Gibt es ADHS gar nicht?

  • Hm - bin gerade am Grübeln, zudem zwei meiner Schüler über die Ferien eine "Spontanheilung" durchgemacht haben - die häuslichen Verhältnisse haben sich geändert/verbessert - und man hat ganz andere Menschen vor sich sitzen - ohne Chemie. :ohh:

  • Ich bin der persönlichen Meinung, es gibt ADHS als weitverbreitete Krankheit nicht unbedingt.


    Viele Kinder werden einfach schlecht erzogen und ADHS dient als Ausrede der Eltern dafür.
    Weiterhin halt ich eine verschlechtende Ernährung als Grund für ADHS - zu viel Zucker und "processed foods" sind tödlich dafür...Cola, Eistee, weißes Brot, Schokolade, Süßigkeiten, Chips jeden Tag --> grauenvoll!


    Wenn man nach "ADHS diet" googlet, bekomment man eine Unmenge an Artikeln darüber, hier zur Auswahl


    http://civileats.com/2011/03/2…2%80%99s-the-food-stupid/
    http://www.lehrerfreund.de/schule/1s/adhs-diaet



    Jedoch möchte ich nicht ausschließen, daß es ADHS gibt. Ich glaube, man stempelt einfach die Kinder schneller ab, da es zum Teil "Modeerscheinung" ist....

    • Offizieller Beitrag

    ganz sicher mag es ADHS als Krankheitsbild geben.
    In sehr vielen Fällen werden m.E. jedoch Kinder, besonders Jungen, pathologisiert, die man früher als "richtige Jungen" oder "Lausebengel" bezeichnet hätte, die einen stärkeren Bewegungsdrang haben und wenig Möglichkeiten, ihn auszuleben.
    Veränderter Medienkonsum/ verändertes Spielverhalten spielt bei der Enstehung der "Zappeligkeit" vermutlich eine ziemlich starke Rolle.

  • Wird ADHS in den letzten Jahren nicht wie ein Grippevirus massenhaft übertragen und verbreitet ? Kommt mir jedenfalls so vor, weil die ADHSler irgendwie immer mehr werden. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Sicherlich hat auch das veränderte Freizeit- und Medienverhalten "Schuld" (neben dem Trend zur Industrienahrung). Ich kann mich an meine eigene Schulzeit erinnern, da gab es vielleicht 2-3 Fälle pro Jahrgang (4-5 Klassen) von "Verhaltensauffälligkeiten". Aber wir waren in dem Alter auch täglich stundenlang unterwegs statt vor dem Computer zu hocken oder auf dem Handy zu tippen. Fernsehen gab's abends vielleicht eine Stunde mit den Eltern, echte "Filme" wurden einmal die Woche angesehen. Und auch die waren viel ruhiger als das, was man heutzutage so sieht.


    ADHS ist meiner Meinung nach eine Kombination aus geändertem Freizeitverhalten, Reizüberflutung durch die Medien und falschen Ernährungsgewohnheiten. Als "Einbildung" würde ich ADHS sicherlich nicht bezeichnen.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ah, da gibts doch den wunderbaren Artikel über die TDSD, siehe z.B. hier: http://www.lernwelt.at/downloads/tdsd.pdf


    Die Zuschreibung eines Syndroms beim Auftreten von soundsoviel Symptomen mag bei Masern hilfreich sein, bei psychischen Auffälligkeiten bringt sie leider kein Stück weiter.
    Und nein, ADHS wird nicht bei Kindern diagnostiziert, die großen Bewegungsdrang haben, wie ein "richtiger Junge" früher, sondern bei sehr auffälligen Schülern, die keine 2min. ruhig sitzen können. Und fange bei den Familien an zu graben und du wirst keine auffälligen EEGs finden sondern Chaos, Inkonsequenz, Ängste und Aggressionen.

    zwei meiner Schüler über die Ferien eine "Spontanheilung" durchgemacht haben - die häuslichen Verhältnisse haben sich geändert/verbessert - und man hat ganz andere Menschen vor sich sitzen - ohne Chemie. :ohh:

    Brauchts da für dich noch Fachartikel?

