Studienfahrten Oberstufe

  • Mich würde interessieren, wie die Studienfahrten in der Sek.II an anderen Schulen geregelt sind.
    Z.B.
    Werden jeden Jahr die gleichen Ziele angboten?
    Sind sie ggf. thematisch gebunden (z.B. LK Englisch fährt immer nach London, LK Kunst nach Florenz o.ä.)?
    Wenn die Ziele jedes Jahr neu angeboten werden: Wie geht mit Schülern um, die im Vorfeld massiv Stimmung gegen einzelne Ziele machen?
    Wird kursweise gefahren oder haben die Schüler eine Wahl?
    Wenn kursweise gefahren wird - ist die Übernahme eines LKs an die Bereitschaft gebunden, eine Fahrt anzubieten?
    Ist es im Stundenplan möglich, dass alle fahrenden LKs in einer Schiene liegen, damit jeder Schüler genau ein Fahrtziel hat?
    Wird bei der Unterrichtsverteilung langfristig darauf geachtet, dass Kollegen nicht im gleichen Jahr als Klassenlehrer mit ihrer eigenen Klasse und als LK-Lehrer fahren müssten?
    Kostenrahmen?
    Wie ist die Relation Schüler-Lehrer ungefähr?
    Werden bei euch an der Schule Fahrten genehmigt, bei denen nur Lehrerinnen mitfahren?
    Werden Kollegen von der SL dienstverpfleichtet, auf Fahrt zu gehen?


    Wenn sich hier eine Diskussion ergibt, fällt mir bestimmt noch mehr ein, aber für den Moment ist das ja schon einiges...


    Danke!

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns:
    Immer der Tutorenkurs, immer in der Woche vor den Herbstferien, Ziel nach Wahl des Kurses/oder der Tutoren aber ans Fach gebunden (=Studienfahrt!), Englisch fährt nach London, da wir eine reine Oberstufe sind, gibt es nur Tutoren und die fahren folglich nur einmal. Schüler-LEhrerrelation hängt vom Tutorenkurs ab = a:10 bis 1:26. Die meisten Kurse fahren zu zweit oder dritt, so dass kein Lehrer allein in Rom/London/Florenz/Prag rumsteht. Geschlecht des Lehrers egal, Doppelsbesetzung gibt's nicht, deshalb auch die zwei-drei-Kurs-Regelung. Kollegen werden nicht dienstverpflichtet, bzw es wünscht sich keiner einen Tutoren-LK, wenn er nicht auf Studienfahrt gehen will/kann. In Ausnahmefällen muss vertreten werden.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
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    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Im Prinzip haben sich über die Zeit verschiedene Lehrer"teams" gefunden, die jedes Jahr das gleiche Ziel anbieten. Die Schüler melden sich nach Interesse an, sollte eine Fahrt völlig überlaufen sein, wird geschaut, ob man sie zweimal anbieten kann oder mit den Schülern im Gespräch versucht, sie zu einer der anderen Fahrten zu bewegen.


    Es gab auch schon Fahrten, die mangels Beteiligung "gestorben" sind, da den Schülern Rom zu kulturlastig war. Unsere Schulleitung schluckt das und fordert lieber das Kollegium auf, andere Ziele anzubieten (höher, schneller, weiter ... Malta).


    Es wird darauf geachtet, dass Kolleginnen und Kollegen eine Fahrt begleiten, Ratio Lehrer - Schüler so ca.(!) 1:15.


    Es wurde noch nie jemand dienstverpflichtet, da der/diejenige Anrecht auf volle Erstattung der Fahrtkosten hätte und das bei uns nicht drin ist - trotz der jüngsten Gerichtsurteile fahren bei uns "motivierte" Kolleginnen und Kollegen mit und zahlen dabei drauf ... (nicht mehr viel, aber immerhin).

    • Offizieller Beitrag

    Es gab auch schon Fahrten, die mangels Beteiligung "gestorben" sind, da den Schülern Rom zu kulturlastig war. Unsere Schulleitung schluckt das und fordert lieber das Kollegium auf, andere Ziele anzubieten (höher, schneller, weiter ... Malta).


    Interessant! Bei uns wurden schon Fahrten von der Schulleitung nicht genehmigt, weil sie nicht kulturlastig genug waren: zum Beispiel Malta!
    Fand ich gut.


    Die Schüler haben sich dran gewöhnt, dass es sich um Studienfahrten handelt und sie mit Kultur in Kontakt kommen werden. Man mault auch nicht mehr darüber. Ist halt so. Manche freuen sich gar drüber...

  • Tja ... unserer Schulleitung geht halt die Zufriedenheit der Schüler und ihrer Eltern über alles ... auch in anderen Bereichen. Wir sind ein "Dienstleistungsunternehmen" (eigene Aussage der Schulleitung).

  • Es gab auch schon Fahrten, die mangels Beteiligung "gestorben" sind, da den Schülern Rom zu kulturlastig war. Unsere Schulleitung schluckt das und fordert lieber das Kollegium auf, andere Ziele anzubieten (höher, schneller, weiter ... Malta).


