Gibt es ADHS gar nicht?

  • Hallo,


    hab´ den Link jetzt mal entfernt, die Diskussion ist eh auch ohne verständlich. :)


    Das war mir schon klar, dass es sich da nicht um einen hochwissenschaftlichen Fachartikel sondern um eine Verschwörungstheorie handelt - aber mich interessiert halt das Quäntchen Wahrheit dahinter. Sicher werden wir als Lehrer nicht indoktriniert, passende Kinder zu orten und der chemischen Industrie zuzuführen - trotzdem gibt mir das zu denken, wenn ich mehrfach erlebe, welche Verhaltensänderungen es bei einem geänderten häuslichem Umfeld geben kann. Ob es Kinder gibt, die unter egal welchen Umständen auf Medikamente angewiesen sind, kann ich mangels eigener Forschung nicht beurteilen - aber vielleicht wird´s ja doch allzu schnell verschrieben? Ich für meinen Teil rate Eltern grundsätzlich nicht dazu!!

  • MSS, achso, da hab ich dich tatsächlich falsch verstanden und zu schnell aufgeregt ;) ...


    Ich meinte übrigens nicht die "Schuld der Eltern", dass das Kind so ist, wie es ist, sondern die Sichtweise von Ursachen und Entstehensbedingungen, die auch andere Behandlungsansätze erfordern (oder positiver formuliert: konstruktiven Umgang überhapt erst ermöglichen!).


    Kein Problem, kommt vor.


    Und ich meinte selbst konkret Schuld, bzw. Schuldgefühle. Man will sich als Eltern ja nicht vorwerfen lassen müssen, was falsch gemacht zu haben. Da ist ADHS einfach bequem, selbst wenn die Eltern sich auch im anderen Fall vielleicht gar nichts vorzuwerfen haben.
    Man lügt sich ja auch mal gerne selbst in die Tasche. "Mein Kind ist nicht Scheiße, sondern krank."


    (Das hört sich vielleicht an... Aber bei solchen Sachen tendiere ich zu krassen Fromulierungen.)


    tina40 und Mikael: Überschneidet sich ja inhaltlich bei euch, dass man als Lehrer nichts dazu sagen kann. (Ich meine, ich finde Medizin total interessant und habe mir viel angelesen, aber abgesehen von Allgemeinplätzen wie: Kind läuft aus (welche Körperflüssigkeit auch immer), das sollte aber nicht so sein, halte ich mich nicht für den nächsten Dr. House)

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Na ja, es gibt ja schon Lehrer, die zu einer Untersuchung rate und auch teilweise auf eine Medikation drängen - aber ich bin inzwischen soweit, dass ich mich gänzlich raushalte bzw. gerne bereit bin mitzuarbeiten, wenn versucht wird - meist auf Wunsch der Schüler - das Medikament abzusetzen.

  • Aktueller Artikel in der NY Times:


    The Not-So-Hidden Cause Behind the A.D.H.D. Epidemic


    Between the fall of 2011 and the spring of 2012, people across the United States suddenly found themselves unable to get their hands on A.D.H.D. medication. Low-dose generics were particularly in short supply. There were several factors contributing to the shortage, but the main cause was that supply was suddenly being outpaced by demand.


    --> http://www.nytimes.com/2013/10…tml?smid=tw-nytimes&_r=2&

  • Ich hole den Thread mal wieder hoch.


    ADHS gibt es nicht


    Nachtrag: Damit das nicht falsch verstanden wird - der Artikel entspricht nicht meiner persönlichen Meinung.

    Einmal editiert, zuletzt von Siobhan ()

  • Es gibt hirnorganisch bedingtes ADHS. That's a fact. Da spielt die Übertragung am synaptischen Spalt verrückt - und Ritalin ist ein Segen für diese Kinder.


    Leider gibt es auch eine gewaltige Anzahl an Kindern, denen hirnorganische Störungen diagnostiziert werden, damit man die Eltern nicht zur Verantwortung ziehen muss. Das dürfte mittlerweile der Großteil sein. Anders lässt sich auch die gewaltige Zunahme des Ritalin-Konsumes kaum erklären. Im Jahr 2011 wurden fast 1,8 Tonnen davon in Deutschland verschrieben, im Jahr 1993 waren es noch 34 kg - die Pharmaindustrie freut sich.
    http://www.lehrerfreund.de/sch…eutschland-1993-2011/4229


    Was jedoch irgendwelche Wünschelrutengänger zum Thema absondern, kann man sich zur Erheiterung an die Wand nageln - zu mehr ist das nicht nütze.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zu dem Artikel: Es gibt keine geistigen Störungen, nur unerwünschtes Verhalten? Das soll er mal den Schizophrenen erklären, die froh darüber sind, dass ihre Pillen wirken. (Kenne zwei persönlich).


    Spätestens dann, wenn man Dinge wahrnimmt, die nicht vorhanden sind, kann man nicht mehr von unerwünschten verhalten sprechen. Von den ganzen anderen möglichen Störungen, die man haben kann, ganz abgesehen.


    Klar gibt es Fehldiagnosen und ADHS ist vermutlich beliebt dafür, bzw. muss nicht immer medikamentös behandelt werden, aber alles auszuschließen? Das ist ein Fehler in die andere Richtung.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • Einer meiner Schüler hatte seine Medikamente seit Beginn des Schuljahres nicht genommen - ich hatte das überhaupt nicht bemerkt, der Vater hat es mir diese Woche beim Elterngespräch gesagt. Leistung und Verhalten sind exakt gleich. ??? Schon komisch...

  • Nicht komisch - sondern entweder Ausdruck einer Fehldiagnose eines Feld-,Wald- und Wiesenarztes, der Ritalin verordnet hatte, weil die Eltern das so wollten, oder einer geglückten Verhaltensmodifikation durch zeitweilige Medikamentengabe.
    ADHS kann nur von speziell ausgebildeten Psychologen mit medizinischen Fachkenntnissen über hirnorganische Störungen verlässlich diagnostiziert werden. Mancher "Zappelphilipp" ist einfach nur ein verzogenes Kind, das gelernt hat, dass es durch Geschrei, Gezappel und Gezeter seinen Willen durchsetzen kann. Dem Kind hätte man auch ein Placebo verabreichen können - und hätte eventuell denselben Effekt erzielt, weil durch das Medikament - und entsprechende Lerneffekte - eine Verhaltensmodifikation erfolgt ist.


    Informationen zu ADS, ADHS, Missbrauch und Selbstagression findest du über die hier aufgeführten Links:
    http://www.autenrieths.de/links/linksju.htm

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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