Hallo zusammen,
ich habe eine Frage zur didaktischen Umsetzung der Wortarten-Bestimmung.
Zu Beginn lernen die Kinder ja für die Nomen folgende Regeln:
1. Nomen sind Namen für Menschen, Planzen, Tiere und Dinge.
2. Nomen haben einen Artikel.
Da es ja auch noch abstrakte Nomen gibt, bleibt hauptsächlich die zweite Regel als "Erkennungsmerkmal" hängen. Sprich: Wenn die Kinder ein Wort sehen und man vor dieses einen Artikel setzen kann, ist es ein Nomen. Also betrachten sie die Verben als substantiviert.
Sollen die Kinder nun z.B. aus folgenden Wörtern die Nomen heraussuchen:
SCHÖN FREUDE KRACH LACHEN SINGEN SCHULE WEINEN
dann werden sie z.B. teilweise auch lachen, singen und weinen einkreisen.
Die herkömmliche Vorgehensweise in den Lehrbüchern ("Kreise zuerst alle Nomen ein, dann alle Verben und zum Schluss alle Adjektive.") führt meines Erachtens eher zu Fehlern, als wenn man die folgende Reihenfolge nimmt (mit der ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe):
1. Alle Adjektive einkreisen (Frage: Wie ist etwas?). Somit ist die Wortart, die am leichtesten erkennbar ist, schon mal weg und es ist übersichtlicher.
2. Alle Verben einkreisen (Frage: Was kann man tun?)
3. Alle Nomen einkreisen (Frage: Welche Wörter haben einen Artikel)
(Die Kreise werden natürlich mit verschiedenen Farben gemacht.)
Wenn man mit den Nomen beginnt und man gewissenhaft vorgehen möchte, müsste man sich bei jedem Wort ja fragen: Ist es ein Mensch? Ist es ein Tier? Ist es eine Pflanze? Ist es ein Ding (vielleicht sogar eins, das ich nicht sehen kann)?
Andererseits kann ich natürlich schon auch nachvollziehen, dass man zuerst überprüft, ob ein Wort ein Nomen ist. Wenn die Kinder eigene Texte verfassen, sollen sie ja auch schnell entscheiden können, ob ein Wort groß oder klein geschrieben wird, also ob es ein Nomen ist.
Was meint ihr dazu?
Ich hoffe, meine Gedanken waren nicht allzu verwirrend :-).