Fragen an erfahrene Ausbildungslehrer

  • Guten Abend,
    derzeit habe ich einen Referendar, dessen Ausbildungsunterricht nicht so rund läuft, wie er laufen könnte.
    Wir sprechen Inhalte und Ziele im Vorfeld ab, dennoch verhaspelt er sich zwischenzeitlich recht heftig, so dass zum Teil weder Ziel noch Inhalt für die SuS klar werden. Das bringt mich auch schon zu meiner Frage: wie macht ihr das, wenn es (trotz Planung und Absprache) nicht zielführend/ inhaltlich korrekt ist - unterbrecht ihr sofort, oder hofft ihr darauf, dass er sich "freischwimmt" oder gebt ihr nach der Stunde eine unmittelbare Rückmeldung in Bezug auf die Punkte, die nicht gut waren und wo er nochmal neu ansetzten müsste?
    Ich bin mir dabei recht unsicher - bei sofortiger Unterbrechung untergrabe ich ihn in seiner Glaubwürdigkeit vor der Klasse; lasse ich die Stunde laufen, sind die SuS verwirrt.


    [Ich hab mal die Threadüberschrift repariert - darunter leide ich schon seit Tagen, Nele]

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels () aus folgendem Grund: Überschrift repariert

  • Hallo,
    Ich habe Referendaren empfohlen der Klasse, als Einleitung zur Stunde, kurz zu erläutern was gemacht werden soll und das in Stichworten an die Tafel zu schreiben( rechte Seite). Hilft noch mal klar zu machen was der Referendar / in machen will.
    Unterbrochen habe ich nur in den gravierendsten Fällen, hatte auch meine eigenen handouts dabei. Habe auch nicht vor der Klasse den Referendar berichtiget aber dann gesagt " Moment bitte, kann man so vielleicht besser machen " und kurz eingegriffen.
    Kritik wird in den eingehändigten Stundenplan - Ablauf geschrieben und später diskutiert.
    Leichte Fehler muss der Referendar in der anschließenden Stunde berichtigen oder wenn ich die hatte habe ich das getan.
    Öffentliche Kritik vor Schülern ist grundsätzlich zu vermeiden

  • Danke dir für die schnelle Rückmeldung.


    Es gestaltet sich für mich gerade als schwierig, gerade weil eben von der (abgesprochenen) Planung abgewichen wird, neue Arbeitsblätter (die mir dann leider nicht vorlagen) auftauchen usw. Bei letzterem lag die größte Problematik darin, dass die Stunde ab diesem Zeitpunkt schlicht nicht adressatengerecht war, bzw derart schnell über das Aufnahmevermögen der SuS hinweg gearbeitet wurde, dass die SuS nicht mehr folgen konnten. In anderen Stunden (die wir auch gemeinsam im Vorfeld durchgegangen sind), wurde dann z.T. zügig klar, dass die Vorbereitung zwar stand, aber nach der reinen Verschriftlichung wohl keine weitergehende Auseinandersetzung damit stattgefunden hatte.
    (Vielleicht setze ich da auch schlicht zuviel voraus, aber der Reffi ist nicht gerade erst frisch bei uns.)

  • klingt schwer nach einem kleinen chaos-prinzen. ich bilde zwar nicht aus, aber mir hat damals das verschriftlichen im vorfeld, das halten der stunden so wie sie geplant waren (zumindest im großen und ganzen) und die spätere rückmeldung vom klassenteam sehr geholfen. ich würde ihm auch nochmal dringend ans herz legen, sich mehr zeit für die vorbereitung zu nehmen und in der anschließenden manöverkritik erstmal selbst einzuschätzen. vielleicht nimmt er sich ja ganz anders wahr?


    zumal ich es im hinblick auf die prüfung bedenklich finde, wenn er dann alles spontan umschmeißt. stelle ich mir für den jeweiligen ausbilder sehr anstrengend vor.

