Hallo!
Ich möchte gerne mal ein paar Meinungen erfragen.
Ich arbeite derzeit über 40 km von meinem Wohnort entfernt an einer kleinen Landschule. Die Strecke ist grundsätzlich gut fahrbar (meist schnurgerade Autobahn) - aber dennoch: Pro Tag sitze ich 60-75 Minuten im Auto.
Nun überlege ich langfristig, mich an eine Schule in meinem Wohnort (recht ländlich - 35.000 Einwohner) versetzen zu lassen... Der Gedanke lässt mich seit ein paar Monaten nicht los. Mir gefällt meine Stelle an der Schule - aber die Fahrerei möchte ich nicht mehr ewig haben, und auch die Warterei vor Konferenzen/Elternsprechtagen nervt, da ich ja nachmittags nicht nachhause fahren kann. Allerdings geht es vielen Kollegen so - viele wohnen auswärts. Also trifft man sich nachmittags im Lehrerzimmer und wartet gemeinsam.
Was ich genieße an der großen Entfernung ist die Distanz, die man mit dem Heimweg zur Schule aufbauen kann. Ich sehe nachmittags nie Schüler, wenn ich mal in der Stadt spazierengehe. Das wäre anders, wenn ich vor Ort arbeiten würde - und das ist definitiv ein Punkt (nicht der einzige), der mich vor einer Versetzung noch zurückschrecken lässt. Mein Kollege meinte heute, er würde niemals im Schulort wohnen wollen - er hätte das 20 Jahre gehabt und am Ende wäre das ziemlich anstrengend gewesen. Er hatte dann schon Kinder von ehemaligen Schülern unterrichtet... Der "Bekanntenkreis" wurde riesig und er wurde quasi zur öffentlichen Person, habe ich rausgehört. Er meinte, dass es doch furchtbar sein müsste, wenn ich als Frau zum Frauenarzt gehen würde und da ein ehemaliger Schüler mich untersucht...
Ich wollte einfach mal fragen: Wie empfindet ihr das? Arbeitet ihr an dem Ort, in dem ihr auch lebt? Oder trennt ihr das auch? Seid ihr zufrieden damit?
Danke für ein paar Gedankenanstöße!
Gruß,
Stern*