Thema Unterrichtsbesuch und Prüfung das gleiche - möglich?

  • Wie die Überschrift schon sagt: Meine Frage ist, ob man in der UPP das gleiche Thema wie in einem Unterrichtsbesuch machen kann?! Gibt es da irgendwo Gesetze, Regeln oder so etwas?! Hat das schonmal jemand gemacht? Liegen die Entwürfe der Unterrichtsbesuche den Prüfern vor?


    Ich habe einen sooo guten Unterrichtsbesuch gehabt und ärgere mich nun total, dass ich das Thema nicht bis zu Prüfung aufbewahrt habe :)


    Danke!

  • den unbekannten Prüfern liegen die Unterrichtsbesuche nicht vor (sie kennen bis dato auch gar nicht deine Vornoten) Maximal dein Fachleiter, den du als bekannten Prüfer mit nimmst, kann deinen UB schon kennen.


    Generell kann man durchaus einen UB noch mal zeigen. Meist kann man die Stunde ja ohnehin nicht 1:1 reproduzieren (Schüler sind unterschiedlich leistungsstark, haben unterschiedliches Vorwissen --> v.a. aus dem Alltag, geben unterschiedliche Antworten, sprechen auf bestimmte Dinge anders an). Ich hatte schon Schülergruppen, die mit einzelnen Aufgaben gar nicht klar kamen, während die Schüler in der Parallelklasse (oder im Jahr zuvor) keine oder fast keine Schwierigkeiten hatten.

  • Ich konnte jetzt auf die Schnelle dazu nichts handfestes schriftliches bzgl. NRW finden, aber ich denke, dass man sowas nur in Erwägung ziehen sollte, wenn man gewisse Änderungen am Entwurf vornimmt. Einen Entwurf 1:1 zu benutzen, der super bewertet wurde - wo ist da die Progression? Und genau die steht ja sicherlich im Fokus des Refs. Eine Sache, die aber durchaus interessant sein kann, ist es, einen Entwurf zu nehmen, bei dem vormals in der Durchführung irgendwas schief gelaufen ist, weil du falsch an die Sache herangegangen bist. Wenn man gezielt auf diese Schwäche eingeht und das dann in der Prüfung "wegrockt", stelle ich mir das schon gut vor. Kommt mit Sicherheit auch in der Reflexion gut an.


    P.S. Ich würde das aber vorher nochmal mit jemandem in deinem Seminar abklären, der am Ende auch für deine Prüfung zuständig ist. Sicher ist sicher. Auf eine böse Überraschung am Prüfungstag dürften wohl beide Seiten eher begrenzt Lust haben.

    Einmal editiert, zuletzt von immergut ()

  • In Ba-Wü ist es möglich.


    Da es bei uns das Fremdprüfersystem gibt, kann es sein, dass die Prüfer von Deinen vorherigen Unterrichtsbesuchen nichts wissen. Also kein Problem.
    Wenn ich selbst Prüfer bin und zuvor Lehrbeauftragte war, würde ich mir dieses Thema nicht aussuchen.
    Ist wahrscheinlich auch besser so. Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass eine Stunde am besten läuft, wenn man sie das erste Mal hält. Man ist einfach angespannter und konzentrierter. Beim nächsten Mal, wenn die Stunde gut lief, ist man schon etwas lockerer, aber auch etwas unkonzentrierter.
    Zudem ist es fraglich, ob eine Stunde, die im Rahmen eines Unterrichtsbesuches gut lief, auch den Kriterien einer Lehrprobe gerecht wird. Du hast Dich entwickelt und wurdest damals zum derzeitigen Stand beurteilt. Bei einer Lehrprobe erwartet man vielleicht mehr.


    Viele Grüße
    Super-Lion

  • hallo. :)


    ich hatte damals mathe mit der gg-lerngruppe. da das lerntempo da ja nicht so hoch ist, war es kein problem, eine andere stunde aus quasi der gleichen reihe zu nehmen. ich hatte den gleichen fachleiter in der prüfung wie in dieser "zeigestunde" und habe das auch mit ihm abgesprochen. vorteil war natürlich, dass ich in einem ub konstruktive rückmeldung bekommen hatte, die mir dann geholfen hat, ein paar wochen später die prüfungsstunde (samt entwurf ;) ) auf wirklich soliden säulen zu haben. :)


  • Ich habe einen sooo guten Unterrichtsbesuch gehabt und ärgere mich nun total, dass ich das Thema nicht bis zu Prüfung aufbewahrt habe :)


    Danke!


    Merkwürdige Frage! Freu dich doch, dass du nach einem erfolgreichen Besuch nun gestärkt in die Prüfung gehen kannst... sich jetzt darüber zu ärgern...
    Du wirst doch wohl nach dem Ref mehr hinbekommen als eine gute Stunde, so a la "Blindes Huhn", oder? Oder über was machst du dir jetzt genau Sorgen? Aber was du da jetzt zu drehen versuchst klingt sehr nach schmalspur... :daumenrunter:

  • Erst einmal vielen Dank für eure Antworten.