  • O.K. ich nehme mal an das am Anfang klare Ansagen von Deiner Seite gemacht wurden
    . Da musst Du dich mal mit ihm hinsetzen und noch mal deine Erwartungen klar
    aussprechen, Notizen nehmen und Unterschreiben lassen. Auch in nettem Ton noch mal
    auf die Schwächen hinweisen, ohne Diskussion. Es ist auch wichtig klar zu
    machen, das er einen Job annahm der Verantwortung trägt, bezahlt wird und seine
    Seite des Vertrages ist gut zu Lehren
    lernen und Du Ihn dabei unterstützt. Das kannst du aber nur wenn er sich an die
    Ansagen hält und seinen Pflichten dir gegenüber nachkommt- zum Beispiel
    Dokumente der Stundenplanung rechtzeitig übergibt. Ich habe keine Ahnung wie
    das in Deutschland abläuft aber meine Referendare konnten mich in allen Klassen
    besuchen, zusehen und nach den Stunden fragen warum ich das oder das gemacht
    habe. Aber wie gesagt, klare Ansage von dir und durchziehen.

  • Also gerade wenn Stunden nicht rund laufen, über die Köpfe der Schüler hinweg unterrichtet wird, geht das meiner Meinung nach nicht, dass z.B. Arbeitsblätter dir nicht vorher vorliegen.
    Ich würde mich wohl mit dem Ref noch mal zusammensetzen, die Situation so spiegeln, wie du es hier geschildert hast, deine Anforderungen klar machen - und wenn es dann immer noch nicht läuft, würde ich im Zweifel auch eingreifen, wenn es einfach zu sehr schief läuft, es dann sozusagen auf Kosten der Schüler geht bzw. auf meine, weil ich dann ständig nacharbeiten müsste und so Zeit verliere.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hängt vom Referendar ab (hier ganz knapp umrissen):


    Wenn der LiV etwas "chaotisch" ist: Unterrichtsentwurf mit Stundenverlaufsplanung am Freitag Abend zu mir (habe meine Referendare normalerweise am Montag oder Dienstag in den ersten vier Stunden). Geht dann am selben Abend mit Anmerkungen zurück. Nachbesprechung nach dem Unterricht in der folgenden Doppelstunde.
    Im Unterricht unterbreche ich nicht; biete aber, nach Rücksprache mit dem LiV, bei fachlichen Problemen Teamteaching an (in unseren Grünen Berufen manchmal etwas schwierig).


    Wenn der LiV es nach einiger Zeit immer noch nicht hinbekommt (Hälfte Vorbereitungsdienst): UE mit sehr genauer Stundenverlaufsplanung (Fragen, Impulse) am Freitag Abend zu mir, am Montag morgen gemeinsames Vorbesprechen des Unterrichts und entsprechende Nachbesprechung. Unterrichtszeit des LiV wird auf 45 min gekürzt, dann übernehme ich (damit nicht so viel vom Referendar vorbereitet werden muss; Inhalte sind verschieden). In jedem Fall dafür sorgen, dass der LiV keinen Respekt der Schüler verliert.


    Durch die Reflexion des Unterrichtsgeschehens und meine Mitschrift klappt das bisher ganz gut. Gegebenenfalls wäre es eine Option den Referendar im Unterricht (mit Erlaubnis versteht sich; in meinem Unterricht im Lernfeld Umweltbildung geht das problemlos, da wir die Lernenden ebenfalls aufnehmen) zu filmen.


    Ist Hopfen und Malz verloren, dann sage ich das ((selbst-)verständlich) durch die Blume. Hatte ich bis dato erst einmal.

    Bei "selbst schuld" wird nicht gepustet!

  • Danke für die weiteren Ideen.


    Iceman: Die klaren Ansagen erfolgten bereits nach der ersten Woche, Planungen forderte ich dieser Tage detaillierter als vorher ein. Besuchen können wäre hier defintiv drin - wenn er nicht gerade selbst unterrichtet. Allerdings würde das ein verstärktes Engagement erfordern - einen Nachbesprechungstermin ließ er - mit der Feststellung dann 3 Stunden warten zu müssen, bis ich frei habe - aus.


    Jens_03: Die Plaungen kommen (mitterlweile, nachdem ich darauf pochte) früher. Heute (vorletzte Std vor UB) war aber weder eine (wie im Vorfeld besprochene) Planung zur Stunde vorhanden, sondern eine, die pi mal Daumen austauschbar zur gesamten Reihe passte; noch war die letzte Std vor dem UB überhaupt angeplant. Da wurde ich dann doch recht deutlich - in der Reihenvorabplanung hatten wir eigentlich einen klaren Verlauf entworfen, der zielführend zum Ub sowie der Klassenarbeit die Woche drauf war. Allmählich nervt mich die ganze Kiste kolossal, zumal mit solchen unfertigen und unbedachten Ausarbeitungen die Besprechungen eher gemeinsame Erarbeitungen werden. Sehr zeitintensiv die Nummer.


