Zitat Nettmensch :
ZitatIst jemand ein ungeeigneter Lehrer, falls er keine AGs am Nachmittag betreut? Falls er die Hälfte seiner Stunden "aus-dem-Buch" gibt? Falls er nicht am neuen Schulkonzept und Kompetenzrastern mitbasteln möchte?
Nein !
ZitatAb wann ist man ein geeigneter Lehrer?
Das fängt schon damit an, dass man den Beruf des Schulstubenmeisters weder aus einem Trauma-Bewältigungsdrang, Helfersyndrom und Gesellschafts-/Weltrettungsimpetus heraus erwählt, sondern nüchtern wie einen normalen Beruf betrachtet. Als fachlicher Meister seiner Fächer hält er höflich und korrekt seinen Unterricht ab und bemüht sich stets die Bildungsinhalte mit professioneller Distanz verständlich den Schülern zu vermitteln. Entlang eines arbeitsökonomischen Pfades setzt er auf inhaltliche Effizienz statt auf Methodenfeuerwerk.
Sein unabhängiges, kritisches Denken befähigt ihn, die Schwachstellen pseudopädagogischer Moden und Verirrungen zu erkennen. Ihm ist bewusst, dass pädagogische Modeerscheinungen immer etwas mit (bildungs-) politischen Ideologien zu tun haben, die heute aktuell sind aber morgen wieder verschwinden. Pädagogische Heilige und Eiferer nimmt er in seinem Dienst nicht zur Kenntnis.
Seine Durchsetzungsfähigkeit, Besonnenheit und emotionale Distanz gegenüber Schülern und Eltern befähigt ihn, Konflikte zu lösen, ohne den Bildungsanspruch aus den Augen zu verlieren. Überzeugend vertritt er seinen klaren Standpunkt, dass hauptsächlich die Eltern für die Erziehung ihrer Kinder zuständig sind und fordert diese Pflicht auch ein. Sozialpädagogische Aufgaben, die andere Institutionen gerne an die Lehrer abschieben wollen, weist er an die Stellen zurück, die dafür zuständig sind.
Darüberhinaus geht er seiner Verpflichtung nach, auf seine langfristige Gesundheit sorgsam zu achten, damit er nicht längerfristig ausfällt oder gar frühpensioniert werden muss. Mit arbeitsökonomischem Scharfsinn und Weitsicht sieht er seinen Unterricht als Kerngeschäft an. Von ineffizienten, beschäftigungstherapeutischen und zeitraubenden Arbeitsgruppen hält er schlichtweg nichts und bleibt diesen, da er seiner Gesundheit in hohem Maße verpflichtet ist, fern.