Beantwortung Aufgabe 3 in Aufgabe 2

  • HAllo,


    wie geht ihr damit um, wenn Schüler die Antwort zu einer Aufgabe in die Aufgabe vorher (oder nachher) schreiben, obwohl ziemlich eindeutig formuliert wird, was in der jeweiligen Aufgabe dran ist. Es geht um eine Fachoberschule Klasse 12. Ich schreib mal die Aufgaben:


    1.1 Definieren Sie die Begriffe Selbstbild und Fremdbild.
    1.2 Erläutern Sie, weshalb die Patientin das in der Bevölkerung weit verbreitete Fremdbild von alten Menschen bestätigt? Wie sehen dagegen häufig die Medien den alten Menschen und wie die alten Menschen sich selbst?
    1.3 Beschreiben Sie die Wechselwirkungen zwischen Selbst- und Fremdbild. Wie lassen sich diese Wechselwirkungen positiv nutzen?


    Aufgabe 1.2 erfordert ja erstmal die Angabe, wie die jeweiligen 'Bilder' aussehen (plus Bezug zum Fallbeispiel), wogegen Frage 1.3 danach fragt, wie sich gegenseitig beeinflussen. Nun haben einige Schüler schon in Aufgabe 1.2 ansatzweise dargestellt, wie diese sich beeinflussen. Was macht ihr dann? Gebt ihr trotzdem volle Punkte für korrekte Aspekte aus 1.3? Oder halbe Punkte, weil falscher Aufgabe zugeordnet? Oder ganz anders?


    GRuß

  • Also ich - als Fachfremder - fände es nicht schlimm, wenn da Punkte aus der einen Teilaufgabe in der anderen genannt werden. Überall nur einen halben Punkt zu geben, fände ich deutlich überzogen. Ich würde die volle Punktzahl geben und ggf. immer am Rand notieren, dass das ein Punkt aus 1.3 ist. Am Ende kannst du dir dann überlegen, ob das, je nach Umfang, bei der Gesamtnote dann noch negativ zum Tragen kommt. Ich glaube aber, ich würde das nicht tun, sondern das Problem in der Klasse thematisieren und darauf hinweisen, dass das in den kommenden Klausuren dann eine Herabsetzung der Note nach sich ziehen kann/wird. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es sinnvoll sein kann, 1.2 und 1.3 zusammen zu bearbeiten (und es ggf. den Schüler/inne/n freizustellen).
    Um sowas vielleicht von Anfang an zu vermeiden, hättest Du auch in 1.2 Bestimmung des Fremdbildes durch Patientin/Bevölkerung und Medien, in 1.3 Bestimmung des Selbstbildes alter Menschen und dann in 1.4 die Wechselwirkungen und die Möglichkeit, diese positiv zu nutzen, erfragen können. Dadurch, dass die unterschiedlichen Fremd-/Selbstbilder nicht in derselben Aufgabe benannt werden sollen, besteht womöglich auch weniger die Gefahr, dass da dann schon auf die Beziehung/Wechselwirkung eingegangen wird (wobei ich das natürlich wegen der fehlenden Fachkenntnis nicht so gut beurteilen kann).

    • Offizieller Beitrag

    Aufgabe 1.2 erfordert ja erstmal die Angabe, wie die jeweiligen 'Bilder' aussehen (plus Bezug zum Fallbeispiel), wogegen Frage 1.3 danach fragt, wie sich gegenseitig beeinflussen. Nun haben einige Schüler schon in Aufgabe 1.2 ansatzweise dargestellt, wie diese sich beeinflussen. Was macht ihr dann? Gebt ihr trotzdem volle Punkte für korrekte Aspekte aus 1.3? Oder halbe Punkte, weil falscher Aufgabe zugeordnet? Oder ganz anders?


    haben die betreffenden Schüler dann Aufgabe 1.3 noch erschöpfend beantwortet? Wie sind sie denn mit Aufgabe 1.3 umgegangen?

  • ich würd's bepunkten, aber entsprechend am schluss was abziehen wegen "bei der falschen aufgabe" (berufsschule). am gymnasium gäbe es schlicht keine punkte für antworten an der falschen stelle - zumal in der oberstufe! wenn die schüler die frage nicht korrekt erfassen (was deutlich wird, wenn sie die antwort irgendwo hinschreiben statt an die gefragte stelle), dann gibt es da eben auch keine punkte drauf. sonst hast du sehr bald schüler, die alles auswendig lernen ("ich hab doch soviel gelernt") und es dann irgendwo auf dem zettel platzieren, gern frei über die fragen verteilt ("aber ich hab doch alles gewusst und hingeschrieben"), aber teils ohne irgendeinen bezug zur frage. das ist ungenügend. auswendiglernen ist nicht "wissen", schon gar nicht "verstanden haben". freilich muss das vorher mal mit den schülern thematisiert und vielleicht auch bei vielen schwächeren kandidaten an einer probeklausur o.ä. geübt worden sein. zudem bemühe ich mich um sehr klare fragestellung und gehe die operatoren vorher mal mit den sus durch.

  • Danke für die Antworten soweit.


    Friesin: Ist teilweise gemixt: Teile zu Antwort 1.3 in 1.2, manchmal auch in 1.3 dann Teile wiederholt, die schon in 1.2 geschrieben wurden. Gibt aber insgesamt auch noch andere Probleme in der Arbeit.


    ich würd's bepunkten, aber entsprechend am schluss was abziehen wegen "bei der falschen aufgabe" (berufsschule). am gymnasium gäbe es schlicht keine punkte für antworten an der falschen stelle - zumal in der oberstufe!


    Ist ja keine Berufsschule, sondern Fachoberschule, Klasse 12.Endet also mit der Fachhochschulreife. Wenn man das besteht und noch ein JAhr BOS hinterher macht, hat man auch Abitur. Von daher tendiere ich auch eher zu Punktabzug.


    Soweit erstmal, vielleicht höre ich ja noch mehr Meinungen.
    Gruß

  • Nun haben einige Schüler schon in Aufgabe 1.2 ansatzweise dargestellt, wie diese sich beeinflussen. Was macht ihr dann?


    Ich würde dazu neigen, an dieser Stelle die volle Punktzahl zu geben, weil ich das Problem mindestens zum Teil in der Fragestellung angelegt sehe: Die Frage 1.2 besteht ja aus mehreren Teilfragen:
    - Wie sieht ein weit verbreitetes Fremdbild alter Menschen aus?
    - Inwiefern teilt die Patientin dieses [Fremdbild]?
    - Welches Bild zeichnen dagegen die Medien von alten Menschen [Fremdbild]?
    - Wie sehen die alten Menschen sich selbst? [Selbstbild]


    Dadurch, dass diese vier Themenaspekte in der Fragestellung nicht so klar abgegrenzt daherkommen, kann es leicht passieren (ist vielleicht sogar intendiert?), dass die Schüler bei der Beantwortung Aspekte vermischen (schlecht) oder zueinander in Beziehung setzen (gut). Tun sie dies aber, nehmen sie u.U. Antwortmöglichkeiten aus der Frage 1.3 vorweg, was ihnen m.E. folgerichtig nicht zum Nachteil werden sollte.

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