Erst mal vielen Dank an die, die sich wirklich mit meinem Problem auseinandergesetzt haben. Ich weiß nicht, woraus manche ableiten, dass ich panikartig das Kind zum Mülleimer geschleift hätte und es dort "gezwungen" hätte, das Brot auszuspucken? Nachdem seine Mitschülerin ihn sehr aufgeregt darauf hingewiesen hatte, dass er gerade Schweinefleisch isst, sah er mich entsetzt an. Ich sagte ihm daraufhin in einem ganz normalen Ton, dass, wenn er es nicht essen wolle, es über dem Mülleimer ausspucken solle. Die Alternative wäre gewesen, ihm zu sagen, er solle es runterschlucken. Oder komme ich grade nicht auf das, was ich ihm noch hätte unterbreiten können?
Mir gefällt es selber nicht, wenn Schüler essen wegwerfen und ich bin die Erste, die sie tadelt, wenn sie sagen, etwas schmecke ihnen nicht und es dann in die Tonne wandert. Wie dem auch sei, ich habe meiner Sl heute Bescheid gegeben. Sie meinte, dem Vater solle ich nicht Bescheid geben, wahrscheinlich käme das Ganze gar nicht zu Hause an. Ich kann manche Reaktionen hier verstehen, von wegen "Wie kann man sich nur darüber SOLCHE Gedanken machen..." Leider ist es aber zumindest hier im Stadtgebiet sowie, wie ich beobachte, im Primarbereich ganz allgemein eher so, dass die Eltern denken, sie können sich uns Grundschullehrern gegenüber so einiges rausnehmen (egal welcher Religion sie nun angehören, das hat damit nichts zu tun). Da kommen Beschwerden, an die ich vorher im Traum nicht gedacht hätte. Ich habe eine zeitlang an einer Gesamtschule gearbeitet. Dort fiel mir auf, dass sich die Eltern einfach "nicht soviel trauen" in Bezug auf Kritik an den Lehrern im Vergleich zur Grundschule. Daher meine -teilweise sicher unbegründete - Sorge.
Ein schönes Wochenende!
mrsy