Ist aber sprachdidaktisch/sprachtherapeutisch meines Erachtens schon sinnvoll, die Unterscheidung.
Hilfe, Adjektiv - Adverb
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Ja, ich tu dies auch. Wegen Friesins Bejahung der Frage, ob Kopulaverben denn Vollverben seien, und weil diese Frage ja nicht die eigentliche dieses Threads ist, habe ich das einfach mal offen gelassen - Boettcher z.B. schreibt in seiner Grammatik, dass er Kopulaverben als Vollverben mit unspezifischer Semantik und Spezialisierung auf Verknüpfungen zwischen Subjekt und anderen Ergänzeungen des Verbs ansieht. Jetzt sind wir glaube ich endgültig off-topic, oder?^^
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Okay, also ist die Unterscheidung zwischen Deklinierbarkeit und Nicht-Deklinierbarkeit zentral? Demzufolge wäre "gratis" aber ein Adverb in dem Satz.
Mir geht es um DaZ-Schüler, daher sollte es nicht so komplex sein, weil sie ja nicht mit der (komplizierten) Sprache aufgewachsen sind.
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Zitat
In meiner Deutschgrammatik steht, dass billig in 1) ein Adjektiv ist und gratis in 2) ein Adverb... WIESO????
ZitatDemzufolge wäre "gratis" aber ein Adverb in dem Satz.
??
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Ja, "gratis" ist ein Adverb, weil es nicht flektierbar (≠ flektiert) ist.
Das Problem, das den SuS deutlich zu machen, hat man bei Muttersprachlern imho auch. Man sagt ihnen ja, dass die Wortarten sich nicht nach der Funktion des Wortes im Satz richten; um zu wissen, ob ein Wort nun flektierbar ist oder nicht, muss man es aber ja in einen Satz (oder zumindest eine Phrase oder so) einfügen, das verwirrt sicherlich einige. Und aus den Fremdsprachen kennt man ja die Erklärung, dass Adjektive Nomen und Adverbien Verben oder Adjektive beschreiben und ein Adjektiv ganz einfach zu einem Adverb werden kann, indem man ein -ly oder -ment oder sonst was dranhängt.
Vielleicht hilft ja das Bild vom Baum: Ein Baum ist ein Baum, da ist es egal ob er hinten links, vorne rechts oder in der Mitte des Gartens steht. So ist es bei Wörtern/Wortarten auch: "Billig" ist ein Adjektiv, egal ob es attributiv ("Das billige Heft"), prädikativ ("Das Heft ist billig") oder advebial ("Das Heft gibt es billig zu kaufen") gebraucht wird.
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Vielleicht hilft ja das Bild vom Baum: Ein Baum ist ein Baum, da ist es egal ob er hinten links, vorne rechts oder in der Mitte des Gartens steht. So ist es bei Wörtern/Wortarten auch: "Billig" ist ein Adjektiv, egal ob es attributiv ("Das billige Heft"), prädikativ ("Das Heft ist billig") oder advebial ("Das Heft gibt es billig zu kaufen") gebraucht wird.
Wobei ich das letzte Beispiel auch wieder als Adjektiv sehe. Mir fällt nicht mal ein gutes Beispiel für "billig" als Adverb ein, obwohl es sicher welche gibt.
Wenn die SuS Englisch können, hilft eine kurze Übersetzung ins Englische: wenn -ly hinten dran kommt, ist es in der Regel ein Adverb, sonst ein Adjektiv. Womit auch das "gratis" erledigt wäre.(Allerdings wird auch immer öfter die nicht als Adverb markierte Form als solches verwendet.)
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Ich empfehle den Artikel von Wolfgang Menzel: Das Adjektiv. Zu finden ist dieser Artikel in Praxis Deutsch Nr. 106
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Zitat
@unteruns: ich weiß nicht, ob du es absichtlich machst, oder es ein Versehen ist, aber reiß nicht einzelne Sätze meinerseits aus dem Kontext, dann entsteht auch keine Verwirrung.
Vielleicht denkst Du zunächst einmal darüber nach, was Du selber schreibst, bevor Du Dich mit den vermeintlichen Fehlern von anderen beschäftigst.Du schriebst:
ZitatZitat
In meiner Deutschgrammatik steht, dass billig in 1) ein Adjektiv ist und gratis in 2) ein Adverb... WIESO????
DAS war die Frage. Die Frage wurde beantwortet. Das konntest Du ja offensichtlich nachvollziehen. Daraufhin die Reaktion:ZitatZitat
Demzufolge wäre "gratis" aber ein Adverb in dem Satz.
Was soll dieses "aber"? Natürlich ist "gratis" hier ein Adverb, DAS war ja gerade Dein Ausgangsproblem. Und DARAUF zielten die Erklärungen.ZitatDeutsche Sprache, schwere Sprache
Ganz sicher. -
Wobei ich das letzte Beispiel auch wieder als Adjektiv sehe. Mir fällt nicht mal ein gutes Beispiel für "billig" als Adverb ein, obwohl es sicher welche gibt
Genau darum ging es mir ja: Das Wort "billig" ist ein Adjektiv (Wortart), also kein Adverb (Wortart), weshalb es freilich auch keine Beispiele für "billig" als Adverb geben kann. Denn Adverbien sind eben nicht flektierbar, Adjektive schon! Und da "billig" flektierbar ist ("Das billige Heft"), kann es kein Adverb sein.
