Wenn Eltern mit dem Anwalt kommen

  • Eben bei Twitter darüber gestoßen - interessant:


    "Wenn Eltern mit dem Anwalt kommen
    Klassenarbeiten werden auf Konzeptionsfehler durchforstet, Pädagogen als unfähig dargestellt: Immer mehr Familien gehen juristisch gegen die Schulen ihrer Kinder vor. Der bayerische Lehrerverband hat deshalb seine Rechtsabteilung aufgestockt."


    --> http://www.sueddeutsche.de/bil…m-anwalt-kommen-1.1800034

  • Wenn Eltern mit dem Anwalt kommen


    ...dann komme ich auch mit einem.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.


  • ...dann komme ich auch mit einem.


    Du bezahlst PRIVAT einen Anwalt, wenn dich Eltern von Schülern in deiner Eigenschaft als Staatsbediensteter verklagen? Auf so einen Schwachsinn können auch nur Lehrer kommen...


    Oder erwartest du im Ernst, dass dir die Schulbehörde einen zur Seite stellt? :rotfl:


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich habe eine Rechtsschutzversicherung und da ist Dienstrechtsschutz mit dabei.
    Das die Schulbehörde einen Anwalt stellt,würde ich gar nicht wollen, der wäre im Zweifel nämlich nicht unabhängig.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Zitat

    Oder erwartest du im Ernst, dass dir die Schulbehörde einen zur Seite stellt? :rotfl:


    Ich fand am Artikel auch am interessantesten, wie sowohl expressis verbis als auch zwischen den Zeilen verdeutlicht wird, dass die Schulbehörden das eigene Personal regelmässig im Stich lassen. Nach meiner persönlichen Erfahrung sind die Hauptgründe dafür Feigheit und fehlendes Rückgrat. Hinzu kommt evtl. auch, dass man gar nicht genug eigene Rechtskräfte hat.


    Interessant am Artikel auch: Wie der Stand der Juristen seinem Ruf als Gerechtigkeitsverdreher alle Ehre macht. Nicht zuletzt hat ja die Anwaltschaft das "Schulrecht" als neue Einnahmequelle entdeckt.

  • Diese Art Artikel gibt es jedes Jahr. Ebenso wie Artikel der Art: Der Fünfjährige, der schon studiert; Der Teilnehmer an Jugend forscht, der den gesamten Wissenschaftsbetrieb alt aussehen lässt etc. pp. Eine Google-News Suche gibt einen Überblick über die letzten Jahre, die Artikel sind eigentlich immer identisch - billig ein bisschen Platz gefüllt.


    Natürlich kann es so sein wie im Artikel angedeutet (wobei dann ein bisschen belastbares Zahlenmaterial im Artikel nett wäre), allerdings hat in meinem Umfeld (NRW) noch niemand diese unglaubliche Zunahme beobachtet, auch die Kollegen, die bereits seit Jahrzehnten im Beruf sind. Dass Schüler nerviger sind - ja. Dass Eltern mehr rummosern - ja. Dass sich die Anwälte die Klinke in die Hand geben - eher nein.


    Hier


    https://fragdenstaat.de/anfrag…ruche-gegen-zeugnisnoten/


    hat mal jemand nachgefragt (Bezirksregierung Arnsberg, NRW), die Zahlen stützen die Behauptungen aus dem Artikel eher nicht. Und ohne vorherigen Widerspruch gegen eine Zeugnisnote wird eine Klage gar nicht angenommen. Herauszufinden, inwieweit sich diese Zahlen verallgemeinern lassen wäre mal eine interessante Crowdsourcing-Aufgabe für das Forum.

    --

    Keine Daten, keine Quellen? Kein Interesse.

  • Schlimmer ist es, wenn ein Elternteil selbst Jurist ist.
    So einen Fall haben wir an unserer Schule - ich hatte den Schüler selbst noch nicht im Unterricht weiß es aber von Kollegen.


    Der Vater dazu ist ein anscheinend ein ziemlich erfolgreicher Rechtsanwalt - der Sohn ist entsprechend überzeugt von sich selbst und tritt
    gegenüber Kollegen sehr unverschämt / herablassend auf. Und machen kann man nicht wirklich etwas.


    Finde diese Fälle sind noch schlimmer als die, die sich einen Anwalt nehmen weil der sie auch Geld kostet.

  • Das kann ich nur bestätigen. Es überlegt sich zweimal, ob der soziale Brennpunkt oder das Akademikerviertel im Schulbezirk vorzuziehen ist...
    Manchmal hat man die Wahl zwischen Pest und Cholera, wenn nix dazwischen liegt (sofern man überhaupt wählen kann...)!

  • Zitat Bedlington :

    Zitat

    der Sohn ist entsprechend überzeugt von sich selbst und tritt gegenüber Kollegen sehr unverschämt / herablassend auf. Und machen kann man nicht wirklich etwas.

    Schwer ! Aber ich denke, dass man da schon dagegen was machen sollte und könnte. Es setzt natürlich ein Kollegium und Schulleitung voraus, das an einem Strang zieht und sich nicht vor "starken" Eltern in die Hose pupst.


    Disziplin und höfliches/respektvolles Verhalten sind nicht verhandel- und interpretierbar, auch nicht für ein verzogenes Rechtsanwaltssöhnchen. Ihr müsst geschlossen auftreten, jegliche Verfehlung des o.g. Schülers protokollieren und über ihn konferieren, wenn es geht, die Schulsozialarbeit dazu einschalten. Wenn Ihr so nicht weiterkommt, Bezirksregierung einschalten. Die haben eine eigene Rechtsabteilung.


    Aber dazu müsst Ihr erstmal aufhören Angst zu haben ! 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    Einmal editiert, zuletzt von Elternschreck ()

  • Grundsätzlich würde mich das nicht schocken, wnen du dienstlich alles richtig gemacht hast. JEDER droht heutzutage mit Anwalt, erlebt mein mann jeden Tag auf Arbeit (stellv. GL im Einzelhandel), aber wahr machen tun das die wenigsten. Am wenigsten Furcht davor hat man, wenn man leider schon mal mit Anwalt und Gericht zu tun hatte.

  • Ach... also irgendwie ist die Drohung mit dem Anwalt Volkssport geworden und ich würde mich davon auch nicht so einfach einschüchtern lassen, sofern ich mir eben nichts vorzuwerfen habe bzw. nichts falsch gemacht habe.
    Meistens reicht ein klärendes Gespräch, um die Drohung mit dem Anwalt in Wohlgefallen aufzulösen, denke ich und ansonsten muss man es eben solange durchziehen, bis man auch vor Gericht Recht bekommt.

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