8 Stunden Unterricht am Tag - zu viel?

  • Hallo!




    Mein Problem ist eigentlich ein kleines - aber für mich nerviges. Ich
    komme (Lehrerin, Gym. Sek 1, Vollzeit, Nds.) komme eigentlich gut mit
    meiner Schulleitung klar - nur dieses Schuljahr habe ich das Gefühl, mir
    wird ziemlich viel aufgehalst. Mein Hauptproblem ist der Dienstag, an
    dem ich 6 Stunden am Stück (jeweils eine anstrengende 5. und 7. Klasse,
    davon 4 Stunden recht lauten Kunstunterricht) habe. Danach findet jetzt
    noch alle 2 Wochen eine AG statt, die von unserer
    Fremdsprachenassistentin geleitet wird. Allerdings ist sie erst 20 und
    braucht Unterstützung/Anleitung... Für mich ist es im Prinzip wie eine
    7. und 8. Stunde
    :( .
    Darüber hinaus habe ich sowohl an jedem Montag als auch an jedem
    Mittwoch regulär Nachmittagsunterricht. Allerdings sind die Tage nicht
    so vollgepackt, so dass ich besser damit klarkomme, weil ich
    hinterher/vorher Erholung habe bzw. die Klassen vielleicht etwas ruhiger
    sind.


    Ich hatte an den Terminen, wo diese AG nachmittags stattfand, einmal
    heftige Kopfschmerzen im Anschluß. Diese Kopfschmerzen haben mich 2-3
    Tage begleitet. Ich war zwar "einsatzfähig", aber trotzdem war es
    nervig. Ich merke, dass 8 Stunden unter 5. bis 7.-Klässlern - also von
    8:00 bis 15:40 mit den regulären Pausen und einer Mittagspause von 50
    Min. - mir persönlich irgendwie zu viel ist. Zumindest in dieser
    Kombination mit diesen lauten Klassen. Ich merke, dass ich so langsam
    genervt bin von der Schulleitung, die da so über meine Grenzen geht,
    obwohl ich das schon mehrfach gesagt habe.


    Weiß jemand, ob es da rechtlich eine Handhabe gibt, dass ich nicht so
    verplant werde? Ich glaube, die Schulleitung liegt da im Rahmen, oder
    :( ? Ich hatte schonmal recherchiert. Vor ein paar Tagen habe ich
    meiner Schulleitung allerdings von den Kopfschmerzenn nach diesem Tag
    erzählt... ich hoffe, das kommt mal an!


    Wie sieht das überhaupt aus - sind an anderen Schulen solche Tage die
    Regel und ich bin "empfindlich"? Oder sind 8 Stunden in der Sek. I
    wirklich so heftig wie ich sie empfinde?


    Ich wäre dankbar für ein paar Gedankenimpulse!

  • Rechtlich kann ich dir leider nichts sagen. Ich selber habe einen Tag wie du, d.h. 8 Stunden Unterricht. 6 vor der Mittagspause, in welcher ich auch noch Aufsicht führe, und 2 am Nachmittag. Gleichermaßen sind 4 der Vormittagsstunden im Fach Kunst in der Sek I. Nach diesem Tag bin ich auch fix und alle. Muss nach einer 60km Heimfahrt (wohne nicht am Schulort) erst einmal schlafen. (Zum Glück ist der Folgetag deutlich weniger anstrengend....).


    An unserer Schule gilt die hausinterne Vereinbarung, dass solche Tage nicht vorkommen sollen. Maximal 6 Stunden en Block. Bei mir kommt dieser volle Tag zustande, weil ich gerne einen freien Tag haben wollte, welcher mir bei fast voller Stelle auch gewährt wurde, aber eben um diesen Preis.


    Ich kann dich verstehen, dass an so einem Tag 4 Stunden Sek I Kunst in lauten Klassen seine Spuren hinterlässt. :(


    Grüße vom
    Raket-O-Katz

  • Danke für deine Antwort!
    Bei uns gibt es keine klare Regelung - wir sind eine recht neue Schule mir durchschnittlich recht jungen Kollegen. Manchen macht sowas gar nix aus - mir schon.


    Verständlich wäre es, wenn ich für diesen vollen Tag nen freien Tag hätte - aber das gibts bei uns nicht. Ich fahre z.Z. am Freitag für 2 Stunden samt 2 Freistunden 40km (eine Strecke)... Und Mittwochs habe ich 3 Stunden, darunter meine 5. Klasse im Nachmittagsunterricht... Ich bin in diesem Halbjahr extrem genervt von der Stundenverteilung. :(


    Irgendwie muß unser Personalrat da vielleicht mal ran... Aber unsere Schulleiterin ist vom Stil wie Frau Merkel - alles ein bischen schönreden und abwarten und verharmlosen: wird schon! Ist grundsätzlich manchmal ein guter Stil, den ich auch nachvollziehbar finde - aber momentan nervt mich, dass man immer alles aushalten muß.

