Berufsunfähig, wenn man Referendariat nicht schafft?

  • Hallo!


    Ich hatte während meines Studiums schon immer das Problem, dass ich nicht so belastbar war wie andere Menschen.


    Praktika musste ich z.B. mehrmals abbrechen oder habe die teilweise nur mit Schummeln bestanden.


    Und auch so war ich oft nicht in der Lage eine 4 oder 5 Tages Woche an der Uni durchzustehen. Montag und Dienstag gingen noch, aber spätestens Mittwoch war ich dann so k.o., dass nichts mehr ging. Und das obwohl ich immer nur 1-3 Veranstaltungen pro Tag an der Uni hatte.


    Ich kann gar nicht sagen wie oft ich während des Studiums vor Erschöpfung zusammengebrochen bin, obwohl ich kaum was getan habe.


    Bin auch regelmässig eingepennt in der Uni. Nebenbei noch arbeiten wie andere Studenten war für mich immer unvorstellbar.


    Aufgrund der Tatsache, dass ich eben nicht arbeiten konnte und eher halbtags studiert habe, konnte ich mich nur mit einem Studienkredit über Wasser halten.


    Nun stehe ich kurz vorm Abschluss.


    Und ich habe ziemlich Angst, dass ich das Referendariat oder den späteren Lehrerberuf nicht packe, somit nicht wirklich arbeitsfähig bin und am Ende auf meinen Schulden sitzen bleibe. Ich war bei der Studentenberatung. Die haben mir zu einer Halbtagsstelle geraten, aber das geht natürlich beim Referendariat nicht.



    Daher überlege ich, ob mich eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder sowas im Notfall retten könnte?


    Kennt sich jemand mit sowas aus? Ich will nicht sagen, dass ich nicht arbeitsfähig bin, aber teilweise musste ich schon die Schulpraktischen Studien wegen Erschöpfung abbrechen, obwohl wir da nur 12 Schulstunden pro Woche Unterricht hatten...


    Kennt sich hier wer mit solchen Versicherungen aus? Wäre es bei mir dringend zu raten so etwas vor dem Referendariat abzuschliessen?


    Gruss

  • Nach allem, was du schilderst, sehe ich wirklich Probleme für dich im Lehreralltag.


    Ich war bei der Studentenberatung. Die haben mir zu einer Halbtagsstelle geraten, aber das geht natürlich beim Referendariat nicht.


    Das Ref ist anstregend. Neben den Unterrichtstunden nebst Vorbereitung kommen noch Sitzungen im Seminar dazu, Referate, die dafür vorbereitet werden und schließlich auch noch Veranstaltungen in der Schule (Konferenzen, Dienstbesprechungen, Elternsprechtage etc.). Zudem wird von den Referendaren auch sonst noch gerne zusätzliches Engagement gesehen.


    Bitte bedenke auch: Im Referendariat sollte man 120% geben, um später im Berufsalltag 100% geben zu können. Das erste Berufsjahr ist unendlich anstregend. Man hat kaum oder kein Material, ist mit vielen neuen Gesichtern, Namen, Zuständigkeiten etc, konfrontiert und kommt eigentlich zu nichts mehr. Von der Studienberatung mag es ja nett gemeint sein, dass man dort den Tip mit der halben Stelle gibt. Nur kann man beispielsweise in Niedersachsen gar nicht mehr reduziert einsteigen. D.h: volle Stelle mit 23,5 Stunden (--> Danke für den Hinweis, Avantasia!)


    Daher überlege ich, ob mich eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder sowas im Notfall retten könnte?


    Wenn du das Ref nichts schaffts, hat du - zumindest nach meiner Logik - auch keinen Beruf. Was soll da eine BU greifen?


    Bitte bedenke desweiteren: Kollegen, Stundenplaner, Schüler und Eltern werden sich freuen, wenn jemand ständig fehlt und vertreten werden muss und keine Kontinuität gewährleistet ist. Gibt es für dich eine Alternative zum Lehrerberuf, in dem ich dich unter Berücksichtigung deiner Information nicht sehe?


    Grüße
    Raket-O-Katz

    • Offizieller Beitrag

    ich muss meiner Vorschreiberin leider zustimmen. Unter den dargestellten Umständen scheint ja kaum ein beruf machbar zu sein, mit Sicherheit aber kein Referendariat und/ oder der Lehrerberuf. Gibt es keine Berufsalternative?


