Elternzeit und Abiturkurse

  • Hallo liebe Foren-Gemeinde,


    ich spiele mit dem Gedanken, nächstes Jahr von Mai bis Juni in Elternzeit zu gehen - also praktisch zwischen den Osterferien und den Sommerferien. Allerdings habe ich auch ein wenig Bedenken, weil ich drei Abiturkurse habe und die Prüfungen in diesen Zeitraum fallen.
    Die Prüflinge im mündlichen Abitur wären sicher verunsichert, wenn ich sie nicht selbst prüfe. Außerdem lade ich den Kollegen Mehrarbeit auf, und die Schulleitung wäre über den Aufwand für die Umplanung sicher auch nicht erfreut.
    Gibt es vielleicht einen Kompromiss, dass ich die Elternzeit für die Abiturprüfungen unterbreche? Das könnte ich mir vorstellen, habe aber keine Ahnung, ob das überhaupt möglich ist.
    Natürlich könnte ich auch in Teilzeit arbeiten, aber das halte ich für die schlechteste Alternative.

  • ich spiele mit dem Gedanken, nächstes Jahr von Mai bis Juni in Elternzeit zu gehen - also praktisch zwischen den Osterferien und den Sommerferien. Allerdings habe ich auch ein wenig Bedenken, weil ich drei Abiturkurse habe und die Prüfungen in diesen Zeitraum fallen.

    Fairerweise solltest du die Schulleitung möglichst bald davon unterrichten. Dann kann die entsprechend planen etc.


    Verstehe ich das richtig, dass du 2 Monate in Elternzeit gehen möchtest? Kommt nur mir das eher kurz vor?


    Pausi

  • Vielleicht handelt es dabei um die beiden "Vätermonate". Hat mein Mann direkt im Anschluss meiner 12monatigen Elternzeit so gemacht. Das war auch mittendrin.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • weil ich drei Abiturkurse habe und die Prüfungen in diesen Zeitraum fallen.



    Die Kollegen und auch die Abiturienten werden sich freuen........
    Ich durfte bereite für "erkrankte" Kollegen sowie Kollegen in Elternzeit einspringen. Gut, wenn man selbst im Thema ist. Pech, wenn nicht.


    Abgesehen davon und genauer auf deine Frage: Ob man die Elternzeit unterbrechen kann, weiß ich nicht. Ist es dir möglich einen anderen Zeitpunkt zu wählen?


    Grüße
    Raket-O-Katz

  • Vielleicht mache ich mich gleich ein bißchen unbeliebt mit meiner Einstellung zu diesem Thema, aber ja, ich denke schon, dass weder Schulleitung noch Schüler darüber erfreut sein werden, andererseits finde ich, dass das eigene Kind immer Vorrang haben sollte. Und wenn es bei euch gut reinpasst mit diesen zwei Monaten, dann mach das auch so. :) Wenn die Schulleitung das rechtzeitig weiß, kann sie entsprechend planen....ich weiß ja nicht, ob es bei euch Entlastungsstunden gibt für Korrekturfächer im Abi etc.....

  • Während der Elternzeit kann auch Stundenweise gearbeitet werden:

    Zitat

    §15 BEEG(4) Der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin darf während der Elternzeit nicht mehr als 30 Wochenstunden im Durchschnitt des Monats erwerbstätig sein.

    http://www.gesetze-im-internet.de/beeg/__15.html


    Bei uns wird das häufig so gehandhabt, dass die "Vätermonatskollegen" ihre Abiturkurse weiterführen und die 4 Stunden pro Woche arbeiten. Während des Abiturs ist das natürlich etwas schwierig, da die Frage was da zur Arbeitszeit gehört und was nicht auch bundeslandabhängig ist. In Nds. werden z.B. offiziell alle Unterrichtsstunden bis zur Abgabe der korrigierten Klasuren als "erteilt" gewertet und erst danach fallen Minusstunden an. Allerdings muss man dabei beachten, dass der Verdienst auf das Elterngeld anteilig angerechnet wird und man das eigentlich den Schülern und Kollegen zuliebe macht.


    Prinzipiell müsste es also möglich sein, die Prüfungen selbst zu halten, wenn eine Weiterbeschäftigung im Rahmen der Abiturkurse umgesetzt wird. Drei Kurse ist natürlich recht viel, zumal dann ja nicht nur mündliche Prüfungen (in der Woche könnte der Partner ja ggf. evtl. Urlaub nehmen) sondern auch die schriftlichen Klausuren anfallen dürften.

  • Bist du Papa und es handelt sich um das "Wickelvolontariat"? Und wird deine Frau in der Zeit vollzeit arbeiten? Oder wie ist das geplant?


