichbehandlung abgesprochen wird, sie als Minderwertig deklariert oder ihre Lebensart nicht respektiert und toleriert wird usw. Das würdest du allerdings doch auch, oder?
Nun meine Frage an dich zu diesem Vorschlag, weil mich die Antwort ehrlich interessiert:
Und deshalb wollte ich zur Güte den Vorschlag machen, dieses Thema doch als gesellschaftlich kontroverses Thema mit geistig und sexuell gereiften Schülern fortgeschrittenen Alters zu erörtern.
Weshalb braucht es denn geistig und sexuell gereiftere Schüler, wenn man Liebe und Beziehung zwischen zwei Männern oder zwei Frauen bespricht als wenn man diese zwischen Frau und Mann bespricht? Davon ausgegangen wir reden nicht über körperliche Sexualität (das will der Bildungsplan auch nicht)! Aus welchem Grund brauchen SchülerInnen hier eine andere Grundlage?
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Wozu muss alles mit den Schülern diskutiert werden? Der Vorschlag von Spannagel weist den richtigen Weg und MUSS - um Normalität zu schaffen - bereits in den Grundschulbüchern realisiert werden:
ZitatIch stelle mir die Umsetzung dieses Themenbereichs durch alle Fächer hindurch ganz anders vor. Beispiel: In einem Schulbuch zum Fach Englisch kommt ab und an ein schwules Paar in den Geschichten vor. Einfach so, ohne Thematisierung von Homosexualität. Ganz normal. Es wird nicht problematisiert. Es wird nicht thematisiert. Es gibt einfach Jack und John als Paar. Fertig. Wenn die Kinder von sich aus nachfragen, was es mit Jack und John auf sich hat, dann wird es gemeinsam besprochen. Wenn nicht, dann nicht. Nur so kann doch das Thema im Geiste der Normalität behandelt werden.
http://cspannagel.wordpress.co…4/regenbogen-schulbucher/Im Bereich der Darstellung von Familien (besonders in den Stories der Englisch-Bücher) haben wir so etwas ja bereits. Da gibt es geschiedene und wieder verheiratete Paare, Kinder, die bei der allein erziehenden Mutter leben uswusf.
Familien mit 6 Kindern beim Kirchgang spielen in den Schulbüchern heutzutage keine große Rolle mehr. Na und? Die Lebenswirklichkeit sieht nunmal anders aus.Wer beim neuen Bildungsplan "Übersexualisierung" unterstellt, hat eine krude Phantasie...
edit: Quelle eingefügt
edit 2: BTW - auch wenn er äußerlich nicht so aussieht - Spannagel ist Professor für Mathematik in Heidelberg und seine auf Youtube dokumentierten Vorlesungen begeistern mich immer wieder
zB. Fibanocci mit Hasen
https://www.youtube.com/watch?v=DMJzJFN5SSw - auch für die Oberstufe Mathematik geeignet. -
Hallo Sascha,
Ich möchte Dir zunächst einmal meinen Respekt für deine aufgeschlossene und liberale Grundhaltung aussprechen. Das scheint leider nicht selbstverständlich zu sein. Beachtlich finde ich vorallem, daß Du als Homosexueller eine viel größere Toleranz gegenüber den Gegnern des Bildungsplanes an den Tag legst, als viele Heterosexuelle. Ich finde es toll, wie Du anderen Meinungen auch in der Schule begegnest und sogar Andersdenke in Schutz nimmst, wenn sie wegen ihrer anderen Meinung persönlich diffamiert oder angegriffen werden.
Ich würde allerdings natürlich dann eingreifen, wenn Menschen das Recht auf Gleichbehandlung abgesprochen wird, sie als Minderwertig deklariert oder ihre Lebensart nicht respektiert und toleriert wird usw. Das würdest du allerdings doch auch, oder?Wenn ich es mitbekommen würde, daß ein Schüler gemobbt, beleidigt oder angegriffen wird, würde ich natürlich sofort intervenieren. Wie bereits mehrfach geschrieben, ist sowas nicht akzeptabel. Menschlicher Respekt, Achtung der Würde, Höflichkeit und Anstand müssen allen Menschen in und außerhalb der Schule entgegengebracht werden und es ist Aufgabe der Lehrer in der Schule für ein soziales Klima zu sorgen, in dem sich alle Schüler ohne Angst bewegen und wohlfühlen können.
Ansonsten würde ich aber alle Meinungen, auch kontroverse Ansichten, die sich im Rahmen des rechtlich zulässigen Meinungsspektrums unserer freiheitlichen Gesellschaft bewegen im Unterricht zulassen und respektieren. Wenn z.B. Schüler gegen den Bildungsplan sachlich argumentieren, habe ich nichts dagegen. Wenn Schüler der Meinung sind, daß die Ehe zwischen Mann und Frau die beste Lebensform sei und nicht mit anderen Lebensformen rechtlich gleichgestellt werden sollte, finde ich das auch in Ordnung. Und wenn ich fromme Schüler in der Klasse hätte, die ihre religiös geprägte Meinung in eine Diskussion einbringen, dann respektiere ich das auch. Wenn man in einer freiheitlichen Gesellschaft leben möchte, dann muß man es meiner Meinung nach auch aushalten können, daß andere Menschen andere Meinungen haben, die einem selbst möglicherweise nicht gefallen. Schule hat meines Erachtens die Aufgabe, den Schülern genau dies beizubringen.
Es wird sicher auch einige Menschen geben, die meinen Lebensentwurf "spießig", "langweilig", "altbacken", "rückständig" etc. finden. Und? Ich habe damit kein Problem. Ich kann nicht erwarten, daß alle Menschen meinen Lebensentwurf gut finden. Das muß auch niemand. Ich bin froh in einer Gesellschaft zu leben, wo jeder Mensch seine Meinung sagen kann, daß er den Lebensentwurf X oder Y aus diesen oder jenen Gründen besser oder schlechter findet.
Siehst Du das anders?
Weshalb braucht es denn geistig und sexuell gereiftere Schüler, wenn man Liebe und Beziehung zwischen zwei Männern oder zwei Frauen bespricht als wenn man diese zwischen Frau und Mann bespricht? Davon ausgegangen wir reden nicht über körperliche Sexualität (das will der Bildungsplan auch nicht)! Aus welchem Grund brauchen SchülerInnen hier eine andere Grundlage?Ich glaube, daß Kinder im Grundschulalter diesbezüglich nicht reflektionsfähig sind. Sie nehmen das, was man ihnen da vorsetzt als gegeben hin und verinnerlichen es. Sie verstehen auch gar nicht, worum es überhaupt geht. Wie denn auch in einem präpubertären Alter? Auf diese Weise kann man Kinder auf eine bestimmte Sache gezielt konditionieren. Und wenn Du mal ehrlich bist, dann ist doch genau das auch das Ziel dieses ganzen Konzepts, die Kinder eben gezielt in einem Alter so zu beeinflussen, daß sie dann eine vorgeprägte Meinung zu einem bestimmten Thema verinnerlichen.
Das Thema Homosexualität ist eine gesellschaftliche Kontroverse und sollte in der Schule auch als solche abgebildet werden. Das kann man aber nur, wenn die Schüler in einem fortgeschrittenen, reiferen Alter sind, das ihnen ein tieferes Verständnis der Thematik und kritische Reflexion von Standpunkten und Argumenten erlaubt.
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