Kollegen behandeln Referendare zunehmend von oben herab

    • Offizieller Beitrag

    Aktuell zum Thema: heute nacht um 1 Uhr erreicht mich (dann doch schon) eine email mit einem Unterrichtsentwurf (8 Seiten) für einen UB der am Montag gehalten werden soll. Sonntag morgens bin ich mit Familie unterwegs und gucke nicht in den account, heute nachmittag finde ich die erstere und dazu eine weitere email "Hallo Meike, kannst du mir bitte mal endlich auf meine mail antworten und mmir meinen Entwurf korrigiert zurückschicken, ich weiß ja sonst morgen gar nicht, was ich machen soll!!!!!!!!!" (es könnten ein paar Ausrufezeichen mehr gewesen sein).


    Ich merke hier an, dass der Entwurf ... sagen wir mal: einiges an korrigierender Arbeit verlangt.


    Also, heute hab ich wieder mal so einen Tag, da könnt ich an den LiVs verzweifeln.


    Ach und PS: ich lass mich nicht erpressen, ich les den jetzt nicht sondern gehe, wie geplant, erstmal raus zum Sport. Danach hab ich die Nerven dazu. Und wahrscheinliche eine noch dreistere mail mit noch mehr Ausrufezeichen in der mailbox... *seufz*



    Verallgemeinern lässt sich das trotzdem nicht. Aber es passiert. Und nicht als Einzelfall.

  • Aktuell zum Thema: heute nacht um 1 Uhr erreicht mich (dann doch schon) eine email mit einem Unterrichtsentwurf (8 Seiten) für einen UB der am Montag gehalten werden soll. Sonntag morgens bin ich mit Familie unterwegs und gucke nicht in den account, heute nachmittag finde ich die erstere und dazu eine weitere email "Hallo Meike, kannst du mir bitte mal endlich auf meine mail antworten und mmir meinen Entwurf korrigiert zurückschicken, ich weiß ja sonst morgen gar nicht, was ich machen soll!!!!!!!!!" (es könnten ein paar Ausrufezeichen mehr gewesen sein).

    Hm, das ist schon knapp. Allerdings mal so aus Neugierde (ich bin noch nicht im Ref): wieviel Zeit hast man denn, um einen Unterrichtsentwurf auszuarbeiten? Ich dachte, die UBs werden sehr kurzfristig anberaumt?

  • wieviel Zeit hast man denn, um einen Unterrichtsentwurf auszuarbeiten


    Mag sein, dass es in Hessen anders ist, aber ich kenne es so, dass man selbst die Termine in Absprache festlegt. Das kann mal lang- und mal kurzfristig sein.
    Ich habe es allerdings noch nie erlebt, dass das so kurzfristig getaktet worden wäre, dass so eine Aktion, wie Meike sie beschreibt, nötig gewesen wäre.
    Und ich habe auch noch nie erlebt, dass Refs sich so ein Ding erlaubt haben.

  • Das was Meike da beschreibt, finde ich unmöglich! Sowas würde ich meinem Mentor niemals zumuten. Ich freue mich immer, wenn er mir seinen Senf dazu gibt, erwarte das aber nicht und finde es auch nicht selbstverständlich!
    Es ist schon manchmal knapp mit den Terminen, aber trotzdem muss man vorausschauend arbeiten. Einen Entwurf 2 Tage vorher zu schreiben, würde mir im Leben nicht einfallen. Mein nächster UB ist in 2 Wochen. Normalerweise habe ich meinen Entwurf jetzt auch schon fertig, aber diesmal bin ich etwas später dran. Ich muss noch ca. 1/4 schreiben. Der Rest steht aber und den bekommt mein Ausbildungslehrer morgen zu lesen.


    Meike, an Deiner Stelle würde ich da für die Zukunft andere Maßstäbe ansetzen, wie zB Grobentwurf ca. 2 Wochen vorher, endgültiger Entwurf ca. 1 Woche vorher. Nur so hat man doch die Chance, dass die Korrekturen auch eingearbeitet werden können bzw. einige Passagen nch ganz anders formuliert werden können. Was macht die Reffi, wenn sie plötzlich vorher mal krank wird??


    Komme grad aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus!