    Es klingt halt nicht sonderlich geschickt, zwei Monate zu unterbrechen, wenn Abiprüfungen sind (ob du die Zeit genießen kannst?). Und du hast immerhin 6 Wochen Sommerferien und kannst dann viel Zeit mit deinem Kind verbringen. Es geht wohl vorrangig darum, die staatliche Förderung abzugreifen. Danach geht es dann weiter wie üblich: Du arbeitest vollzeit und deine Frau kümmert sich um das Kind. Ist das so?

  • Es klingt halt nicht sonderlich geschickt, zwei Monate zu unterbrechen, wenn Abiprüfungen sind (ob du die Zeit genießen kannst?).Und du hast immerhin 6 Wochen Sommerferien und kannst dann viel Zeit mit deinem Kind verbringen.

    Deshalb hat man einen Rechtsanspruch auf die Elternzeit, damit man eben nicht nur dann Zeit mit seinem Kind verbringen kann, wenn es dem Arbeitgeber passt.

    Es geht wohl vorrangig darum, die staatliche Förderung abzugreifen.

    Geht uns das etwas an? Wenn man Anspruch auf eine Förderung hat, so kann man die höchstens in Anspruch nehmen, aber nicht "abgreifen". Solche Pöbeleien sind eigentlich der ultimative Grund, die Nummer durchzuziehen.


    Pausi

  • Schön gesagt Pausenclown, ich finde den Ton doch sehr befremdlich, der hier von Piksieben kam.


    Ehrlich gesagt finde ich es sehr löblich den Schülern gegenüber, dass der TE überhaupt darüber nachgedacht hat. Der Familie gegenüber finde ich es aber vollkommen daneben, sollen doch die Schüler mal Schüler sein, warum muss denn die Familie dafür immer und überall zurückstecken?

  • Sehr gut auf den Punkt gebracht Pausenclown & Susannea.


    Wenn man spitz rechnet, ist es häufig ungünstig:
    - mündliche und schriftliche Abiurprüfungen
    - letzte Phase vor den Abiturprüfungen (letzten 2 Monate, die die SuS zur Schule gehen)
    - Klausuren / Klassenarbeiten müssen geschrieben & vorbereitet werden.


    Warum muss man die Elternzeit unbedingt in den Sommerferien nehmen? Wenn Papa in der freien Wirtschaft arbeiten würde, würde er diese garantiert nicht mit seinem Jahresurlaub kombinieren, sondern sie dann nehmen, wann es für ihn und seine Familie am Besten ist.
    In den Sommerferien kann Papa sich auch so um das Kind kümmern. Aber er möchte sich eben noch mehr um das Kind kümmern. Ist doch eigentlich super :)

  • Natürlich darf jeder staatliche Förderung in Anspruch nehmen. Dafür ist sie ja da.


    Ich finde es nur so enttäuschend, dass junge Väter diese zwei Monate nehmen und danach ist wieder alles wie gehabt. Der Mann geht arbeiten und die Frau bleibt zu Hause oder macht Teilzeit. Dabei wäre es gerade für beamtete Lehrer ein Leichtes, eine Zeitlang die Stunden zu reduzieren. Das ist in der freien Wirtschaft oft viel schwieriger und karriereschädlicher.


    Und da war ich neugierig, wie das beim TE ist, da kam ja überhaupt keine Info dazu.


    Mir war schon klar, dass ich jetzt Haue kriege, aber ich spreche auch nur aus, was die betroffenen Kollegen, die auf einmal Prüfungen abnehmen müssen bei Schülern, die sie nie unterrichtet haben, wohl denken werden - wenn es ist, wie ich vermutete.


    Aber vielleicht ist es ja ganz anders. Ich hätte gern Aufklärung darüber.

    • Offizieller Beitrag


    Ich finde es nur so enttäuschend, dass junge Väter diese zwei Monate nehmen und danach ist wieder alles wie gehabt. Der Mann geht arbeiten und die Frau bleibt zu Hause oder macht Teilzeit. Dabei wäre es gerade für beamtete Lehrer ein Leichtes, eine Zeitlang die Stunden zu reduzieren. Das ist in der freien Wirtschaft oft viel schwieriger und karriereschädlicher.


