Hallo... als jetzt langsam angehender Lehrer habe ich mich auch mal über die Gehälter informiert; auch im Forum gibt es zu dem Thema ja viele Beiträge ("Sollten alle Lehrer das selbe verdienen?" "Sollten Sprachlehrer mehr verdienen?" etc.).
Es ist ja an sich sehr interessant wie die Regulierung des Arbeitsmarktes bei Lehrern erfolgt - es gibt eine gewisse (aber marktunabhängige) Preisdifferenzierung zwischen den Schultypen (die in Berlin gar nicht sooo bedeutend ist) und keine Preisdifferenzierung bzgl. der Fächer. d.h. unabhängig von Angebot und Nachfrage auf dem Lehrermarkt, bekommen alle das selbe Gehalt.
Diese Anreize führen in gewissen Fächern und Typen zu einem Überangebot, z.B. Deutsch/Geschichte und Gymnasial/Primarschullehramt und in anderen zu einem Unterangebot z.B. Physik/Mathe (was mir gerade auch den Quereinstieg ermöglicht ) und Berufsschul-/Real-/Förderschullehramt.
Was würde denn nun gegen eine an Angebot- und Nachfrage orientierte Komponente in der Bezahlung sprechen? Wie genau das gestaltet werden kann müsste man sicher diskutieren - das betrifft auch die zeitliche Einordnung. Sofortige Einführung würde nichts bringen, da die Anreize sich nur für die neuen Studenten ergeben. Denen könnte man dann aber in Aussicht stellen, dass in 7 Jahren für Neueinstellungen verbindlich eine Mangelfachprämie gezahlt wird. Die Grundidee, dass man die Entlohnung zu einem bestimmten Grad auch an der Marktlage orientiert ist prinziiell in vielen Firmen und im Ausland auch beim öffentlichen Dienst anzutreffen. Eine Anpassung der Gehälter bis sich Angebot- und Nachfrage gerade ausgleichen würde bei bestimmten Fächern/Schultypen in der Tendenz zu Beginn zu deutlichen Einkommenssenkungen führen, dem man dann durch entsprechende Sockelgehälter aber entgegen wirken könnte - oder sich je nach Kassenlage auf entsprechend große Prämien für neue Mangellehrer beschränkt. Um Altlehrer nicht zu benachteiligen könnte man die Zulage auch zeitlich begrenzen (die ersten 10 Berufsjahre?).
Als Vorteil würde man die Ausbildung über den Bedarf hinaus reduzieren können und andererseits mittelfristig den nicht gedeckten Bedarf in anderen Bereichen schließen. Sofern sich dann auch die Studierendenzahlen in Überschußfächern reduzieren, steigt dann auch die Zulage der Sprach- und Gymnasiallehrer auf das Niveau der MINT- und Realschullehrer.
wird natürlich nie so kommen...
hmm.... ok, der Staat als de-Facto-Monopolist über die Lehrerstellen und Ausbildungsstellen könnte natürlich auch einfach die Zahl der Studienplätze für nicht nachgefragt Fächer/Typen reduzieren und Studenten der Mangelbereiche bevorzugen (kein NC etc.) warum passiert das eigentlich nicht?