    • Offizieller Beitrag

    Naja, ich seh's nach dem Sport gelassen und muss hier jetzt auch keine Exempel statuieren oder Machtspielchen spielen, ich hab das Dingen halt gelesen, ziemich viel gelb markiert und gesagt, was ich meine, dass es nicht geht oder anders formuliert werden muss und ansonsten halbwegs freundlich darum gebeten, sowas mindestens 2 Tage früher zu bekommen. Jetzt hat sie nämlich eine Nachtschicht vor sich...


    Wenn der UB rum ist und die Nerven nicht mehr so blank liegen, nehm ich mir die LiV mal beiseite und sag was zum Thema Planung, Selbstständigkeit und Anspruchsdenken. Sind ja auch später im Beruf nicht unerheblich wichtige skills... ;)


    Es war übrigens keine weitere mail da, Bolzbold. :)

  • Meikes Erlebnis ist leider kein Einzelfall ... vor zwei Wochen erlebte ich etwas Ähnliches. Ich hatte mit dem Englischseminarlehrer vereinbart, dass ein Referendar einen Unterrichtsversuch in meinem Q12 Kurs halten kann, aber noch keinen genauen Termin.
    Sonntag 19 Uhr erreichte mich dann eine Mail: "Hallo, ich soll morgen in Ihrem Kurs die Stunde halten. Bitte schreiben Sie mir, was Sie letzte Stunde gemacht haben ..."
    Am nächsten Tag dann folgendes (gekürztes) Gespräch:
    Ich: "Die Mail kam aber etwas spät ..."
    Sie: "Ach, so spät ist 19 Uhr auch nicht."

  • Ich hab im Ref bestimmt auch Fehler gemacht, die mir heute nicht mehr bewusst sind :engel: Ist halt ne Ausbildung.


    Allerdings hatte ich nach dem Ref direkt eine eigene Referendarin. Die fand ich auch ziemlich anstrengend. Meine Wenigkeit: "Ruf mich heute Nachmittag gegen 16h an, dann können wir alles in Ruhe besprechen." Die Dame rief mich allerdings um 21h an :daumenrunter: Die reagierte ähnlich, wie dein Kanidat, DeadPoet. "Ich hatte ab 16h verstanden und finde 21h nicht spät." Da fällte einem nix mehr zu ein. Sie brachte noch mehr solcher Aktionen und hat nach 3 Monaten das Ref geschmissen.

  • Was ist das hier eigentlich für ein alberner Thread? Natürlich gibt es nervige Referendare, genauso gibt doofe Mentoren und Studienleiter. Aber jetzt irgendwie pauschalisieren zu wollen und zu behaupten, Referendare seien im Allgemeinen ungebildet und dreist - oder zumindest sei ein deutlicher Trend in diese Richtung zu verzeichnen - , ist doch mehr Blödsinn. Immerhin sitze ich als Mentor, Fachleiter oder was auch immer am längeren Hebel. Ich fand es im Referendariat teilweise furchtbar der Willkür irgendwelcher Arschlöcher ausgeliefert zu sein und nichts machen zu können (was nicht heißt, dass das alles Arschlöcher waren!). Als "richtiger" Lehrer muss ich mir so was zumindest nicht bieten lassen. Ganz ehrlich, ich verstehe euer Problem nicht. Wenn ihr die Referendare an eurer Schule nicht mögt, dann meidet sie, setzt sie auf 'n Topf oder gebt sie im Zweifelsfall ab (wenn ihr für sie zuständig seid). Ihr sitzt mit Sicherheit nicht zu Hause und heult, weil euer Referendar nicht auswendig aus dem Faust zitieren kann, viele Referendare tun aber genau das, weil man sich als Referendar gegen Ungerechtigkeiten schlicht nicht wehren kann.
    Und was hat dieser Thread überhaupt noch mit der Ausgangsfrage zu tun?

  • Ist das Referendar-Bashing 2.0? Ich kannte keinen in meinem Studium, der so unordentlich war. Organisation ist nicht jedem in die Wiege gelegt worden, aber an der Uni lernt man das auch nicht. Und weil viele sich so gerne sehen: nur weil jemand ein älteres Kollege ist, bedeutet es NICHT, dass es automatisch guten Unterricht macht, was man leider auch bei Akos sehen kann. Es wundert mich nicht, dass heutzutage ein so überhebliches Lehrerbild in den Köpfen der Gesellschaft rumgeistert, wenn man manche Kommentare hier liest..

