Grundschrift - Welches Schreibheft?

  • Guten Morgen,


    ich möchte mich bald mit meiner Klasse (nach den Ferien Klasse 2) an die Grundschrift heranwagen. Habe mich inzwischen recht ausführlich informiert, bin mir an einigen Punkten jedoch noch unsicher, wie ich es umsetzen werde.


    Wer kann mir bezüglich der Lineatur einen Tipp geben? Ich hätte gerne ein Schreibheft für jedes Kind, in dem hauptsächlich geübt wird und möchte nicht tausende von einzelnen Blättern. Ein Heft mit der Lineatur, die der Grundschulverband vorschlägt (diese hat ein etwas dunkleres Mittelband, die Ober- und Unterlängen der Buchstaben werden durch senkrechte Balken an den Seiten rechts und links markiert), gibt es meines Wissens nach aber nicht...
    Wer hat schon Erfahrungen und welches Heft nehmt ihr?


    Wie habt ihr den "Schriftunterricht" organisiert? (Welche Karteien?/ Gab es zusätzliche Schriften, also Buchstaben aus LA, VA, SAS als Anregung? / Gab es Laufzettel, um einen Überblick über bereits geübte Buchstaben zu behalten,...?)


    Bin für alle Ratschläge dankbar,
    danke, Julia

  • Hallo,
    ich arbeite bereits seit 2 Jahren mit der GS. Die Kinder spuren die Buchstaben auf den Karten nach und müssen sie danach ins Heft schreiben.Imersten Jahr hatte ich dazu Blankohefte und die Lineatur vom Grundschulverband als Blatt zum drunterlegen.Aber ich merkte recht schnell, dass die Kinder eine feste Lineatur brauchen. Also habe ich dann die Unterlegblätter kopiert und ins Heft geklebt. Da ich mit dem Ganzen nicht so zufrieden war, habe ich im letzten Jahr Hefte von formati gekauft. Dort gibt es ein Feld, um den Buchstaben groß reinzuschreiben und nachspruren zu lassen und eine Lineatur mit einer Grundlinie. Das hat gut geklappt, allerdings ist das Heft gar nicht voll geworden und da es nicht ganz billig ist, verwende ich es jetzt in der 2. Klasse für Wortarten usw.


    Insgesamt ist der Ablauf bei mir so:


    1. Buchstabe nachspuren auf der Karte
    2.Buchstaben im Heft üben
    3. 4 Wörter mit dem Buchstaben verschriften
    4.Anlautklammerkarte bearbeiten


    Nahezu alle AH, die es inzwischen gibt, finde ich unbrauchbar. Für mich würden nur das vom jandorf Verlag oder vom Verlag an der Ruhr (Favorit) in Frage kommen.
    Von persen gibt es übrigens eine gute Materialsammlung zur GS.


    Gruß, grüffelo

  • Hallo,
    wir arbeiten im 1. Schuljahr mit dem Buchstabenheft Zebra Grundschrift. Im 2. Schuljahr werden dann mögliche Verbindungen ausprobiert und nach verschiedenen Kriterien überprüft. Dazu benutzen wir die Kartei vom Grundschulverband " Teil 2 Schreiben mit Schwung" http://www.grundschulverband.d…-2-schreiben-mit-schwung/. Jedes Kind hat ein Schriftheft (Din A4, Lin. 2. Schuljahr) und arbeitet individuell mit der Kartei. Zwischendurch finden sich die Kinder immer zu Schriftkonferenzen zusammen und überprüfen gegenseitig, ob die Kriterien: Lesbarkeit und mit Schwung geschrieben (flüssig, sinnvolle Verbindungen) erfüllt sind. Im Verlauf der Arbeit mit der Kartei übertragen sie das Geübte nach und nach auch auf ihre sonstigen Schreibungen und entwickeln eine individuelle Handschrift.
    Natürlich bleibt es trotz der Schriftkonferenzen nicht aus, dass Buchstaben "falsch" (im Sinne von: nicht dem Schreibfluss förderlich oder sogar den Buchstaben so verfremdend, dass er nicht mehr erkennbar ist) verbunden werden. Da greife ich ein, verweise auf unsere Grundkriterien und zeige Alternativen auf.
    Tootsie

  • Diese Verbindungsübungen mache ich gar nicht, da ich der Meinung bin, dass die Kinder im Laufe ihres Grundschullebens ohnehin eine eigene Handschrift aus der GS entwickeln. Abgesehen davon sind manche Verbindungen sher merkwürdig und kontraproduktiv (siehe verbinden von kleinem r mitvielen Buchstaben).

