iPad-Klassen in Los Angeles: Kosten explodieren, Schüler umgehen Softwaresperren
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Gottseidank gibt es noch altruistische Unternehmen wie Micro$oft, die die Schulen ganz ohne Hintergedanken ausstatten ...
(Mehr als die Artikelüberschrift gelesen?)Wer sich für die technischen Hintergründe interessiert, wird wohl nicht den SPIEGEL lesen, sondern beim Fachmann nachschauen: http://speirs.org/blog/2013/10/1/battle-los-angeles.html
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Wenn man für 1 Milliarde Dollar Hardware und die entsprechende Infrastruktur verkauft, kann man von den beteiligten Firmen wohl verlangen, dass diese sich ausreichend Gedanken machen, wie man so ein System absichert. Falls diese Firmen das nicht können oder nicht wollen, sind sie einfach für solch ein Projekt fehlqualifiziert. Egal ob sie Apple oder sonstwie heißen. Das Wissen, dass Schüler gerne alle Schutzmaßnahmen bis an die Grenzen austesten, hätte die hochbezahlten IT-Berater, die in diesem Projekt sicherlich mitgewirkt haben, spielend leicht beim Systemadministrator einer x-belieben Schule erfragen können...
Gruß !
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Zitat
The biggest problem with the iPad plan isn't the hands-on misuse of the tablets by students, however. It's that no one can explain what educational problem the iPad is supposed to fix.
Resources? Did it really make sense to use a school construction bond to buy 10,000 fragile, inevitably obsolescent electronic devices instead of, you know, building or upgrading school facilities? Or buying books (which don't tend to go astray even when they're taken home)?
As we've pointed out before, school administrators are often fascinated by advanced technology because they're technological rubes. Teachers, who have to deploy these things in class, are often less impressed, for good reason.
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In 2009, the Education Department studied how math and reading software influenced student achievement. The study found that the difference in test scores between the software-using classes and the control group was "not statistically different from zero." (I'd link to the study, but it's offline -- government shutdown, you know.)
The factor that always gets forgotten in the misty glow of educational tech is how to pay for it and keep it upgraded. It's also forgotten who really benefits from the expenditures -- the manufacturers. Is it any surprise that the most relentless promoter of tablets as learning tools is, um, Apple?
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What's needed for educational progress is good teachers, and more of them, with adequate supplies and comfortable school environments.
And not just any technology, but the right technology. As former Los Angeles Deputy Mayor Austin Beutner observed Wednesday in an Op-Ed in The Times, some 250,000 L.A. schoolchildren need eyeglasses. Without them, they can't read a blackboard.
Do you really think it'll be better for them if they're squinting at an iPad instead? Teachers attest that equipping a nearsighted child with glasses makes an instantaneous improvement. Give that child an iPad, and you've accomplished almost nothing.
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Man könnte jetzt auch fragen, warum der Rechenschieber durch den Taschenrechner ersetzt wurde ... Sorry für den Sarkasmus, aber ich finde die Argumentation "es hat keinen signifikanten Einfluss auf Prüfungsergebnisse" ziemlich einfältig.
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Ich seh's ähnlich. Weder braucht man bei digitalen Medien glasige Augen vor Begeisterung zu bekommen und tiefgläubig "haaach, jetzt wird alles gut" seufzen, noch braucht man die Finger zu kreuzen und zwecks Teufelsabwehr ein wenig Salz über die linke Schulter zu werfen.
Ipad und Co. sind ganz normale Werkzeuge. Die man, mit etwas Talent und Interesse, zur Bereicherung und Vereinfachung des Unterrichts oder dessen Planung einsetzen kann - oder auch zum Gegenteil, wenn man es eben nicht will oder kann. Das gleiche gilt für Papier. Das, wie ja bekannt ist, zum Schreiben wundervoller Aufsätze, genialer Gedankengänge sowie übler Mobbingnachrichten oder Spickern verwendet werden kann. Der Idiot sitzt im Zweifelsfall vor dem Medium - und ist nicht das Medium selbst...
Apple nervt mich (als iphone / ipod / macbook) Nutzerin oft, weil es mir vorschreiben will, wo und wie oft ich gekaufte Daten nutzen darf. Und weil mich Programme wie itunes zu gängeln versuchen. Hat aber auch viele Vorteile, die andere Systeme nicht bieten können. Ebenso ermüdend wie Medienverherrlichung und Medienverteufelung finde ich diesen ewigen Windows vs. Apple-Krieg.
