8 Stunden Unterricht am Tag - zu viel?

  • Zitat Stern* :

    Naja, intelligenter (kognitiv, Abstraktionsvermögen) und leistungsorientierter als der Kinder-Bevölkerungs-Durchschnitt sollten sie ja schon sein. Sonst ist die Bezeichnung Gymnasium irreführend und Fehl am Platz. 8_o_)


    Na wenn ich mir anschaue, welche Schüler mittlerweile das Gymnasium besuchen:
    - Schüler mit einer Haupt- und Realschulempfehlung (wobei sich einige von denen machen, aber viele eben auch nicht)
    - Schüler, die nachweislich völlig überfordert sind, deren Eltern dieses aber nicht einsehen und beratungsresistent sind (in der EF ist das Geschrei dann aber groß, wenn die Kinder Gefahr laufen die Schule ohne Schulabschluss zu verlassen
    - Schüler, die sich bis in die Oberstufe durchmogeln und dort kein Abstraktionsvermögen haben (wehe man verwendet in einer Aufgabe nicht x, sondern t und lasse nach t umformen)
    - Schüler, die die deutsche Rechtschreibung nicht sicher beherrschen
    - demnächst scheinbar auch Schüler, die auf einer Förderschule besser aufgehoben wären
    - Schüler, die den Unterricht boykottieren

  • Da muss ich Dir vollkommen Recht geben, geehrter Flipper79 !


    Die Ursache liegt darin, dass den Schulen/Schulleitungen/Lehrern die Befugnis/Macht genommen wurde, o.g. Schüler, die Du im Beitrag 41 beschrieben hast, nach kurzer Zeit (allerhöchstens 2 Wochen) herauszufiltern, bzw. sie erst gar nicht auf den Gymnasien aufzunehmen.-Daher die unhaltbaren und unerträglichen Zustände und Leistungsherunternivellierung an etlichen Gymnasien. Etlichen Bildungspolitikern unterstelle ich mal, dass sie das Gymnasium auf diesem kalten Wege abschaffen wollen.


    Meine Meinung ist ganz klar die, dass die Gymnasien endlich wieder effiziente Instrumente und Handhabe in puncto Schülerselektion erhalten sollten. Sonst macht es wirklich keinen Sinn mehr, die Schulform Gymnasium aufrecht zu erhalten. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Naja, intelligenter (kognitiv, Abstraktionsvermögen) und leistungsorientierter als der Kinder-Bevölkerungs-Durchschnitt sollten sie ja schon sein. Sonst ist die Bezeichnung Gymnasium irreführend und Fehl am Platz.


    Betonung auf "sollten". Bei uns am Gym hat schon längst die Gesamtschule Einzug gehalten....

  • Jeder hält ja seine Schülerschaft für die Schwierigste... Es kann sehr heilsam sein, mal an einer Haupt- (Mittel-/ Ober-)schule zu hospitieren. Ich musste in Diagnostikphasen in allen Schularten drinsitzen und die Unterschiede sind nach Schulart und Stadtviertel wirklich riesig.


    Aber egal. Überleben kann man jedenfalls langfristig nur, wenn man es schafft, Ruhe in die Klassen zu bringen. Je weniger Stunden in umso mehr Klassen man hat, desto schwieriger wird das.


    Es lebe die Reformpädagogik :prost:

  • Flipper hat doch gar nicht gesagt, dass die Schülerschaft am Gymnasium inzwischen "die Schwierigste" sei.
    Er hat lediglich als Antwort auf Elternschrecks Vorstellung, wie Gymnasiasten sein sollten seine Beobachtungen an seinem Gymnasium geschildert.


    Dass es immer auch etwas mit Stadtviertel/ Einzugsgebiet zu tun steht doch völlig außer Frage.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Flipper hat doch gar nicht gesagt, dass die Schülerschaft am Gymnasium inzwischen "die Schwierigste" sei.
    Er hat lediglich als Antwort auf Elternschrecks Vorstellung, wie Gymnasiasten sein sollten seine Beobachtungen an seinem Gymnasium geschildert.


    Dass es immer auch etwas mit Stadtviertel/ Einzugsgebiet zu tun steht doch völlig außer Frage.

    Jup genauso habe ich es gemeint.


    Ich bin froh nicht an einer Hauptschule unterrichten zu müssen.


    Aber fakt ist, dass das Niveau an den deutschen Gymnasien gesunken ist. In der Generation meiner Eltern gingen nur die wenigsten Schüler zu einem Gymnasium. Wer drauf wollte, musste eine Aufnahmeprüfung schaffen. Heutzutage gehen deutlich mehr Schüler zum Gymnasium und für viele Eltern muss es das Gymnasium sein.


    Ich sehe es aber wie Elternschreck, dass ein Gymnasium eigentlich nur die leistungsstärksten (mit einer gewissen Intelligenz & Abstraktionsvermögen ausgestattet) und die Leistungswilligen Schüler besuchen sollten. Insofern finde ich die Aufnahmekritieren bayrischer Gymnasien gar nicht schlecht ...

  • Darf man fragen warum?


    Da das Schülerklientel auf deinem Gymnasium leichter händelbar ist (wobei die Hauptschule auf dem Land, wo ich arbeite) einen guten Ruf hat und von den Schülern im Gegensatz zu den Hauptschulen in der Stadt besser angenommen wird.

  • Verstehe ich jetzt irgendwie nicht. Du arbeitest an einer Hauptschule und bist froh, dort nicht unterrichten zu müssen? Was machst du dann dort? Pädagogische Assistentin oder stehe ich irgendwie auf dem Schlauch? Ich unterrichte an einer Werkrealschule und nicht an einem Gymnasium. Desewegen habe ich gedacht, ich bekomme wieder die Horrorgeschichten von Hauptschülern zu hören. Aber dem ist ja nicht so.
    Und ob die Gymnasiasten (und ihre Eltern) so viel leichter zu händeln sind, wage ich auch mal schwer zu bezweifeln. Wenn ich so manche Beiträge und Posts in diesem Forum so durchlese, bin ich froh, an einer Werkrealschule zu unterrichten. ;)

  • Es ist per se ein Irrtum zu glauben, die Herausforderungen durch die Schülerschaft wären an manchen Schularten weniger gegeben als an einer anderen. In meinem Bekanntenkreis studierten zwei Leute Lehramt auf Sek2 mit der Aussage, dort wären die Schüler leichter. Einer hatte Glück, die andere landete trotzdem an einer Problemschule. Selbstverständlich gibt es Hauptschulen auch ohne nennenswerte Problemlagen, auch in Brennpunktvierteln. Ich behaupte mal, dass eine Schule besonders dann mit Konflikten zu kämpfen hat, wenn das Kollegium keine verbindlichen Vereinbarungen im Umgang mit Schülern trifft (Wertschätzung aber auch Weisung) und Kollegen lieber mal bei Regelverstößen wegschauen , weil das ja Angelegenheit des Klassenlehrers/Eltern/Schulsozialarbeit/Gesellschaft sonst wem sei.

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