    Die Klasse ist Reffi-erfahren, die wissen darum, dass "die Neuen da vorne" zumeist ziemlich unter Druck stehen. Heute waren sie positiv überrascht, wie klar die Arbeitsanweisugen und die Gliederung der Stunde lief. Blöderweise war das aber auch eher der Fall, weil ich im Vorhinein die Notbremse gezogen habe und mit ihm richtungsweisend umstrukturiert habe.

  • Warum wird von Referendaren von Anfang an immer ein perfekter Unterricht erwartet (so mein Eindruck)?
    Gib ihm die Chance sich selbst auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen (mit deiner Unterstützung).
    Erfahrungen muß man selbst machen, die kann man nicht von anderen einfach übernehmen.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Ich denke, nur aus der Beschreibung hier ist schwer zu beurteilen, was wirklich schief läuft oder ob die Ansprüche zu hoch sind oder nicht.
    Ich persönlich bin da gerade ein gebranntes Kind, da ich in meinem LK eine Referendarin hatte, die einfach leider wirklich schlecht war (kurz vor ihrem Examen - fehlerhafte, teilweise falsche Texte reingereicht oder aber mit völlig irrelevanten Informationen und fragwürdigen Quellen (habe ich vorher nie zu Gesicht bekommen), während des Unterrichts teilweise massive fachliche Fehler, die ich so nicht stehen lassen konnte, weil sie sonst meine Schüler übernommen hätten (die übrigens ein Woche später darüber Klausur schreiben mussten), dazu auch mitunter sprachliche Fehler bzw. Fachtermini, die falsch waren...). Vorher war ich auch deutlich lockerer und natürlich gehören Fehler dazu, mache ich ja auch immer noch. Aber nach diese Erfahrung (ich musste die Stunden vor der Klausur damit verbringen, erst einmal alles aufzuarbeiten und richtig zu stellen - und ja, das habe ich einfach sachlich gemacht und natürlich nicht der Referendarin angelastet, aber richtig gestellt werden musste es, sonst wäre es zum Schaden der Schüler gewesen), also nach dieser Erfahrung werde ich bei jedem neuen Referendar, den ich noch nicht einschätzen kann, vor der Stunde einen kurzen Verlaufsplan und alle eingesetzten Materialien einfordern. Und natürlich darf er/sie dann imme noch Fehler machen und wird es auch (genau so, wie ich ja auch). Und wenn ich sehe, dass das läuft, dann werde ich da auch lockerer. Aber ich habe auch eine Verantwortung für meine Schüler und in so eine Situation wie meinen LK möchte ich nicht mehr geraten (da hätte vieles durch vorherhige Absprachen vermieden werden können).
    Aber aus diesem Grund klingen meine Aussagen inzwischen so.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe es eigentlich immer so gehalten, dass ich den Referendaren angeboten habe, mit ihnen ihren Unterricht zu planen und zu reflektieren, aber ihnen auch immer gesagt habe, das ist ein Angebot. Wenn sie meine Unterstützung nicht wollen (und es kann da verschiedene Gründe für geben), dann ist es mir recht. dann müssen sie eben den Unterricht auch alleine verantwortworten. Ich sehe mich da als Berater der LiVs, und meine Beratung als Abrufangebot.

  • Auch wenn ich mich jetzt wieder so richtig schön unbeliebt mache:
    Wenn ich eure Beiträge hier lesen, dann tut mir wirklich jeder Referendar leid, der von euch ausgebildet wird! Das ist hier ja ein Sammelsurium von kleinen Kontroll-Freaks - wenn ich schon lese, dass ihr vorab ganze Unterrichtsentwürfe verlangt und dass jedes Arbeitsblatt von euch abgesegnet werden muss *kopfschüttel*
    Einerseits scheint euch nicht bewusst zu sein, dass ihr Ausbildungslehrer seid und keine Fachleiter und andererseits sprecht ihr euren Referendaren ja jegliche Eigenkompetenz ab.
    Traurig!