  • Aber unsere Schulleiterin ist vom Stil wie Frau Merkel - alles ein bischen schönreden und abwarten und verharmlosen: wird schon!

    Tja, so kommt man an die "Spitze". :aufgepasst:


    Werden dir die AG-Stunden denn wenigstens als Unterrichtsverpflichtung angerechnet? Ansonsten wäre es eine Zumutung. Freiwillig brauchst du sie nicht abzuleisten. Und ich würde darauf bestehen, dass du an einem solchen Tag zumindest keine Aufsichten führen musst.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • ich würde dir auch den personalrat ans herz legen.


    bei uns ist es für vollzeitkräfte "normal", dass mindestens ein tag pro woche so aussieht: 6 stunden reglärer (fach-)unterricht und dann noch hausaufgabenbetreuung und anschließend arbeitsgemeinschaft im rahmen des ganztags. aber dafür haben sie dann auch an ein- bis zwei anderen tagen mal nach der 4. stunde schluss.
    diese tage sind sehr anstrengend, vor allem, wenn man anschließend gleich in eine konferenz geht, die bis 18.30 uhr läuft...


    wenn es genug kollegen gibt, die das gern tun, kannst du vielleicht etwas entlastet werden...

  • bei uns ist es für vollzeitkräfte "normal", dass mindestens ein tag pro woche so aussieht: 6 stunden reglärer (fach-)unterricht und dann noch hausaufgabenbetreuung und anschließend arbeitsgemeinschaft im rahmen des ganztags.


    Da würde mich einmal interessieren, wie das rechtlich zulässig sein soll. Werden euch die Hausaufgabenbetreuung und die Arbeitsgemeinschaften voll auf die Unterrichtsverpflichtung angerechnet? Oder habt ihr euch (in geistiger Umnachtung in einem Anfall von pädagogischem Übereifer) auf einer Gesamt-/Schulkonferenz dazu ohne Gegenleistung selbstverpflichtet: "Hurra! Die Ganztagsschule kommt!" ?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • ja, ha-betreuung und ag gelten als unterrichtsstunden.


    zur rechtlichen zulässigkeit: bei offenen ganztagsschulen MUSS eine gewisse lehrer-stundenzahl im nachmittagsbereich gelegen sein, die gibt es auf die normalen schülerzahlorientierten stunden obendrauf (auch wieder orientiert an den schülerzahlen des ganztags). paragraphen oder erlasslagen kann ich dir nicht genau benennen, tut mir leid.


    dass einzelne tage bei vollzeitkräften so voll sind, liegt daran, dass wir mit 16 leuten nur ein mittelgroßes kollegium sind. wir teilzeitkräfte sind auch im ganztag eingesetzt, aber zumeist haben wir eine längere pause zwischen unterrichtsende und ha-betreuung.

  • Ja, die AG-Stunden bekommen wir verrechnet. Ist ja nichtmal meine AG, sondern die der Assistentin... Tja. Aber die Stunden bekommen wir - wär ja noch schöner...!


    Eine Mittagsaufsicht hatte ich an dem Tag - aber die habe ich getauscht.


    Hm... es scheint ja doch eher öfter mal vorzukommen, dass Lehrer 8 Stunden haben. Irgendwie kann ich mich nicht dran gewöhnen - vielleicht auch, weil die Klassen so anspruchsvoll sind. 7. und 5. Klasse Kunst habe ich in der 3.-6. Stunde - danach bin ich schon fix und foxi. Und dann noch eine AG mit Spielen und Singen - irgendwie dröhnt mir da der Kopf.


    Und ich habe gefühlt nichtmal andere Tage, die das "wiedergutmachen"... Hm. Generell bin ich auch eher der Typ, der mit einer gleichmäßigen mittleren Belastung wesentlich besser klarkommt als mit einer punktuell hohen Belastung und dann dafür einem freien Tag - das brauch ich gar nicht. Aber so wie's jetzt ist, hätt ich dafür schon gerne was :( .