    Es soll Lehrerehepaare geben, bei denen es trotzdem finanziell klüger und notwendig (so ein Haus bezahlt sich nicht von allein) ist, dass der Mann seine volle Stelle behält. Bei uns war es so. Mein Mann ist älter als ich, verdient also mehr, ich habe einen um ein Vielfaches längeren Anfahrtsweg zu meiner Schule (Spritkosten), er ist wirklich wesentlich schlechter ersetzbar als ich Wald- und Wiesenlehrerin, weil er der Computermensch seiner Schule ist, anstehende Koordinatorenstelle...
    Es gibt genug Gründe, warum es bei der "klassischen" Arbeitsteilung bleibt. Das muss man aber niemandem vorwerfen, kann ja jeder für sich entscheiden im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten. Und nur weil jemand Lehrer ist, aus Nettigkeit auf die ihm zustehenden Monate zu verzichten (was man ja auch mit Gehaltseinbußen sich erkauft!), kann ja wohl nicht verlangt werden.
    Mein Mann hatte zweimal die zwei Monate zwischen den Sommer- und Herbstferien (was ihm seine Kollegen netterweise auch gegönnt haben) und beim dritten hat er keine genommen, weil es finanziell sonst zu eng werden würde.
    Die PCs hat er in der Elternzeit trotzdem noch weiter betreut.
    Und das ist nicht enttäuschend, sondern ziemlich nett von ihm, weil er seine Kinder nämlich gerne länger in dem Maße wie in der Elternzeit betreut hätte.


    Edit: Je länger ich drüber nachdenke: Ich finde es ziemlich anmaßend, dass du enttäuscht bist von der Art und Weise, in der andere ihr Leben organisieren.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

    2 Mal editiert, zuletzt von jotto-mit-schaf ()

  • Ich finde es nur so enttäuschend, dass junge Väter diese zwei Monate nehmen und danach ist wieder alles wie gehabt. Der Mann geht arbeiten und die Frau bleibt zu Hause oder macht Teilzeit. Dabei wäre es gerade für beamtete Lehrer ein Leichtes, eine Zeitlang die Stunden zu reduzieren.

    Und wie hast du da gehandhabt?

    Und da war ich neugierig, wie das beim TE ist, da kam ja überhaupt keine Info dazu.

    Weil es auch auch gar nichts angeht.

    Aber vielleicht ist es ja ganz anders. Ich hätte gern Aufklärung darüber.

    Hättest du gern, soso. Es geht uns aber nach wie vor nichts an. Und Tipps zur aufgeworfenen Frage geben können wir dem TE auch so. Nach deinem bisherigen Auftritt finde ich es nicht angemessen, irgendwelche Infos vom TE einzufordern.


    Pausi

  • Ich finde den Ton von Piksieben auch grenzwertig, aber ich gehe trotzdem davon aus, dass sie mich nicht persönlich angreifen wollte.
    Pausenclown hat prinzipiell recht, dass es niemanden etwas angeht, warum ich meine Elternzeit in der Form nehmen möchte, wie ich es plane. Dennoch habe ich mich entschieden, darüber Auskunft zu geben, weil ich nichts zu verbergen habe und das die Diskussion vielleicht voranbringt.
    Meine Frau ist seit der Geburt unseres ersten Kindes Hausfrau. Trotzdem möchte ich in Elternzeit gehen, um sie in der schwierigen Zeit direkt nach der Geburt zu unterstützen. Ich denke, dass ich das Recht dazu habe, denn auch dafür ist die Elternzeit vorgesehen.
    Gerade die Betreuung der Geschwister ist in den ersten Monaten nach der Geburt eine besondere Herausforderung.


    Ich werde auf jeden Fall erstmal mit der Schulleitung sprechen. Es gibt sowieso gewisse gesetzliche Einschränkungen: Wenn ich die Elternzeit zwischen den Ferien nehme, muss ich die Elternzeit auf die Ferien ausdehnen.

  • Noch ein Nachtrag an Piksieben: Für das nächste Schuljahr plane ich übrigens eine Stundenreduktion, um meine Frau auch weiterhin im Haushalt und bei der Erziehung unterstützen zu können.

  • Trotzdem möchte ich in Elternzeit gehen, um sie in der schwierigen Zeit direkt nach der Geburt zu unterstützen.

    Klingt für mich danach, als wenn es _keinen_ Sinn macht, in dieser Phase die kurzen zwei Monate noch für Abiturprüfungen zu unterbrechen. Wenn die SL jetzt weiß, was du planst, hat sie genug Zeit, sich darauf vorzubereiten.


    Viel Spaß.


    Pausi

    Einmal editiert, zuletzt von Pausenclown () aus folgendem Grund: Ein klitzekleines Wörtchen wurde ergänzt.

  • Meinst du das so, wie du es schreibst? Oder macht es eher keinen Sinn. So sehe ich es nämlich!

    Danke für den Hinweis. So ein kleines Wörtchen und so viel Bedeutung. Ich füge da Mal eine Negation ein.


    Pausi

Werbung