  • Halt mal den Ball flach.
    Bevor ein Referendar in meinen Kursen unterrichtet, möchte ich eine grobe Reihenplanung sehen bzw. wird die gemeinsam entworfen (je nach Ausbildungsstand des Referendars und was ihm/ihr lieber ist). Und ja, bis ich den Ref einschätzen kann, will ich einen kurzen Überblick über die Stunde, sprich einen kleinen Verlaufsplan. Finde ich übrigens nicht ungewöhnlich, sondern eigentlich selbstverständlich. Habe ich in meinem Ref nicht anders gemacht, dass es eine kurze tabellarische Übersicht gab mit dem Überblick über die Stunde (ohne methodisch-didaktischen Kommentar - idealerweise mit formulierten Stundenziel, auch zum Üben für den Referendar). Wenn das soweit glatt läuft, will/brauch ich das nicht mehr für jede Stunde. Und mit glatt meine ich nicht, dass alles perfekt läuft, sondern dass kein grober inhaltlicher Mist produziert wird (und ganz ehrlich: genau das ist mir mit dem letzten Referendar in meinem LK die letzten anderthalb Wochen vor deren Klausur passiert - und zwar nicht von einem Ref am Anfang, sondern kurz vor dem Examen und die Situation war für alle Beteiligten mal so richtig, richtig kacke). Deswegen will ich seitdem am Anfang etwas genauer wissen, was der Ref so vorhat etc bis ich die Situation einschätzen kann (dafür reichen ja meist zwei Stunden oder so). Und bis dato hat das eigentlich immer gut bis sehr gut geklappt und der Ref konnte sich ausprobieren, bekam - sofern gewünscht - mein Feedback und so viel Unterstützung, wie er/sie eben wollte.
    Aber wenn es nun mal nicht rund läuft - und zwar nicht nur, dass man sich zu viel für eine Stunde vorgenommen hat, die Methode nicht passt oder man jetzt doch etwas über die Köpfe der 5er hinweg formuliert hat, also völlig normale Dinge, zumal für Anfänger, sondern wenn da wirklich wiederholt (!) Stunden abgeliefert werden, die so einfach nicht gehen, weil es dann für die Schüler zum Nachteil wird, ja, dann erwarte ich eine engere Zusammenarbeit mit dem Referendar, der natürlich dabei auch meine Hilfe wahrnehmen kann, gar keine Frage!


    Also bitte durchaus mal nicht nur schwarz und weiß rauslesen...

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • ich muss hier mal eine lanze für die ausbildenden kollegen brechen, ich finde es toll, wie sehr ihr euch engagiert, um den reffis eine möglichst gute ausbildung zu ermöglichen. es ist auch nicht zuviel verlangt, dass sich ein referendar hinsetzt und eine stundenverlaufsplanung schreibt. sowas ist schnell gemacht mit etwas übung und hilft ja auch, das chaos im eigenen kopf etwas zu lichten und für die unterrichtsstunde wichtige entscheidungen evtl. nochmal zu überdenken.

  • Ich weiß gar nicht wo das Problem ist. Zumindest in den hier umliegenden Studienseminaren ist es Pflicht, dass die Anwärter eine didaktische Akte führen, in der für jede gehaltene Stunde eine "Kurzplanung" enthalten ist.
    Außerdem kann ich doch einem Anwärter erst detaillierte Rückmeldungen geben, wenn ich weiß wo eventuelle die Probleme liegen. Also muss man Planung und Realität vergleichen und dafür benötigt man eine Kurzplanung.

  • Warum wird von Referendaren von Anfang an immer ein perfekter Unterricht erwartet (so mein Eindruck)?
    Gib ihm die Chance sich selbst auszuprobieren und aus Fehlern zu lernen (mit deiner Unterstützung).
    Erfahrungen muß man selbst machen, die kann man nicht von anderen einfach übernehmen.


    Grüße
    Steffen


    Das sehe ich sehr ähnlich.


    Eine derartige kleinschrittige Begleitung hätte mich damals wahnsinnig gemacht. Und die Tatsache, dass Referendare sich an SuS ausprobieren (dürfen), ist systembedingt.


    Der Spaß hört für mich allerdings auf, wenn Lehrprobenstunden kurzfristig umgeworfen werden oder -- wie im letzten "Fall" bei mir -- morgens vor der Stunde noch eine Version 2.0 kommt, nachdem ich den LP-Entwurf bereits gründlich durchgearbeitet und mit Anm. versehen habe.


    Im Übrigen schließe ich mich dem Rat an: Erwartungen transparent machen -- und bei mehrmaligem Ablehnen meiner konstruktiven Kritik: auflaufen lassen.


