Wir haben in der 6. Klasse ein völlig unkontrollierbares Kind. Einerseits hat es immer wieder heftigste Wutausbrüche mit fliegenden Gegenständen, auch Stühlen, es ist schon ein Stuhl durchs die Fensterscheibe geflogen, aggressive Tret-, Kneif-, Boxattacken gegen Mitschüler. Andererseits auch heftige Aggression gegen sich selbst, Schlagen des Kopfs auf den Boden, gegen Tür/Türrahmen, Wand der Klasse, das Kind würgt sich mit den eigenen Händen, mit Schnüren oder Bändern, die in Reichweite sind, ist schon einmal aus vollem Lauf gegen einen Baum auf den Pausenhof gelaufen.
Als Diagnose ist ADHS bekannt, das Kind bekommt Ritalin. Das unkontrollierbare Verhalten ist bereits aus dem Kindergarten (!) bekannt. Wir sind der Meinung, dass das Kind dringend Hilfe von Spezialisten braucht.
Die Eltern -höchst unangenehme, sehr wohlhabende Zeitgenossen - stellen sich allen Bemühungen der Schule entgegen, leugnen, dass ihr Kind auffällig sei, beschuldigen ständig die Mitschüler ("Mobbing") und die Schule/ uns als Kollegen ("Verletzung der Aufsichtspflicht") und drohen gleich mit mehreren ihrer "Hausanwälte".
Der Schulleiter verweigert konsequent eine harte Linie und redet ständig davon, die Eltern müssen '"an Bord geholt werden".
Wir als unterrichtende Kollegen warten jeden Tag darauf, dass mit dem Kind oder MitschülerInnen eine Katastrophe geschieht, und fühlen uns völlig überfordert, befürchten, aufgrund der Aufsichtspflicht für einen kommenden schrecklichen Vorfall verantwortlich zu sein. Was passiert, wenn sich das KInd z.B. wirklich einmal die Schere in den Hals rammt, wie bereits vielfach "spielerisch" angedeutet..?
Hat jemand eine ähnliche Situation durchgemacht? Gibt es Möglichkeiten, die Aufsichtspflicht über ein Kind abzulehnen? Wie kann es gegen den Elternwillen weitergehen?