    Einmal editiert, zuletzt von Pausenbrot ()

  • Bevor man als vermeintlichen Beleg eine Publikation des Kopp-Verlages postet, sollte man sich vor allem kurz darüber informieren, wer das ist, vor allem als Lehrer:


    Zitat von "wikipedia"

    Verlegt werden unter anderem Bücher zu Themen der Prä-Astronautik, der Ufologie, des Erfundenen Mittelalters, des Kreationismus, der Astrologie, der Geomantie sowie der Germanischen Mythologie, des Islamismus, der Freiwirtschaftslehre und „Enthüllungen“ wie zu sogenannten „linken Lebenslügen“
    ....
    Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik schrieb in einem Beitrag, dass sich die Autorenliste des Kopp-Verlags wie ein „Who-is-Who der deutschen Verschwörungsliteratur“ lese, darunter einige Autoren „mit Nähe zu rechtem und esoterischem Gedankengut“, die „in der rechten Szene gerne rezipiert werden“. Vertrieben würden zudem auch Bücher von Jan Udo Holey, dessen Werke „durchsetzt mit rechtsextremer Esoterik“ wären


    Man kann ja über ADHS verschiedener Meinung sein, aber ob ich zur Meinungsbildung unbedingt Publikationen von einem Verlag heranziehen würde, der mir auch gleich erklärt, warum die Illuminaten die UFO-Landung in Rosevelt vertuscht haben und wie ich genau ich meinen Aluminiumhut falten muss, damit der die CIA-Gedankenkontrollstrahlen auf effektiv abgeschirmt werden, würde ich doch eher verneinen.
    (Ganz nebenbei würde ich doch einen Admin oder den Treadstarter bitten den Link auf die Veröffentlichung zu entfernen, ich glaube, es muss nicht unbedingt sein, dass man solchen Zeitgenossen noch bei der Verbesserung ihres Pageranks hilft.)

  • und wie ich genau ich meinen Aluminiumhut falten muss, damit der die CIA-Gedankenkontrollstrahlen auf effektiv abgeschirmt werden

    Sowas geht? Kannst du die Falttechnik des Hutes bitte posten?


    ...Dein Beitrag hebt meine Laune am frühen morgen :rofl:

    • Offizieller Beitrag

    "Gibt es eine Krankheit oder nicht" ist irgendwie nicht die richtige Frage.


    Zu Zeiten, als es noch keine wissenschaftliche Erklärung der Welt en vogue war, gab es bestimmte Krankheiten auch nicht, sie wurden dann eben als Besessenheit vom Teufl diagnostiziert und religiös "behandelt". Eine Krankheit entsteht dadurch, dass man einem Phänomen (hier: Verhalten) einen Namen gibt und es als Krankheit einstuft.


    Dass sich daran, wann auch immer möglich, gleich eine ganze Industrie an Pharmazeutika und anderem dranhängt, ist die logische Konsequenz. Das erhöht dann wiederum die Motivation, diese Krankheit oft zu diagnostizieren. Für die Eltern ist das auch einfacher als zu gucken, wie man das ganze System Familie komplett umstrukturieren könnte. Was oft auch gar nicht möglich ist, desgleichen in der Schule.


    Also werden die Kinder ruhiggestellt. Ich schreibe das jetzt so abwertend, meine es aber nicht in allen Fällen so - es gibt auch solche Fälle: ich hatte mal einen Oberstufenschüler, der uns und vor allem sich selber mit siener unfassbaren Vergesslichkeit und Rastlosigkeit an den Rand der nervlichen Belastbarkeit getrieben hat. Der bekam mit 17 auf eigene Initiative erstmals Ritalin und sagte dann zu mir: "Es ist, als hätte jemand mit einer hohen Diopttrienzahl endlich eine Brille bekommen. Ich sehe endlich klar. Mir geht es so gut.". Er hat ein richtig gutes Abi hingelegt. Was aber mit den Langzeitwirkungen ist, oder ob sich sein Gehirn umstellt und er abhängig bleibt? Und ob es das dann wert war? Ich weiß es nicht.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Das es ADHS gar nicht gibt möchte ich nicht sagen, ich denke, damit tut man einigen Betroffenen Unrecht. Aber ich glaube schon, dass zu schnell "ADHS" geschrieen wird, wenn Kinder und Jugendliche zu Verhaltensauffälligkeiten neigen. Ich finde es schlimm, denn eine Behandlung mit Ritalien und co. ist schon ein ziemlich heftiger Eingriff, der eigentlich nur bei denjenigen vorgenommen werden sollte, die es wirklich brauchen.