  • Die meisten, die sich hier zu Wort melden, haben nicht darüber geschrieben, ob ein Referendar guten Unterricht macht - oder dass die Alten das besser können.
    Ich denke schon, dass man an der Uni - für sich selber, natürlich gibt es kein Seminar dazu - lernen muss / soll, wie man sich organisiert. Ich kannte auch bei mir im Studium (fast) keine(n), der/die so unordentlich oder unorganisiert war ... aber ich bin nicht so vermessen, davon auszugehen, dass es das, was ich nicht kenne, nicht gibt. Allerdings ist mein Studium nun schon etwas länger her und ich erlebe jedes Halbjahr im Prinzip einen Referendar, der tatsächlich massiv Defizite in "wie organisiere ich mich selbst?" aufweist.
    Die Grenzen zwischen "Organisation" und Höflichkeit sind außerdem fließend. Ich sehe in einer Mail um 1 Uhr nachts nicht nur ein Problem der Organisation ... um Sophie zu zitieren: "Als >richtiger< Lehrer muss ich mir so was zumindest nicht bieten lassen."


    Das Referendariat ist hart und stellenweise nicht ganz gerecht - keine Frage. Wer allerdings unter der Belastungssituation / Ungerechtigkeit daheim ins Kopfkissen heult, sollte es sich mit der Berufswahl nochmal überlegen. Einige Dinge werden nach dem Referendariat besser ... andere eher härter. Und ich habe auch schon jemanden erlebt, der nach der Eröffnung der dienstlichen Beurteilung heulend im Lehrerzimmer saß, weil er sie als so ungerecht empfand ... als "fertiger Lehrer" ist man also nicht einmal davor geschützt.
    Und: Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass einige junge Menschen nicht ganz verstanden haben, was "Ausbildung" (und das ist ein Referendariat) alles bedeutet. Sie reden von ungerechter Behandlung ... weil sie kein Gespür mehr haben für eigenes Fehlverhalten (und dazu gehören Mails um 1 Uhr nachts oder Sonntags um 19 Uhr).


    Die Ausgangsproblematik war, dass "fertige" Lehrerinnen/Lehrer Referendare von oben herab behandeln ... und die Beiträge lassen darauf schließen, dass einige von uns eben Referendare erlebt haben, deren Verhalten diese Reaktion erklären KANN. Ich sehe übrigens in den letzten Beiträgen auch keine Pauschalisierung, sondern Berichte von Erlebnissen von Kolleginnen und Kollegen (aus denen man nur einen Trend ableiten kann, wenn man sich um Objektivität / Wissenschaftlichkeit nicht kümmert). Allerdings ist es mein persönliches Empfinden, dass die Zahl der Refis, die sich nicht gut organisieren können, fachlich nicht so fit sind oder auch wenig Gespür dafür besitzen, was angebracht ist oder nicht, zugenommen hat (das könnte aber - auch mein persönliches Empfinden - ein gesellschaftliches Problem sein, kein reines Referendarproblem).


    Und ja, es gibt auch "blöde" Lehrer, Mentoren, Akos ... und Schulleiter. Aber die waren ja in dem Thread hier schon gleich gar kein Thema.

  • Zitat

    Ich sehe übrigens in den letzten Beiträgen auch keine Pauschalisierung, sondern Berichte von Erlebnissen von Kolleginnen und Kollegen


    Es ist eben auch nur eine besondere Form der Arroganz zu meinen, man könnte andere über ihre Erfahrungen belehren bzw. ihnen verbieten, Erfahrungen zu äußern.


    Dann kommt noch ein bisschen Empörungssauce mit ein paar Kraftwörtern obendrauf und schon glaubt man, man hätte wieder einmal die Welt ins Lot gerückt. Dabei hat man nur das Bild abgerundet, das man so wortreich dementiert.

  • Allerdings ist es mein persönliches Empfinden, dass die Zahl der Refis, die sich nicht gut organisieren können, fachlich nicht so fit sind oder auch wenig Gespür dafür besitzen, was angebracht ist oder nicht, zugenommen hat (das könnte aber - auch mein persönliches Empfinden - ein gesellschaftliches Problem sein, kein reines Referendarproblem).


    Da seh ich den Kern der Geschichte: Wer entscheidet denn, was angebracht ist oder nicht? Gabs mit dem Ref darüber je irgendeine Absprache bevor man ein Mentoren-Verhältnis eingegangen ist?


