Hallo!
Ich bin neu hier u möchte mich kurz vorstellen: Bin seit April fertig mit dem Ref u bekleide seit August eine Stelle an einer Oberschule. Unterrichte Deutsch u Englisch. In meiner 5. Klasse sind 4 Kinder mit Unterstützungsbedarf Lernen u ein Junge mit Down Syndom,somit GE. Die anderen Schüler haben eine Hauptschul- bzw. Realschulempfehlung.
Anfangs war ich dem Thema "Inklusion"sehr offen u positiv gestimmt. Gemeinsam lernen,niemanden ausschließen,soziales Lernen von u miteinander...das klang gut. Nun hat mich der praktische Alltag erreicht u damit auch die vielen Tücken. In Deutsch werden die I- Kids von einem Förderschullehrer extern beschult. Der Schüler mit Down Syndrom bleibt mit seiner I-Helferin in der Klasse u arbeitet so gut er kann an seinen Sachen. ABER in Englisch gibt es keinerlei Förderung u alle Schüler sitzen in meinem Unterricht. Und mittlerweile empfinde ich das als Hohn u Spot. Eine Schülerin LE legt in fast allen Englischstunden den Kopf auf den Tisch u schläft, nachdem sie ausgiebig am Daumen genuckelt hat. Weckversuche sind gescheitert,sie ist total verwirrt. Der Junge mit Down Syndrom ist in Deutsch auf dem Niveau eines 1.Klässlers u soll nun an meinem Englischunterricht teilnehmen. Die anderen 3 I- Kids sind ebenfalls völlig überfordert. Teils brauchen sie fast eine Std., um Vokabeln abzuschreiben. Normale Vokabeltests u Arbeiten können sie nicht im entferntesten bewältigen. Da gabs bisher extra Tests von mir mit Bildern,eine andere Arbeit mit Mini-Niveau.
Und da sind trotz aller Inklusionsschritte noch 13 SuS, die einen Haupt- u Realschulabschluss anstreben. Also müssen sie dort hingeführt werden u es muss ein dazu passendes Niveau gehalten werden. Aber wie zum Kuckuck???
Ich bin nach wenigen Monaten praktischer Inklusion,frustriert u ratlos. Den Kollegen geht es ähnlich. Uns wird ein "bunter Strauß" SuS in den Klassenraum gesetzt und nun können wir sehen, dass wir sie zum "blühen"bringen oder jenes erhalten. Keinerlei sonderpädagogische Ausbildung, keine Förderschulstunden,kein extra Material,nichts...nichts und nochmal nichts.
Nun geht es zu den ersten Zeugnissen. Es sollen SuS bewertet werden, die sich praktisch nicht beteiligen (können).
Daher befürchte ich, d eine derart übers Knie gebrochene Inklusion eine Totgeburt ist.
Der anfängliche Optimismus ist gänzlich verflogen.
Welche Erfahrungen habt ihr bisher gemacht? Wie läuft Inklusion bei Euch?
Gehts jemandem ähnlich ?
LG,Füllerfuxi