    Gelingt mir noch nicht so, wie ich es mir wünsche, aber ich arbeite daran.

  • Huch? Gefühlte 2 Tage nicht im Netz und schon steppt hier der Bär...
    Interessant (und auch aufschlussreich) finde ich allerdings die verschiedenen Positionen sowie die zurgundeliegenden Erfahrungen.


    ...weil ich keine Reaktion als unhöflich erachte:


    @Tranator - ich sehe da mehr als mein Angebot. Ich bin zur Ausbildung verpflichtet und versuche auf der Ebene aller Beteiligten das Bestmögliche herauszuholen. Dazu gehört natürlich auch, dass es mal unrund läuft. Aber hey, das geht vermutlich auch den (meisten) Fertigen so.


    SteffdA - wahnsinnig machen? Bedingt. Ich hab es genauso machen müssen (weil eben am Anfang zu viele Haken und Ösen drin waren) und es hat mir letztlich eher Nutzen gebracht. Was halt echt blöde ist, ist wenn der Unterricht nicht zielgerichtet und dennoch die Klassen- /Kursarbeit vor der Tür steht und die SuS eher verwirrt werden, eben weil spontan agiert wird/ unbedacht umgestaltet wird.
    Ich versuche, weitestgehend Unterstützung zu geben. Vor die Wand laufen lassen finde ich für SuS und Reffis ungünstig.


    katta - das ist in etwa das, worauf es hinauslaufen wird. Wenn's denn funzt, gehts auch locker ohne. Bestenfalls.


    sommerblüte - danke :o) Das ist eigentlich das, worum ich mich bemühe.


    @cp mortiz - v2.0? Genauso ist es aber leider. Egal, welche Rückmeldungen zuvor erfolgt sind.
    ...das Nicht-Gelingen ist in der Tat ein Punkt um an sich selbst zu arbeiten. Da ist es bei mir definitiv noch ausbaufähig.


    In Summe scheint es ein Prozess zu sein, in dem alle Beteiligten was mitnehmen können. Lieben Dank für die vielfältigen Reaktionen.

  • Als bzw. aus der Sicht eines ehemaligen Referendars würde ich Folgendes raten:
    - Nie nie nie nie niemals eingreifen im Unterricht, zumindest nicht so lange keiner ernsthaft gefährdet ist (kippeln vor der Heizung o.ä.). Der Referendar wird wahrscheinlich nie mehr entspannt unterrichten können, wenn du dabei bist. Und außerdem werden ihn die Schüler nicht mehr ernst nehmen.
    - Leider kenne ich kaum Referendare (mich einbezogen), die mit ihren Ausbildungslehrkräften mal zusammen den Unterricht vorbereitet haben. Das muss man ja nicht jedes Mal machen. Aber ich hätte es toll gefunden, wenn meine Mentoren nicht immer nur kritisiert hätten, sondern mit mir zusammen mal eine Stunde geplant hätten von A bis Z: Stundenziel, Arbeitsaufträge, Arbeitsblätter etc.
    - Habe etwas Geduld mit deinem Referendar und setzt euch kleine Ziele, zB heute achten wir mal nur auf den Einstieg oder die Sicherung.

  • Ich bin mir dabei recht unsicher - bei sofortiger Unterbrechung untergrabe ich ihn in seiner Glaubwürdigkeit vor der Klasse; lasse ich die Stunde laufen, sind die SuS verwirrt.

    Glaubwürdigkeit untergraben finde ich schlimmer als Verwirrung. Wenn sie verwirrt sind, müssen sie halt nachfragen.


    Mir hat im Ref geholfen:
    - mich selber filmen (1000 mal klarer, als von anderen Rückmeldung zu bekommen)
    - Erklärungen/ Arbeitsanweisungen an die Schüler schriftlich ausformulieren (dann ist man gezwungen, sich in Ruhe zu überlegen, wie man etwas erklärt.)
    - Stundenabläufe in groben Stichpunkten aufs Pult, damit man in der Aufregung nichts vergisst
    - vor Lehrproben Stundenabläufe im leeren Klassenzimmer üben
    - selber herausfinden, wann die Schüler was nicht kapieren, weil sie dann nämlich nicht wissen, was sie tun sollen. Dieses Gefühl, welche Sprache die SchülerInnen verstehen, kann man nur durch Erfahrung erwerben

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