    Nur um mal ein paar Illusionen zu zertrümmern, es ist durchaus "angebracht" und normal, als Studi seinen Seminarvortrag in der Nacht davor noch 5mal zu revidieren, bis man ihn als fertig ansieht oder sich die Nacht über den Büchern um die Ohren zu hauen, weil am nächsten Tag ein Prüfungsgespräch ansteht. Klar ist das keine Arbeitsweise um am nächsten Tag Vorführunterricht zu halten, aber wann ist das den Ex-Studis mal kommuniziert worden? Im Studium bestimmt nicht und im Studienseminar gibt man sich mit sowas nicht ab (obwohl man es sollte!). Das sind so die Kleinigkeiten, die gern mal zwischen die Ritzen fallen und ungefragt vorausgesetzt werden, genauso wie all die anderen verdeckten Tretminen, in die man als Neuer an einer Schule so reintreten kann, wie die feste Sitzordnung im Lehrerzimmer oder die reservierten Lehrerparkplätze etwa. Die meisten Kollegen sind halt im Trott ihrer Institution drinne und machen siche keine Gedanken, wie es ausserhalb derselben aussieht. Aber drüber wundern und ärgern geht immer. Man/Frau ist ja in der Mehrheit.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • sorry, aber jeder referendar sollte wissen, dass man niemandem, der einen ausbildet, abends oder nachts oder am wochenende eine mail schickt und dann ernsthaft erwartet, am nächsten morgen/mittag eine rückmeldung dazu zu haben. das haben weder meine studierenden so gemacht (einzelne haben es versucht, aber das blieb dann eben unbeantwortet), noch habe ich das als studentin jemals gemacht oder irgendjemand aus meinem umfeld. das ist simple höflichkeit, rücksichtsnahme, ausbildungsverhältnis, zwischenmenschlicher umgang, und das kann man von erwachsenen menschen erwarten (von kindern und jugendlichen noch nicht immer). in jedem anderen job machst du das einmal, vielleicht noch ein zweites oder drittes mal, und dann fliegst du. man kann nicht das referendariat als pädagogischen schonraum für sich reklamieren und sich gleichzeitig beschweren, dass man wie ein kind/"von oben herab" behandelt werde.

  • Naja, als erklärter last-minute-Arbeiter: Klar, habe ich Dinge oft erst am Abend fertig gestellt (tue ich heute oft noch), aber ich habe dann nicht vorausgesetzt oder erwartet, dass das dann jemand für mich Korrektur liest. Wenn ich so arbeite, dann muss ich damit leben, dass ich dann auch alleine arbeite, weil ich über die Zeit anderer nicht frei verfüge. So einfach ist das.
    Und ich denke, wenn man an der Uni so arbeitet, hat man auch nicht erwartet, dass der Prof oder der Kommilitone (sofern man nicht zusammengearbeitet hat) da noch eben schnell drüber liest etc.


    Ich fand den Anspruch, einen Entwurf zwei Wochen vorher fertig zu haben, auch etwas zu zu heftig - eben weil ich schlicht ein anderer Arbeitstyp bin. Das habe ich übrigens im Ref akzeptieren gelernt - dass ich eben so bin und so auch am effektivsten, weil konzentriertesten arbeiten kann (zugegeben, mit der Belastung der vollen Stelle ist diese Fähigkeit, ganze Nächte durchzuarbeiten, massiv zurück gegangen - vieles wird nach dem Ref eben heftiger und nicht besser...).


    Ich sage meinen Referendaren allerdings auch klar, dass, wenn sie möchten, dass ich etwas Korrektur lese, sie mir die Sache bis zu einem bestimmten Termin zukommen lassen müssen, da ich danach einfach keine Zeit dafür haben werde.


