Lohndumping (ausgelagert)

  • Zitat

    Da frage ich mich ernsthaft, was du in den 24 Monaten zwischen Studiumsende und jetzt gemacht hast?


    Na da werde ich das Referendariat machen. Um dieses Problem geht es hier doch...



    Zitat

    4-7 Jahre Studium, danach 18 Monate Ref und schon hast du noch sechs Monate Zeit, eine (Vertretungs-)Stelle zu finden, um den Kredit zu bedienen.


    Das Problem ist doch aber nicht erst die Zeit nach dem Ref, sondern die Zeit währen des Referendariats.




    Zitat


    Über die Entlohnung kann man sich vorher erkundigen.
    Entweder man zieht seine Konsequenz oder hört einfach 'mal zu jammern auf.
    Wir haben immer noch freie Berufswahl in Deutschland.


    Habe ich denn Rumgejammert, dass mir das Gehalt zu wenig ist? Im Grunde liegt doch mein Problem darin, dass ich wieder gesund geworden bin und nicht darin, dass ich im Referendariat zu wenig verdiene. Dann hätte ich mir die ganzen Probleme jetzt sparen können...

  • Ich möchte mal ganz unkommentiert folgende Zahlen in den Raum werfen:
    http://www.bibb.de/dokumente/p…ungsverguetungen_2012.pdf


    Dann möchte ich mal eben einwerfen, dass das Referendariat mitnichten mit einem Ausbildungsverhältnis i.S. dieser Liste zu vergleichen ist. Lehrer ist und bleibt ein Studienberuf und nach 5 Jahren Studium - finde ich persönlich - darf man schon mehr erwarten als ein Azubi im 1. Lehrjahr. Dennoch möchte ich mich gar nicht weiter an der Diskussion beteiligen: es sind immerhin nur 2 Jahre und die gehen auch rum :D

  • ...aber ich persönlich stelle mir schon die Frage, warum ich mir mit einem abgeschlossenen Informatik- u. Ingenieursstudium eine negative Bezahlung von bis. 4,77€/h gefallen lassen sollte. Fällt dir ausser Idealismus noch etwas ein?


    Also mir fällt da noch eine Menge ein. Z.B., dass nach dem Referendariat ein absolut sicherer und auch durchaus ordentlich bezahlter Job auf uns wartet. Wie man aus den Tageszeitungen oder aus dem Nichtlehrer-Bekanntenkreis erfahren kann, ist das in den heutigen Zeiten geradezu Luxus.
    Ich habe den Lohnverzicht während des Refs als meine persönliche Investition in eine gesicherte berufliche Zukunft gesehen.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Susannea: nein. Du hast als fertiger Lehrer ganz andere Sicherheiten denn als ungelernte Vertretungskraft. Wenn du eine Stelle bekommst. Aber das ist ja immer Voraussetzung


    Nenn mir in Berlin mal eine, Vertretungsstellen zu bekommen ist genauso sicher momentan (und wohl auch mindestens noch für die nächsten 5 Jahre, wie eine feste Stelle.


    Und gut bezahlt ist ja wohl auch was anderes als das, was man nach dem Ref bekommt (aber das mag ja auch am Bundesland liegen und ist jetzt hier nicht Thema).


    Modal Nodes: Naja, aber wenn ich erst mehr als 11 Jahre arbeiten muss um den Lohnverzicht überhaupt rausbekommen zu können, dann ist doch da was falsch.


    ---
    Edit by Mod: Quotings repariert. kl. gr. frosch

  • Bei mir zu Hause in Großbritannien, wird das Referendariat mit _maximal_ 9000 GBP vergütet ( je nach Fächer!!!) und bei deutlich höheren Lebenskosten ist es kaum zu machen.


    Für mich, als nicht Deutscher, verdienen die Referendare hier eine ganze Menge an Geld....

  • Für mich, als nicht Deutscher, verdienen die Referendare hier eine ganze Menge an Geld....

    Na dann muss es ja ganz schön schlecht um UK stehen :sterne:


    9000 Pfund -> 10900€ / 12 = 908€/Monat (brutto/netto???)


    Ausserdem, dauert das Referendariat in England nicht nur halb so lang (9 Monate) wie in Deutschland (Postgraduate Certificate in Education)?!

  • Also bei mir in Schottland 1 Jahr ( Okt - Okt ) und eine Wohnung zu mieten kostet mindestens 400£ in Monat...
    Und wenn man zusätzlich die DEUTLICH höheren Lebenskosten mit einberechnet, dann steht man nicht so gut da ...
    Wenn man keine Fremdsprachen oder MINT Fächer hat, bekommt man nur 4000£ im Jahr - also...

  • Also mir fällt da noch eine Menge ein. Z.B., dass nach dem Referendariat ein absolut sicherer und auch durchaus ordentlich bezahlter Job auf uns wartet. Wie man aus den Tageszeitungen oder aus dem Nichtlehrer-Bekanntenkreis erfahren kann, ist das in den heutigen Zeiten geradezu Luxus.
    Ich habe den Lohnverzicht während des Refs als meine persönliche Investition in eine gesicherte berufliche Zukunft gesehen.

