Wie wohnen Referendare?

  • Hi,


    da ich mich nun fürs Referendariat beworben habe, mache ich mir so meine Gedanken über die Wohnsituation im Referendariat. Ist das nicht total frustrierend, wenn man weiss, dass man nur für ca. 1,5 Jahre umzieht? Ich meine, macht sucht sich eine Wohnung, richtet die ein, sucht sich neue Kontakte, neue Freunde, ja und wenn man sich dann so richtig eingelebt hat, ist das Ref. auch schon vorbei und man darf vermutlich wieder weg ziehen.


    Und lohnt sich das überhaupt sich für 1,5 Jahre einzurichten? Habt ihr alle Sachen wie Küche, Sofa, etc. mitgeschleppt bzw. im Referendariat angeschafft? Um den ganzen Kram danach wieder zu verkaufen oder zur nächsten Wohnung mitzuschleppen?


    Und wo sollte man eigentlich hinziehen? Eher zum Seminarort? Oder doch lieber zum Schulort? Oder in die Mitte? Ich habe ja noch die Illusion, dass ich Schule und Seminarort mit dem Fahrrad erreichen kann, aber das ist vermutlich eher Wunschdenken?


    Nun mich würden mal eure Wohnsituationen interessieren.


    Gruss

  • ich hab in der nähe meiner schule gewohnt (also bin dorthin gezogen).
    zum seminar musste ich nur 1x die woche bzw. 2x alle 2 wochen.


    da ich zur schule jeden tag muss war die entscheidung eine leichte.
    ich konnte aber alles recht gut mit bus und bahn erledigen.
    zur haltestelle 5-8min laufen.. dann 15 min mit dem bus zur schule.
    zum seminar brauchte ich knapp 45min.


    ich wohnte in einer 2,5 zimmer wohnung (42qm). die hab ich mir gemütlich eingerichtet.
    hab im endeffekt 3 jahre dort gewohnt (2jahre ref und 1 jahr danach),
    hatte eine stelle in der gleichen stadt bekommen nach dem ref.. danach hab ich mir was neues mit meinem mann gesucht.


    hab viele sachen mitgenommen und erst "weggeworfen" nachdem wir gebaut hatten.. also fast 9 jahre später..
    meine alte (damals neu gekaufte minieinbauküche) steht bei uns heute noch im hwr raum :)


    also ich denke man muss es sich gemütlich machen, damit man den kopf zu hause frei hat und sich wohl fühlt.
    für mich war das (und ist es heute noch) wichtig.


    home sweet home.

    • Offizieller Beitrag

    ich wohnte 40 km von Seminar und Schule entfernt und bin mit Fahrrad + Öffis gefahren. Ich hatte ein einfaches Rad am Seminarort stehen, das hatte ich mir extra für die 2 Jahre angeschafft.
    Meine Wohnung war 60 m², 3 Zimmer und recht günstig. Eingerichtet hatte ich sie mir einfach, aber so, dass es für mich passte. Bin jetzt 5 Jahre nach dem ref, wohne ganz woanders (350 km entfernt) und habe viele Möbel mitnehmen können. Meine Referendarswaschmaschine läuft immer noch unverdrossen ;)

  • Ich denke, dass kommt auch etwas aufs Bundesland an, denn mit Berlin wohne ich auch während des Refs genauso in unserem Haus wie vorher.
    Seminar ist ca. 35 Minuten mit dem Auto weg, Fachseminar 60, Schule 25.

  • Wie man an Susannea sehen kann, kommt es nicht nur auf den Wohnort (Mieten, Verfügbarkeit von Wohnraum) an, sondern auch ganz erheblich auf die familiäre und private Situation. Bekommt man zusätzlich Unterstützung von den Eltern, wie alt ist man (hat man vorher gearbeitet und Geld gespart), hat man einen verständnisvollen Partner, der den Großteil der Kosten übernimmt?


    Bei der Wohnungssuche (2 Monate her), hatte ich von vornherein den Fahrtweg zu Wunschseminar und Wunschschule im Hinterkopf. Zumindest der erste Fahrtweg ist somit jetzt sicher. Je nachdem, an welche Schule(n) ich nun tatsächlich komme, überlege ich mir zusätzlich zur Bahn auch noch ein Auto zu leasen. Hilft ja nichts :/ Fahrzeit wäre mit Bahn je ca 30 Minuten. Nur die Erreichbarkeit untereinander stellt ein kleines Problem dar.