Es kann aber natürlich sehr wohl als Adverbial/adverbiale Bestimmung (Satzglied) gebraucht werden: Im Satz "Das Heft gibt es billig zu kaufen" wäre "billig" ein Modal-Adverbial (als Satzglied), bleibt aber eben ein Adjektiv (was ich ja mit dem Baum-Vergleich deutlich machen wollte: Man kann auch eine Birke zu Weihnachten ins Wohnzimmer stellen und mit Kugeln und einer Lichterkette behängen, sie wird dadurch trotzdem keine Tanne. Und so wird "billig" eben auch kein Adverb, nur weil es adverbial gebraucht wird.). -
Zitat
Genau darum ging es mir ja: Das Wort "billig" ist ein Adjektiv (Wortart), also kein Adverb (Wortart), weshalb es freilich auch keine Beispiele für "billig" als Adverb geben kann. Denn Adverbien sind eben nicht flektierbar, Adjektive schon! Und da "billig" flektierbar ist ("Das billige Heft"), kann es kein Adverb sein.
Stop!!!
Natürlich kann ein Adjektiv die Funktion eines Adverbs im Satz einnehmen:
"Er läuft schnell". Schnell = Wortart Ajdektiv, Satzteil Adverb.
"Er kauft es billig" Billig hat in dem Satz die Funktion eines Adverbs. Als Satzteil.Das "Problem" im o.g. Satz rührt daher, dass "Adverb" sowohl eine Wortart als auch ein Satzteil sein kann.
Es gibt auch die Wortart Adverb: Modaladverbien (z.B. "sehr"), Zeitadverbien ("heute) usw.
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Stop!!!
Natürlich kann ein Adjektiv die Funktion eines Adverbs im Satz einnehmen:
"Er läuft schnell". Schnell = Wortart Ajdektiv, Satzteil Adverb.
"Er kauft es billig" Billig hat in dem Satz die Funktion eines Adverbs. Als Satzteil.Das "Problem" im o.g. Satz rührt daher, dass "Adverb" sowohl eine Wortart als auch ein Satzteil sein kann.
Es gibt auch die Wortart Adverb: Modaladverbien (z.B. "sehr"), Zeitadverbien ("heute) usw.
Eben nicht! Adverb = Wortart, Adverbial = Satzglied! Das sind ja zwei unterschiedliche Kategorien, die nicht durcheinander gebracht werden dürfen.
Spricht man im Deutschen vom Adverb, so befindet man sich in der Kategorie Wortart: Adverbien sind Wörter, die nicht flektierbar sind, jedoch alleine im Voreld stehen können (sprich alleine eine Konstituente darstellen können), das unterscheidet sie eben von allen anderen nichtflektierbaren Wörtern.
Den Satzteil/das Satzglied "Adverb" gibt es daher nicht, das ist das Adverbial, das durch Adverbien, aber eben auch Adjektive, Präpositionalphrasen etc. realisiert werden kann. Ein Adjektiv kann daher die Funktion eines Adverbials auf der Satzebene wahrnehmen, jedoch nicht die Funktion eines Adverbs, da Adverb eben eine Wortart ist, Adverb ≠ Adverbial! Und es bleibt dann ja trotzdem ein Adjektiv.Ich sehe, dass du Latein-Lehrerin bist, in den Fremdsprachen scheint mir das generell anders zu sein, vielleicht daher die Unklarheit (die ja nicht nur bei uns, sondern in erheblichem Maße eben auch bei SuS auftritt, die die Grammatik der Fremdsprachen explizit beherrschen und diese dann eben oft 1:1 aufs Deutsche übertragen)?!
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Offenbar sind wir inhaltlich gar nicht so weit voneinander entfernt.
Der Begriff "das Adverbial" als Substantiv ist mir allerdings bislang noch nicht untergekommen *staun* Aber wenn damit die gute alte "adverbiale Bestimmung" gemeint ist, : ja.
Anscheinend gibt es unterschiedliche Begriffssysteme, bzw. Neuerungen in den Begrifflichkeiten bei DeutschgrammatikernIn den Fremdsprachen siehst du halt die Unterscheidung zwischen Adverb und Adjektiv (meistens) deutlich, für deutsche Schüler hakts dann oft beim Übertragen in die Fremdsprache. Andersherum müsste es einfacher sein.
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Ja, mit Adverbial ist die "gute alte 'adverbiale Bestimmung'" gemeint :).
Inwiefern das neu ist, weiß ich nicht. Ich studiere ja zurzeit noch, bin also noch relativ neu (wobei ich meine, dass ich auch in älteren Texten den o.g. Ausdruck gelesen habe). Das System (in dem Adverb also eine Wortart ist, die adverbiale Bestimmung/das Adverbial ein Satzglied) ist aber glaube ich nicht neu.
Das Problem ist glaube ich, dass man im Englischen "a slow car" fahren kann und das Auto dann eben "slowly" fährt. So macht man praktisch aus dem Adjektiv "slow" ganz einfach das Adverb "slowly"; man macht also die Unterscheidung, ob ein Substantiv oder ein Verb/Adjektiv beschrieben werden soll (zumindest zirka irgendwie so, ich bin ja kein Anglist). Und das ist im Deutschen eben grundlegend anders, weil sich die Definition von Adjektiv und Adverb eben nicht danach richtet, was sie beschreiben, sondern sich an der Frage orientieren, ob das Wort eben flektierbar ist oder nicht. Und da wird's dann imho für die lieben SuS schwierig, den unterschiedlichen Systemen zu folgen, in welche Richtung auch immer sie da etwas übertragen wollen. Bei mir war es schlichtweg so, dass wir im Deutschunterricht kaum Grammatik gemacht haben, daher kannte ich bis zur Uni auch nur die Unterscheidung aus den Fremdsprachen, für mich hätte "langsam" damals also mal Adjektiv und mal Adverb sein können, weil es im Deutschen halt nur dieses eine Wort für "slow" und "slowly" gibt.
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