    Nach dem Ref. ist gar nichts sicher, ausser du gehörst zu den Chosen Few.


    Erkundige dich mal wieviele (Jung-)Lehrer sich in den Ferien arbeitslos melden müssen und zig Bewerbungen schreiben um überhaupt etwas zu bekommen!
    Und als Angestellter verdienst du auch nicht besonders gut, zumindest im Osten.

  • Also bei mir in Schottland 1 Jahr ( Okt - Okt ) und eine Wohnung zu mieten kostet mindestens 400£ in Monat...
    Und wenn man zusätzlich die DEUTLICH höheren Lebenskosten mit einberechnet, dann steht man nicht so gut da ...
    Wenn man keine Fremdsprachen oder MINT Fächer hat, bekommt man nur 4000£ im Jahr - also...

    Weisst du was ein somalischer Lehrer jetzt sagen würde?


    "Bei mir zu Hause in Somalia, wird das Referendariat mit noch viel weniger Geld vergütet und bei deutlich höheren
    Lebenskosten
    schwierigeren Lebensverhältnissen ist es kaum zu machen.




    Für mich, als nicht Schotte, verdienen die Referendare hier eine ganze Menge an Geld.... "


  • Nach dem Ref. ist gar nichts sicher, ausser du gehörst zu den Chosen Few.
    Erkundige dich mal wieviele (Jung-)Lehrer sich in den Ferien arbeitslos melden müssen und zig Bewerbungen schreiben um überhaupt etwas zu bekommen!
    Und als Angestellter verdienst du auch nicht besonders gut, zumindest im Osten.


    Nun gut, du hast ja nicht unrecht.
    Wenn du das berechtigte Gefühl hast, dass sich die Investition "Gehaltsverzicht" für dich nicht lohnt, weil nicht sicher ist was hinterher kommen wird, dann ist die Lehrerlaufbahn halt nichts für dich.
    Dann musst du etwas machen, wo es keine Einlernphase gibt. Ich glaube, bei Burger King und Kik zahlen sie von Anfang an das volle Gehalt...

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Nun gut, du hast ja nicht unrecht.
    Wenn du das berechtigte Gefühl hast, dass sich die Investition "Gehaltsverzicht" für dich nicht lohnt, weil nicht sicher ist was hinterher kommen wird, dann ist die Lehrerlaufbahn halt nichts für dich.
    Dann musst du etwas machen, wo es keine Einlernphase gibt. Ich glaube, bei Burger King und Kik zahlen sie von Anfang an das volle Gehalt...

    Oh, wie geistreich... Kik oder Burger King als mögliche Alternative zum Lehramt... Na damit stellst du dir in Punkto Qualifikation ja selber ein Armutszeugnis aus.


    Ich finde es schade, dass du dieser Diskussion diese Richtung gibst und anstatt auf Argumentation zu setzen eher der Polemik den Vorzug gibst.

  • Aber man muss auch dieses Argument gelten lassen.


    Ja, man weiß, dass man im Ref wenig verdient.


    Ja, man hat ein abgeschlossenes Studium.


    Ja, man braucht noch zusätzliche Ausbildung...


    Man kann die Punkte beliebig fortsetzen. Pro und Contra!


    Ich sehe das Problem ganz anders: Ich konnte mit meinem Refgehalt von ca. 1000 € netto gut leben. Jemand, der es an einem Ort in Hessen mit schlechterer Wohnsituation und höheren Mieten macht, steht da schon ganz anders da (Frankfurt solen die Mieten ja ganz fürchterlich sein). Ich kann nicht einschätzen, wie es in den anderen Bundesländern aussieht, aber schon innerhalb eines BLs gibt es große Diskrepanzen. Ist in meinen Augen viel schwieriger.



    Ach ja, um meine Eltern zu zitieren: Wenn du festangestellt bist, kannst du ja fleißig sparen, hast im Ref ja gelernt, nicht viel auszugeben. So wird man dann auch reich. ;)

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Oh, wie geistreich... Kik oder Burger King als mögliche Alternative zum Lehramt...


    Na gut, du kannst auch zu H&M oder Kentucky Fried Chicken gehen...


    Na damit stellst du dir in Punkto Qualifikation ja selber ein Armutszeugnis aus.


    Meine Qualifikation können nur meine Schüler, meine Chefin und meine Kollegen beurteilen, aber du nicht.


    Ich finde es schade, dass du dieser Diskussion diese Richtung gibst und anstatt auf Argumentation zu setzen eher der Polemik den Vorzug gibst.


    Dann erzähl mir doch mal, wie man sonst auf solche grotesken Jammer-Beiträge regieren soll. Also mir fällt da leider außer Polemik oder Spott nicht viel ein.
    OK, ich hätte mich aus der Diskussion raushalten können, mag schon sein...


