schöner Kurzfilm - Lehrer in den 50er Jahren

  • Gerade wollte ich schon schreiben ... was nörgelt ihr eigentlich ... da fiel mir ein, ich arbeite ja in der Schweiz! Entschuldigt bitte den Spam aber hin und wieder muss ich euch einfach auslachen. Ich mit meinem eigenen Schreibtisch, meinem eigenen Büroschrank, mit meinen eigenen Ablagefächern, mit unserem geräumigen Vorbereitungszimmer in dem derzeit 9 Kollegen ruhig und friedlich ihren Unterricht vor- und nachbereiten, mit unseren 3 Laborantinnen, die unsere dreckigen Glasgeräte versorgen und die Schülerpraktika vorbereiten, mit unserer eigenen Fachschaftsbibliothek, mit einer Sammlung an Geräten und Chemikalien, die manch deutsche Uni nicht hergibt, ...


    NEID! :-)))))) Habt ihr das gut!

  • Gesetzt den Fall, dass rein rechnerisch auf diese Art eine vollumfängliche Wahrnehmung der bislang übertragenen Aufgaben nicht mehr möglich ist. Ich also z.B. eine Klausur erst nach 2-3 Monaten zurück geben kann oder eben ohne jegliche Kommentare und ohne Vergabe von Teilnoten etc. (praktische eine optische Notenvergabe nach dem Motto "sieht schon richtig aus"). Darf mich das Ministerium dann wegen Verstoßes gegen die Dienstpflicht ermahnen? Hätte ich dann Chancen vor dem Verwaltungs- oder Arbeitsgericht bei nachweislicher 41-Stundenwoche? Oder wie soll man die Noten sonst geben?

    Guckstu ArbZG:
    § 3
    Arbeitszeit der Arbeitnehmer




    Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden
    nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert
    werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24
    Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten
    werden.
    - Ich gehe bei dieser Überlegung natürlich davon aus, dass die Lehrkräfte auch für die Ferienbetreuung herangezogen werden. Im Übrigen gehe ich davon aus, dass an genau diesem Problem (mangelnde quantitative Messbarkeit der Arbeitszeit von Lehrern) sämtliche kultusministeriellen Präsenzpflichtblütenträume am Ende weitgehend scheitern werden. Was übrigbleiben könnte, sind allenfalls einzelne Präsenznachmittage, einzelne Ferientage, an denen Schüler betreut werden müssen oder etwas in der Art.
    Viele Grüße
    Fossi

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Im Übrigen gehe ich davon aus, dass an genau diesem Problem (mangelnde quantitative Messbarkeit der Arbeitszeit von Lehrern) sämtliche kultusministeriellen Präsenzpflichtblütenträume am Ende weitgehend scheitern werden.


    Das halte ich für eine naive Sichtweise. Jedes Nachmittags- und Ferienbetreuungs-(Bespaßungs?)-Modell wird selbstverständlich "auskömmlich" formuliert werden, d.h. es wird ohne zusätzliches Personal umgesetzt werden. Die behauptete(!) Nicht-Messbarkeit gewisser Tätigkeiten kann man bei Bedarf schließlich so umformulieren, dass einem vielleicht "großzügige" 15 Minuten für die Korrektur einer Oberstufenklausur und 30 Minuten für eine Abitur-Klausur (inkl. Gutachten) zugestanden werden. Du brauchst länger? Dein Problem, dann musst du halt effizienter arbeiten... Ohne Beweis des Gegenteils (groß angelegte aktuelle Studien zur Lehrerarbeitszeit) kannst du dagegen kaum etwas tun. Und die Kultusministerien werden sich hüten, entsprechende Studien durchführen zu lassen...


    Falls die Bildungspoltiker die Ferienbespaßung und die flächendeckende Ganztagsschule wollen, werden sie das schon KOSTENNEUTRAL umsetzen (siehe Inklusion). Da wird nur der Rechtsweg bleiben, evt. über die Verwaltungsgerichtsebene hinaus. Die Feuerwehrleute und die Krankenhausärzte konnten die Anrechnung ihrer Bereitsschaftszeiten als Arbeitszeit schließlich auch erst vor dem EuGH durchsetzen... ein langer Weg, der nur durch die Verbände und Gewerkschaften durchzufechten sein wird. Aber unter denen gibt es ja leider einige, die schon "Hurra!" schreien, wenn sie das Wort "Ganztagsbetreuung" nur hören. Wie wird das erst bei der "Ferienbetreuung" sein?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen


  • Das halte ich für eine naive Sichtweise. Jedes Nachmittags- und Ferienbetreuungs-(Bespaßungs?)-Modell wird selbstverständlich "auskömmlich" formuliert werden, d.h. es wird ohne zusätzliches Personal umgesetzt werden. Die behauptete(!) Nicht-Messbarkeit gewisser Tätigkeiten kann man bei Bedarf schließlich so umformulieren, dass einem vielleicht "großzügige" 15 Minuten für die Korrektur einer Oberstufenklausur und 30 Minuten für eine Abitur-Klausur (inkl. Gutachten) zugestanden werden. Du brauchst länger?

    Aber nein. Wenn mein Dienstherr meint, dass ich 15 Minuten an einer Oberstufenklausur korrigieren soll, dann mache ich das selbstverständlich. Auch die Abiturklausur inkl. Gutachten in 30 Minuten ist zu schaffen. Dass das Gutachten dann kürzer ausfällt und am Rand wahrscheinlich nicht viele Korrekturzeichen stehen, ist wiederum nicht mein Problem. Immer wieder laut vorsagen: "Ich bin Beamter. Mir kann der Himmel auf den Kopf fallen. Ansonsten kann mir fast nichts passieren." Bei Bedarf öfter wiederholen.



    Viele Grüße
    Fossi


    - der in diesem Thread diskutiert wie der Papst übers Kinderkriegen, weil er genau 40 Stunden die Woche arbeitet (derzeit noch ohne Zeiterfassung, kommt aber wohl bald), keine Ferien hat, sondern 30 Tage Urlaub, und der dafür - wäre er ganz furchtbar ehrlich - das häusliche Arbeitszimmer nicht mehr absetzen dürfte, weil er zuhause keine einzige Minute mehr für die Schule arbeitet. Geil - vor allem mit meiner Fächerkombi.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Jedes Nachmittags- und Ferienbetreuungs-(Bespaßungs?)-Modell wird selbstverständlich "auskömmlich" formuliert werden


    Ich schlage hiermit vor. dass sich einige engagierte Kollegen und Kolleginnen freiwillig zur Gründung einer Arbeitsgruppe melden, in welcher ein pädagogisch fundiertes Konzept MIT (!) Kompetenzraster ausgearbeitet wird. *g*

  • Anfang der 1960er betrug das Durchschnittseinkommen eines Bundesdeutschen 590DM. Das ist natürlich nur Pi mal dicken Daumen ohne Berücksichtigung von Berufsgruppen.


    Das meinte ich nicht. Der Sprit und die Brötchen waren ja auch billiger. Ich meinte natürlich, dass es ganz klar ist, dass die Frau als Lehrerin natürlich weniger verdient...

  • Ich finde ja super, wie der Kollege vor 50 Jahren sein Auto einfach irgendwo vor der Schule parkt :) - Das sollte ich auch mal machen ...

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