Das Zeug ist nunmal da. Wer nicht schlau genug ist, sich sein eigenes Betriebssystem zu kreieren und damit in einer Apple/Windows-dominierten Welt zu kommunizieren, muss halt mit dem arbeiten, was da ist. Und da ist es grundsätzlich eher gut, pragmatisch und nicht ideologisch ranzugehen. -
Man kann übrigens auch Prüfungen so gestalten, dass der Gebrauch des iPads zum Vorteil wird und man kann Prüfungen auch so gestalten, dass der Gebrauch egal welchen Hilfsmittels (ob nun illegal oder nicht) nutzlos wird. Ich habe erst letztens einer Klasse erlaubt, einen Spickzettel mit in die Prüfung zu bringen und der Notenschnitt war hinterher nicht höher oder tiefer als sonst auch. Für die Klasse war es trotzdem eine psychologische Hilfe, den Spick in der Hand zu haben. Also kann ich eine Prüfung auch so aufsetzen, dass sich ein Schüler trotz möglicherweise unerlaubten Internetzugang keinen Vorteil verschaffen kann.
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Es geht hier doch gar nicht um Apple vs. Windows oder um die Vor- und Nachteile des Einsatzes von iPads im Unterricht.
Wer insbesondere den Artikel bei der LA Times und die Leserkommentare aufmerksam liest, stellt fest:
- Da wurde für eine Milliarde Dollar Hardware gekauft, iPads und Infrastruktur(WLAN,...), OHNE sich vorher ausreichend Gedanken zu machen über das Sicherheitskonzept, was bei Verlust der Geräte passiert, ohne Training der Lehrkräfte, ohne Unterrichtskonzepte,...
- Das ganze wurde über Anleihen finanziert ("school-bonds"), über welche die Wähler vorher abgestimmt haben. Versprochen wurde, mit dem Geld Schulen zu renovieren, gekauft wurden iPads -> die Wähler fühlen sich mehrheitlich verar...
- Es handelt sich um eine typische "Top-Down-Aktion" initiiert vom School-Board in Los Angeles. Die "Basis", inbsesondere die Lehrkräfte wurde nicht befragt (kennt man ja auch von Deutschland)
- Jeder Schüler in Los Angeles bekommt steuerfinanziert sein iPad für knapp 700 Dollar. Aber Geld, um 250.000 Schüler mit einer Brille auszustatten, damit sie überhaupt von der Tafel, aus Büchern oder dem iPad vernünftig etwas ablesen können, ist nicht vorhanden. Die Brillen würden in der Summe ein Bruchteil der iPads kosten.
Ich behaupte: Da ist der zweitgrößte Schul-Distrikt der USA ganz gewaltig auf den iPad-Hype hereingefallen... Eine Aktion vorbei am Wähler, vorbei an den Schülern und vorbei an den Lehrkräften. Ich sehe nur einen Haupt-Profiteur in dieser ganzen 1-Milliarden-Dollar-Geschichte.
Gruß !
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In Hinblick auf diese Aspekte magst du recht haben. Da du den Link mehr oder weniger unkommentiert eingestellt bzw auf den Apple-Aspekt (zu) fokussiert hattest (haben schienst), habe ich ihn so verstanden, als sei das ein weiterer "Scheiß-neue-Medien-und-ganz-besonders-Scheiß-Apple"-thread mit technikfeindlichem Unterton. Wenn ich das missdeutet habe, sorry!
Ich hab da mal einen längeren Artikel dazu gelesen, leider finde ich ihn nicht digital, den ich ganz erhellend fand, weil kritisch aber nicht verteufelnd. Die Möglichkeiten von neuen (*stöhn*) Technologien im Bereich education wurden bewertet, aber auch die Bedingungen, die gegeben sein sollten - und die finde ich überwiegend nachvollziehbar.
Affordability
Accessibility
Simple (User Friendly)
Standardization
Efficiency
Non-Profit (Academic Focused)
Creative Commons
Environmentally FriendlyAll das wird bei der Implementierung immer wieder neu diskutiert werden müssen.
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Unsere Schüler bzw. deren Eltern bezahlen pro Schuljahr etwa 500 CHF für anfallende Arbeitsmaterialien. Das macht für die gesamte Zeit am Gymnasium also rund 2000 CHF. Eine einmalige Investition in ein iPad + Skripte anschliessend digital zur Verfügung stellen wäre billiger.
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Es wäre billiger und in meinen Augen auch aus Sicht der Lehrer und Schüler angenehmer, wenn man alles zentral über Tablet Computer oder Notebooks regeln muss, da gibt es einige Vorteile und Nachteile, jedoch müssen Unterrichtskonzepte VORHER darauf abgestimmt werden, man muss die Lehrer und Schüler entsprechend trainieren und sich auch um die Sicherheit Gedanken machen. Zudem sind 500€ für ein solches Gerät vielleicht weniger als alles, was während der Schullaufbahn sonst anfällt, aber man muss auch hier noch Folgekosten rechnen und sehen, dass die Investition auf einmal getätigt werden muss und gerade sozial schwächere Familien können sich das nicht leisten.
Die informatische Infrastruktur an den meisten Schulen sollte erst einmal generell verbessert werden und damit meine ich nicht nur Hard- und Software, sondern auch den Umgang damit und die Einbindung in Unterrichtskonzepte. Wenn man es richtig angehen würde, könnte es durchaus eine enorme Erleichterung bedeuten.
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