    Ein Referendar ist in der Ausbildung und ist bei weitem keine vollwertige Lehrkraft (auch wenn dein Selbstwertgefühl dir was anderes sagen möge). Deswegen gibt's auch keine volles Geld, so einfach kann das manchmal sein.

    »...Aus Mettwurst machste kein Marzipan! «
    Bernd Stromberg

  • Meine Qualifikation können nur meine Schüler, meine Chefin und meine Kollegen beurteilen, aber du nicht.

    Das hast du ganz alleine getan als du dich selber zu einem potenziellen Burger King-, Kik-, H&M-, KFC-Verkäufer degradiert hast.

    Zitat

    Dann erzähl mir doch mal, wie man sonst auf solche grotesken Jammer-Beiträge regieren soll. Also mir fällt da leider außer Polemik oder Spott nicht viel ein.
    OK, ich hätte mich aus der Diskussion raushalten können, mag schon sein...

    Niemand sagt, dass du dich aus einer Diskussion heraus halten sollt, aber ich kann von dir erwarten nicht beleidigt zu werden, genau so, wie du das auch von mir erwarten kannst.


    Bezichtest du denn deine Kollegen, die neulich in Niedersachsen und Berlin gestreikt haben auch als Jammerer?
    Wie sieht es aus mit den Angestellten, die sich über die Nachteile ggü. den Beamten beklagen?
    Wie sieht es aus mit den Lehrkräften, die sich beklagen, wenn die Arbeitszeiten wieder hoch gesetzt werden? Jammern die auch?
    Wie sieht es aus mit den Lehrkräften, die immer nur befristete Verträge erhalten?
    Und die Jammerlappen von Eltern, die sich immer ganz weinerlich beklagen, dass die Stunden ausfallen.
    Oder wie sieht es mit den Referendaren aus, die sich beschweren, dass sie nur als Ersatz für fertige Lehrer mißbraucht werden, weil sie billiger sind?


    Komm mal runter von deinem hohen Ross. Es gibt in Deutschland eine Menge Leute, die eben nicht die Möglichkeit haben verbeamtet zu werden und die daher sehr wohl durchrechnen müssen, ob sich der Beruf rechnet.

    Zitat

    Ein Referendar ist in der Ausbildung und ist bei weitem keine vollwertige Lehrkraft (auch wenn dein Selbstwertgefühl dir was anderes sagen möge).
    Deswegen gibt's auch keine volles Geld, so einfach kann das manchmal sein.

    Ein Referendar ist aber eben auch kein Azubi im dritten Lehrjahr, sondern vollwertiger Akademiker und ich habe nie behauptet, dass ein Referendar das Gleiche verdienen soll wie eine fertig ausgebildete Lehrkraft. Ich habe sogar ausdrücklich das Gegenteil geschrieben. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

    • Offizieller Beitrag

    <offtopic>

    Zitat

    Das hast du ganz alleine getan als du dich selber zu einem potenziellen Burger King-, Kik-, H&M-, KFC-Verkäufer degradiert hast.


    Sie hat nie davon gesprochen, dass sie ein potenzieller Burger King-Verkäufer ist.


    kl. gr. frosch

  • Reffis werden lt. Kollegin für 19 Stunden bezahlt (NRW) [12 Stunden Unterricht + 7 Stunden Seminar (oder waren es 5?)]


    Wir werden ja schließlich auch nur für die Stundenzahl, die wir unterrichten, bezahlt.


    Wem das Ref-Gehalt zu wenig ist, kann ja nach dem Abi ne Ausbildung ergreifen oder ein Studium beginnen, das nicht zum Lehrerjob führt.

  • Sie hat nie davon gesprochen, dass sie ein potenzieller Burger King-Verkäufer ist.

    Modal Nodes hat ein Lehramtsstudium hinter sich.
    Sie sagte, dass man alternativ zum LA-Studium ja nur bei GK,Kik, H&M, KFC qualifiziert sei (auch wenn es polemisch auf mich bezogen war).....................(sie hätte ja stattdessen auch Softwareentwickler, Ingenieur sagen können)
    Da Modal Nodes selber ein LA-Studium hinter sich hat, wäre sie also selber nur für GK,Kik, H&M, KFC qualifiziert, hätte sie sich nicht in den Schuldienst "gerettet".


    oder um es anders zu sagen


    MN -> LA
    LA -> {GK,Kik, H&M, KFC}
    MN -> {GK,Kik, H&M, KFC}



    Da es bei dieser Diskussion ja schon längst nicht mehr um Argumente geht, nehme ich mir mal die Freiheit auf dieser Dünnsinnsart zu antworten...

  • Ich hatte während meines Studiums viel weniger Geld, als im Ref. Ich kam mir regelrecht reich vor, als ich das erste Mal Gehalt bekommen habe.
    Ich glaube, das hängt auch immer stark davon ab, aus welchen Verhältnissen man kommt und welchen Lebensstandart man gewohnt ist, ob einem das Geld nun viel oder wenig vorkommt...

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