Fahrtdauer/Fahrtkilometer

  • Hallo zusammen,


    ich bin am hin- und herüberlegen, ob ich mich versetzen lassen oder an meiner aktuellen Schule bleiben soll! Durch einen baldigen Wechsel des Wohnortes würde sich mein Fahrtweg von derzeit ca. 35 min auf 55 min (ca. 55 km) verlängern, da ich hauptsächlich über Dörfer gondeln würde. Nun bin ich hin- und hergerissen,da ich mich an meiner aktuellen Schule sehr sehr wohl fühle, sie ländlich mit den entsprechenden Schülern ist, ich dort kleine Klassen unterrichte und sehr viel pädagogische Freiheiten geniesse. Andererseits ist natürlich der weite Weg für mich auch ein Argument, bei einer anderen Schule hätte ich lediglich einen Fahrtweg von 35 min, dafür aber volle Klassen mit Stadtkindern... Nun wollte ich mal anfragen, wie lange ihr unterwegs seid und welchen Fahrtweg ihr in Kauf nehmen würdet...


    Liebe Grüße & Danke für eure Antworten!
    c.

  • Höchstens für einen eng begrenzten Zeitraum würde ich mehr als 40 Minuten Anfahrt hinnehmen. Aber da scheint die Toleranz sehr individuell zu sein, insofern keine große Hilfe für Deiner Entscheidung.


    Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass Du bei 55 km "über Dörfer gondeln" nie im Leben mit 55 Minuten auskommst. Ich würde mit 80 Minuten rechnen ...

  • So pauschal kann man das vermutlich gar nicht beantworten. Ich bin seit Beginn meines Referendariats immer zu meinen Schulen gependelt (zwischen 40 und 72 km, zeitlich zwischen 30 und 80 min) und habe mich letztendlich nach einigen Jahren versetzen lassen, da mich die Pendelei sehr viel Zeit und auf Dauer auch Kraft und Nerven gekostet hat. Der Abschied von meiner alten Schule ist mir unheimlich schwer gefallen, da ich mich dort total wohl gefühlt habe und auch voll und ganz hinter den getroffenen Entscheidungen im Kollegium und dem Profil der Schule stand. Kurz gesagt: Es passte dort einfach!
    Hätte ich vorher gewusst, was mich an meiner neuen Schule erwartet, so hätte ich garantiert nicht gewechselt! Alleine die Zeit, die ich nun durch die Pendelei einspare, habe ich an zusätzlichen Korrekturen etc. wieder drin, da ich 10 Schüler mehr in meiner Klasse habe als vorher. Dazu kommen noch etliche andere Unstimmigkeiten, die ich hier gar nicht aufführen kann, die aber dazu beitragen, dass ich meine Entscheidung vollkommen bereue.


    Mach es also nicht nur von der Fahrzeit abhängig.


    Wenn du die Möglichkeit hast, dich evtl. über die in Frage kommenden Schulen zu informieren und Kontakt zu ihnen aufzunehmen, würde ich vermutlich zunächst diesen Schritt wählen, um herauszufinden, wie dort gearbeitet wird. Leider kauft man ja bei Versetzungen häufig "die Katze im Sack".


    Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!
    Gulka

  • Spontan hätte ich gesagt, bleib wo du bist. Der Unterschied zwischen 35 und 55 Minuten ist jetzt nicht soooo gravierend. Und manchmal ist man in der Stadt auch ewig unterwegs. Dafür geht's dir super an deiner Schule- wie weiß wies woanders ist. Allerdings wirst du im Winter sicher nicht mit 55 Minuten hinkommen und vor allem morgens deutlich mehr Zeit einplanen müssen- ob du sie letztendlich brauchst oder nicht.
    Gibt es die Möglichkeit erstmal noch ein Jahr an deiner Schule zu bleiben und zu schauen, wie dir das Pendeln taugt? Dann könntest du dich ja noch immer versetzen lassen.

  • Hi @ Th05ten, na ja, etwas mehr als die Hälfte der Strecke ist Bundesstraße. Ich denke daher schon, dass die Zeit mehr oder weniger passt. Abgesehen vom Winter und sonstiger höherer Gewalt!