    Abgesehen von deiner konkreten Frage wurde mir richtig bange beim Lesen deines Posts. Geht es dir schon länger so, dass du dermaßen schnell erschöpft bist?
    Hast du das gesundheitlich mal abklären lassen? Ich will dir keine Angst machen, aber man sollte eine ernsthafte Erkrankung besser ausschließen können.

    • Offizieller Beitrag


    Bitte bedenke auch: Im Referendariat sollte man 120% geben, um später im Berufsalltag 100% geben zu können. Das erst Berufsjahr ist unendlich anstregend. Man hat kaum oder kein Material, ist mit vielen neuen Gesichtern, Namen, Zuständigkeiten etc, konfrontiert und kommt eigentlich zu nichts mehr. Von der Studienberatung mag es ja nett gemeint sein, dass man dort den Tip mit der halben Stelle gibt. Nur kann man beispielsweise in Niedersachsen gar nicht mehr reduziert einsteigen. D.h: volle Stelle mit 24,5 Stunden.


    Ist es eine neue Regelung?
    Bei mir an der Schule arbeiten einige noch "auf Probe" mit weniger als 23 Stunde... (Keine Minus-Stunden sondern gewählt 18 Stunden zb)


    chili

  • Zitat

    Wenn du das Ref nichts schaffts, hat du - zumindest nach meiner Logik - auch keinen Beruf. Was soll da eine BU greifen?


    Aber nach dem Referendariat hätte ich doch einen Beruf.



    Zitat


    Gibt es für dich eine Alternative zum Lehrerberuf, in dem ich dich unter Berücksichtigung deiner Information nicht sehe?



    Die Alternative ist arbeitsunfähig.


    Da fällt mir gerade ein. Gibt es nicht eine Arbeitsunfähigkeitsversicheurng? Wäre das nicht eher das Richtige bei mir?



    ----
    Edit by Mod: Quoting repariert

  • Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn man aufgrund einer eingetretenen Erkrankung oder eines Unfalls nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben, nicht, wenn man die notwendigen Prüfungen nicht besteht. Eine Versicherung gegen Scheitern im Referendariat gibt es nicht (wenn man man kalkuliert, dass ca, 5% bis 10% der Leute durchfallen und eine anschließende lebenslange Folgeversorgung grob eine halbe Mio kosten würde, wäre auch ein Monatsbeitrag von 5000 - 10000 € notwendig, um so eine Versicherung finanzierbar zu machen).
    Das was du schilderst, hört sich übrigens stark nach Schilddrüsenunterfunktion an, das würde ich mal abklären lassen (gezielt nachfragen, wird oft übersehen).

  • Mal eine blöde Frage. Das hier

    Zitat

    Meinst du Wirbelgleiten? Das wurde bei mir glaube ich auch mal diagnostiziert. Habe ich aber beim Amtsarzt nicht angegeben, da ich ja keine Beschwerden habe und das eine Diagnose ist, die von Ärzten sehr gerne mal gestellt wird, obwohl man gesund ist.

    hast Du in einem anderen Thread gepostet. Wann warst Du denn beim Amtsarzt, wenn Du noch nicht mal das Studium durch hast?


    Mal davon ab: eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für Lehrer teuer und der Zustand muss von einem Arzt bestätigt werden. Wenn vorher bekannte Probleme bei der amtsärztlichen Untersuchung nicht angegeben werden, dann kann dies zu Problemen führen. Mit einem Lehramtsstudium muss man ja nicht Lehrer werden. Und man sollte die 18 Monate Ref in Kombination mit der dreijährigen Probezeit nicht vergessen.
    PS: es gibt dann ja noch die Dienstunfähigkeit.

    Bei "selbst schuld" wird nicht gepustet!

  • Aber nach dem Referendariat hätte ich doch einen Beruf.


    Ja, aber es stellt sich die Frage, ob du das Ref überhaupt schaffst.
    Versteh mich bitte nicht falsch, aber wenn ein Schulpraktikum schon ein Problem ist, dann wird es das Ref erst recht.
    Wenn ich deine Schilderungen lese, würde ich auch erstmal versuchen, meinen Gesundheitszustand in den Griff zu bekommen. Das ist nicht nur für dich persönlich, sondern auch für die Ausbildung besser. Lieber etwas später anfangen und dann ordentlich dabei sein (gesund!), als sich irgendwie durchzumogeln und mit stark reduziertem Einsatz und vermutlich hohen Fehlzeiten eine schlechte Note im 2. Staatsexamen kassieren.

  • Zitat

    Gibt es keine Berufsalternative?


