A13 für Hauptschullehrer in BaWü?

  • Nach diesem Artikel hier sieht es so aus, dass die Partei, die in der Regierung die Minderheit stellt (!), in der öffentlichen Wahrnehmung aber für die Bildungsmisere in BW verantwortlich gemacht wird, alles versucht, um bei ihrer eigentlichen Stammklientel gut Wetter zu machen. Da die Grünen als Mehrheitspartei in der Regierung keinerlei Anstalten machen, eine Besoldungserhöhung mitzutragen, zudem 11.000 Lehrerstellen eingespart werden sollen und der Vorschlag der SPD unter "Finanzierungsvorbehalt" steht und heuer in BW kein Wahljahr ist, stellt sich die Preisfrage, wie wahrscheinlich es ist, dass dieser Vorschlag umgesetzt wird?


    Viel wahrscheinlicher ist die Anpassung aller Sek I - Lehrer nach unten auf A12; dann ist es auch wieder gerecht (klassisches SPD-Gerechtigkeitsverständnis: gerecht ist dann, wenn alle gleich wenig haben, verdienen, können).

  • klassisches SPD-Gerechtigkeitsverständnis:

    "Geteiltes Leid ist doppeltes Leid", sagt ja auch der Volksmund. Und die SPD ist schließlich eine Volkspartei.


    Pausi

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  • Da die Besoldungsordnung sich an der Ausbildungsdauer orientiert, gab es für 6+Prüfungssemester bislang A12 (GHS) und für 8+Prüfungssemester A13 (Real).
    Nun werden alle Sek I-Lehrer mit 8+ Semester ausgebildet, erhalten nach dieser Logik nun dasselbe Gehalt.
    Wer jedoch zuvor nur 6+Semester studiert hatte, wird nach dieser Logik wohl auch auf A12 bleiben.


    Da es in Ba-Wü derzeit ca. 44.000 Grund- und Hauptschullehrer gibt (vgl.http://www.kmk.org/fileadmin/p…il_B.1_Schueler_allg.xlsx) wäre eine generelle Höhergruppierung der Kollegen SEHR haushaltswirksam. Das wäre zwar wünschenswert - wird aber beim angesagten Sparkurs nicht kommen.
    Wenn man andererseits bedenkt, wofür sonst Geld "rausgeblasen" wird.... 44.000*400€ monatliche Erhöhung*12 Monate wären bei lauter vollen Deputaten ca. 200 Mio.pro Jahr. Da es in diesem Bereich zahlreiche Teilzeitkräfte gibt, dürfte im Schnitt 2/3 fällig sein - es gäbe demnach bei einer Anhebung von A12 auf A13 ca. 130 Mio Mehrausgaben pro Jahr.
    Wenn man bedenkt, dass mit dem EnBW-Kauf diese Summe für die nächsten 34 Jahre gegenfinanziert gewesen wäre...

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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  • Hierzu ein Statement von der FDP-Landtagsfraktion:



    "Kern: Landesregierung und SPD sprechen bei Lehrerbesoldung mit zweierlei Stimmen"
    Landesregierung plant im Widerspruch zu SPD keine Anhebung der Lehrergehälter in A 13


    Zur Ankündigung des Staatssekretärs im Finanz- und Wirtschaftsministerium, Ingo Rust, auf die Anfrage der FDP-Fraktion in der Regierungsbefragung, die Landesregierung plane keine Anhebung der Lehrergehälter auf das einheitliche Niveau von A13, sagte der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Timm Kern:


    "Im Widerspruch zur SPD plant die Landesregierung keine Anhebung der Lehrergehälter auf das einheitliche Niveau von A 13. Für eine Regierungspartei, die sowohl den Kultus- als auch den Finanzminister stellt, ist es ein Armutszeugnis, im Wahlkampf wohlfeile Forderungen zu erheben und nicht einmal einen Gedanken auf die Umsetzung zu verwenden. Mit zweierlei Stimmen zu sprechen, erhöht nicht die Glaubwürdigkeit der Sozialdemokraten in ihrer Bildungspolitik."
    Quelle: FDP-Landtagsfraktion

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