    Unglaublich!
    Dann fallen demnächst vielleicht auch Klausuren aus, weil sie zu inhaltslastig sind.
    Im Ernst: Und was machen die Kollegen dann? Eine andere Fahrt anbieten?


  • Unglaublich!
    Dann fallen demnächst vielleicht auch Klausuren aus, weil sie zu inhaltslastig sind.
    Im Ernst: Und was machen die Kollegen dann? Eine andere Fahrt anbieten?


    Wir sind ein großes Kollegium - über 100. Da finden sich immer welche, die das tun.


    Und zu Malta: Ja, das kann man auch sehr kulturell aufziehen (Valletta, Hypogäum, Hagar Qim etc). Das interessiert aber die Schüler nicht, die da mitfahren wollen ...

  • Das interessiert aber die Schüler nicht, die da mitfahren wollen ...


    Da würden evtl. entsprechende Arbeitsaufträge helfen, deren Ergebnis dann in der Nachbereitung der Studienfahrt präsentiert und ausgewertet wird.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Das stimmt. Malta ist so spannend, was die Reibung in der Frühmoderne zwischen dem osmanischen Reich und dem Westen angeht; das wäre besonders was für die Jungs unter den Schülern: Malteserorden, die Festung Valetta, Seeräuberei etc. pp. Aber auch die späteren Jahrhunderte bis zum 2. Weltkrieg und den nachfolgenden Jahren.


    Nele

  • Wie wird denn in anderen Schulen damit umgegangen, wenn Schüler gegen ein bestimmtes Ziel Stimmung machen?
    Zwangsweise mitnehmen mit dem damit verbundenem Risiko? Oder dürfen sie sich ihr "Urlaubsziel" dann selbst aussuchen?

  • Es handelt sich doch um eine Studienreise und da bietet sich nicht jedes Ziel für jeden Kurs und jedes Fach an. Das würde ich den Schülern auch deutlich machen und nicht in ewige Zielverhandlungen eintreten. Das ist ja keine Urlaubsreise. Da können die Schüler dann privat hinreisen, wohin sie wollen. Ich hatte damit auch noch nie Probleme, aber im Zweifelsfalle würde ich den Schülern ganz einfach die Wahl geben: Dieses Ziel oder eine Studienfahrt vor Ort in Südhessen, da gibt es auch viel zu sehen und die Anreisekosten sind sehr günstig ;) Stimmungmachen würde ich jedenfalls nicht tolerieren. Wenn nun die Mehrheit der Schüler ein Ziel möchte, das gut passt und mit dem ich einverstanden bin, dann wäre ich gesprächsbereit, aber eben nicht um jeden Preis. Meistens kommt ja auch noch hinzu, dass man auch auf die Kollegen angewiesen ist.

    • Offizieller Beitrag

    Wie wird denn in anderen Schulen damit umgegangen, wenn Schüler gegen ein bestimmtes Ziel Stimmung machen?
    Zwangsweise mitnehmen mit dem damit verbundenem Risiko? Oder dürfen sie sich ihr "Urlaubsziel" dann selbst aussuchen?


    Bei uns hängt die Studienfahrt auch inhaltlich am Turoren-LK. Wenn du einen Englich LK wählst, weißt du, dass du nach London fährst. Die Biologen fahren gern ins Watt und graben da ... nach was auch immer ;) ... Bei Mathe und Physik wird verhandelt, oft geht es in Städte mit großen Observatorien oder großen Schience Museums. Usw.


    Der Punkt ist, das du, wenn du einen LK wählst, weißt, dass es eine fachliche gebudnene Studienfahrt mit ausreichend Aktivitäten gibt. Reine Spaßziele werden bei uns nicht genehmigt, die Lehrer müssen ein klares Programm vorlegen, das mindestens 2/3 des Tages umfasst. Strand-Sauftage oder reine Shoppingtage gibt es nicht. Dafür hat man Urlaub.


    Und daher gibt es auch recht wenig Diskussion um solche Ziele/Akrtivitäten: die Lehrer ziehen da an einem Strang und die Ansage ist schon zu Beginn klar. Die allermeisten Kollegen sagen auch an, wo es hingeht: sie machen den Schülern ja schließlich auch das Reisebüro mit all dem irssinnigen Aufwand, den das bedeutet. Für einige Fächer gibt es Fachkonferenzbeschlüsse und feste Ziele mit schon einigermaßen festem Rahmenprogramm.


    Natürlich hatten wir auch schon den einen oder anderen Ausreißer uter den Kollegen, der ein Programm abgegeben, aber nicht umgesetzt hatte (Malta!). Ttsächlich SmSen sich die Schüler der Kurse aber untereinander, und tatsächlich war den in-Malta-am-Strand-Abhängern nach drei Tagen langweilig.... und sie waren nicht unneidisch auf die Kumpel/innen, die jeden Tag bei facebook posteten, was sie heut wieder alles gemacht hatten. Schlussendlich mögen die allerallermeisten Schüler ja neue Erfahrungen, gemault wird meist vorher, und hinterher gelobt. Das spricht sich dann rum.... :)

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    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

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