    • Offizieller Beitrag

    ich habe auch einen Tag 8 Stunden am Stück, darunter 4 in extrem lebhaften Klassen. Plus eine Mittagspausenaufsicht. Ich persönlich finde das ganz gut, weil ich dann immer das Gefühl habe, es lohnt sich überhaupt anzufangen.
    Will sagen, es kann auch Anschauungssache sein ;)
    Wie müsste denn ein Stundenplan aussehen, mit dem du dich mehr anfreunden kannst?


    Ich wundere mich immer, dass sich so viele Kollegen über ihren Stundenplan beschweren. :flieh:

  • Danke für deine Antwort, Friesin!
    Sie zeigt mir mal eine andere Sichtweise - wir sind wohl alle sehr individuell :) .


    *Sonst* hab ich mich nicht so sehr über meine. Stundenplan beschwert... Nur dieses Halbjahr fällt er echt ungüstig aus, finde ich. Und wenn man 3x sagt, dass einem 8 Std. zuviel sinde und man konkret von Kopfschmerzen spricht und man kein Gehör findet, frustriert das irgendwann. Ich bin gerad genervt.

    • Offizieller Beitrag

    8 Stunden am "Stück" müssten auch problemlos gehen, vorausgesetzt dass man zwischendruch eine Mittagspause hat. (Ich müsste die arbeitsrechtlichen Bestimmungen suchen, sie stehen aber irgendwo.) Insofern bin ich etwas irritiert, dass z.B. Friesin durcharbeitet. (Die normalen Pausen reichen IMHO nicht als Pausenzeit.) Also: kannst du gerne machen, aber es dürfte arbeitsrechtlich nicht gedeckt sein.


    kl. gr. frosch

  • Wir haben Doppelstundensystem (90 Minuten-Stunden ohne Pause), danach 20 min Pause, dann den nächsten Doppelblock. Ich habe auch einen Tag mit 4 Dopplestunden, also 8 Stunden. Da der Nachmittagsunterricht der Oberstufen ohne längere Mittagspause ist (nur wieder 20 min, mit Essensgelegenheit), ist das für mich 8 Unterrichtsstunden "am Stück" - die Pausen gehören der Aufsicht, dem Toilettengang, dem Schlangestehen am Kopierer, den dienstlichen Absprachen mit Kollegen und Schülern, dem Brötchenverzehr. Ich bin hinterher immer fix und foxi.
    Trotzdem wird bei uns die Doppelstundenideologie als heilige Kuh geführt, und die Pausenregelung dient dem früheren Schluss, an dem ja alle Interesse haben...
    Nur die Unter- und Mittelstufen müssen eine Mittagspause von 50 Minuten machen.


    An den tagen, wo ich nur drei Blöcke (6 Unterrichtsstunden) oder gar nur 2 Blöcke habe, läuft es besser: da habe ich Doppelfreistunden, die ich allesamt mit Arbeit (Korrigieren, Fotokopieren, Recherchieren, Organisieren, Planen) fülle. Da krieg ich was geschafft.
    Am 8-Stundentag BIN ich geschafft.


    Gruß,
    putzi

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • Zitat Stern* :

    Zitat

    Zumindest in dieser Kombination mit diesen lauten Klassen.

    Mal ne völlig andere Frage : Warum sind die o.g. Klassen laut ? Könnt Ihr Euch da als Lehrer nicht durchsetzen ? Zieht Ihr als Kollegium incl. Schulleitung in puncto Disziplin da nicht an einem Strang ?


    Ich meine, Ihr seid Gymnasium und die Schüler haben im Unterricht gefälligst leise zu arbeiten ! Ich bin immer wieder erschüttert, wenn ich über solche o.g. Zustände lese.


    Ich denke, dass hier weniger die Stundenzahl belastend ist, sondern eher die Tatsache, dass Euch etliche Schüler auf der Nase herumtanzen. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Zitat

    Da der Nachmittagsunterricht der Oberstufen ohne längere Mittagspause ist (nur wieder 20 min, mit Essensgelegenheit), ist das für mich 8 Unterrichtsstunden "am Stück"


    Putzi, ich bin mir sicher, dass das arbeitsrechtlich nicht erlaubt ist. Nach sechs Stunden Unterricht muss es doch immer eine 60-minütige Pause geben. Ich habe mich nämlich neulich noch mit einer Kollegin unterhalten, die ich gefragt habe, ob man die Konferenz nachmittags nicht früher stattfinden lassen kann, worauf sie sagte, dass es Kollegen gibt, die die 60-Minuten-Pause nach der sechsten Stunde einhalten wollen.

  • Nach 6 Stunden muss es mindestens eine 30-minütige Pause geben - das habe ich gelesen. 60 Min. müssen glaube ich nicht sein.