    Moebius: Also die Anleitung für den Hut hätte ich auch gerne ;)

  • Da muss ich sofort wieder an das Buch von Manfred Lütz denken ("Irre"), das ich mit Begeisterung gelesen habe. Darin geht es nicht um ADHS sondern um psychische Krankheiten im Allgemeinen. Es enthält aber ein sehr interessantes Kapitel über den Sinn und Unsinn von Diagnosen. Er sagt (sinngemäß), dass der Sinn einer Diagnose immer nur der sein kann, daraus eine Behandlungsmöglichkeit abzuleiten und dass es eine Unart ist, Menschen mit Diagnosen zu belegen, wenn deren Folge keine Behandlung ist!


    Und das ist für mich genau der Punkt bei diesen ADHS-Diagnosen. Ich bin absolut skeptisch, die Kinder gleich mit Medikamenten zuzuballern, aber dass nach der Diagnose NICHTS passiert (außer:"aber SIe wissen doch, dass er ADHS hat, damit müssten Sie als Lehrer jetzt auch langsam mal umgehen können), kann es doch auch nicht sein. Wenn eine Diagnose erfolgt und man sich entscheidet, keine Medikamente zu geben, müsste man sich doch andere Behandlungsmethoden (Verhaltenstherapie oder mindestens Veränderungen im Umfeld) überlegen und kann nicht einfach sagen:"Der hat halt ADHS, das ist jetzt eben so!" Schließlich haben die Kinder ja auch selbst einen Leidensdruck (auch wenn vielleicht nur mittelbar durch das Nichterreichen gesteckter Ziele), und es sollte ihnen ein Weg eröffnet werden, die Krankheitssymptome loszuwerden.


    Soweit noch einmal ein etwas anderer Aspekt zur Thematik (über das Existieren oder Nichtexistieren einer Krankheit erlaube ich mir kein Urteil)

  • Oh ja, Manfred Lütz ist da echt toll. Er vertritt auch die Ansicht, dass es Burnout nicht gibt und ich kann seiner Argumentation da sehr gut folgen. (Für diejenigen, die "Irre" nicht gelesen haben, in kurz und vermutlich nicht 100% íg auf den Punkt: Burnout ist für ihn ein Stempel für andere Krankheitsbilder wie Depression oder auch einfach: Chronische Überforderung. Er räumt aber auch ein, dass der Begriff wegen seiner doch positiven Konnotation (hat sich total reingehängt) für manche dann zu einer angemessenen Behandlung führt.


    Aber BTT: Ich vermute, dass ADHS einerseits Modediagnose ist, und die kleinen Kackbratzen einfach mal ihren Arsch auf dem Stuhl halten sollen. ;) Aber es gibt definitiv auch Fälle, wo eine Störung vorliegt, bei der ich mir nicht erlaube, Ursache und richtige Behandlung wissen zu können. Aber: Ritalin ist nicht die permanente Lösung, mit etwas Pech ist das lebenslänglich. Auch wenn viele chronische Leiden sich gut kontrollieren lassen, sollte das erste Ziel die Heilung sein. Und wenn es kein Ritalin gibt, sollte wirklich was anderes unternommen werden. (Stimme dir da vollkommen zu, chemie77!)


    Zur eigenen Erfahrung hatte mal das "Vergnügen" einen Schüler zu unterrichten, dem das Ritalin ausgegangen war. (Sonst wurde er nicht behandelt und aus unerfindlichen Gründen war es ein Ding der Unmöglichkeit an ein neues Rezept zu kommen.) Ich meine, er war auch so ein Arschloch (muss ich so sagen, einfach ein fieser Charakter, nicht nur das Verhalten!), aber ohne die Pillen... Ich habe ihm jede Stunde gefragt: "Na, Nachschub?" und jede Stunde gebetet, dass er endlich wieder die Scheiß Pillen nimmt! Ist Mittlerweile knapp 3 Jahre her, das heißt ich erinnere mich nicht mehr an Details, aber es war anstrengend. Rückblickend muss ich sagen, dass der arme Junge vermutlich beschissene Eltern hat.