    Naja eine Halbtagsstelle würde ich mir durchaus zutrauen. Allerdings geht das ja nicht in meinem studierten Beruf. Mein Uniabschluss wäre also wertlos und ich müsste irgendeine Tätigkeit ausüben, welche man auch ungelernt ausüben kann. Und das dann halbtags würde nicht reichen um von dem Geld zu leben und meine Schulden abzubezahlen.



    Zitat

    Geht es dir schon länger so, dass du dermaßen schnell erschöpft bist?


    Das Ganze fing so ab dem 3. Semester an. Das war 2006. Bis 2011 ging es mir dann so. Seitdem stehe ich nicht mehr unter Belastung.



    Zitat

    Hast du das gesundheitlich mal abklären lassen?


    Jein. So weit scheint die Medizin noch nicht zu sein, dass man mir helfen konnte.

  • @Jens03:


    Ist schon ein paar Jahre her als ich beim Amtsarzt war.



    Zitat

    eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für Lehrer teuer und der Zustand muss von einem Arzt bestätigt werden.


    Wegen ersterem würde ich die Versicherung ja auch abschliessen solange ich noch eingeschrieben bin und als Student gelte. Und letzteres wäre kein Problem.


    Brick in the wall:


    Ich weiss nicht, wie du darauf kommst, dass ich nicht gesund sein könnte. Ich fühle mich blendend.

  • Naja eine Halbtagsstelle würde ich mir durchaus zutrauen. Allerdings geht das ja nicht in meinem studierten Beruf. Mein Uniabschluss wäre also wertlos und ich müsste irgendeine Tätigkeit ausüben, welche man auch ungelernt ausüben kann. Und das dann halbtags würde nicht reichen um von dem Geld zu leben und meine Schulden abzubezahlen.

    Warum? Staatsexamen/M.Ed. bieten mehr Berufsmöglichkeiten als das Lehramt. Nach... Moment... 17 Semestern sollten doch ein paar Möglichkeiten neben dem Studium erwogen worden sein.


    PS: Beruf "Student" gibt es nicht.

    Bei "selbst schuld" wird nicht gepustet!

  • Naja Stellen für ungelernte Arbeiter sind in der Regel 400-Euro Stellen. Da würde ich mit einer Halbtagsstelle nicht über 600 Euro im Monat hinaus kommen. Das reicht weder zum Leben noch um meine Schulden abzubezahlen.


    Ausserdem geht das gerade sehr an meiner Frage vorbei.

  • Aha... d. h. ich, der eigentlich etwas anderes studiert hat und heute Lehrer ist verdiene 400,- €? Auf A13? Faszinierend. Ich rufe gleich morgen bei der Landesschulbehörde an. Und melde mich bei einem ehemaligen Kollegen - der verdient offenbar auch zu viel. Zurück zur Frage: bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung muss der ausgeübte/angestrebte Beruf angegeben werden. Das wird beim Lehrer sehr teuer. Und wenn man das Ref hinter sich hat und dann sagt: sorry Leute, ich bin berufsunfähig, dann wird die Versicherung mit Sicherheit nicht ohne weiteres zahlen. Autounfall und dauernder Verlust der Fähigkeit zu schreiben, sowie fehlende Möglichkeit einen adäquaten Beruf auszuüben können dafür Gründe sein.


    Aber mal davon ab: im ersten Post werden Müdigkeit, Schlappheit, etc. angeführt und dann geht es blendend? Der Amtsarzt wurde besucht (ich kenne von den Studienberufen nur einen der bereits in der akademischen Ausbildung nachweisen muss, dass die Studierenden körperlich geeignet sind)? Nach dem ersten und den letzten Beitrag des Threadstarters:


    http://upload.wikimedia.org/wi…px-DoNotFeedTroll.svg.png

    Bei "selbst schuld" wird nicht gepustet!

  • Die Grenze wurde auf 450 Euro erhöht. Ich sehe jetzt mittlerweile auch mehr 450 Euro Stellen in den Anzeigen als 400 Euro Stellen.
    Ansonsten find ich deine Reaktionen und Attitüde doch sehr verstörend. Ich meine...ich hab auch 'ne riesige Angst, das Ref. nachher nicht zu packen und dann trotz Uniabschluss mit leeren Händen dazustehen. Aber schon von vornherein so zu kalkulieren, dass man da ja nur durchkommen möchte, um dann "in Rente" gehen zu können....äh ja. Und wer schon einen Arzt an der Hand hat, der einem notfalls einen einwandfreien Gesundheitszustand attestiert....wie schön für dich. Wieso sollten wir dir dann noch weiterhin beim fröhlichen Beschupsen behilflich sein?