    Und klar kann man leicht sagen: "Es liegt an dir, du musst deine Schüler besser im Griff haben." Da ist vielleicht auch was dran. Aber (meist praktischer) Kunstunterricht in einer 5. Klasse mit 29 Schülern in der 5.&6. Stunde in einem recht beengten Raum - Hmmm. Die Schüler arbeiten ja, ich komme zu Ergebnissen... Nur ist bei denen eben auch die Luft raus zu dieser Tageszeit. Und in Kunst wollen sie eben sich auch mal unterhalten - das praktische Arbeiten gibt das ja auch her. Nur wird da eben oft die Grenze zum "zu laut" überschritten, und ich muss ziemlich oft etwas sagen... das ist ermüdend. Oder ich lasse es geschehen - das ist genauso ermüdend. Solche Stunden gehen *an mir* nicht spurlos vorbei.


    Davor (3./4. Std.) habe ich eine 7. Klasse mit nur 17 Leuten, allerdings auch "laute-Jungs-lastig"... eigentlich sollte man denken, dass 17 SuS kein Problem darstellen sollten, allerdings ist diese Klasse *für mich* genauso anstrengend wie 29 5er. Mag am Alter liegen... und an den Persönlichkeiten.


    Von daher ist es natürlich eine Sache der Disziplin im weitesten Sinne (- "Ruhe im Karton"). Wenn ich 2 ruhige 10. Klassen in Kunst an diesem Vormittag hätte, würde ich das vielleicht anders sehen. Die arbeiten ruhig und selbständig. Oberstufe haben wir nicht - wir sind ein Sek1-Gymnasium. Auch Oberstufenarbeit wäre wahrscheinlich zwar inhaltsintensiver, aber "nervenschonender".


    Momentan kämpfe ich echt etwas mit meinen in diesem Jahr neuen Klassen... muss noch mit ihnen warmwerden. Im letzten Jahr hatte ich eine ruhige 8. als Klassenlehrerin *sehr angenehm*... nun 29 zappelige 5-er. Süß - aber anstrengend.


    Die AG am Nachmittag ist eben auch auf Spielen, Singen - laut sein ausgelegt. Da kann ich nicht sagen, "seid doch mal leise"...


    Hm... Ich warte den Dienstag mal ab. Wenn ich wieder eine Kopfschmerzwelle bekomme, dann bitte ich meine Chefin nochmal inständig, da was zu verändern...

    • Offizieller Beitrag

    aus stundenplantechnischen Gründen sind wir teilweise von dem Doppelstundenprinzip wieder abgerückt. Finde ich schade, denn Doppelstunden empfinde ich als wesentlich entspannter als Einzelstunden. Pausen von 25 Minuten gibt es bei uns nach der 2. Stunde und nach der 5. Stunde bzw. nach der 6. Stunde (versetzte Mittagspause je nach Jahrgang)


    Zu den 60 Minuten Pause nach 6 Stunden Schulunterricht:
    ich bin heilfroh, dass wir das an unserer Schule nicht haben. Ich müsste mich nach so einer langen Pause wieder neu aufraffen, weil ich dann gefühlt schon Feierabend hätte. Scheint auch niemand zu vermissen, denn wir haben zum Schuljahresbeginn die Zeiteinteilung erst neu überdacht, und nie kam auch nur ansatzweise der Wunsch nach einer längeren Pause. Zumal das ja auch bedeutet, jemand muss eine besonders lange Aufsicht schieben. Oder es müssen 2 Leute ran. Bei uns hat schon jeder 3 Aufsichten, auch bei überhälftiger Teilzeit. Anders ginge das nicht (gebundene GTS).


    Ich hatte mal einen Stundenplan, in dem ich jede 2. Stunde frei hatte: also 1.Unterricht, 2. frei. 3. Unterricht usw, bis einschließlich 7. Stunde. DAS war ätzend. Wie ein Motor, der sich immer wieder abwürgt. :autsch:


    Generell können wir Lehrer davon ausgehen, dass zukünftig verstärkt auch Nachmittags unterrichtet wird. Wollt ihr stattdessen lieber Samstags anrücken? :neenee:


    Aber deutlich wird ja bei dieser Diskussion, dass jeder da anders drauf ist. Schwierig für die Stundenplanmacher :mad:

  • Ich hab mich nicht getraut, das zu sagen aber ganz Unrecht hast du ja nicht.