    Andi: Mit Schmalspur hat das Ganze glaube ich nicht so sehr viel zu tun. Ich würde von mir behaupten, dass ich immer das Beste gebe und so viel Zeit investiere wie mir möglich und für den Unterricht nötig ist. Die Frage erwächst vielmehr aus dem Prüfungssystem. Mittlerweile (ich spreche hier einfach mal für mehrere) steht man als Referendar so unter Druck, dass man an diesem einen (!!!) Prüfungstag alles zeigen muss, was man kann und wenn einem das halt nicht gelingt oder dem Prüfer deine Nase nicht gefällt, kannst du ja mittlerweile schon davon ausgehen, dass du ewig auf eine feste Stelle warten musst. Deshalb ist es mir ein Anliegen, in der Prüfung etwas besonders Sicheres, aber trotzdem Interessantes/Innovatives zu zeigen.


    Super-Lion: In der Prüfung erwartet doch keiner mehr Progression!?! Einer von vier Prüfern kennt mich lediglich und kann einschätzen, ob die gezeigten Stunden nun über oder unter meiner Leistung des letzten UBs sind. Außerdem nehme ich meine Deutschfachleiterin mit in die Prüfung, die Frage bezog sich aber auf die Reli-Stunde. Sie kennt die Stunde also auf jeden Fall nicht.


    Nun ja, ich werde einfach mal im Seminar nachfragen. Ein bisschen bin ich auch schon wieder ab von der Sache, weil mir doch die Klasse mehr am Herzen liegt als das Thema. Zweimal das gleiche in einer Klasse zu machen, geht ja nun wirklich nicht :rofl:

  • Zweimal das gleiche in einer Klasse zu machen, geht ja nun wirklich nicht :rofl:


    Mal abgesehen davon, dass ich deine "Argumentation" ohnehin ein bisschen streibar finde...
    du hast ernsthaft oben zitiertes Szenario in Betracht gezogen?? 8|

  • Na dann ist es ja immerhin lediglich nicht lustig und nicht nur äh... Dann versteh ich zwar die Aussage auch nicht in diesem Zusammenhang, aber ist ja auch egal. Danke für die Aufklärung.


    Wäre schön, wenn du uns wissen lässt, welche Antwort man dir darauf im Seminar gegeben hat!

    • Offizieller Beitrag

    Also es hängt sicher vom Seminar und vom Fachleiter ab.


    Bei mir am Seminar hat ein Ref im Examen eine sehr sehr ähnliche Stunde im Examen gehalten, wie früher in einem UB (allerdings haben wir auch 15-20 UBs pro Fach im Lauf des Refs). Der Fachleiter wusste Bescheid und war selbst in der Prüfung.
    Andere Lerngruppe, andere Analyse, teils geänderte Materialien.


    Chili

  • Bei mir am Seminar hat ein Ref im Examen eine sehr sehr ähnliche Stunde im Examen gehalten, wie früher in einem UB (allerdings haben wir auch 15-20 UBs pro Fach im Lauf des Refs). Der Fachleiter wusste Bescheid und war selbst in der Prüfung.
    Andere Lerngruppe, andere Analyse, teils geänderte Materialien.


    Aber nur, weil der Referendar es so gemacht hat, heißt das ja nicht, dass es am Ende nicht negativ bei der Bewertung berücksichtigt wurde, oder?

    • Offizieller Beitrag

    Fachleiter sind keine A... Wenn er es ihm ankreiden wollte, hätte er es ihm im Vorfeld gesagt.
    Abgesehen davon war ich bei der bilanzierenden Nachbesprechung dabei (die offiziell alles erwähnen muss, was danach zur (nicht öffentlichen) Notenfindung führt) und es wurde nicht erwähnt.
    -> nur: sowas ist eindeutig vom Seminar und Fachleiter abhängig.


    ICH würde es nicht machen, weil ich dabei sehr Angst hätte, zu sehr an meiner "alten" Stunde zu kleben, obwohl es eine andere Lerngruppe ist, aber mein Gott, gute Stunden sollte man auch noch später halten können. Im Examen sollte man aber auch in der Lage sein, etwas anderes zu zeigen.


    Chili

  • Info aus meinem Seminar:
    Da die Reihe selbstständig und ohne Hilfe erarbeitet werden muss, ist es nicht möglich, eine gezeigte Reihe nochmal in der UPP aufzugreifen, da dann bereits eine Beratung stattgefunden hat.


    Siehe auch hier: Hinweise zur Prüfung KLICK
    Zitat von Seite 12:
    Schriftliche Arbeit als eigenständige Prüfungsleistung
    Die Schriftlichen Arbeiten im Rahmen der Staatsprüfung müssen als Einzelarbeitangefertigt werden. Da die Schriftlichen Arbeiten Ihre eigenständige Leistung sind (wie
    Sie auch schriftlich versichern), verbieten sich Beratungsgespräche darüber mit IhrenAusbilderinnen bzw. Ausbildern aus Seminar und Schule von selbst.


    Dies gilt für die schrifltiche Arbeit und dementsprechend für die ganze Stunde. Ich wäre damit vorsichtig!

  • Ich sehe das auch wie Sissymaus. Einen schon besprochenen Entwurf noch einmal zu nutzen, verletzt den Anspruch der Selbstständigkeit.


    Bei mir wurde sehr darauf geachtet, dass der Prüfungsentwurf vorher nicht mit dem begleitenden Fachleiter besprochen wird. Wenn die Stunde schon gehalten und besprochen wurde, würde dieses Prinzip ja verletzt.


    Ich glaube auch nicht, dass der Druck so gestiegen ist, dass man zu solchen "Tricks" greifen muss. Wie kommst du darauf? Die UPP ist kein Spaziergang, aber wieso soll sie auf einmal unermesslich schwer sein?

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