    (mögliche weitere Krankheitsbilder: Depression)

    Einmal editiert, zuletzt von immergut ()

  • Brick in the wall:


    Ich weiss nicht, wie du darauf kommst, dass ich nicht gesund sein könnte. Ich fühle mich blendend.


    Deswegen:


    Mir geht es hier aber nicht um Rechthaberei o.ä., ich bin aus der Diskussion raus.

  • Daher überlege ich, ob mich eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder sowas im Notfall retten könnte?

    Deine Darstellung läuft ja darauf hinaus, dass diese Berufsunfähigkeit bereits besteht. Wogegen willst du dich da versichern? Nach dem Brand nützt auch der Abschluss einer Feuerversicherung nichts.

    Bin auch regelmässig eingepennt in der Uni.

    Ich auch. Mir ist da ständig der Tisch entgegen geklappt. Komische Konstruktion. Wohl dem, der statt eines Buches eine "Zeit" oder eine Wochenendausgabe der "Süddeutschen" dabei hat (Probeabo!). Dann knallt's weicher. Dann war ich wenigstens fit für den Nachmittag und Abend sowie den für letzteren vorgesehenen Brandweinkonsum. Wenn man sich übrigens die Anwesenheit in den Lehrveranstaltung spart, hat man mehr Zeit zum Lernen und Saufen und kann sogar auspennen.


    Ernst bei Seite. Übermüdung kann vielerlei Ursachen haben. Der Rhythmus von Stundenplänen passt immer noch nicht zu meinem Biorhythmus. Und nu? Warten bis der Stundenplaner ein Einsehen hat und doch Unterricht von 18 bis 24 Uhr ansetzt? Bis dahin behelfe ich mir mit Kaffee (mäßig) und frischer Luft (viel). Damals (Studium) war ich der Ansicht, dass der Körper sich irgendwann auf die Umstände einstellt -- macht er' aber nicht.


    Hat bei dir schon Mal ein (brauchbarer) Arzt d'rüber geschaut? Vieles zwischen Eisenmangel und Depression lässt sich in den Griff kriegen.


    Ansonsten ist mein Eindruck auch eher, dass du womöglich den Anforderungen des Lehrerberufes nicht gewachsen bist. Aber generell sind akademische ausgebildete Berufsbilder eher durch Stress als durch Langeweile gekennzeichnet.


    Hast du mal darüber nachgedacht, etwas ganz anderes zu machen? Womöglich etwas, dass einen eher körperlich auslastet. Der Schlaf, der sich aufgrund solcher Belastungen einstellt, ist deutlich erholsamer. Dann steht man am nächsten Morgen auch leichter auf. Also im Prinzip, im Einzelfall kann auch das schief gehen.


    Viel Erfolg, so oder so.


    Pausi

    Einmal editiert, zuletzt von Pausenclown () aus folgendem Grund: Uhr kaputt.

  • Ich weiss nicht, wie du darauf kommst, dass ich nicht gesund sein könnte. Ich fühle mich blendend.

    Deine Schilderung im Ausgangspost klang anders. Da war von geringer Belastbarkeit die Rede. Gesundheit ist übrigens mehr, als die Abwesenheit von Krankheit.


    Wenn du also (wieder) fit bist, solltest du das Referendariat durchziehen.


    Damit dürfte der Thread erledigt sein, oder?


    Viel Erfolg.


    Pausi

    • Offizieller Beitrag

    veräppelst du uns jetzt?
    Dir geht es blendend, mit all den Symptomen???
    Depression, Schilddrüse, Leukämie.... da gibt es viele Möglichkeiten, deren Ferndiagnose aber hier nicht unsere Sache sein kann und wird.


    Zur Frage nach der Berufsunfähigkeitsversicherung haben dir Andere schon alles Wichtige geschrieben. Vergiss es.
    Ich würde mir ernsthaft eine berufliche Alternative suchen, denn für den Beruf als Lehrer sehe ich kaum Möglichkeiten nach deiner Beschreibung.
    Verwaltung? Nur son Gedanke....

  • Mir geht es hier aber nicht um Rechthaberei o.ä., ich bin aus der Diskussion raus.

    +1


    Ich kann mich des Anscheins nicht erwehren, dass hier jemand nach Tipps für einen Versicherungsbetrug sucht. Das ist natürlich nur mein Eindruck. Um diesen nicht dem Threaderöffner unterstellen zu müssen, sollte ich diesen wohl besser auf die Ignorier-Liste setzen.


    Pausi

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