    Auch wenn ich es eigentlich für selbstverständlich - sprich: mit normalem Menschenverstand - halte, dass man nicht erwarten kann, dass ein nachts abgeschickter Entwurf bis zum nächsten Morgen Korrektur gelesen wird und dass man so etwas nicht extra erklären muss... Aus meiner Sicht ist das jetzt keine Tretmine, auf die man hingewiesen werden müsste (bei uns ist es z.B. problematisch, dass manche jüngere/ junge Kollegen die Referendare ganz automatisch duzen, teilweise auch sofort sagen, sie mögen zurückduzen, es aber durchaus welche (auch jüngere) gibt, die das nicht wollen und Referendare dann für unverschämt halten, wenn diese - nach den Erfahrungen mit den ganzen anderen jungen Kollegen - diese auch erst mal duzen. Woher sollen sie das wissen? Und führt zu eigenartigen Situationen: Mir ist z.B. erst heute aufgefallen, dass eine Referendarin, die ich die ganze Zeit geduzt hatte - sind erst seit zwei Wochen bei uns - mich immer siezte, weil ich das eben nicht deutlich gemacht habe...ups, sorry)


    (Und ist das mit dem Sitzplatz nicht inzwischen ein running gag an jedem Kollegium? Aber ok, bei uns sind die Plätze dank gestapeltem Material eh klar erkennbar ;) )

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Mal ehrlich ... jeder von uns war Studi - ok, vergisst man vielleicht gern. Aber: Hat tatsächlich jemand von uns bei seinen nächtlichen Prüfungsvorbereitungen eine Mail um 1 Uhr nachts an seinen Prof geschickt und eine Antwort VOR der Prüfung am kommenden Tag erwartet?


    Bzgl. Sitzordnung und Lehrerparkplatz ... ja, das kenn' ich. Da können Refis oder Neue absolut nichts dafür, wenn sie die "ungeschriebenen" Regeln nicht kennen ... deshalb würd ich auch nie jemanden deswegen kritisieren.

  • Wer entscheidet denn, was angebracht ist oder nicht? Gabs mit dem Ref darüber je irgendeine Absprache bevor man ein Mentoren-Verhältnis eingegangen ist?


    Wenn es um Höflichkeit geht (Bitte, Danke sagen; nicht unverschämt und wie selbstverständlich Material vom Kollegen fordern, nicht wie in Meikes Beispiel agieren etc.) - dann bedarf es keiner Absprachen. Ein Referendar sollte wissen, wie man sich benimmt. Unorganisiert oder nicht, ist dabei unerheblich. Dazu auch katta, der ich hier völlig zustimme.


    Auch wenn ich es eigentlich für selbstverständlich - sprich: mit normalem Menschenverstand - halte, dass man nicht erwarten kann, dass ein nachts abgeschickter Entwurf bis zum nächsten Morgen Korrektur gelesen wird und dass man so etwas nicht extra erklären muss...


    Fachlich gesehen, organisatorisch betrachtet oder auch im Auftreten vor Schülern - die Refis haben da teils noch wirklich viel zu lernen. Aber dafür sind sie ja auch in der Schule da. Wenn, wie mir geschehen, eine Referendarin erwartet, dass ich ihr alle Stunden detailiert vorkaue und die das dann nur noch "aufführen" muss, dann ist Schluss. Vor allem, weil kein Danke oder ähnliches kam. So viel Umfangsformen sollte man als angehender Lehrer schon besitzen.


    Bei uns sind, um diesen Teil der Diskussion auch noch einzuflechten, die Refis zu 99% OK. Teils für meinen Geschmack etwas zu übermotiviert, aber nun ja. Es sind eher die Praktikanten, die kommen und meinen, sie wüssten alles und jedes besser und müssten und erst einmal zeigen, wie alles geht. Danke, 'Bitte o.ä. für Material? Fehlanzeige. Nachfragen, ob man mit in den Unterricht darf? Dito. Stehen dann einfach im Raum. Sorry. So nicht.


    Grüße
    Raket-O-Katz

  • sorry, aber jeder referendar sollte wissen, dass man niemandem, der einen ausbildet, abends oder nachts oder am wochenende eine mail schickt und dann ernsthaft erwartet, am nächsten morgen/mittag eine rückmeldung dazu zu haben.


    Ihr redet hier über eine Personengruppe, die in der großen Mehrheit noch nie in ihrem Leben betrieblich oder gar im Team betrieblich gearbeitet hat. Diese Leute waren bisher nur Schüler, an der Penne und dann an der Uni. An der Uni ist vollkommen normal, abends, nachts und am WE den Kommilitonen und auch WiMis Mails zu schicken. Dort ist die Art akademischen Arbeitens dem Einzelnen vollkommen freigestellt: wie kommt ihr auf die Idee, diejenigen würden sich von jetzt auf gleich in betriebliche Hierarchien und Normen einordnen können? Diesbezüglich ist den Refs jeder Azubi im ersten Lehrjahr weit voraus.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

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