    Ich verstehe, wie k.o. du an dem Hardcore-Tag bist. Im eigenen Interesse würde ich deswegen an der Lautstärke in den Klassen arbeiten, wenn du jetzt schon körperliche Stress-Symptome zeigst, geehrte TE :(

  • Zitat Pausenbrot :

    Zitat

    Ich hab mich nicht getraut, das zu sagen aber ganz Unrecht hast du ja nicht.

    Ich kann mich nicht daran erinnern, dass hier im Forum offiziell bezüglich der Zustimmung zu meinen Beiträgen ein Trauverbot ausgesprochen wurde. Aber natürlich können wir uns auch hier nicht sicher sein, dass uns die NSA nicht ausspioniert und sie nun erfährt, dass Du Dich getraut hast.


    Zur Sache : Ich finde die körperlichen Symptome, geehrte TE, auch sehr bedenklich. So wirst Du den Job nur noch kurzfristig durchhalten. Dein Problem geht im Wesentlichen auf den Lärmpegel zurück, der einfach nur krankmacht. Aber natürlich stimme auch den o.g. Beiträgen bezüglich der arbeitsrechtlichen Unkorrektheit zu. Es kommen beide belastende Faktoren zusammen.


    Und sowieso habe ich den Eindruck, dass laute Klassen in Deutschlands Schulen immer mehr geduldet und wie ich manchmal wahrnehme, im Rahmen der fragwürdigen ineffizienten neuen Unterrichtsformen, sogar erwünscht werden. Als konservativer Lehrer wird man manchmal von verpeilten jungen Kolleginnen angepampt, wenn man den Standpunkt vertritt, dass im Unterricht Ruhe herrschen muss, damit die Schüler sich konzentrieren können, vom gesundheitlichen Aspekt der Lehrergesundheit mal ganz abgesehen. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • herr elternschreck, herr elternschreck. was is'n das für'n weltbild: männer greifen durch in der schulstube, frauen sind verpeilt und zu weich?
    mit den gender-feministinnen hatte ich es ja nicht so im studium, aber der letzte post war doch sehr auffällig. :rotfl:

  • Die beiden vorletzten Beiträge gehen doch sehr stark in die Richtung: "Wenn du bei 8 Stunden schlappmachst, dann bist du als Lehrerin ungeeignet." Als könnte man das so sagen. Dabei könnte ich aus meinem Kollegium ein paar Personen nennen, die bei 8 Stunden auch streiken würden oder sich unwohl fühlen würden - und definitiv nicht ungeeignet sind. Sind 8 Stunden der Härtetest, durch den man als Leher durch muss? Klingt gerade so... Wenn ich keine 8 Stunden durchhalte, dann halte ich generell "Lehrer" nur noch 6 Monate, maximal 1 Jahr durch? *Aufreg* Ich hatte nicht nach einer Diagnose für meinen Unterricht gefragt... und schon gar nicht danach, ob mir jemand ferndiagnostizieren möchte, ob ich als Lehrerin noch ein paar Jahre oder Monate durchhalte.


    Und generell ist es ja sowieso immer so: der Lehrer ist immer an allem selber schuld. Wenn man ein Problem mit 8 anstrengenden Stunden hat, dann ist man halt nicht für den Beruf geeignet, weil man die anstrengenden Schüler (als Frau...) ja nicht genügend diszipliniert. Man ist ja nicht geeignet genug - selber Schuld. Und man muss als Lehrer ja sowieso immer und ständig dazu bereit sein, an sich zu arbeiten, sich in Frage zu stellen, einzugestehen: "ich mache Dinge nicht richtig, es liegt an mir und nicht am System/den Schülern/dem langen Tag usw." Das möchte ich nicht mehr; ich darf meine Grenzen haben.


    Bei 8 Stunden Schule denke ich eigentlich, dass man damit Probleme haben *darf*. Nicht *muss* - aber *darf* - ohne als "ungeeignet" dazustehen. Das ist letztlich das, worum es mir geht - aber scheinbar gibt es manche Kollegen, die das nicht nachvollziehen können und denken, als Lehrersoldat muss man da durch. Rechtlich richtig - aber menschlich... hm. Gerade unter Lehrern sollte man die Verschiedenheit des anderen und damit die Möglichkeiten und Grenzen auch sehen können. Wenn Eltern das anders sehen, kann ich immernoch sagen, die haben keine Ahnung - Aber Kollegen... solche Kollegen, die sofort für alles einen Stempel haben (auch bei Schülern...), finde ich eher anstrengend und da höre ich nicht mehr so genau hin. Jeder ist eben anders. Ich kann besser mit gleichmäßigen Belastungen umgehen. Damit habe ich dann kein Problem. Die halte ich dann auch noch ein paar mehr Jahre durch.

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