    Hi Gulka, danke für deinen Beitrag, es ist erst Mal beruhigend zu erfahren, dass mehr Leute die Pendelei auf sich nehmen! Das Argument mit Dauer und zeit der Fahrerei ist auch für mich DAS Hauptargument. Du sprichst mir mehr oder weniger aus der Seele, auch bei mir "passt" es an der Schule eigentlich :) und wie du, denke ich auch, dass die freigewordene Zeit,die ich durch den verkürzen Fahrtweg hätte, durch zusätzliche Korrekturen, größere Klassen und mehr Stress wieder aufgewogen werden würde. Tut mir leid für dich, dass du deine Entscheidung bereust, diese Befürchtung hätte ich auch, wenn ich wechseln würde... und es stimmt schon, man kann es nicht nur von der Fahrtdauer abhängig machen.


    @primose, ich denke schon, dass ich erst noch an der Schule bleiben werde, und mir dann wirklich im Laufe der Zeit überlege, ob mir die Schule die Pendelei wert ist oder ob ich Konsequenzen ziehe.
    Zumal es wohl die Möglichkeit gäbe, den Stundenplan so zu legen, dass ich unter Umständen alle 14 Tage bzw. wenn es gut läuft sogar wöchentlich immer einen Tag frei habe, wenn ich die Stunden an den anderen Tagen reinarbeite. Von den Kollegen wäre das sicherlich kein Problem.


    Auf jeden Fall möchte ich mich bei euch für eure Meinungen und Kommentare, die mir sehr weitergeholfen haben bei der Entscheidungsfindung, bedanken :)
    Alles Gute euch weiterhin!
    c.

  • ich denke auch, dass die 55 minuten ne gute abschätzung sind bei normalen bedingungen. :)


    wenn du dich an deiner momentanen schule wohl fühlst, bleib dort. klar, es sind 40 minuten am tag etwa, die du länger fährst, aber du weißt, woran du bist.


    ich selbst pendele zwar hin und zurück die gleiche strecke (logisch, wer nicht? ;) ), brauche für hin etwa 30 minuten, zurück aber locker das doppelte wegen feierabendverkehr in berlin und der parkplatzsuche....aber ich muss sagen, dass ich das pendeln mag und auch nicht mehr missen möchte, denn morgens hilft es mir, mich zu sortieren, gute musik zu hören und richtig wach zu werden...und nachmittags genauso.....ich kann ein bisschen runterkommen, über ein paar sachen nachdenken.....


    pro pendelei. :)

  • Überlegenswerte Alternative: Umzug in die Nähe der aktuellen Schule.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Wenn ich das richtig verstehe, will verbatim aber gerade wegziehen.


    Ich fahre, wenn ich gut durchkomme, 20 Minuten, wenn es voll ist, etwas länger.


    Das ist gegenüber 55 Minuten Fahrzeit eine Ersparnis von bis zu 70 Minuten - am Tag.


    Da springt für mich, so gesehen, alle zwei Tage ein Schwimmbad- und Saunabesuch inklusive Fahrtzeit bei heraus. Oder eben ein rascher Besuch am Tag.


    Ich mache das auch, jedenfalls ziemlich oft! Dabei kann ich mich sehr viel gesünder entspannen als hinter dem Lenkrad. Billiger ist es auch - soviel Sprit und Verschleiß kann ich gar nicht abschwimmen.
    Manchmal nehme ich auch das Fahrrad.


    Ich hatte auch schon längere Wege. Der Unterschied ist wirklich spürbar. Es war einfach - stressig. Die Zeit ist halt weg.


    Die beiden Kollegen mit Bandscheibenvorfall, die ich kenne, sind Pendler. Ein anderer hat sich nach dem Ref geschworen, auf jeden Fall in Fußnähe zu wohnen. Das tut er jetzt seit 30 Jahren und hat es nie bereut ... und es gibt Tage, da beneide ich ihn ...


    Klar, manchmal hat man nicht so die Wahl, und eine Wohnung im Grünen ist fein. Aber Pendeln stresst nun mal erwiesenermaßen.

  • Hi @all,


    ja, wir werden ein wenig weiter weg von meiner Schule ziehen.


    Näher an die Schule ranziehen, ist aus mehreren Gründen keine Option, einmal wegen den in der Nähe lebenden Omas (u.a. als Krippe-Abohler oder Aufpasser) und des gewachsenen Freundeskreises. Außerdem muss einer von uns beiden immer pendeln, entweder mein Partner oder ich...


    Allerdings hast du schon recht, Pieksieben, die Zeit ist weg und das Pendeln kostet Zeit und Benzin und Nerven und Reifen... ;.) allerdings kann man es wider gegenrechnen mit bräveren Schülern, kleineren Klassen usw... wie mans dreht, gibt es immer Vor- als auch Nachteile.

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