  • Danke schonmal für eure Rückmeldungen - ich habe mir schon die Karteien vom Grundschulverband gekauft - werde wohl erstmal die Buchstaben zu Beginn der Klasse 2 wiederholen lassen und die Kinder sollen diesen Wendebogen mitschreiben, also Teil 1 der Kartei - ich überlege, den Kindern, v.a. den starken Kindern, die gern eine "richtige Schreibschrift" schreiben möchten, auch Buchstaben aus LA und VA zur Verfügung zu stellen, ob sie die nutzen möchten, ist freigestellt.
    Ist das eurer Meinung nach sinnvoll/ umsetzbar?


    Danach würde ich vermutlich die Kartei Teil 2 benutzen, um den Kindern das Verbinden der Buchstaben zu zeigen und etwas zu üben - einige werden das dann vermutlich generell für ihre Handschrift übernehmen, anderen fällt es schwer - dann schreiben sie halt weiter Einzelbuchstaben, evtl. verbinden sie ab einem späteren Zeitpunkt.
    So mein Plan.
    Ich finde es gut, dass die Kinder selbst ihre Schrift ausgestalten können.

  • Ich würde keine andere Schreibschrift zur Verfügung stellen, schon gar nicht nur einzelne Buchstaben daraus. Ich finde, es ist auch eine Sache der Einstellung: entweder man entscheidet sich für die GS (die ja eine Schreibschrift ist) oder für die VA, SAS usw. Leider liegt der Wunsch, eine "richitge Schreibschrift" zu lernen oft auch an den Eltern. Ich erkläre auf jedem Elternabend, was es mit der GS auf sich hat und stelle besonders heraus, dass es sich um eine Schreibschrift handelt. Dennoch wird das zu Hause nicht in der Weise kommuniziert, sondern noch schön gezeigt, wie "Schreibschrift" geht. :autsch:


    grüffelo

  • Die Kartei 2 bietet keine verpflichtenden Schreibungen oder Verbindungen. Es sind Angebote die ausprobiert werden sollen. Die Kinder experimentieren und finden die für sie passende Schreibung /Verbindung heraus. Ich bin unsicher, ob du LA oder VA Buchstaben anbieten solltest, bzw darfst. Die Entscheidung über die Schrift ist bei uns per Schulkonferenzbeschluss gefallen. Ich darf nicht "eigenmächtig" eine andere Schrift anbieten. Aber vielleicht ist das bei euch ja möglich.

  • @ grüffelo: Danke für den Hinweis - ich muss wohl selbst noch lernen, die Begriffe Schreibschrift und verbundene Schrift nicht gleichzusetzen.
    Die GS ist natürlich eine Schreibschrift!!! Und es wird natürlich auch in meiner Klasse Eltern geben, die lieber die LA oder VA hätten. Ich freue mich schon jetzt auf Einmischungen und "Privatunterricht"... ;)


    Ich würde trrotzdem gerne die Frage klären, ob es "erlaubt" ist, Buchstaben aus anderen Schulausgangsschriften zu integrieren - In den Ausführungen des Grundschulverbandes heißt es immer, dass es auf die Lesbarkeit und auf das schwungvolle Schreiben ankommt. Wenn ein Kind nun gerne das kleine "s" verbinden möchte - darf es dann das aus der LA/ VA nehmen? Beide Kriterien würden ja dennoch erfüllt.


    Evtl. weiß das ja jemand?!

  • Ob es erlaubt ist, weiß ich nicht. Ich seh den Sinn irgendwie nicht. Man kann doch einen SAS-Buchstaben kaum sinnvoll und schreibflüssig mit einem GS-Buchstaben verbinden, ohne dass das Schriftbild darunter leidet.


    grüffelo

  • Das sehe ich etwas anders, wenn ich mir z.B. meine eigene Schrift angucke - das ist ne Kombination aus verschiedenen Schriften, auch der Grundschrift, und eigentlich ganz ok .
    Gerade habe ich die Karteien nochmal durchgesehen - es gibt beim kleinen l beide Varianten - gedruckt und mit Schleife. Genauso ginge des beim kleinen b und k, auch beim J und G kann ich mir so ne Verbindungsschleife vorstellen - aber ich gebe zu, dass ich viele Schnörkel aus der LA auch unpassend finde (v.a. X) , da passsen die Buchstaben dann optisch nicht so schön mit den GS-Buchstaben zusammen. Das ist jetzt aber meine Meinung und evtl gefällt es "der kleinen Ina" ja.


    Ich denke, uns geht es ja allen darum, dass alle Kinder ne lesbare Handschrift haben - ich brauche nie wieder diese "LA - Sauklaue", wie sie einige in meiner letzten 4. Klasse hatten. Wenn mir jetzt jemand sagt, dass es verboten ist, andere Buchstaben zu integrieren - gut, auch kein Problem.
    Ansonsten würd ich es wirklich gern ausprobieren und den Kindern diese Entscheidung überlassen.
    Möglicherweise ändere ich meine Meinung bis zur nächsten Klasse ja, ich schätze, meine jetzige Klasse wird zum Versuchskaninchen. :grins:
    Aber es bleibt ja noch etwas Zeit bis es los geht...

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