    Da ich schon im Studium nicht mehr zuhause wohnte, bin ich bereits voll ausgestattet. Unsere Situationen sind also nicht vergleichbar. Ich bin sehr, sehr froh und dankbar, dass mir viele typische Refsorgen bisher erspart bleiben, weil mein Partner der Hauptverdiener ist. Er hat selbst studiert und kennt die finanzielle Situation. Und er weiß auch, dass ich eines Tages ein bisschen mehr Geld als jetzt nach Hause bringe ;)

  • Ich bin mit Mann und Kindern von BW nach NRW gezogen, damit ich ins Ref kann. Wir konnten alle unsere Sachen mitnehmen und zurückziehen werden wir nicht mehr. Mein Mann hat einen Arbeitsplatz hier und ich gehe in den Schuldienst nach dem Ref. Außerdem habe ich eine Vertretungsstelle ergattert, so dass ich noch Geld beisteuern kann. Insofern stimme ich immergut zu, wenn es heißt, dass es immer situationsabhängig ist.

  • Ich habe meine Studentenbude in einer Großstadt behalten und in der Kleinstadt am anderen Ende von Bayern, wo meine Seminarschule war, eine günstige Einzimmerwohnung gemietet. Habe dort eher campingmäßig mit Matraze auf dem Boden, Regal aus Brettern und Ziegelsteinen und ein paar Secondhand- Möbeln gehaust, aber wegen der vielen Arbeit hat mich das nicht gestört, Dafür bin ich fast jedes Wochenende mit dem Bayernticket (5 Std einfache Fahrt, aber im Zug konnte ich gut arbeiten) nachhause gefahren. Wie schon gesagt, hängt es sehr von den Entfernungen, Vekehrsmitteln, Mietpreisen und der persönlichen Situation ab.

  • Also egal wo ich das Ref mache, das wird dann definitiv mein einzigster Wohnsitz für die Zeit. Störenden Anhang in Form von Mann oder Kindern habe ich zum Glück auch nicht.


    Ich hatte auch vor, mit allen Möbeln und Co umzuziehen, eben weil ich das nicht gerade aufbauend fände, nach einem harten Arbeitstag in eine halbleere Wohnung heim zu kommen.


    So wie ich das jetzt sehe, haltet ihr das wohl für die richtige Entscheidung.

  • Hi,
    das hängt wohl sehr vom Bundesland ab. Ich (Bayern) habe den Einsatzort zwei Wochen vor Seminarbeginn erfahren. War dann ein halbes Jahr am Seminarort. Habe dann eine Woche vorher erfahren, wo meine Einsatzschule lag (natürlich wieder an einem anderen Ende von Bayern) und hatte Glück, dass ich ein Jahr dort bleiben konnte. Einge aus dem Seminar mussten kurzfristig nochmals umziehen. Dann ging es für das letzte halbe Jahr wieder zurück an die Seminarschule. Das hätte ich mit meinem ganzen Hausrat nicht geschafft und habe daher lieber zwei Jahre zwei Wohnungen gehabt und am Einsatzort etwas improvisiert und mir dann, als ich fertig war und eine feste Stelle hatte, eine größere Wohnung gegönnt.
    Die zweite Wohnung und die Fahrtkosten konnte ich steuerlich geltend machen und ich bin insgesamt mit dieser Taktik ganz gut gefahren. Ein Kollege hat mehr oder minder im Auto gewohnt und bei verschiedenen Leuten übernachtet. Andere hatten relatives Glück mit Seminarschule und Einsatzschule und konnten pendeln, aber mir tat das Leben mit zwei Wohnungen besser als morgendliche lange Fahrzeiten.

  • Ich habe mir eine kleine Wohnung eingerichtet, mein REferendariat war 12 km von meinem vorherigen Wohnort, mein e Schule nach dem Ref. 5 km in die andere Richtung ... Ballungsraum.... vermutlich kein Beispiel für dich!

  • Hatte eine 1,5 Zimmer Wohnung (mehr hätte ich mir kaum leisten können). Ca. 10 km von der Schule entfernt und 1,5km vom Seminar. Das lag aber hauptsächlich daran, dass das Seminar in der Stadt, die Schule auf'm Dorf war und ich als Großstadtkind nicht gänzlich auf Stadt verzichten wollte. Möbel hatte ich schon einige aus meinem WG-Zimmer während des Studium. Brauchte eigentlich nur zwei Küchenschränke und einen Tisch neu. Ein bisschen schön sollte man es sich schon machen, finde ich. gerade wenn man irgendwo neu hinzieht und noch nicht so viele Leute kennt.

  • Hui, habt ihr luxuriös gehaust. ;) Ich hatte ein 1-Zimmer-Appartment mit Küchen-Schrank (oder Schrank-Küche?), das war teilmöbliert (Schlafsofa, Tisch, Stühle, "Küche", Regal). Von meinen Studentenmöbeln hatte ich nicht allzu viel mitgenommen, zumal ich da auch eher spartanisch eingerichtet war.
    Schule in Laufnähe, Seminar auch nicht weit (ca. 15 km), wobei diese kurze Strecke nicht mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen gewesen wäre (wie ich bei einem Monat Führerscheinentzug *hüstel* feststellen durfte) - Hessisch Sibirien halt.