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

  • "Gibt es eine Krankheit oder nicht" ist irgendwie nicht die richtige Frage.


    Zu Zeiten, als es noch keine wissenschaftliche Erklärung der Welt en vogue war, gab es bestimmte Krankheiten auch nicht, sie wurden dann eben als Besessenheit vom Teufl diagnostiziert und religiös "behandelt". Eine Krankheit entsteht dadurch, dass man einem Phänomen (hier: Verhalten) einen Namen gibt und es als Krankheit einstuft.

    Aber es gibt keine wissenschaftliche, medizinische Erklärung für ADHS und die Entstehungszusammenhänge. Ich halte diese Verharmlosung für gefährlich für das betroffene Kind.


    Nehmen wir ein vergleichbares Beispiel aus der ICD 10, der Klassifikationsrichtlinie, nach der auch ADHS diagnostiziert wird:



    Essattacken bei anderen psychischen Störungen


    Info.:Übermäßiges Essen als Reaktion auf belastende Ereignisse, wie etwa
    Trauerfälle, Unfälle und Geburt.


    Hier sind die belastenden Ereignisse sogar beispielhaft benannt!


    Wenn nun eine Schülerin übermäßig dick ist/ sich selbst ritzt oder im Gegenteil nach und nach 2/3 seines Körpergewichts verliert, würde dann auch jemand sagen "ach, gebt dem Mädel mal was zur Beruhigung, es hat halt Anorexia nervosa"?


    Wenn ADHS als Folge von Bindungsproblemen der Kindesmutter, emotionaler Vernachlässigung und/ oder inkonsequentem Erziehungsstil erklärt würde möcht ich sehen, wieviele Eltern noch nach einer medizinischen Diagnose schreien würden. Dieses Abfertigen mit einer Diagnose, ohne daraus Schlüsse zu ziehen macht mich zumindest regelrecht wütend.

  • Oh ja, Manfred Lütz ist da echt toll. Er vertritt auch die Ansicht, dass es Burnout nicht gibt und ich kann seiner Argumentation da sehr gut folgen. (Für diejenigen, die "Irre" nicht gelesen haben, in kurz und vermutlich nicht 100% íg auf den Punkt: Burnout ist für ihn ein Stempel für andere Krankheitsbilder wie Depression oder auch einfach: Chronische Überforderung. Er räumt aber auch ein, dass der Begriff wegen seiner doch positiven Konnotation (hat sich total reingehängt) für manche dann zu einer angemessenen Behandlung führt.

    Was ändert es für den Betroffenen, ob er an "Burnout" leidet oder unter einer "Depression"? Da sind wir schon wieder bei Begriffsklaubereien und dem Umstand, dass es Menschen beschissen geht und -je nach Diagnose- andere meinen, darüber urteilen zu können.


    Wer noch nie in seinem Leben "aus der Bahn geworfen" wurde, sollte es unterlassen, Bücher über den Gefühlshaushalt anderer Leute zu schreiben.

  • Ich möchte noch einmal meine Bitte nach Entfernung des Links oben wiederholen - ich finde nicht, dass man so einem Sektiererverein noch eine Plattform bieten sollte.
    Ich wüsste auch nicht, was genau Eva Herman dazu qualifiziert, medizinische Themen, wie die Existenz von ADHS, zu bewerten. Was die eigentlichen Kernthemen ihres "journalsistischen Schaffens" sind, sollte hoffentlich hinlänglich bekannt sein.

  • Was ändert es für den Betroffenen, ob er an "Burnout" leidet oder unter einer "Depression"? Da sind wir schon wieder bei Begriffsklaubereien und dem Umstand, dass es Menschen beschissen geht und -je nach Diagnose- andere meinen, darüber urteilen zu können.


    Wer noch nie in seinem Leben "aus der Bahn geworfen" wurde, sollte es unterlassen, Bücher über den Gefühlshaushalt anderer Leute zu schreiben.


