Faule Schüler in Kursen - was machen?

  • Damit ist gemeint, dass es in D eine Forderung gibt die Hebammenausbildung an der Uni durchzuführen, weil das in anderen (vor allem skandinavischen Ländern, wenn ich mich recht erinnere) auch der Fall ist und dort die Hebammen wohl besser ausgebildet sind als hierzulande. Und eine Forderung besteht deswegen darin, dass diese die Hochschulreife erwerben sollen und nicht mehr nur die mittlere Reife.


    Also eine Diskussion, wie sie ebenso für die Gesundheits- und Krankenpflege, die Erzieher, die Ergotherapeuten, etc., etc. auch geführt wird. Vielfach wird dabei nicht bedacht, dass andere EU-Länder kein dem deutschen vergleichbares Berufsbildungssystem haben.


    Gruß

  • Zitat

    katta: ein Hauptschulabschluss hilft heutzutage auch nicht mehr so viel wie früher einmal. Das ist eben leider auch so.



    Das habe ich doch auch nirgendwo behauptet...?!


    Aber wir haben uns hier jetzt eh recht weit vom Ausgangsthema entfernt (und reden scheinbar auch aneinander vorbei?)...

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle


  • Bei der Notenbekanntgabe feilschen sie dann gerne (von wegen, dass XY auch nicht mehr gemacht habe und eine bessere Note bekäme, dass sie die bessere Note ja unbedingt brauchen würden).

    Ich hoffe, du lässt dich darauf nicht ein.
    Es gibt immer Schüler, die so clever sind, dass sie wenig tun müssen und bessere Noten bekommen. Es wird ja auch nicht der Arbeitsaufwand benotet, sondern das erzielte Ergebnis.


    Sarek

  • Ich sehe mich als Lehrer nicht in der Verantwortung, Türen zu schließen sondern Türen aufzumachen. Wenn ein Schüler irgendwie vertretbar die rechtlichen Qualifikationen erfüllt, die Bescheinigung der allgemeinen Hochschulreife zu erhalten, dann soll er diese gefälligst bekommen! Im Zweifel immer im Sinne des Schülers.


    Ich habe doch keine Ahnung, wie er sich in Zukunft entwickeln wird - und wenn ich ihn nicht für studierfähig halte und er findet seinen Weg, dann doch um so besser! Was soll denn bitteschön die Alternative sein? Man tut Schülern einen Gefallen, indem man ihnen Lebenschancen verweigert? Also wirklich, da hat jemand ganz gewaltig nicht zu Ende gedacht...


    Nele


    Das glaube ich aber auch...


    Schon mal über die hohen Zahlen an Studienabbrechern (etwa 1/3 im Bachelor, was per se wiederum recht geschönt ist, da die Zahlen eines weiterführenden und möglicherweise für bestimmte Berufe obligatorischen Master-Studienganges hier nicht einfließen; in manchen Sparten, etwa bei den Ingenieuren und in den MINT-Fächern geht der Prozentsatz hinauf bis 50%) in Deutschland und den damit verbundenen Kosten nachgedacht? Gesellschaftliche Verantwortung ließe sich in diesem Zusammenhang sicherlich auch anders definieren...


    Überhaupt die pädagogische Überhöhung der Diktion: "Tür auf - Tür zu", was soll das!? Steht diese, um im sprachlichen Bild zu bleiben, nicht ständig offen? (Ich kenne keinen einzigen Kollegen, mich eingeschlossen, wo das nicht so wäre.) Was sicherlich den einen oder anderen Kollegen dennoch nicht von dem Wunsch abbringt, die SuS noch über die Türschwelle tragen so wollen. Nein, das müssen sie schon - ganz eigenverantwortlich und selbständig - selbst tun!


    "Lebenschancen verweigern"? Puh, mal schnell runter von diesen pädagogischen Allmachtsphantastereien! Wir machen dazu Angebote (immer wieder) - nicht mehr, nicht weniger. Zugreifen oder es sein lassen, sollten die SuS schon selbst.

    Die Wahrheit liegt im Blickwinkel des Betrachters.

  • Schon mal über die hohen Zahlen an Studienabbrechern (etwa 1/3 im Bachelor, was per se wiederum recht geschönt ist, da die Zahlen eines weiterführenden und möglicherweise für bestimmte Berufe obligatorischen Master-Studienganges hier nicht einfließen; in manchen Sparten, etwa bei den Ingenieuren und in den MINT-Fächern geht der Prozentsatz hinauf bis 50%) in Deutschland und den damit verbundenen Kosten nachgedacht? Gesellschaftliche Verantwortung ließe sich in diesem Zusammenhang sicherlich auch anders definieren...


    Ich empfehle den UNIVERSITÄTEN:


    - Die Studenten da abholen, wo sie leistungsmäßig stehen
    - Binnendifferenzierte Vorlesungen, Übungen und Seminare
    - Viel mehr Handlungsorientierung statt eines "verkopften" Studiums
    - Motivierende Einstiege zu Beginn jeder Vorlesung statt abstraktem Geschwafel
    - Weniger Redeanteil der Professoren, mehr Zeit für Interaktion und Zwischenfragen der Studierenden
    - Stärkung der Methodenkompetenz -> Warum nicht einmal ein "Kugellager" oder einen "Energizer" während der Vorlesung oder des Seminars?
    - Viel mehr "Inklusion": Warum müssen die Germanisten, die Mathematiker usw. immer unter sich bleiben? Holt die Studenten der anderen Fachrichtungen endlich in die Hörsäle!
    - Und natürlich: Klausuren, Hausarbeiten usw. bei denen mehr als 30 Prozent der Studierenden schlechter als 4,0 abschneiden dürfen nicht gewertet werden, sondern müssen wiederholt werden!


    Warum sollen die "Erfolgsrezepte", die den Schulen von universitären "Bildungsexperten" empfohlen werden, an den Universitäten selbst gerade nicht funktionieren???


    Ich fordere eine wissenschaftliche Untersuchung der Arbeit an den Universitäten! Ich will nicht hoffen, dass die Professoren (wie die Lehrkräften an den Schulen) am Ende zu faul, zu dumm, zu wenig leistungsmotiviert sind... sind oft ja auch alles Beamte...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen


  • Made my day! :top:


  • Naja, diese "Denke" ist ja bereits (zumindest in Teilen) auf Seiten der Studierenden in den Unis angekommen. Ich erinnere mich an einen Faden, wo hier eine ähnliche Diskussion über eine verhauene Matheklausur entbrannte.
    Schuld hatten und Verantwortung übernehmen sollten übrigens auch alle möglichen Leute (klar, Lehrer und Unidozenten ganz vorne weg!), nur die armen, nicht abgeholten Studenten nicht.


    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt oder gar einen Zusammenhang zwischen den Auswüchsen pädagogischer Praxis an vielen Schulen und den diesen Systemen entspringenden Studenten herstellt...

    Die Wahrheit liegt im Blickwinkel des Betrachters.

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