    Nanny*mittlerweilewohneichstandesgemäß*Ogg

    ~ Wenn ihr mich sucht, ihr findet mich im Zwiespalt. ~

  • 15km fährt der vorbildliche Lehrer doch auch mit dem Fahrrad zur Arbeit. ;)


    Eine Mit-Referendarin fährt alles in Berlin mit dem Fahrrad, das hieß dann heute auch ca. 30km durch die Stadt ans andere Ende. Einfach weil ihre Referendarsbezüge so gering sind, dass sie eh schon für ihren Sohn und sich ergänzend ALGII erhält und sich eine Fahrkarte gar nicht leisten kann!
    Also die Entfernungen dürfen meist eben nicht zu weit sein.

  • da ich mich nun fürs Referendariat beworben habe, mache ich mir so meine Gedanken über die Wohnsituation im Referendariat. Ist das nicht total frustrierend, wenn man weiss, dass man nur für ca. 1,5 Jahre umzieht? Ich meine, macht sucht sich eine Wohnung, richtet die ein, sucht sich neue Kontakte, neue Freunde, ja und wenn man sich dann so richtig eingelebt hat, ist das Ref. auch schon vorbei und man darf vermutlich wieder weg ziehen.

    Hi Cirok,
    du schreibst, dass man sich "neue Kontakte" und "neue Freunde" sucht. Selbst wenn ich an den Wochenenden nicht in meine Heimatstadt gefahren wäre, hätte ich dafür wohl kaum Zeit gehabt. Es war so viel Arbeit, dass ich nur ab und an mal mit den anderen Refs Kaffee trinken oder spazieren war. An den Aufbau von neuen Kontakten war nicht zu denken. Aber vielleicht wird es bei dir ja weniger stressig.

    • Offizieller Beitrag

    dem würde ich mich anschließen.
    Ich wohne zwar mit meinem Partner am Schulort aber außer Seminar, Schule und Kollegen (in der Schule!) habe ich fast nichts gesehen, dieses Jahr. Vielleicht 3 Treffen in einem Schuljahr zum Spielen / Quatschen.
    Sport und so ging kaum aufgrund von ständig wechselnden Stundenplänen, so dass ich regelmäßig nach 2-3 Wochen aufhören musste.


    Chili

  • Naja mehr als 40 Stunden muss man auch als Referendar nicht arbeiten. Ausserdem, was habt ihr denn in den Ferien gemacht?

  • ich denke schon, dass man im ref viel arbeit hat, ja. aber ich denke auch, dass man für sich selbst schauen muss, wie man die prioritäten setzt. klar kann man rund um die uhr für die schule arbeiten, wenn man das will. aber 1,5-2 jahre am stück? man sollte einen guten mittelweg finden, um eben auch zeit für soziale kontakte, vor allem aber auch für sich selbst zu haben. ich bin damals oft zum sport gefahren (muckibude), hab mir musik in die ohren getan und mich erstmal ausgepowert. hat super geholfen, um den kopf wieder freizubekommen. die zeit habe ich dann natürlich abends länger gesessen, aber das war ok. auch war an den wochenenden generell ein tag schulfrei. das habe ich bis heute beibehalten, denn die ganze woche kann ja nicht nur aus arbeit bestehen. ;) von daher würde ich wegen dem wohnort wirklich schauen, dass man vllt. in der nähe der schule ist, um unter der woche nicht zuviel zeit in fahrerei zu investieren. aber gemütlich sollte dieses zu hause auf zeit auf jeden fall auch sein, da man dort doch einige zeit verbringt. ;)


    stimmt, noch vergessen: ich habe im ref in einer spontan gegründeten wg gewohnt (hallo lieber ehemaliger mitbewohner ;) 3 zimmer, ich glaub so 80-85qm? ). wir haben beide zeitgleich mit dem ref begonnen und auch nach 2 jahren wieder aufgehört, darum passte das super. :) war auch sehr schön, denn so hatte man doch mehr oder weniger die gleichen sorgen und konnte sich auch "daheim" darüber austauschen und gegenseitig helfen. :) ebenso konnte man sich gemeinsam um die ausstattung zumindest von küche und bad kümmern. :)

  • Wenn man nie abschaltet, ist man ziemlich schnell durch.
    Je ausgeruhter ich bin, desto besser laufen die Stunden und desto disziplinierter sind auch meine Klassen - denn wenn ich übermüdet bin, reagiere ich auch nicht schnell genug und mitunter auch falsch.
    Auszeiten sind extrem wichtig!
    Das rechnet sich durchaus.


    Ach, und noch mal on topic:
    Ich hatte im Ref eine 40qm Wohnung, zwei Zimmer mit winziger Küche, überwiegend mit Möbeln aus der Studentenzeit bzw. Regale noch aus dem alten "Kinderzimmer" eingerichtet. Und halt alles drin, was mir gehört. Konnte ja den Keller meiner Eltern nicht ewig zustellen. ;)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

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