    Ähm, dieser Mann hat schon ein wenig Ahnung als Psychiater. Und er leugnet ja nicht, dass die Menschen mit Burnout Probleme haben! Aber je nachdem, was man hat, kann die korrekte Diagnose schon wichtig sein, wenn es nicht ein Fall ist, bei dem eine Gesprächstherapie/Pillen/sonstige Behandlung so oder so helfen würde. (Irgendwie habe ich ja geahnt, dass ich es so wiedergeben werde, dass es falsch ankommt) "Irre" ist vor allem ein Plädoyer für Akzeptanz von Menschen, die nicht "funktionieren". Und eine Aufforderung, sich nicht unbedingt mit dem ersten Eindruck zufrieden zu geben.


    Und genauso sehe ich es bei ADHS: Das Kind "funktioniert" nicht -> ADHS -> Ritalin. Vermutlich sehen auch viele Menschen diese Diagnose deswegen als kritisch: Bei verantwortungslosen Ärzten gibt es den Stempel schnell und wenn nicht, suchen die Eltern solagne, bis sie jemanden gefunden haben. Sie müssen ja noch nicht mal unbedingt Schuld haben, dass das Kind so ist, wie es ist, aber manchmal ist es eine zu leichte Antwort.


    /edit: Falsches Buch im Kopf gehabt, es war der Nachfolger: "Bluff"
    Lassen wir Herrn Lütz mal selbst für sich sprechen: http://www.youtube.com/watch?v=Ho9yYaJCBA8

    Quiet brain, or I'll stab you with a Q-Tip!

    Einmal editiert, zuletzt von MSS ()

  • MSS, achso, da hab ich dich tatsächlich falsch verstanden und zu schnell aufgeregt ;) ...


    Ich meinte übrigens nicht die "Schuld der Eltern", dass das Kind so ist, wie es ist, sondern die Sichtweise von Ursachen und Entstehensbedingungen, die auch andere Behandlungsansätze erfordern (oder positiver formuliert: konstruktiven Umgang überhapt erst ermöglichen!).

  • Und das ist für mich genau der Punkt bei diesen ADHS-Diagnosen. Ich bin absolut skeptisch, die Kinder gleich mit Medikamenten zuzuballern, aber dass nach der Diagnose NICHTS passiert (außer:"aber SIe wissen doch, dass er ADHS hat, damit müssten Sie als Lehrer jetzt auch langsam mal umgehen können), kann es doch auch nicht sein. Wenn eine Diagnose erfolgt und man sich entscheidet, keine Medikamente zu geben, müsste man sich doch andere Behandlungsmethoden (Verhaltenstherapie oder mindestens Veränderungen im Umfeld) überlegen und kann nicht einfach sagen:"Der hat halt ADHS, das ist jetzt eben so!" Schließlich haben die Kinder ja auch selbst einen Leidensdruck (auch wenn vielleicht nur mittelbar durch das Nichterreichen gesteckter Ziele), und es sollte ihnen ein Weg eröffnet werden, die Krankheitssymptome loszuwerden.

    Wenn dir irgendwelche Eltern die ""ADHS-Diagnose" unter die Nase halten, dann frage einfach ganz konkret, was du als Lehrer tun sollst. Das wissen die Eltern nämlich im Regelfall auch nicht. Woher sollest du das wissen, als Nicht-Mediziner? Oft erwarten sie von dir einfach eine Art "Wunderheilung". Da hilft nur deutlich machen, dass die Behandlung von diagnostizierten Krankheiten nicht in deinen Kompetenzbereich fällt. Dafür hat unsere Gesellschaft Ärzte, Psychologen, Verhaltenstherapeuten usw.


    Zitat

    Soweit noch einmal ein etwas anderer Aspekt zur Thematik (über das Existieren oder Nichtexistieren einer Krankheit erlaube ich mir kein Urteil)

    Richtig. Warum sollte man eine ärztliche Diagnose anzweifeln? Und sich damit nur zusätzlichen Ärger einhandeln (und nebenbei noch seinen Komptenzbereich überschreiten. Wir behandeln ja auch keine Zahnschmerzen in der Schule...)


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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