Im Moment habe ich Ärger mit einigen Kollegen und bin ergo dankbar für Ratschläge, wie ich mich am besten verhalten kann. Besagte Kollegen spinnen ihre Intrigen und versuchen, beim übrigen Kollegium und bei der Schulleitung Stimmung gegen mich zu machen. Die Schulleitung unterstützt mich zwar noch, ich weiß aber nicht, ob sie das auch noch tun wird, wenn die Kollegen immer mehr Druck auf sie ausüben.
Eigentlich bin ich bei Konflikten eher zurückhaltend. Aber vielleicht ist es in meiner Situation besser, die Konfrontation zu suchen, um nicht in die Defensive zu geraten.
Ich vermute, dass in erster Linie Neid die Motivation hinter diesen Intrigen ist, da manche Kollegen meinen, ich hätte gewisse Privilegien. Allerdings habe ich keine volle Stundenzahl und gehe einer ehrenamtlichen wissenschaftlichen Tätigkeit nach, die für mich eine hohe Priorität besitzt. Dies ist mit der Schulleitung abgesprochen. Dazu gehört, dass meine Arbeit an der Universität bedingt, dass mein Stundenplan entsprechend gestaltet ist, ich nicht an allen Schulveranstaltungen (Konferenzen, Schulfest, Sportfest etc.) teilnehme und ich keine besonderen Aufgaben außer der Reihe wahrnehmen muss.
Schon als ich die Stelle (als Auszubildender im Seiteneinstieg) angetreten habe, habe ich die Stelle nur unter der Voraussetzung angenommen, dass ich nach der Ausbildung die Möglichkeit habe, meine Tätigkeiten an der Universität auszuüben. Die Schulleitung hat dem nicht nur zugestimmt, sondern es explizit gutgeheißen. Damit wird schließlich eine Verbindung zwischen Schule und Universität geschaffen, aus der sich positive synergetische Effekte ergeben können.
Seit ich meine Ausbildung abgeschlossen habe und eine reguläre Stelle habe, werden schwammige Vorwürfe gegen mich erhoben, dass ich meinen Pflichten nicht nachkäme. Seit einiger Zeit gibt es jedoch konkrete Beschwerden bei der Schulleitung, und besagte Kollegen greifen mich mit ihren Vorwürfen auch coram publico an.
Damit an dieser Stelle der Rahmen nicht gesprengt wird, möchte ich nur die drei eklatantesten Besipiele nennen.
Erstes Beispiel: In der Lehrerkonferenz habe ich einen Verbesserungsvorschlag zur Arbeitsverringerung bei der Sammlung der Zeugnisnoten gemacht: Alle sollten die Noten direkt in elektronischer Form anlegen anstatt zuerst eine Sammlung in Papierform zu machen, wie es bei uns immer noch üblich ist. Es ist sowieso ein bürokratischer Anachronismus, dass immer noch große Teile der Dokumente und Akten in Papierform statt in elektronischer Form angelegt werden. Statt einer sachlichen Diskussion über meinen Vorschlag, folgte die Aussage, es sei kein Wunder, dass der Vorschlag von mir komme, da ich nicht gerade für meinen Arbeitseifer bekannt sei, was Heiterkeit bei Einigen hervorrief. Das traf mich so überraschend, dass ich völlig perplex war.
Zweites Beispiel: Als ich mich krank gemeldet hatte, rief ein Kollege, welcher mir nicht gerade wohlgesonnen ist, bei mir zu Hause an, um mir eine völlig belanglose Frage zu stellen, die angeblich dringend war. Und obwohl er im Laufe des Gesprächs explizit sagte, er wisse, dass ich aufgrund von Krankheit nicht in der Schule sei, sagte er gegen Ende des Gesprächs: "Gut, dass ich Dich zu Hause erreicht habe. Bei Dir weiß man ja nicht, wo Du Dich so rumtreibst." Es war also höchstwahrscheinlich eine Art Kontrollanruf, um zu überprüfen, ob ich zu Hause bin.
Drittes Beispiel: Ich habe heute einen Oberstufenkurs in der letzten Stunde vor den Ferien eher entlassen, weil ich vorher öfter auch mal überzogen habe. Ein Kollege, der gesehen hat, dass meine Schüler gingen, hat sich (ohne die Hintergründe zu kennen und ohne mit mir zu sprechen) bei der Schulleitung darüber beschwert.
Soll ich mich gegen dieses impertinente und verletzende Verhalten wehren? Oder soll ich mich ruhig verhalten, was eher meinem Naturell entspricht? Ich dachte, ich hätte ein dickes Fell, aber ich merke, wie mich diese Angelegenheit innerlich aufwühlt. Eigentlich arbeite ich jetzt endlich unter Konditionen, die ich als angenehm empfinde, aber dieser Ärger macht mich unzufrieden, und ich habe Angst, dass es noch schlimmer werden könnte.
Leider habe ich auch gar keine Idee für eine Strategie, wie ich mit diesen Kollegen umgehen soll. Deshalb würde ich mich über jede Hilfe freuen.